Hallo,
es wurde ja gefragt, wie so etwas läuft. Es ist nicht ganz sicher, aber allgemein läuft es so oder jedenfalls so ähnlich:
Band fliegt hin, vor Ort kommt der Booker leicht angesäuselt vorbei und eröffnet, dass es ein kleines Problem gibt, der Veranstalter vor Ort
muss nach neuester Regel vor Ort zwei Türsteher eines seriösen ortsansässigen Vereins verpflichten, die kosten dummerweise eine Kleinigkeit, die müsste
man vorschießen.
Zur Veranstaltung erscheinen dann drei zahlende Gäste, die Kinder und Enkel vom Gastwirt sowie kurz vor Ende die Polizei, es gibt eine Diskussion zwischen
Wirt, Booker und Polizei, darauf kommt der Booker und fragt, ob man den Polizisten vielleicht drei Girlie und vier Kapuzzis sowie ein paar Schweißbänder
gratis überlassen könnte, es hätte sich jemand beschwert und nach der neuen Richtlinie gegen laute Musik (RiLi laMU) müssten sie eigentlich einschreiten
würden aber gerne gegen das bisschen Textil und zwei Freibier plus eins für den Beschwerdeführer die Sache unbürokratisch lösen.
Nach dem Gig im Hotel erscheint dann erst mal eine Schlange und als die der leicht bekiffte Nachtportier, der irgendwie nach Urin riecht, entfernt hat,
trauen sich wieder ein paar Küchenschaben unter dem Bett hervor. Aber die fauchen nur ein bisschen und riechen halt komisch, dank fünf Bier, davon
eins über die Rübe ist das egal.
Zum Frühstück gibt es all you can eat, das Buffet ist aber noch nicht fertig, weil die Küchenhilfe überraschend gekündigt hatte.
Da der Buss schon geht, gibt es eben an der Tankstelle einen Raider, der dort immer noch so heißt, warum, erfährt man 10 km später auf offener Strecke,
wo drei bärtige Typen mit einer Machete plötzlich auf der Straße stehen. Einer von ihnen spricht ein bisschen Englisch und erklärt, dass dies eine Zollstation
sei, man möge die Mobiltelefone, Kreditkarten und Armbanduhren (der Punk heutzutage trägt ja Breitling, gab's im Lufthansa-Shop, wo Papa immer einkauft)
doch eben mal abgeben. Es gibt eine kleine Diskussion, in dessen Verlauf, der Bassist sich die Hand an der Machete verletzt und der Sänger ein Angebot auf
eine kostenlose Rasur erhält, letztendlich wird man sich handelseinig und behält den Schülerausweis vom Gitarristen, der war wohl zollfrei.
Kurz vor dem nächsten Veranstaltungsort ist der Sprit plötzlich alle, obwohl die Tankanzeige optimistisch nach oben zeigt. Der Gitarrisch hatte in seinem
Koffer noch ein paar Scheine, die werden dann an der Tankstelle, die nur 3 km entfernt liegt, umgesetzt werden, mit dem Ersatzkanister in den Tank geleert,
geht es dann weiter.
Im Hotel "Paradise City" mit drei Sternen meint der Portier, von dem Booker noch nie etwas gehört zu haben.
Grüße
Jürgen