Paiste Becken für Rockabilly/Blues Country

  • Guten Tag zusammen,


    ich würde gerne eure Meinung wissen zur Beckenauswahl für ein neues Bandprojekt. Wir werden Rockabilly, Country und Blues spielen.
    In den letzten Jahren habe ich ein paar Paiste Schätzchen zusammengekauft - hieraus will ich meinen Beckensatz für das Projekt zusammenstellen. Es gibt die eher höhertönigen/aggressiveren Becken und die etwas sanfteren/tieferen. Die Frage ist, welche Kombi sich besser eignet:


    Eher aggressiver/höher:
    - Line Dark Crisp HiHat 13
    - Line Splash 6
    - Line Full Crash 16
    - Line Fast Crash 16
    - Line Thin China 12
    - Line Full Ride 20


    Eher sanfter/tiefer:
    - Dark Energy MK I HiHat 14
    - Line Splash 8
    - Line Mellow Crash 16
    - Traditional Thin Crash 16
    - Line Mellow Ride 20


    Beides hat Vor- und Nachteile...
    Ich komme z.B. gut damit zurecht, leise zu spielen, weshalb die sanfteren Becken gut in ihrem Lautstärkespektrum wären (wäre mir eigentlich lieber, das zu machen, da die Becken noch einen Tick edler klingen). Es könnte aber sein, dass sie untergehen bzw. live nicht genug durchkommen... etc.
    Wir werden Songs von Elvis, Johnny Cash, Beatles etc. spielen.
    Was denkt ihr - was passt besser?


    Vielen Dank schon mal und viele Grüße

  • Du, da kann Dir keiner was sagen ausser was er/sie individuell machen würde... Daher mein Tipp: Probier alles aus, was Du hast und schau, was Dir am besten gefällt im musikalischen Zusammenhang... und um nix anderes KANN es auch gehen ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Ich würde die auf alle Fälle zu den LEISEREN Becken raten - außer, Du spielst in Hallen und Open-Air. Die Zuhörer werden es Dir danken - und Deine Bandkollegen sicher auch.

    Rogers, Gretsch und Toontrack beherrschen mein Leben!

  • Danke für die Antworten!


    kride20: Das ist schon richtig - und ich hatte nichts anderes vor, als die Becken dann durchzuprobieren :) Es geht mir hier aber eher darum, ob jemand schon Erfahrung mit höheren/lauteren Becken sowie eher tieferen/leiseren Becken mit den von mir erwähnten Musikrichtungen und v.a. bei Livesituationen hat. Vielleicht gibt es ja No Gos sowie Musts und das kann evtl. bei der Auswahl der passenden Becken helfen. Vielleicht gibt es ja Erfahrungswerte - anyone?


    Dicker Bub: Wie von mir geschrieben tendiere ich auch in die Richtung der leiseren Becken. Die Frage ist jetzt nur, ob das dann tatsächlich gut zu den Musikstilen passt bzw. die nicht live von den 2 Gitarren (viele Mitten und Höhen) zu sehr überschattet werden. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit ähnlich tiefen/leisen Becken gemacht?

  • Ich habe große, dünne Becken. Die sind in meinen Augen für Country gut geeignet - für Rock'n Roll vielleicht nicht ganz so sehr.

    Rogers, Gretsch und Toontrack beherrschen mein Leben!

  • ob jemand schon Erfahrung mit höheren/lauteren Becken sowie eher tieferen/leiseren Becken mit den von mir erwähnten Musikrichtungen und v.a. bei Livesituationen hat.


    Der Denkansatz ist grundsätzlich löblich*, aber leider zum Scheitern verurteilt. Es kommt einfach auf die individuelle Band und die jeweilige Livesituation an; die Musikrichtungen allein sagen nunmal NICHTS über die Lautstärke (und Ausrüstung) der Saitenquäler oder die spezifische Livesituation / Location aus, und allein darauf kommt es an (s. a. kride20).


    * ... allerdings hören ca. 99% der Zuhörer und vermutlich leider auch der Mitmusiker eh keinen Unterschied zwischen den Setups bzw. achten erst gar nicht drauf.

  • Na, spiel mal ein und das selbe Becken in unterschiedlichen Räumen an... deswegen is quasi jeder Gig wsa Neues, wenn Du sol willst, ansonsten: Siehe "Chuck - boom" ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hallo,


    es ist natürlich richtig, dass nur die konkrete Situation zur Wahrheitsfindung
    konkret beiträgt, allerdings möchte ich die Theorie jetzt doch nicht ganz
    über Bord werfen, zumal ich ein begeisterter Theoretiker und Leser von
    der Schweizer Bronze-Wein-Karte bin, der Cymbal Application Guide, meine
    Bibel.


    "Rockabilly, Country und Blues" sowie "Elvis, Johnny Cash, Beatles" haben wir
    als musikalische Angaben, das ist meiner Meinung nach dann doch recht gut
    einzuordnen in die Zeit von 1950 bis 1980, Schwerpunkt 1960er.


    Im Beckenanwendungsführer (BAF) gibt es sechs Lautstärkestufen.
    Blues fällt in die zweite (traditional medium volume: soft to medium), Traditional
    Country fällt in die dritte (modern amplified medium volume: soft to medium loud),
    Rockabilly ist nicht aufgeführt, Early Rock 'n' Roll würde ich als vergleichbar ansehen
    wollen, das wäre auch Kategorie Drei.


    Damit können wir uns die Beckenserien und Modelle ansehen, wir sind lautstärkemäßig
    also irgendwo zwischen soft und medium loud. Die Billigbecken und Spezial-Fan-Boy-
    Editionen überspringen wir schnell, dann bleiben diverse Serien übrig, das lassen wir
    jetzt mal außen vor, denn wir haben ja schon Becken, also suchen wir gezielt diese auf:


    - Line Dark Crisp HiHat 13: passt
    - Line Splash 6: passt
    - Line Full Crash 16: passt
    - Line Fast Crash 16: passt
    - Line Thin China 12: passt
    - Line Full Ride 20: passt
    - Dark Energy MK I HiHat 14: passt
    - Line Splash 8: passt
    - Line Mellow Crash 16: passt
    - Traditional Thin Crash 16: passt
    - Line Mellow Ride 20: nicht mehr im Programm


    Was lernen wir daraus?
    Genau. Alles passt und es geht tatsächlich nur um Nuancen.


    Da hilft dann doch nur ausprobieren.
    Für den ersten Test würde ich das Set-Up nehmen, mit dem
    ich mich in der konkreten Situation am Wohlsten fühlen würde.


    Ich ganz persönlich finde die Becken teilweise extrem klein,
    ich würde aus meinem Park wählen und hätte dort wahrscheinlich
    ähnliche Probleme, wenn auch auf einer leicht angehobenen
    Lautstärkestufe.


    Wenn ich nur die angegebenen Becken hätte, würde ich das
    zusammenstellen:


    Dark Energy MK I HiHat 14
    Line Full Ride 20
    Line Full Crash 16
    Line Mellow Crash 16


    Ich hoffe, zur Verwirrung beigetragen zu haben.


    Grüße
    Jürgen

  • Im Beckenanwendungsführer (BAF) gibt es sechs Lautstärkestufen. Blues fällt in die zweite (traditional medium volume: soft to medium), Traditional Country fällt in die dritte (modern amplified medium volume: soft to medium loud) [...] Damit können wir uns die Beckenserien und Modelle ansehen, wir sind lautstärkemäßig also irgendwo zwischen soft und medium loud.


    Ja nee is klar. Bei dir weiß ich manchmal nicht, was du ernst meinst und was nicht. Rein vorsorglich: Glaub nicht so viel schweizer Käse, Jürgen. ;)


    Ich hab neulich bei einer R´n´R/Rockabilly-Band ausgeholfen. Die Lautstärke war so gar nicht 60er. Hier ein Video (leider nicht so dolle Tonqualität, aber für unsere Zwecke reicht´s) von einem fantastischen Blues-Trio mit einem fantstischen Drummer. Guck mal, wie der z. T. die Becken durchzieht.

  • Hallo,


    mit Schweizer Käse, dem Weinkatalog und sonstigen
    Geschmacksbeschreibungen kann ich alles begründen,
    man muss halt ins Detail gehen oder ein bisschen
    geschmeidig sein.


    Der Robben F. macht ja Blues-Rock und fällt damit
    in Kategorie 4 (modern amplified, higher volume)
    Da fallen dann Signature Traditional komplett raus.


    Muss auch schon länger her gewesen sein, damals rauchte
    man noch ohne Filter und war faltenfrei.


    Auch wenn es etwas verbrämt wurde: ich stimme schon zu,
    dass man das hier ausprobieren muss, denn es geht nicht
    um die Frage, ob Rude Mega Power Ride 24" oder Signature
    Traditionals Light Ride 20", sondern eben doch um recht
    ähnliche Becken, mir fällt da konkret auf, dass alle Crashes
    in 16" und grundsätzlich aus der gleichen Serie sind.


    Noch mehr als Raum und Sontiges kann man dann noch mit
    der individuellen Spielweise beeinflussen, gewisse Becken
    bieten eine erstaunliche dynamische Breite allerdings mit
    unterschiedlicher Klangstruktur.


    Grüße
    Jürgen

  • Deine Überlegungen in allen Ehren, aber Deine Mitmusiker werden leider nicht Deine Mühe annähernd würdigen bzw. hören den von Dir erhofften Unterschied nicht heraus!
    Spiele einfach die Becken die sich für Dich am besten dazu anhören und anfühlen und womit Du am besten klar kommst!
    Es gibt kein Crash XY für Musikrichtung XY... und wenn es dies geben würde, dann kämen sicher wieder X Leute daher die damit YZ Musik machen.
    Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, es hängt sehr viel vom Raum ab, den eingesetzten Sticks, Deiner Anschlagdynamik etc.

  • Vielen Dank für den Input, v.a. an Jürgen K.!
    Mit deinen Ausführungen zu den Lautstärkestufen kann ich arbeiten. Ich werde, wie ich auch schon vorhatte, viel ausprobieren/kombinieren, bevor es live auf die Bühne geht.
    Ich habe viel ruhigere Musik wie Jazz/Blues gemacht, dann aber auch Rock. Dafür habe ich mir über die Jahre jeweils passende Becken angeschafft und natürlich auch angepasste Spielweisen etc. angeeignet. Die Sache beim neuen Bandprojekt ist einfach, dass leise (Traditional Country/Blues) und etwas lautere Musik (Rockabilly) kombiniert wird.
    Mir ging es hier letztendlich nur um eine Einschätzung, ob es mit den leiseren Becken beim Rockabilly live nicht funktioniert.
    Ich denke, ich kann hier einen Kompromiss finden.
    Mir ist schon klar, dass es keine Becken gibt, die nur bei einer bestimmten Teil-Musik-Richtung gehen und natürlich weiß ich, dass Becken je nach Bandsetting und Location anders klingen können.
    Trotzdem wird ein dunkleres Becken meist weniger aggressiv daherkommen als ein spritziges, helles (meine Becken unterscheiden sich vom Klang her da schon teilweise deutlich, auch wenn sie größtenteils aus derselben Linie stammen).
    Übrigens, ich komme mit den relativ kleinen Becken gut zurecht - ich spiele eher artikuliert/viele Pattern und brauche daher eher eine schnellere Beckenansprache. Vom Sound her hatte ich noch keine Probleme - 16er-Crashs etc. haben eigentlich immer gepasst.
    Wegen eurer Anmerkungen wegen "vergeblicher Liebesmüh" etc.: Das sehe ich nicht so. Selbst wenn es nur 1% der Zuhörer bewusst bemerken würde (was m.E. zu niedrig gegriffen ist, da es immer einen gewissen Teil an Schlagzeugern/Percussionisten/Musikliebhabern etc. im Publikum gibt, denen so etwas aktiv auffällt), dann finde ich es toll, mit diesen zusammen die schöne Erfahrung eines passenden und geilen Beckenklangs zu teilen. Außerdem wird es noch ein weiterer, deutlich größerer Anteil der Zuhörer unbewusst erleben ("Das hat gut gegrooved!" "Die haben einen Sound wie aus einem Stück" etc.). Und außerdem will ich als alter Optimierer für ein bestimmtes Bandsetting das Maximum aus mir und meinem Set rausholen - es ist ja nicht so, dass ich noch extra Geld dafür ausgeben müsste: Die Becken habe ich ja inzwischen da, von daher wäre es für mich seltsam, hier nicht zu schauen, was am besten passt.
    Viele Grüße!

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