Erfahrungsberichte zu drei Stahlsnares?

  • Hallo allerseits,


    vielleicht kann mir ja jemand etwas sinnvolles zu folgendem sagen (Suche im Forum hat wenig sinnvolles geliefert). Welche Erfahrungsberichte könnt ihr zu folgenden Stahlsnares abgeben?


    Nummer 1: Tama Sound Lab Vintage Steel 14x5,5 (ca. 240 Euro). http://www.thomann.de/de/tama_lst1455_sound_lab_snare.htm Wird in den paar Berichten, die es gibt, als Allroundersnare mit 70er Klang beschrieben - also für mich irgendwie absolut viel- und nichtssagend. Geht's beim 70er Sound um Abba, Kiss, Weather Report oder was? ?( . Mich interessiert, wie durchdringend und wie warm der Klang der Snare ist, bzw. kann sie in dezenteren Locations genutzt werden oder ist die Snare eher zu laut? Die hat ja, wie meine Metalworks 14x5, einen 1,2mm Stahlkessel, von daher stellt sich mir die Frage, ob die genauso durchdringend wäre oder ob die noch dezenter gespielt werden kann. Auch die Frage, wie gut die Teppichansprache ist, stellt sich mir. Da ist die Metalworks nicht soooo sensibel, so dass Ghostnotes nicht immer wie gewollt rüberkommen. Leider. :(


    Nummer 2: Pearl 14x5 Sensitone Beaded Steel für 250 Euro mit 10 Stimmschrauben. http://www.thomann.de/de/pearl…ensitone_beaded_steel.htm Soll ja auch so ein Allrounder sein... Ist die der Tama SLP sehr ähnlich? Oder besser (z.B. Preis/Leistung)? Die hat ja nur 1mm Kessel, dann müsste die doch rein theoretisch (im Falle identischer befellung und identischer Snareteppiche) noch leiser und wärmer sein, oder liege ich da falsch? ?(


    Und nun die abschließende Frage: Ist die billigere, aber ähnlich gute Nr. 3 (s.u.) eine Alternative? :S


    Nummer 3: Pearl Vision Sensitone Steel mit 8 statt 10 Stimmschrauben für schlappe 135 Euro. http://www.thomann.de/de/pearl…vison_sensitone_snare.htm Letztere soll angeblich ein Preis-/Leistungskracher sein. Ist die so gut wie die Nr. 2 in der Teppichansprache? Kesseldicke ist ja identisch, daher frage ich mich schon, was außer den mehr an Stimmschrauben noch für die teurere Variante spräche...


    Mein Ziel ist es, einen guten Stahl-Allrounder zu finden, mit dem ich sowohl in jazzigen Gefilden als auch in rockigeren Gefilden herumtigern könnte. Wenn ihr sonst noch einen besonderen Tipp habt, bin ganz Ohr.


    (Nein, Holz brauche ich nicht, da habe ich mit der Tama Artwood Custom Maple schon was ganz ordentliches in Sachen Dynamik, Teppichansprache und Vielseitigkeit)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Manche spielen Jazz mit 6,5 Zoll Tiefe und manche spielen Metal mit 4 Zoll Tiefe ...
    M.M.n. ist das eher eine Frage der Felle und der Stimmung / Dämpfung (bei gleichem Kesselmaterial und gleicher Tiefe).


    Zu deinen Beispielen 1 und 3 kann ich nichts sagen, die 10-schraubige Sensitone kenne ich und halte sie in der Tat für einen guten Allrounder.
    Ich habe meine nur verkauft, weil ich die 14 x 5 Alu-Sensitone und eine 14 x 6,5 Stahl von Yamaha günstig bekommen habe.
    Zusammen mit meiner Yamaha Kupfersnare reicht mir das an Metallsnares.


    Es dürfte schwierig werden, mit ein und derselben Snare mit demselben Fell und der derselben Stimmung alle Stilistiken zwischen Jazz und Rock zu bedienen.

  • Schließ mich da meinem Vorredner an. Hast Du bei deiner Metalworks schon mal dünne Felle drauf gemacht? Oder mit anderen Snareteppichen experimentiert. Z.B. Bronze statt Stahl?


    Ansonsten würde ich bei einem Budget von 250 Euro versuchen, eine gute gebrauchte Sonor Phonic oder ne entsprechende Ludwig zu ergattern. Dann hast du echte Allrounder und kannst sie, wenn Du sie gut behandelst, in ein paar Jahren wieder um den gleichen Preis verkaufen.


    Zu den genannten Snares kann ich nichts sagen. Die sind zu neu. Meine jüngste ist 20 Jahre alt :D

  • Manche spielen Jazz mit 6,5 Zoll Tiefe und manche spielen Metal mit 4 Zoll Tiefe ...
    M.M.n. ist das eher eine Frage der Felle und der Stimmung / Dämpfung (bei gleichem Kesselmaterial und gleicher Tiefe).

    Das ist mir schon klar. Darum geht es aber nicht, es geht um das Maß 14x5 bzw 5,5, das Maß, das mir am besten gefällt. ;)


    Zitat

    Zu deinen Beispielen 1 und 3 kann ich nichts sagen, die 10-schraubige Sensitone kenne ich und halte sie in der Tat für einen guten Allrounder.
    Ich habe meine nur verkauft, weil ich die 14 x 5 Alu-Sensitone und eine 14 x 6,5 Stahl von Yamaha günstig bekommen habe.
    Zusammen mit meiner Yamaha Kupfersnare reicht mir das an Metallsnares.

    Merci. :)


    Zitat

    Es dürfte schwierig werden, mit ein und derselben Snare mit demselben Fell und der derselben Stimmung alle Stilistiken zwischen Jazz und Rock zu bedienen.

    Das ist mir schon klar, dass ich hier und da was ändern müsste.


    Ich spiele auf meinen Snares Ambassador Coated als Schlagfelle und Ambassador Hazy als Resos, dazu Puresound 20-Spiral-Teppiche. Mit der Artwood Custom Maple kann ich damit bei fast identischer Stimmung sowohl Rock als auch Jazz gut bedienen. Sowas suche ich halt auch im Stahlsektor. Die Metalworks ist mir einfach nicht sensibel genug... bislang ... wobei ich keinen Bronze-Teppich bislang genutzt habe. Ist der dermaßen anders/entscheidend in diesem Fall? :S


    PS: Meine Budgetgrenze läge so bei 300 bis 350 Euro. Alles darüber wäre mit leichten Bauchschmerzen verbunden...

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Bei dem Budget keine Frage. Für mich gäbe es da nur Sonor oder Ludwig in der entsprechenden Tiefe.


    Klar mach Bronze oder Stahl einen Unterscheid. Aber mach mal unten ein Diplomat drauf anstatt dem Amba und oben ggf auch. Der Unterscheid ist groß.

  • Na okay, dann experimentiere ich mal, während hier weitere Anmerkungen/Erfahrungen kommen. Werde dann demnächst mal die Metalworks mit dem Sonor SW1418 B ausstatten, mal sehen, ob die Snare meinen Wünschen als eher-soft-hitter dann halbwegs entspricht.
    Diplomat-Felle habe ich bisher nicht benutzt, denn meine Befürchtung ist, dass ich die dann alle drei Monate spätestens austauschen darf, wenn doch mal was rockigeres kommt. Aber probieren kann ich's ja mal...


    ...und 'ne Sonor D505 ist derzeit nirgends zu finden...

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Meine Supra Bronze 14x6,5" habe ich seit 1982. Sie gehört zu dem Wenigen, was ich mir neu gekauft habe. Sie kostete damals in DM so viel, wie sie heute in €uro kostet, entspricht sich also in etwa.


    Da sie hier ja schon empfohlen und gelobt wurde, schlage ich in die gleiche Kerbe.
    In jeder neuen Umgebung, in der ich sie anspiele, drehen sich die anwesenden Köpfe ruckartig in meine Richtung.
    Die ghostnote-relevanten Einstellungen ergeben sich aus Resonanzfell- und Teppich - Spannung.


    Ich habe gerade mal bei ebay die Ludwig Supra-Angebote durchgescrollt. Neu sind die ja ganz schön teuer.... 8) http://www.ebay.at/sch/i.html?…nare+sensitive&_sacat=619


    ... also heißt es hier geduldig auf eine Gelegenheit warten, dass sie mal gebraucht günstig angeboten wird.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Hi Moe,
    ich glaube, dass du mit den drei Snares keine signifikante Verbesserung herbeiführen wirst. Ich würde auch auf neue Felle und nen anderen Teppich setzen. Es gab hier zum Thema Teppichansprache den Canopus-Thread vor kurzem... Vielleicht ist das ja ne Lösung. Ich würde auch mal schauen, was du für nen Schlagfell nimmst... Ich habe direkt nen Aquarian und nen Ambassador verglichen und der Sound des Aquarian ist für mich eher aus der Vintage-Ecke, das Amba klingt kanckiger.... Evans habe ich noch auf meiner Liste. Zudem ist das Reso wichtig. Dünn= noch sensibler, aber weniger voll im Klang. Ich würde da auch das Remo Amba Hazy nehmen. Für mich halt gut ausbalanciert zwischen Ansprache und Ton. Aquarian hatte ich zwei drauf, eins mit und eins ohne Zusatzdämfpung für den Teppich, beide irgendwie zu unsensibel, aber voller im Gesamtton. Oder vielleicht ein Renaissance Hazy. Das ist wirklich super sensibel, da es aufgerauht ist und sich dadurch die Auflagefläche verringert. Gibt viele Ansatzpunkte, aber die Metalworks Snares dürften nicht schlechter als die drei oben genannten sein.

  • Moin,
    zu den ersten Beiden fällt mir nix ein, aber zu Nummer 3.
    Hatte ich mal in meinem Programm und war "ganz OK". Jedoch kein Vergleich zu meiner abgerockten Pearl '74 Deluxe Custom Brass (COB ).
    Die war auch das einzig brauchbare bei unseren (vernünftigen) Aufnahmen und hat von MMX bis FF-Brass alles stehen lassen ;)
    Hast Du nicht die Möglichkeit dir mal eine ältere Pearl Snare zu leihen/probe zu spielen? Wenn Du das nicht schon hast ;)
    Klar ist sowas auch bisschen Glücksache, also mit den alten Kesseln, aber einen Versuch wäre es allemal wert.
    Die SensiTone finde ich nicht ganz so flexibel, habe jedoch auch nicht lange damit experimentiert, Felle/Teppich usw. .
    Übrigens gibt es die z.Zt. noch günstiger als B-Stock was ja für "Testzwecke" völlig ausreicht :)


    Edith sagt, ich habe 'ne '74 Custom COB (Chrome over Brass) 8| Was einem beim richtig hinguggen nach über15 Jahren alles auffällt, ... die eine blöde Sicke :whistling:

  • Ich spiele sowohl auf Nr. 2 als auch auf Nr. 3.


    Ich kann keinen nennenswerten Unterschied feststellen. Die Vision-Sensitone ist für den Preis der Hammer.


    Ich habe die Vision-Sensitone allerdings mit Gussreifen gepimpt die ich noch rumliegen hatte. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.


    Ich würde die nicht wieder hergeben. Für den Preis unschlagbar meiner Ansicht nach.

  • Danke für die vielen Infos und Tipps. Immer weiter so. :)


    ich habe die billig sensitone an meiner jazz-rock kiste, und bin ganz zufrieden damit.
    mit trocken-hoher stimmung reagiert sie da so wie ich es mir wünsche.
    edit: ps. ist z.b. auf den letzten takes in meiner hörzone.

    Klingt da eigentlich ganz gut... habe evtl. die Möglichkeit mir die kleine Pearl anzuschauen und anzuhören. Mal sehen, wie die ist. Und mit der Metalworks sollte ich vielleicht doch noch ein wenig mehr herumfrickeln als bisher... ^^

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • "dezente Locations" klingt nach:


    nicht so hoch stimmen ... Teppich eher locker ... dämpfen? (ich hab vor kurzem eine 13x6 black panther mit 5 DinA4 Blättern bepackt und mit Rods gespielt, sah bescheuert aus, war aber gerade passend um in dem Umfeld "leise aber satt" zu kriegen)


    das wirkt sich alles viel mehr auf den Klang aus, als Stahl oder Messing, 5" oder 7" tief ...

  • Mein Ziel ist es, einen guten Stahl-Allrounder zu finden, mit dem ich sowohl in jazzigen Gefilden als auch in rockigeren Gefilden herumtigern könnte. Wenn ihr sonst noch einen besonderen Tipp habt, bin ganz Ohr.


    Es dürfte schwierig werden, mit ein und derselben Snare mit demselben Fell und der derselben Stimmung alle Stilistiken zwischen Jazz und Rock zu bedienen.


    Wenn Du die Vision auf dem Gebrauchtmarkt bekommst (wird öfter angeboten) dann hättest Du doch noch Budget für eine zweite (Jazz)-Snare

  • Neee danke. Lass mal gut sein. 13 Kilo sind mr doch zu heavy. Obgleich die Snare ganz gut klingt.


    Kurzes update zu dem Thema. Die Tama SLP habe ich inzwischen mal angetestet, die klingt echt gut für meine Ohren. Ein echter Allrounder, der das Geld mehr als Wert ist. Ich habe dann aber gleich mal ein paar neue Snareteppiche gekauft, um ein wenig herumzuprobieren und siehe da: Einen schönen sensitiven Tama Starclassic Brass 20-Spiral Tepich aufgezogen, dazu ein neues Reso (Das alte war doch verbrauchter als erwartet), gleich war die Schnarre dunkler, trockener, irgendwie wärmer vom Klang und deutlich sensitiver vom Ansprechverhalten. So, wie ich es wollte. Danke für den Teppichtipp an Euch. Investition: 24 Euro. Deutlich billiger als 'ne neue Schnarre. Also wird es die Metalworks noch 'ne Weile machen. Neukauf eine Stahlschnarre wird also vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Gut gemacht.
    Felle, Teppich, Stöcke und vor
    allem das Bedienungspersonal
    sind oft viel wichtiger als
    PöhlTamaSonorDWoderGold
    PlatinBleiBalsaFichte. Das weiß
    ich aber auch erst nach dem
    Kauf (zu) vieler Snares.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Sticks und Felle und Drummer, das war mir immer klar. Aber ich hatte irgendwie all die Jahrzehnte nicht auf der Pfanne, dass ein 24-Euro Brassteppich so viel Unterschied machen kann an ein und demselben Stück Metall. Man lernt halt nie aus. :)


    Wie hatte doch ein User hier im Forum es so treffend beschrieben? Schlagzeug = Dauerbaustelle

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

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