Raumakustik des Proberaums

  • Guten Abend!



    Wir haben im Proberaum das Problem, dass der Sound recht schwammig/breiig ist. Es ist häufig schwierig, sich gegenseitig genau zu hören. Vor allem die Gitarristen haben untereinander das Problem, sich gegenseitig nicht richtig hören zu können.


    Die Lautstärke ist recht Moderat, zumindest meiner meinung nach. Die Verstärker stehen vom Volume her zwischen vier und fünf. Zu hoch sollte das nicht sein, oder?
    Ich denke, dass der raum einfach zu hallig ist. Für die Raumakustik selbst haben wir nichts angebracht.


    Was wir suchen, das wäre ein trockener Sound.


    Meine Fragen wären deshalb:


    a) Wie stelle ich in solch einem Raum am besten zwei Gitarrenverstärker, den Bassgitarrenverstärker und das Schlagzeug auf?


    b) Wo bringe ich am besten Material an, um die Akustik in diesem Raum zu ändern?



    Ich wäre sehr dankbar, wenn vielleich jemand ein paar Tipps geben könnte.









    Beste Grüße!


    Luke

  • Was ist Lautstärke vier oder fünf? Wie hoch geht der Verstärker, bis zehn oder weiter? (Gibt ja unterschiedliche Modelle)


    Kannst du 'ne Raumskizze reinstellen (Vogelperspektive)? Wäre hilfreich


    Dämmschaum an die Decke und die blanken Wände oder aber dicke Stoffgardinen befestigen. Dann hallt es weniger. Auch Plexiglaswände vor den Verstärkern sind eine Option.


    Bei meiner Truppe sitze ich mit dem Drumset zwischen den beiden Gitarrenverstärkern, die Gesangsanlage ist ebenfalls rechts neben mir, noch vor dem zweiten Gitarrenverstärker, der Bass ist mir schräg gegenüber (2 Uhr), die Musiker (abzüglich mir) sind in der Raummitte eines rechteckigen Bunkerraumes. Funktioniert bei uns zumindest. Aber ohne deinen vor Ort Raum zu besichtigen, wird es schwer, konkrete Tipps zu geben.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich hab mich u.a. hier:
    http://www.track4.de/sonstiges/akustik.php#005
    und auf vielen anderen Seiten im Internet eingelesen und dann 4 Plattenschwinger gegen Bassresonanzen gebaut, sowie Moltonvorhänge und Pyramidenschaumstoffplatten in meinem Raum angebracht. Der Sound ist ziemlich gut, vor allem der Bassbereich ist dank der Plattenschwinger nie mulmig oder wummerig.
    Ich würde viel lesen und dann testen was wie hilft, andere Tipps werden dir nicht viel nutzen.


    Und übrigens: Lautstärke 4 - 5 ist bei einem 5 Watt Amp viel zu leise, bei einem 200 Watt Röhrenamp viel zu laut...

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Pyramidenschaumstoff (gibt’s als 1 x 1 m Platten) hat sich als sehr gut herausgestellt. Besonders wenn Du einen "trockenen" Sound erreichen willst.
    Zuviel des Guten macht den Raum allerdings absolut tot. Das hat den Nachteil, das kein guter Grundsound mehr entsteht und man letztlich viel zu laut spielen kann ohne es zu merken - und sich damit die Ohren absolut versaut. Das ganze ist preismässig auch ganz gut zu machen.
    Manchmal helfen schon 3-4 solcher Platten um einen Raum soundmässig komplett zu verändern. Einfach einmal verschiedene Orte für die Platten ausprobieren.
    Und dann gilt noch eines: Frequenzen trennen. Was live und bei Aufnahmen Wunder bewirkt, gilt auch für den Proberaum: wenn alle im gleichen Frequenzbereich "herumgrummeln", gibt es einen breiigen, undefinierbaren Sound. Ein Instrumenteneinstellung, die solo gut klingt, ist noch lange nicht gut für den Gesamtsound. Supertiefe Bässe haben in den Gitarren meist nix zu suchen - das ist der Frequenzbereich für den Bass, etc.. Bei 2 Gitarristen sollten die auch nicht zu ähnliche Sounds fahren. Du kannst noch so viel an dem Raum herumdämmen, wenn das Soundgefüge der Band nicht stimmt. Also der Gesamtsound muss stimmen - da muss der eine oder andere dann auch mal was rausdrehen. Das gilt auch fürs Schlagzeug: je differenzierter Snare, Bassdrum und die Toms klanglich voneinander getrennt sind, desto besser setzen sich die Frequenzen durch.



    Gruß Thorsten

    2 Mal editiert, zuletzt von Woodbridge Burning () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • In unserem Proberaum ist auch nur partiell Pyramidenschaumstoff angebracht - wenn da Leute reinkommen sind sie immer wieder begeistert wie klar und differenziert es darin klingt.
    Kuckst Du hier: Pearl Vintage Set ca. 1982
    Was allerdings - siehe oben - nur mit der richtigen Frequenztrennung funktioniert.


    Noch ein Tipp, wenn ich Deine Fotos sehe: stell das Drumset so, das es gegenüber der "langen" Seite des Raumes steht. Du hast es auf die "kurze" Seite gestellt. Da kommt sofort alles von der Wand gegenüber zurück. Schall muss sich auch bewegen können. Je weiter die gegenüberliegende Wand entfernt ist, desto besser kann das ganze klingen. Beim Bass ist das z.B. nicht so immens wichtig.


    Gruß Thorsten

    Einmal editiert, zuletzt von Woodbridge Burning () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hallo


    Ich vermute mal es ist der Raum selbst und nicht die Verstärkerlautstärken oder Positionen.


    Wir hatten das gleich Problem, alles sehr sehr matschig. Ich habe am Anfang gar nichts differenziert gehört sondern nur Matsch auf den Ohren gehabt, trotz InEar, ein gebrumme und gedröhne nebenbei... X(


    Alles dutzendemale umgestellt und eingestellt, keine wirklich nennenswerte Verbesserung dadurch erziehlt.


    Nun haben wir an allen 4 Wänden und an der Decke je 2 Akustik Noppenschaumstoffstücke in der Dimension 1.5*2Meter.


    Seither ists unglaublich... Ich und alle anderen hören alles sehr differenziert und das gedröhne, gematsche ist weg.


    Lg Stefan

  • Super, schon einmal vielen Dank für die Antworten, sehr hilfreich!



    Bezüglich der Verstärker:


    Der eine ist ein Orange (Tiny Terror) und läuft eigentlich immer im 15W Modus. (Hat noch einen 7W Modus, welcher aber so kaum genutzt wird)
    Der andere ist ein Marshall, da hab ich die Daten aber leider nicht im Kopf.



    Eine Raumskizze kann ich sonst gerne morgen erstellen, da hätte ich etwas zeit.



    Die Frequenzen könnten wirklich ein großes Problem sein.
    Bei der Dämmung werden wir dann mal ein wenig rumtesten.



    Nochmals, vielen Dank,




    Luke

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