Diskussion um Freischwingsysteme und mein Problem mit Meinem ^^

  • Hallo :)


    Mich beschäftig schon länger die oben genannte Geschichte und ich will mich jetz einfach mal mit Anderen darüber austauschen.


    Vorweg möchte ich allerdings 2-3 Dinge ausführen um Missverständnisse und wüstes aneinander vorbei reden zu vermeiden ;)


    Zunächst sei definiert was ein freischwingendes System für mich ist:
    Die Trommel schwingt frei, wenn sie an der Aufhängung genau so klingt, als wäre Sie nicht aufgehängt.
    Dieses Modell ist leider rein theoretisch bzw. wohl nur in der Schwerelosigkeit zu erreichen.
    Statt dessen nehmen wir als Referenz (ich glaube da ist jeder mit einverstanden, falls nicht können wir da gerne auch drüber fach-cymbeln ;) ),
    wenn man die Trommel mit der Hand hält. Dies scheint für eine vollständig freie und unbeeinträchtigte Klangentwicklung zu sorgen.


    Also nochmal: Freischwingend ist ein System, dass den Klang der Trommel durch Befestigung nicht beeinträchtigt,
    und ausdrücklich NICHT das System wo der Hersteller drauf schreibt es schwinge frei ;) :whistling:


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich schon praktisch frei schwingende Toms mit Stange durch den Kessel gehört habe.
    (die "Früher war alles besser" und "das ist alles Modescheiß"-Fraktion braucht also nicht gleich Amokk laufen =) )
    Aber auch schon - und hier kommt mein Problem - Toms an angeblich frei schwingenden Systemen, die mit der Hand gehalten aber VIEL besser klingen.
    (Konkret habe ich dieses Problem bei meiner 12"x7" Tama Superstar am Tama-Mount wie auch an einem Pearl Optimount).


    All jenen die eine freischwingende Aufhängung nur für einen Teil des Sound halten, neben der Gratung, dem Holz, Spannreifen, Böckchen, Fellen, Stimmung u.s.w., sei gesagt:
    Grundsätzlich ist das natürlich richtig ;), aber:
    Eine frei aufgehängte Trommel klingt praktisch immer lang und sauber aus, EGAL was das für ein rotz-Teil ist. (Wirklich kann der aller letzte Rotz sein)
    Andersrum wird eine Trommel die nicht frei schwingen kann immer abgewürgt und flach klingen (wie bei mir ;( ). Auch egal wie edel die sonst ist ;)


    Zuletzt ein Wort an jene die Freischwing-Systeme für überflüssig halten:
    Mal ehrlich: Wenn ich viel Geld in die Hand nehme und ein High-End Instrument kaufen will, dann will ich den Sound erreichen, der mir vorschwebt.
    Ich verstehe, dass nicht jeder viel Sustain wünscht. Das passt auch nicht immer in die Musik.
    Aber eine nicht-freischwingende Trommel wird man nicht zu Sustain bewegen können. Egal wie.
    Eine freischwingende Trommel zu zähmen ist dagegen auf mannigfaltige Art und Weiße möglich.
    Daher ist eine Marke oder auch ein Drummer, der ein High-End-Set ABSICHTLICH mit einer Halterung ausrüsten will, die den Sound abwürgt - sorry - für mich überhaupt nicht ernst zu nehmen.
    Wenn ich nicht will, dass mein Set klingt kauf ich halt Millenium :P ;)


    Auserdem gehen mit nicht-freischwingenden Drums meistens folgende Probleme einher, die garnichts mit der länge des Sustains zu tun haben:
    Die Trommeln klingen durch das Set nicht homogen. (bei mir auch so)
    Der Ton verliert deutlich an Klangvolumen, wirkt manchmal regelrecht leiser.
    Die Tuningrange (mit gutem Klang) wird kleiner.
    Oft verbessert ein Freischwingssystem sogar den Klang der Obertöne.
    Weiter klingt die Trommel auch bei leisem Spiel viel besser, spricht sensibler an.
    Das gehört doch alles zu einem besseren Set ;)


    Ein Interesanntes System gibts nebenbei von Sonor im SQ2. Die haben da irgendwo ne Schraube an der Halterung mit der man (laut Sonor) einstellen kann wie frei die Trommel nun schwingt ...


    So- Sorry für den ewig langen Post :)
    Falls sich jemand an irgendeiner Behauptung aus meinem Post stört, bin ich gerne zur Klärung bereit.
    Ich habe mir hier größte Mühe gegeben ausschlieslich Erfahrungen aus erster Hand zu berichten und
    kann gerne alle Behauptungen mit einem Video und Soundbeispielen untermauern :)


    Liebe Grüße und mit der Hoffnung auf fruchtbaren Austausch
    Der HiFi-Drummer :)


    P.S.: Falls Jemandem mein eigentliches Problem nicht klar genug hervor geht:
    Eine meiner Toms klingt scheiße und schwingt nicht frei. Sie klingt abgewürgt und passt nicht zu meinem restlichen Set.
    Vieleicht finden wir ja eine Lösung :) Mein 14er Tom will ich nämlich demnächst auch zum Hänge-Tom machen...

  • Das Pro und Contra Freischwingsystem wurde aber hier schon öfters diskutiert.


    Ich bin Freischwingsystemfetischist für Trommeln ab 12". Ich gehe auch soweit, daß ich demnächst an Standtoms ein Freischwingsystem einsetzen will. Ich verwende zu 99% die handelsübrlichen RIMS-System verschiedener Hersteller (Dixon, Worldmax ecc...) Für mich kann ein Tom nicht genug "waggeln". 10er und 8er kommen meiner bescheidenen Meinung auch ohne Freischwingsystem aus. Bei denen ist IMHO Perlen vor die Säue werfen. Ich habe sie dort trotzdem auch montiert.


    Allerdings möchte ich grob unterscheiden - immer meine bescheidene eigene Meinung - bei Trommeln ohne Freischwingsystem. Das Pearlsystem bzw. alte Sonorsystem mit dickem Rohr in den Kessel rein würgt den Ton mehr ab als z.B. das T-System wie es Tama, Ludwig oder Mapex ecc. benutzen.


    Fazit: für mich ist das RIMSsystem eines der geilsten Innovationen der 90er Jahre. Ich will nicht mehr ohne.

  • Danke schonmal für die Antwort :)


    Eine Frage hast du allerdings noch nicht beachtet:


    Welche Systeme arbeiten denn wirklich freischwingend und welche nicht? Bzw. welche arbeiten wie frei ;)


    Ich bin nämlich wie eingangs geschrieben mit meinen Haltern unzufrieden und suche etwas besseres...


    LG HiFi-Drummer


    P.S. Auch ein 10er kann schon ordentlich Sustain haben ;)


    P.P.S. Schon Schaumstoff unter den FloorTom-Beinen? Das funktioniert bei mir nämlcih besser als meine Starcast, Rims, Optimounts und co. ...

  • ich hatte mal ein ähnliches problem bei einem tama starclassic maple 12er tom. immer abgewürgt- Wurscht wo und wie... nach etlichen versuchen half ein befreundeter Trommler auf die Sprünge. nach dem testweise austauschen der Gummis der freischwinghalterung vom z.b. 10ner tom aufs 12er funktionierte das 12er... soll heissen die Gummis waren härter als die der anderen toms.. nach neukauf dieser funkte es wieder wie gewohnt

  • Wow, danke wafi!


    Das muss ich unbedingt mal testen... klingt nämlich nach genau meinem Problem...


    Ich finde die ganzen Gummis auch recht sparsam dimensoiniert :whistling:


    Allerdings möchte ich grob unterscheiden - immer meine bescheidene eigene Meinung - bei Trommeln ohne Freischwingsystem. Das Pearlsystem bzw. alte Sonorsystem mit dickem Rohr in den Kessel rein würgt den Ton mehr ab als z.B. das T-System wie es Tama, Ludwig oder Mapex ecc. benutzen.

    Wie gesagt: Es gibt nicht 2 Extreme, den Klang einer "konventionellen" und den der "freien" Trommel. Liegt viel irgendwo dazwischen. Mein Freischwinghalter würgt ja auch...


    LG HiFi

  • Hi,


    da fehlt mir noch was:

    Auserdem gehen mit nicht-freischwingenden Drums meistens folgende Probleme einher, die garnichts mit der länge des Sustains zu tun haben:

    - es sieht voll Scheiße aus


    Jedenfalls ist die teilweise groteske Aufblähung von Hardware an einer Trommel für mich keine Augenweide. Ich lebe damit.
    Es gibt einige Hersteller, die es noch annehmbar hinbekommen, andere scheinen ein Faible für Panzer und Humvees zu haben.


    meint und grüßt
    Hajo K (der zur Fraktion "Nach der Mode ist vor der Mode" gehört und sich schon auf junge Trommler freut, die demnächst "Iiiigiiiitt, Sustain! Gimme mo Pinstripe!" rufen.)

  • Zitat

    Eine meiner Toms klingt scheiße und schwingt nicht frei. Sie klingt abgewürgt und passt nicht zu meinem restlichen Set.
    Vieleicht finden wir ja eine Lösung


    Das gibt es zuweilen auch fernab Deines Posts, bzw.- Fernab vom Thema "Freischwingsysteme". Vielleicht einfach weil die Relation "verbaute Drumshell-Hardware zu Kesselmaßen bzw. Shellkonzeption" nicht bei jeder Trommel (nicht bei jeder "Trommelmaß-Relation") Sinn macht. Mancher von uns hat schon erlebt, dass mehrere identische Modelle einer Serie beim 10" toll klingen aber beim 12" nicht oder umgekehrt etc. etc. z.B: nur mal als erster vager Hinweis: Relation Spannschraubenböckchen-Anzahl zum Shellmaß etc. etc. vieles mehr ist bedenkbar :D


    Meine (vielleicht für manchen kühn-anmutende) These war dann eher das mit jener Relation je nach Tom-Maß bzw. verbautem Material etwas nicht mehr aufgeht, was beim nächstgrößeren oder kleineren Tom noch funktionierte etc. Oder andersherum: stimmt die Relation des Verbauten nicht... kann auch der "Freischwinger" nichts mehr retten. So habe ich es mehrfach erlebt. Nicht oft - aber leider auch nicht ultra-selten.


    Die Identifation solcher Phänoemen erlaube ich mir persönlich ;) allerdings wirklich nur (und nur dann) wenn ich tatsächlich mehrere Serien-identische Kessel mit 100 % identischer Ausstattung mit dierem Effekt nachweisen kann.


    Bei einer einzelnen! Trommel von Pipi-Mao-Ling würde ich hingegen stets zunächst andere Ursachen verantwortlich machen bzw. bedenken... wie schlechte Verarbeitung, verzogener Kessel, mieses "Klangholz", meise Gratungen, falsch dimensionierte Spannreifen, unzureichend geschulte Mitarrbeiter (bzw. erlogenes Qualitätsmanagementsystem, dass in Wahrheit nie implementiert wurde), betrunkene MItarbeiter etc. etc.


    Kurios: Just bei der 1. Superstar Hyperdrive Generation (Birke/Linde) hatte ich 3 folierte Sets parallel im Test im Raum. Bei allen dreien fiel stets dasselbe Hängetom im Vergleich zur Tuning-Variabiltät bzw. Klang zum 2. Hängetom ab. Das habe ich in den tiefen dieses Forums vor Jahren so mal beschrieben. Ich finde den alten Thread nicht mehr. Welches Maß (also ob 10 x 6,5 oder 12 x 7 habe ich vergessen). Es klang auch mitnichten "scheiße" sondern war einfach etwas weniger gut und hörbar etwas eingeschränkter in Sustain und auch Tuningrange.


    Von der späteren Hyperdrive-Variante (Full Birch) hatte ich nur noch eines hier. Da erinnere ich den Effekt nicht mehr. Kann aber auch am verstaubten Gedächtnis liegen. :D

  • zumindest kann ich bei meinem damaligen problem schadhafte kessel/hardware/spannreifen ausschliessen- da das tom am spannreifen gehalten und gestimmt gut geklungen hat und nur am tomhalter eben nicht....
    was dann mit anderen- definitiv weicheren haltegummis der freischwingerei behoben war....


    auch mein aktuelles premier genista maple klingt mit rims besser als mit der (fehl) Konstruktion von premier ...

  • Zitat

    zumindest kann ich bei meinem damaligen problem schadhafte kessel/hardware/spannreifen ausschliessen- da das tom am spannreifen gehalten und gestimmt gut geklungen hat und nur am tomhalter eben nicht....


    Natürlich. Wenn am Spannreifen gehalten der Sound ein völlig! anderer ist, ist der Fall recht eindeutig.

  • Hi,


    Spaßmodus an:


    Dieses ganze Freischwing-rumbaumel-in-Gummi-Gedöhns war doch mal den richtig teuren Sets vorbehalten....das waren (und sind) die, bei denen die Lugs aus massiverem Metall (nicht wie bei den Billigdingern) und die Spannreifen aus schwerem Guß sind.... ?( :thumbup:


    Da muss man erst mal drauf kommen... :thumbup:
    Ein Stück Holz beschwere ich mit Metallteilen wo es nur geht (und laß es mir bezahlen) und dann häng ich das Ding anschließend Freischwingend in Gummi auf und kassier nochmal :D ...herrlich!


    Würde ich wollen, dass meine Kessel lange klingen...ich würde zunächst leichte Hardware einplanen...und.... nix verdienen... :cursing:
    blöde Idee :whistling: ;)


    Spaßmodus aus (bissel was ist aber schon dran denk ich :S )


    Also ich bin mir nicht sicher, dass der Soundunterschied, den man den unterschiedlichen Befestigungen zuschreibt auch immer da seine Ursache
    hat.
    Der eingangs erwähnte Test mit einer!! Trommel, einmal in der Hand und einmal montiert anzuschlagen ist schon ganz anschaulich.
    Aber bei Vergleichen das Set x mit der y-Halterung klingt besser als das Set z mit... ne das geht nicht, da sind zuviel andere Faktoren.
    Bei den Gratungen klingen die Kessel mit spitzer Gratung länger, der Kessel dämpft das Fell weniger ab.
    Wenn der Kessel also weniger Energie aufnimmt ...klingt er auch etwas weniger.


    Den umgekehten Fall nennt man dann übrigens wintitsch...vintätsch....... :cursing: ......



    ......Das ist dann eher so ein Sound von früher!



    Die nachwievor beste Halterung finde ich die der alten Signias, stabil, variabel...und was die Kessel für ein Sustain hatten. :rolleyes:


    Das hier wären so meine Top Five für laaaaanges Sustain


    1.Dünne Felle
    2.Spitze Gratung
    3.Ordentlich Untermaß
    4.Leichte Kesselhardware
    5.die Kesselhalterung


    Gruß
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Ich habe bei meinen beiden älteren Pearl-Sets (ein BLX und ein MLX) Freischwingsysteme nachgerüstet und bei beiden hat sich der Klang verbessert. Bei einzelnen Trommeln war die Verbesserung sogar drastisch - so z.B. beim 12x10er MLX Tom, das vorher mit der Stange im Bauch wie tot klang und später mit einem Pearl Optimount äußerst lebendig.


    Allerdings habe ich bei beiden von mir verwendeten Systemen Feintuning betreiben müssen, bis es denn so richtig gut war: mein BLX hatte schon früh RIMS-Kopien von Musik Produktiv erhalten. Bei einem der Dinger waren unterschiedliche Gummis montiert, was zu Kippelei und nicht perfektem Sound führte. Ich habe dieses eine Gummi mit einem Cuttermesser an die anderen angepasst und dann ging es. Irgendwann habe ich mal das RIMS System am 12er BLX Tom am unteren Spannreifen montiert (dafür muss man zwei Gummis umdrehen). Diese Montageart funktioniert bei der Trommel am besten und ist vielleicht auch bei Dir mal einen Versuch wert.


    Bei den Optimounts ist das Ergebnis stark davon abhängig, wie sie eingestellt werden. Laut Pearl sollte das Trommelgewicht nur unten aufliegen, oben soll das System 3-4mm Luft haben (es soll also die vier Böckchen nicht "einspannen"). Bei mir ging das aber genau erstmal nicht, weil die Böckchen beim MLX weiter auseinander stehen als bei den neueren Trommeln. Das liegt an den damaligen durchgehenden Böckchen, die beim 12x10 und 13x11 Tom gleich lang waren. Sie sind für das 12er eigentlich einen Tick zu lang. Deshalb ließen sich auch die Optimounts für 9-10 Zoll tiefe Kessel nicht weit genug auseinanderschieben, um die Luft oben an den Lugs zu haben. Das Ergebnis war bei mir ein beim 10x10er und 12x10erTom immer noch abgewürgter Ton. Erst nach Modifikation der Optimounts mit ein paar Unterlegscheiben war genug Spiel da und seitdem klingt es auch sauber, lang und homogen.


    Fazit: auch ich möchte die Dinger nicht mehr missen. Der Klang ist mit einfach besser als ohne. Ich habe jedoch lange probieren und basteln müssen, bis es wirklich optimal war (bei meinen Drums).

  • nils: Danke, deinen Post kenn ich. Auch den Thread las ich... 2 mal schon... Nach der Arbeit von Ingolf Bork hab ich leider noch nicht gesucht...


    Aber danke! Es war richtig erfrischend mal was wissenschaftliches über Drums zu lesen! (auch wenn´s nur aus 2. Hand kam ;) )


    Hajo K: "Nach der Mode ist vor der Mode" stimmt sicherlich, aber ich habe meinen Standpunkt kund getan ;)


    Drumstudio1: War nun das 10er oder 12er besser? ^^ Ich hab nämlich ein Superstar erster Generation, allerdings lackiert ...
    (kenne auch noch einen Superstar-Besitzer der Gleiches berichtet...)


    Was deine Aufzählung an anderen Faktoren betrifft finde ich die Ideen ja ganz nett.


    Allerdings schreibst du später selbst, dass es klar wäre woran es liegt, wenn der Sound sich beim halten mit der Hand gravierend ändert.


    Zählt ein grob 3-5 mal längeres Sustain als gravierende Änderung? ;)


    Ich hatte wie gesagt auch noch keine Trommel in den Händen die in der Hand gehalten (richtig) schlecht Klang. (Brutalste fehlfabrikationen mal sicherheitshalber ausen vor ;) )


    In sofern kann ich den Einfluss der Halterung (natürlich nur nach meiner Erfahrung) überhaupt nicht überschätzen!


    Hast du denn bei den Fällen, wo selbst der Freischwinger nicht mehr half, mal den Test mit selber halten gemacht? Vieleicht ist der Freischwinger garnicht so frei ;)


    Bruzzi: Da ist meine Erfahrung eine völlig andere! Nur weil an einer Trommel schwere Hardware hängt heißt das doch nicht, dass ein Freischwingsystem keinen Sinn macht ?(


    Genau da fängt m.M.n. eine furchtbar nervige Vermischung von wissenschaftlich nachvollziehbaren Theorien mit Bauchgefühlen an.


    Was frei schwingend (zumindest für mich ^^ ) bedeutet steht ja im Eingangspost. Wir können auch ziemlich gut erklären, warum sich eine andere Halterung auf das Sustain auswirkt.


    Aber was hat das Gewicht der Kesselhardware damit zu tun? Hat sich da mal jemand Gedanken drum gemacht? Warum soll ein schwererer Kessel kürzer ausklingen?


    Wer mal Nils Ausführungen liest wird sehen, dass der gute Ingolf Bork mit einer Beschwerung des kessels MIT BLEI das Sustain unter bestimmten Umständen sogar verlängern (!) konnte...


    Zum Thema dünne Felle: Ich hab irgendwann mal auf ein 14er StandTom zum Vergleich ein dickes Tom-Fell und ein SnareReso gezogen.


    Sustaintechnisch war der Unterschied für mich nicht (oder marginalst) feststellbar.


    Ich würde also für längeres Sustain keine dünneren Felle kaufen. Scheint egal zu sein xD


    Oliver_Stein: Danke, das stiftet Hoffnung :)


    Schön, dass auch Andere Freischwinger zu schätzen wissen! :)


    LG HiFi-Drummer :)

  • Bitte auch andere Wirkfaktoren nicht vergessen.
    Mitunter auch ganz banale: man kann bekanntlich beim Star-Cast schon mitels dem Anpressdruck der Kontermuttern gewissen Einfluß nehmen (das war früher immer mein erster und kostenfreier Versuch ;) ) .


    Auch wichtig: verkürztes Sustain steht mitunter nicht nur im Kontext mit dem Freischwingsystem sondern zuweilen auch dem Tuning. Wenn also von 4-5 mal längerem Sustain (wirklich gemessen? Wie? Womit?...) die Rede ist, dann wäre interessant in welchem Tuningbereich und wie bzw. ob! sich diese Relation "4 - 5 mal länger" in anderen Tuningranges nachweisen läßt? :D Dann gibt es noch den Zusammenhang mit dem L-Stück (bzw. dem Tomarm, an welcher Stelle des l-Stücks sich das Tom befindet bzw. wie fest der Nylonball oder andere Bauteile angezogen sind etc. Selbst dort kann man, wenn man alles wirklich pedantisch erforschen will noch (in Grenzen natürlich) Einfluß-Effekte feststellen. Das will verständlicherweise nicht jeder -muß man auch nicht :D


    Und auch noch wichtig. verkürztes Sustain ist ja nur ein Faktor. In vielen Fällen ist die engere! Tuning Range durch schlechte Entkopplung vonToms viel störender. Dies war für mich immer der noch viel! wichtigere Faktor. Nämlich in wirklich andere Tonlagen stimmen zu können, wenn ein Tom passabel oder gar gut entkoppelt ist. Desweiteren auch wichtig, das nicht selten ohne Freischwingsysteme je nach Tuning störende "Klang-Artefakte" dominanter werden bzw. erst hörbar auftreten... aber letztres ist nochmal ein ganz anderes hochkomplexes Thema.


    Ich denke hier im Forum gibt es eher eine Mehrheit Pro-Freischwingsysteme. Ich mochte sie tendenziell immer! Seit der Markteinfürhung von Rimsi. Gleichwohl wissen sicher viele, das manche Freischwingsytseme besser und anderer schlechetr sind. Manchmal sind eingschränkte Wirkeffekte nur bei gewissen Trommel-Maßen gegeben (wie oben schon beschrieben), manchmal ausgelöst nur durch kleine Detail-Mängel einzelner Bauteile, Gummis, Passung, Montage-Position, manchmal aus anderen Gründen...


    Gerade vor 1-2 Jahren hat Tama bei der Einführung der Star Serie den nächsten Schritt (der faktisch vorhersehrbar war ;) ) unternommen. Und ich erwarte der wird noch immer nicht die Schlußversion der Freischwingsyseteme sein. Es bleibt spannend.

  • Hallo HiFi-Drummer,
    also erstmal danke für den ausführlichen und wie ich meine auch fachlich korrekten Eröffnungsthread.
    Ich dachte eigentlich es wäre klar, dass meine Ausführungen zum Thema nicht ganz so bierernst zu nehmen sind, sorry. :whistling:
    Ich habe als Selbstbauer natürlich großes Interesse an dem Thema und arbeite gerade an einem eigenen System.


    Aber was hat das Gewicht der Kesselhardware damit zu tun? Hat sich da mal jemand Gedanken drum gemacht? Warum soll ein schwererer Kessel kürzer ausklingen?

    Ja, habe ich.
    Es gibt für mich keinen Grund warum ein schwerer Kessel kürzer klingt.
    Er braucht evtl. etwas mehr Energie um angeregt zu werden.
    Aber einen schwingenden (Holz)kessel mit Metallteilen zu beschweren und zu glauben das hätte keinen oder sogar einen positiven Einfluss halte ich für falsch.
    Kannst jetzt gerne wieder auf wissentschaftliche Studien verweisen, welche deiner Meinung nach das Gegenteil beweisen.
    Das Resonanzverhalten verändert sich doch allenfalls dahingehend, dass der Kessel eine andere Eigenresonanz besitzt.


    Bitte verstehe das jetzt nicht als Besserwisserei
    aber sollen die (Akustik)Gitarrenbauer jetzt m10er Schrauben zur Befestigung der Decke benutzen um mehr Sustain zu bekommen?
    Soll ich mir statt Moongelpads zum dämpfen (nicht dass ich welche benutzen würde) lieber 5Kg Hantelscheiben an die Toms binden für mehr Sustain?


    Um es nochmal klarzustellen, das Thema interessiert mich wirklich sehr und ich bin froh, dass du so ein Fan von klingenden Kesseln bist, meine Vorliebe für Stavedrums kommt ja auch da her. :thumbup:
    Ich sehe das genau so wie du, dass Abdämpfen kein Problem ist, aber wo kein Klang da ist muß dann der "Klang" aus der Konserve kommen.


    Ein Schlagzeug muss bei mir aber klingen (können), basta. (Hier___________ in der Klammer dürft ihr Unterschreiben) :P


    Ich habe jetzt aus reiner Neugier mal diese ISS Dinger geordert und probier die an dem Schrankwandset mal aus.
    Meine bisherigen Erfahrungen beschränken sich nur auf die bekannten Rims und Halterungen, welche direkt an vier bzw. zwei Lugs montiert werden z.B. Gretsch mit vier oder Mapex/Sakae mit nur zwei.
    Eine weiter Möglichkeit ist das Anbringen der Halterung direkt am Kessel mit dicken Gummilagern, was ich aber nur von einigen Custombuidern kenne und die haben das wohl auch aufgegeben.


    Meine Grundüberlegungen zu dem Thema sind folgende:
    Erstens:
    Schwerkraft ist scheiße!


    Wenn ich den Kessel schon festmachen muss, möchte ich jetzt, was?
    Die Energie/Schwingung weiterleiten in die Halterung?
    Oder doch lieber einen Teil der Energie in den Gummilagern kompensieren und in Wärme umwandeln?
    Wenn schon Letzteres, dann bitteschön Frequenzen welche ich eh nicht brauche/höre.
    Wie war das mit den harten und den weichen Gummis am Anfang des Threads? :whistling:
    Wenn du in der Schwingungstechnik nur eine Gummisorte hättest, könntest du nicht gezielt bestimmte Frequenzen eleminieren, die wissen was sie machen.


    Es ist bei mir also die These gereift, dass jede Halterung Energie entweder ableitet oder eben vernichtet/in Wärme umwandelt.
    Gute Freischwingsysteme machen das mit Frequenzen die ich nicht höre und somit entsteht der subjektive Höreindruck die würden nichts dämpfen und alles ungefiltert an mein Ohr lassen.


    Kann das soweit stimmen?


    Gruß
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Hallo,


    Klang ist nicht monokausal.


    Ein Freischwingding klingt in der Gummizelle kürzer
    als ein totgedämpftes abgewichstes Pinstripe auf
    einem Aldi-Tom in der Kathedrale.


    Ein Spieler kann offen und geschlossen spielen.
    Besonders auffällig ist das bei der Hi-Hat, da
    wird aber mit dem Fuß nachgeholfen.
    Auch bei Trommeln und Becken erfolgt eine
    Anregung, die je nach Fertigkeit und Willen
    des Anschlägers mal länger und mal kürzer
    klingt.


    Nebenbei kann man Felle unterschiedlich stark
    spannen, ich habe mal gehört, damit sollen
    ganze Guru-Horden neuerdings Geld verdienen,
    indem sie durch lustige Spannungen mehr oder
    weniger gebremste Klänge fabrizieren.


    Dann gibt es den angeblich schwingenden Kessel
    und dieser kann eine Klangbremse oder ein Vibrator
    sein, je nach Umständen des Einzelfalles, nämlich,
    ob die Komponenten sich frequenzmäßig ergänzen
    oder gegenseitig auslöschen (kennt man ja, Phase
    und so, der Fahrradfahrer kennt sogar deswegen
    durchgebrannte Lampen).


    Das fällt nur deshalb nicht auf, weil diverse Beschlag-
    und Stativteile nebst deren Aufstellung auf dem Boden
    zu lustigen Schallbrücken und -bremsen führen.
    Da hilft nur Probieren.
    Bei mir klingen 15" länger, 12", 13", 14" absteigend kürzer, 16", 18"
    absteigend ganz kurz. Letztere sind direkt mit dem Boden gekoppelt,
    das tötet. Kleinere Toms erscheinen mir schwieriger,
    sie klingen in der Regel schneller kürzer, oft wird das
    ja gewünscht, wenn manche Leute sich beschweren, das
    große Trommeln so wummerten.


    Auch doppelschichtige Felle und jede andere Dämpfung
    töten den Klang.
    Beschlagteile können bei guter Verarbeitung erschwerend
    und damit klangfördernd oder auch bei schlechterer Verarbeitung
    dämpfend und damit klangeinschränkend wirken.
    Ein extrem schwerer Kessel fördert den Klang, denn wo kein Kessel
    schwingt, wird das Fell in der Schwingung nicht behindert.
    Dass das theoretisch ist, wissen alle Praktiker, denn das Ding muss
    ja irgendwie hängen.


    Und da machen es uns die Klassiker vor: Bass Drum, hängend.
    Das ist das höchste Gefühl des Freischwingens. Wer teure Mikrofone
    hat, kennt vielleicht auch die berühmte "Spinne".


    Alles andere ist schlechter, wenn es um freies Schwingen geht.
    In der Tat wären da ein paar menschliche Halter im Schichtdienst
    das Optimum, aber wir sind ja nicht dort, wo die Ma-Fifa Fußball
    spielen lassen will.
    Daher kam Herr Bims, äh, Rims, also R - E - S - P - E - C - T, R. I. M. S.
    Der hatte sich etwas einfallen lassen, was wohl nach herrschender
    Ansicht immer noch das effektivste System ist: der Wackeldackel.
    Diverse Hersteller hatten keine Lust auf die Lizenzgebühren und
    ließen ihre Designer die Köpfe rauchen mit den unterschiedlichsten
    Lösungen optisch, haptisch, pekuniär und irgendwie vielleicht auch
    akustisch.
    Aber R. I. M. S. kommt der Spinne am nächsten und ist deshalb am
    Effektivsten.


    Mir persönlich ist das zu viel Gewackel und bei schnellem Spiel ist
    langes Nachklingen eher ungünstig, also spiele ich halt schneller
    und mehr und alles ist gut, Hauptsache, die Hüfte schwingt.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Warum dürfen Snare Drums und Bass Drums nicht schwingen?
    Freiheit für Alle!

  • Zitat

    Ein Freischwingding klingt in der Gummizelle kürzer
    als ein totgedämpftes abgewichstes Pinstripe auf
    einem Aldi-Tom in der Kathedrale.


    Das ist natürlich völlig richtig. Der Raum ist nicht selten der größte klangprägende Einfluß/Wirkfaktor auf unser Instrument, lange vor Freischwing-Effekten und was viele nicht glauben mitunter je nach Umgebung sogar vor dem Faktor Fellwahl etc. etc. Das haben wir ja vor vielen Jahren schon in mehreren Threads erörtert/diskutiert. Gleichwohl ist es schön das Maximum an Klang (es es geht ja nicht nur um "Nachklang"-Dauer) herauzukitzeln mittels guter Drums, guter Kesselhardware, alternativer Tomaufhängung etc. Abdämpfen kann man, wenn gewünscht, später immer noch. Aber den Sound HINGEGEN verlängern oder bass-dominanter machen etc., durch den Bau einer Kathedrale um das eigene Drumset, das ist heutzutage für die meisten ohne eine Heerschar von Leibeigenen schwerer realisierbar.


    edits: Zu viele Buchstabendreher.

  • Hat dein Tama noch das alte Starcast System (immer schwarz) oder das neue (Farbe an restliche Hardware angepasst)?
    Mit dem alten bin ich sehr zufrieden, das neue hatte auf ein 12er Tom denselben Effekt wie du ihn beschreibst. Hielt ich das Tom frei in der Hand, klang es deutlich besser als am Tomhalter montiert.


    Seltsam finde ich, dass du mit Optimount die selbe Erfahrung gemacht hast. Ich war mit meinen Optimounts immer sehr zufrieden.
    Vielleicht hat der Klangunterschied auch damit zu tun, dass sich das Tom in einem anderen Winkel zu deinem Ohr befindet, wenn du es frei in der Hand hältst?

  • Zitat

    Vielleicht hat der Klangunterschied auch damit zu tun, dass sich das Tom in einem anderen Winkel zu deinem Ohr befindet, wenn du es frei in der Hand hältst?


    Brillianter! Hinweis, da tatsächlich manchesmal bei Anwendern zu fehlerbehafteten Eindrücken führt. Im Idealfall testet man das Tom sehr nahe der realen Montageposition! Nicht zuletzt auch um raumspezifische Faktoren konstant zu halten.


    P.S: die Superstars haben das alte (schwarze) Star-Cast (Produktdifferenzierung läßt grüßen)

  • P.P.S. Schon Schaumstoff unter den FloorTom-Beinen? Das funktioniert bei mir nämlcih besser als meine Starcast, Rims, Optimounts und co. ...


    Ich habe sowohl Schaumstoff als auch aktuell diese ovalen Pearlgummis mit Loch. Sicher ein wenig besser geworden. Aber den Wackelsound den ich so liebe, habe ich auch damit nicht hinbekommen.

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