MIDI Audio Interface mit geringer Latenz

  • Mein Problem war/ist oft, dass ich ein MacBook Air (2013, intel core i5, 8GB Ram, 128GB SSD) benutze und 95% aller Threads zu diesem Thema Windows-Betriebssysteme als Basis haben. Ferner fällt bei mir die Möglichkeit aus, eine Karte intern zu verbauen. Aber OS nutzt "Core Audio", was laut Aussage der Kollegen beim örtlichen JustMusic-Laden ein Vorteil sein kann.


    Ein MacBook Air ist definitiv mehr als ausreichend! Ich benutze für VST-Betrieb mit TD20X via Superior Drummer ein altes MacBook Pro von 2007 mit 4GB RAM. Das Ding kommt nicht einmal ansatzweise ins Schwitzen und ist Deinem MacBook Air von der Rechenpower her absolut unterlegen.


    Als MIDI-Interface nutze ich eines meiner alten Presonus Firepods / FP10 via FireWire (gehen in der Bucht in der Regel für um die 150.- Euro weg - manchmal günstiger).


    Ich habe die Latenz nicht gemessen, aber bin diesbezüglich sehr empfindlich - und in dieser Kette ist das Verhalten sehr, sehr direkt, d.h. die Latenz absolut nicht spürbar.


    Nebenbei ist solch ein Firepod auch ein 96KHz-Recording-Interface für 8 simultane Kanäle und läuft am Mac perfekt. Kann ja sein, dass Du irgendwann auch mal umfangreicher aufnehmen willst.
    Am MacBook Air brauchst Du nur den Thunderbolt-auf-Firewire-Adapter (maximal 30.- Euro) und dann kannst Du eben auch mit FireWire-Interfaces arbeiten.
    Die sind sicher eine sinnvollere Wahl, als USB-Geräte.


    Also, auch der Gebrauchtmarkt hält einiges parat, so dass Du mit wenig Geldaufwand schnell zu einer sehr befriedigenden Lösung finden kannst.

  • Soderle, bevor mein E-Drum-Projekt aus (vielen) gebrauchten Teilen vor der Vollendung steht (danke Biervampir fürs Foto :D ), hier ein kurzes Feedback zum Interface.


    Ich habe mir das Roland (!) UA55 Quad-Capturegeholt und steuere damit SD 2.4 an.
    Hätte es auch gebraucht gegeben, aber hier wollte ich die volle Garantie und die Möglichkeit, es zurückzugeben. Die Wahl fiel aufs Roland, nachdem ich viele, viele Tests gelesen hatte und mir in zwei Läden hier in München für meine anvisierte Preisklasse (200€) das Roland empfohlen wurde. Die RME sind mir zu teuer, ansonsten hatte ich noch mit dem Presonus Audiobox 22VSL geliebäugelt.


    Im TD-12 alle (hoffentlich) relevanten Einstellungen geändert: die interne Steuerung auf "Off", alle internen Mixer-Einstellungen deaktiviert, Sensivity bei allen Pads erhöht (sonst kommen die Signale zu leise an), so dass das Modul nur die Midi-Signale weitergibt.
    Die Latency Settings im Toontrack Solo auf 64, die Sample Rate im Interface auf 44,1KHz (bei 96KHz muss ich den Buffer auf 128 hochstellen, sonst knarzt und brummt es im Kopfhörer). Dazu unter Options E-Drums und CC-Offset angewählt (siehe Bild).


    Kann die Latenz nicht nennen, aber beim Spielen spüre ich keine nennenswerte Verzögerung. Ich bin mit den Feinjustierungen innerhalb von SD noch lange nicht fertig, da meine Snare noch fehlt und mit der die große Bewährungsprobe aufgrund der vielen Artikulationen noch bevorsteht.
    Für den Anfang habe ich mir das Steven Slate Preset geladen, das unspektakulär, aber sehr klar und "klassisch" klingt, hier und da kleine Veränderungen vorgenommen und ich bekomme schon jetzt eine Ahnung, wie so ein Set klingen kann. 8o


    Der größte Bremse im Prozess ist sicher das TD-12.
    Wenn jemand noch Tipps oder Optimierungsbedarf sieht, bin ich für Tipps offen.


    Ansonsten bin ich sehr zufrieden.


  • Die Latency Settings im Toontrack Solo auf 64, die Sample Rate im Interface auf 44,1KHz (bei 96KHz muss ich den Buffer auf 128 hochstellen, sonst knarzt und brummt es im Kopfhörer).


    Wenn ich gerade keinen Denkfehler mache, dürfte das für die Latenz aber keinen großen Unterschied machen bzw. bei 96kHz sogar etwas besser sein, weil der Puffer zwar größer ist, aber auch schneller abgespielt wird. Bei 44,1kHz dauert das Abspielen eines 64-Sample-Puffers 64/44100Hz=1,45ms, bei 96kHz das Abspielen eines 128-Sample-Puffers 128/96000Hz=1,33ms. Für die tatsächliche Latenz verdoppelt sich der Wert natürlich noch, da es mindestens zwei Puffer gibt (der eine wird gefüllt, während der andere abgespielt wird). Die Gesamt-Ausgabelatenz ist das Produkt aus Pufferanzahl und Puffergröße geteilt durch die Samplefrequenz (in den oberen Fällen müssten es also 2*64/44100Hz=2,9ms und 2*128/96000Hz=2,67ms sein)


    Du kannst zur Optimierung mal versuchen, ob du die Puffergröße noch weiter verringern kannst, wenn du die Pufferanzahl auf 3 erhöhst. Das klingt erstmal komisch, aber wenn man mal nachrechnet wird es klar: Bei 2 Puffern mit 64 Samples bei 44,1kHz ist die Gesamt-Ausgabelatenz 2*64/44100Hz=2,9ms, bei 3 Puffern mit 32 Samples 3*32/44100Hz=2,18ms also immerhin 25% weniger. Andere Kombinationen aus Anzahl und Größe kann man auch mal versuchen, solange man die obige Formel im Kopf behält.


    Wo man das bei dir genau einstellen kann weiß ich aber leider nicht, bei ASIO wäre die Option recht offensichtlich. Edit: Leider aber anscheinend auch nicht bei allen Treibern und Programmen.

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  • Wenn ich gerade keinen Denkfehler mache, dürfte das für die Latenz aber keinen großen Unterschied machen bzw. bei 96kHz sogar etwas besser sein, weil der Puffer zwar größer ist, aber auch schneller abgespielt wird. Bei 44,1kHz dauert das Abspielen eines 64-Sample-Puffers 64/44100Hz=1,45ms, bei 96kHz das Abspielen eines 128-Sample-Puffers 128/96000Hz=1,33ms. Für die tatsächliche Latenz verdoppelt sich der Wert natürlich noch, da es mindestens zwei Puffer gibt (der eine wird gefüllt, während der andere abgespielt wird). Die Gesamt-Ausgabelatenz ist das Produkt aus Pufferanzahl und Puffergröße geteilt durch die Samplefrequenz (in den oberen Fällen müssten es also 2*64/44100Hz=2,9ms und 2*128/96000Hz=2,67ms sein)

    Habe ich probiert, aber dann beginnt wieder das Knarzen und Knacken im Kopfhörer. Bin nun auf 64 Samples bei 48,0KHz. Dass mein MacBook in die Knie geht bei einer zu hohen Samplefrequenz, glaube ich nicht. Zudem ich viele Hinweise beherzige und während des Spielens alles Überflüssige im Laptop deaktiviere.


    Du kannst zur Optimierung mal versuchen, ob du die Puffergröße noch weiter verringern kannst, wenn du die Pufferanzahl auf 3 erhöhst. Das klingt erstmal komisch, aber wenn man mal nachrechnet wird es klar: Bei 2 Puffern mit 64 Samples bei 44,1kHz ist die Gesamt-Ausgabelatenz 2*64/44100Hz=2,9ms, bei 3 Puffern mit 32 Samples 3*32/44100Hz=2,18ms also immerhin 25% weniger. Andere Kombinationen aus Anzahl und Größe kann man auch mal versuchen, solange man die obige Formel im Kopf behält.

    Niedriger als 64 Samples komm' ich in Toontrack Solo eh nicht.

    Wo man das bei dir genau einstellen kann weiß ich aber leider nicht, bei ASIO wäre die Option recht offensichtlich. Edit: Leider aber anscheinend auch nicht bei allen Treibern und Programmen.

    Eben. :D


    Herrje, das ist ganz schöne Fummelarbeit. Wie im u.a. Screenshot zu sehen ist, muss ich ständig auf Überpegelung achten. Ich kann das nur vermeiden, wenn ich Mastervolume im SD als auch im Mixer von Toontrack Solo stark runterdrehe. Allerdings bewege ich mich dann wieder knapp über Zimmerlautstärke und ich höre wieder deutlich das Klacken der Sticks auf den Gummibecken.


    Das Controlfenster vom Interface brauche ich ja nicht, solange ich "nur" Midi durchschleife.


    Das kann doch nicht so schwer sein. Im Solo-Handbuch finde ich dazu nichts. Aber wir werden Offtopic, fürchte ich.
    Fakt ist, dass ich mit der Latenz von TD12+Roland Quad Capture zufrieden bin. Das war meine größte Sorge, aber es macht Spaß. Jetzt muss ich nur noch die Laustärke in den Griff bekommen.

  • Wo man das bei dir genau einstellen kann weiß ich aber leider nicht, bei ASIO wäre die Option recht offensichtlich. Edit: Leider aber anscheinend auch nicht bei allen Treibern und Programmen.


    Die "Apfel" (Hardware) Produkte sind nach meinen Dafürhalten wegen auffälligen Preistreibereien in bestimmten Bereichen nicht mein Ding. Daher hierzu einige Worte an die "Windoof" Fraktion welche bei mir ausschließlich zum Einsatz kommen wird:


    Wenn man unter einem Windows System ein entsprechendes Audio-Interface mit spezifischen ASIO-Treibern betreiben wird, dann verhält sich der Toontrack Solo Host wie folgt: Unter "Options" - "Audio" - "Latency Settings" öffnet sich automatisch der entsprechende ASIO-Treiberdialog von dem angeschlossenen und angewählten Audio-Interface. In meinem Fall kann ich also am "Läppi" in Zusammenarbeit mit meinem mobilen RME Babyface Buffersize Settings von bis zu 48 Samples setzen. An meinem Road tauglichen "Flight Case" Rechner am Drumset mit verbauter RME HDSPe AIO Karte sogar mühelos bis zu 32 Samples im Live Betrieb ohne jegliche Störgeräusche und Aussetzer.


    Leider unterstützt Toontrack Solo respektive SD keine Sample Rates oberhalb der 44.100Hz Grenze. (Zumindest nicht in der Windows Version) Wenn man vorab im ASIO-Treiberdialog höhere Werte setzen wird, dann erhält man als Ergebnis in SD den sogenannten "Micky Mouse" Effekt mit ungewollt hoch getunten Sounds. Vielleicht wird das die nächste SD Generation unterstützen.



    Jetzt muss ich nur noch die Laustärke in den Griff bekommen.


    In der Tat sind die Pegelspitzen innerhalb von SD eher schwierig zu handhaben ohne gleich einen erheblichen Pegelverlust zu verzeichnen. Warum auch immer. Leider gibt es intern in SD keinen Limiter als zuschaltbare Option. Das wäre sicherlich gerade auch bei Drumsounds mit entsprechenden Transienten eine sehr nützliche Erweiterung. Leider unterstützt der Toontrack Solo Host nicht das Laden von anderweitigen VST (Effekt) PlugIns. Auch das wäre sicherlich eine Anregung für die nächste Generation. Zumindest sollte man es grundsätzlich vermeiden - wie oben in der Abbildung zu sehen - die Pegelstellung im Solo Host oberhalb der Nullstellung zu setzen. (0.5 Dezibel) ^^


    Gruß


    Trommeltotti


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