MIDI Audio Interface mit geringer Latenz

  • Schönen guten Tag,


    ich habe zu dem Thema ja schon mehrfach google angeworfen, aber nur mittelmäßige Ergebnisse erzielt.


    Daß RME in der Reihe der MIDI/Audio Interfaces von der Qualität und auch im Thema Latenz ganz weit vorne ist steht ausser Frage.


    Mich würde jetzt interessieren, was sich daneben für den Betrieb EDrums, Trigger to Midi (z.B. TD12), SD2 in einem Preissegment bis 250,-- eignet.


    Meine Ansprüche sind USB 2.0 oder 3.0 (evtl. FW), geringe Latenz, zuverlässige Mac Treiber und mehr als ST OUT braucht die Kiste nicht.


    Könnt Ihr da Empfehlungen aussprechen?


    Viele Grüße
    Rame

  • USB 3 ist wohl noch nicht so weit.


    In dem Preisbereich habe ich mit der Presonus AudioBox 22VSL (nicht der preiswerteren "Audiobox USB"!) gute Erfahrungen gemacht (TD-6V->MIDI->22VSL->USB2->Macbook Pro).
    Ohne die abstrakten Werte zu kennen, war der "Live"-Betrieb mit VSTi für mich lazenzmäßig unauffällig.
    Erklärungen zum Latenzbegriff und dem Umgang der enthaltenen VSL-Software damit gibt es hier, es sollen im "Fast"-Betrieb 2ms sein.


    Eingangs- und Playbacksignal sind zur Kontrolle mischbar. USB-Power ohne Netzteil funktioniert stabil, "echte" MIDI-Buchsen, auch die Vorverstärker sind ziemlich gut (ich benutze ihn wegen der hörbaren klanglichen Vorteile gegenüber anderen Lösungen auch gern als reinen 2-Mic-Mischer), vollsymmetrischer Audiosignalweg, der Kopfhörerverstärker ist auch für hochohmige Hörer stark genug (für mehrere benutze ich den - meinem Empfinden nach exzellenten - HP4), und (das Wichtigste:) in den Betriebsanleitungen der Presonus-Geräte ist jeweils ein tolles Kochrezept enthalten.


    Ich bin weder VSTi-Nerd, noch Drummerprofi (weit entfernt) - meine Beurteilung entspringt nur meiner Erfahrung, das Ding ausgepackt, angeschlossen und sofort Zufriedenheit verspürt zu haben - das geht mit anderen Modellen bestimmt auch.

    -
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  • Hallo pbu,


    das ist doch schon mal was, denn das Presonus 22VSL hatte ich auch schon in der näheren Auswahl.
    Wenn das stressfrei spielt und keine spürbaren Latenzen wahrzunehmen sind - prima. Wenn ich das richtig bei der google Reise rausgelesen habe, sind die Treiber das wichtige, gar nicht so sehr die Box. D.h. gut programmierte Treiber sind wichtiger, als "schnelle" Hardware.
    Ich hatte zusätzlich noch Focusrite Scarlett 2i4 und Avid Fasttrack C400 im Blick.


    Viele Grüße
    Rame

    Einmal editiert, zuletzt von rame ()

  • Die unsymmetrischen Ausgänge des Avid würden in mir bei Suche nach Störsignalen ein unsicheres Gefühl hinterlassen.
    Edit: Die fehlenden MIDI-Buchsen wären für mich das letztendliche No-Buy-Argument (auch z.B. beim TD-12 ist UDB-Midi nicht enthalten, soweit ich mich erinnere [man verbessere mich ggf.]).
    [s.u.]
    Das Scarlet-Dings benutzen hier auch viele (ich kenn's nicht), da kommen bestimmt noch Kommentare zu.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

    2 Mal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Oh, da reden wir von zwei verschiedenen Kisten.


    Ich meine das Teil hier:


    • AVID M-Audio Fast Track C400 inkl. Pro Tools SE Software.

      Ausgezeichnet klingende Aufnahmen mit einer Audioqualität von 24 Bit/96 kHz.
      Aufnehmen und Wiedergeben zahlreicher Quellen mit 4 Eingängen und 6 Ausgängen.

      SPEZIFIKATIONEN:
    • 2 hochwertige Mic/Line-Kombi-Preamps auf der Geräterückseite
    • 2 Instrumenteneingänge (6,3 mm) auf der Gerätevorderseite
    • 20-dB-Pad auf jedem Vorverstärker für das verzerrungsfreie Aufzeichnen dynamischerer Signale
    • Phantomspeisung für Kondensatormikrofone
    • 4 symmetrische Analogausgänge mit Monitor-Verwaltungssystem (Lautsprecher-Umschaltung)
    • 1 Kopfhörerausgang mit eigenem Lautstärkeregler
    • Digitale Ein- und Ausgänge im S/PDIF-Format
    • 1 MIDI-Ein- und -Ausgang
    • Niedriglatenz-Monitor-Mixer mit integriertem Hall- und Delay-Effekt
    • Anschluss von bis zu zwei Studiomonitor-Sets (oder 1 Monitor-Set und 1 Subwoofer) und einfaches Umschalten
    • Sofortzugriff auf die am häufigsten benutzten Bedienelemente
    • Regler für Master-Lautstärke und Kopfhörerausgänge
    • Lautsprecherauswahl
    • 1 zuweisbare Multifunktionstaste
    • Flexibilität – Aufnehmen mit Pro Tools SE und anderen beliebten Musikprogrammen dank umfassender Unterstützung von ASIO 2.0, WDM, MME sowie Core Audio
    • Stromversorgung über USB 2.0 (kompatibel mit USB 3.0) – kein Netzteil erforderlich
  • Ahh, andere Kiste, stimmt.


    Andere schwören auch auf z.B. das (preiswerte) Steinberg UR22 oder das (überladene) Native Instruments Komplete Audio 6, je nach dem, was sie so rumstehen haben.


    Edit: User "Beeble" hat kürzlich nach umfangreicher Entscheidungsfindung eine Kaufentscheidung in diesem Bereich getroffen, vielleicht kann er etwas beisteuern, wovon ich nicht so die Ahnung habe.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

    Einmal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Ja, das UR22 fiel auch schon häufiger. Was das NI kann, weiß ich nicht - ist aber vermutlich noch mal etwas teurer, als 250,--
    Aber so richtig Latenzzeiten zu den Kisten zu finden ist auch bisweilen gar nicht mal so ohne...keine Ahnung, wo's da klemmt :)

  • Ja, das hab ich bei denen auch schon entdeckt - und fand das ja durchaus sympathisch. So ein bisschen aus der Reihe "Thema wird bei uns deutlich ernst genommen". Da hab ich ja ein bisschen die Hoffnung, daß das dann auch in der Realität bei denen gut funktioniert :)

  • Gefährliches Thema :)


    Ich benutze seit vielen Jahren immer noch eine interne PCI karte wenns besonders auf die Latenz ankommt.
    Die Jui@ Audi von ESI ist eine der besten 2Kanalkarten dieser Preisklasse und erreicht Latenzen bis hinter zu 1,2ms
    Das ist mit einem USB Interface leider nicht möglich, hier bewegt man sich um die 5ms.


    Allerdings stellt sich die Frage ob solch geringe Latenzen zumindest im Hobbybereich überhaupt notwendig sind.
    Der Schall vom Bassmann braucht im Proberaum auch so seine 3-5ms bis er an unser Ohr kommt, niemand beschwert sich darüber.
    Ich kann mit unter 12 ms Asiolatenz noch gut spielen.


    Ich habe ferner noch ein Interface von NI, das Komplete Audio6.
    Dessen Latenzen sind mit minimal 5ms deutlich schlechter als mit dem von PBU bereitgestellten Test Presonus 22VSL.
    Allerdings hat das Komplete6 ganze 4 bzw. 6 Ein/Ausgänge was mir für meine Anwendung am Rechner gelegen kommt.
    Preislich liegt es etwa gleichauf mit dem Presonus 22VSL
    Das Steinberg UR22 hat auch hervoragende Werte und ist mit knapp 110 Euro mit das preiswerteste.
    Finger weg von so Behriger und Co Teilen für 60 Euro, die können nur 16Bit/44.1kHz


    Mein Favorit wenn ich nur 2 Kanäle bräuchte ist eine interne PCI Karte wie eben die Juli@ oder RME
    Das Presonus belegt den ersten Platz was externe Lösungen betrifft, alleine schon weil es einen DSP enthält und somit ein latenzfreies Mischpult mit ner Menge Effekten enthält. Die Treiber sind hervorragend.
    Das Komplete 6 würde ich nur empfehlen wenn 2 Kanäle nicht reichen, die Treiber sind hervorragend, der Support gross und das Design stylisch. Die Latenzen etwas größer


    Wenns dir unbedingt auf eine (streitbare) schnelle Signalverarbeitung ankommt, scheiden externe USB Lösungen aus.


    Subjektiv kann ich dir aus eigener Erfahrung jedoch trotzdem zu einem USB Gerät raten.
    Das handling und die flexibilität haben auch ihren Wert.


    Ich benutze ein ca 20 Jahre altes Yamaha DTX zum triggern und kann dir versichern das es einem aktuellen Roland was die Miditriggereigenschaften betrifft in nichts nachsteht!
    Im Gegenteil, ich behaupte (bis ich endlich die Gelegenheit vielleicht beim Edrum Treffen habe das mal zu bestätigen oder zu widerlegen), das diese Geräte, die zu Zeiten entwickelt wurde als noch niemand an VSTi gedacht hat, mit dem Ziel maximale Midiperformance zu leisten konstruiert wurden, zumindest nicht schlechter als ein 2500 Euro Rolandmodul sind.
    Die Dinger werden dir gebraucht hinterhergeworfen.

    don´t panic

  • Hallo Beeble,


    danke für die Ausführungen - mit der PCI Karte hast Du natürlich Recht.


    Allerdings soll die Show mit einem MacBook laufen und da spielt nur USB oder FW - Thunderbolt zwar auch, aber das ist auch aus der Reihe rituelle Geldverbrennung.


    Von daher klingt es ja schwer nach Presonus VSL22. Hat sich der Ausflug hierher doch wieder gelohnt :D


    Vielen Dank!
    Rame

  • Hi Peter,

    Ich fand die Ausführungen von Presonus dazu recht lesenswert.

    gaaaanz herzlichen Dank für den Link. Sensationell gut und verständlich geschrieben. Amis können das sowieso, aber das hier sticht sprachlich und vom Aufbau noch einmal deutlich hervor. Ich hab mir vorgenommen, auch mal die anderen (spannenden) Artikel auf der "Learn"-Seite durchzusehen. Zum Thema Latenz war das nochmal genau die richtige Dosis an Wissen.


    Thanx!
    Hajo K

  • Mit der Scarlett 2i2 habe ich gute Erfahrungen gemacht (kenne aber nur die Windows Treiber). Neupreis vor einem Jahr 139,-
    Für den Midi Weg reicht durchaus ein M-Audio Midiport 1x1, oder wenn ein zusätzlicher Midi-In gebraucht wird: E-MU XMIDI 2x2.
    Habe mit beiden gearbeitet- funktioniert gut. Latenz 4-5ms, einen vernünftig konfigurierten Laptop vorausgesetzt.
    Mein alter HP Laptop hatte allerdings noch einen Card-Schacht, dafür gibt es noch die hervorragende Echo Indigo Audio-Karte mit 2ms Latenz und RME ähnlicher Klangqualität (aber deutlich günstiger, bei EBAY für 30,- bekommen).
    Neue Laptops haben diesen Schacht nicht mehr, und so bin ich dann doch auf RME Babyface umgestiegen, nicht wegen der 2ms besseren Latenz (in der Praxis eher vernachlässigbar, besonders wenn man mit in-ears arbeitet).
    Bei RME stimmt das Gesamtpaket einfach, durchdachtes Konzept, alles was man an Ein und Ausgängen braucht (incl.Midi), und der perfekte Software-Mixer- damit geht einfach alles!
    Gruß
    Atterl

  • Ich benutze seit vielen Jahren immer noch eine interne PCI karte wenns besonders auf die Latenz ankommt.


    Ja, die PCIe Verbindungen welche wohl bis dahin die kleinsten Latenzwerte ermöglichen können, scheinen mir immer noch die besten Schnittstellen in Sachen Audio-Interface darzustellen. (Das sollte sicherlich auch für die "Apfel" Fraktion gelten) Konsequenterweise nutze ich daher auch in Form einer internen RME HDSPe AIO PCIe Steckplatzkarte genau eben diese Schnittstelle. Eventuell kann nunmehr die relativ neue Thunderbolt Schnittstelle vergleichbare oder gar bessere Leistungswerte anbieten.


    Allerdings stellt sich die Frage ob solch geringe Latenzen zumindest im Hobbybereich überhaupt notwendig sind.
    Der Schall vom Bassmann braucht im Proberaum auch so seine 3-5ms bis er an unser Ohr kommt, niemand beschwert sich darüber.
    Ich kann mit unter 12 ms Asiolatenz noch gut spielen.


    Man sollte hierzu aber immer auch berücksichtigen:


    Latenzen entstehen bei so einem VSTi System bereits deutlich vor der eigentlichen Bearbeitung der Signale im Computer. Nur zur Erinnerung: Auch das teuerste "Flagschiff" von ROLAND (TD-30 Modul) erzeugt bereits am Midi-Out Port bis zu 4ms Latenzen! Abhilfe hierzu kann nur das leider nicht wirklich überzeugende Megadrum Projekt schaffen (Bis zu 1,5ms Latenzen am USB Out) oder vielleicht demnächst auch das neue DITI Interface von Alternate Mode angeblich ebenfalls mit Latenzwerten von etwa 1ms am USB/Midi Out Port.


    Da ich diesbezüglich gerade eine PN an den TS geschrieben habe, erlaube ich mir diesen Tipp auch gerne der Allgemeinheit anbieten zu dürfen:


    Wenn Du etwa ein TD-12 als reines Drum-To-Midi Interface nutzen möchtest, dann solltest Du sowieso die Onboard Sounds des TD-12 Moduls über die globale "LOCAL CONTROL" Funktion deaktivieren. Bei meinem uralten TD-8 Modul heißt es dazu auch im Benutzerhandbuch Kapitel 9 MIDI-Funktionen:


    "SOFT THRU" ON, OFF:


    "Falls Sie diese Möglichkeiten nicht nutzen möchten, belassen Sie den Wert auf "OFF", da die Trigger der Pads dann schneller reagieren."


    Möglicherweise betrifft diese Einstellung auch das neuere TD-12 Modul und wäre damit genau das, was Du wohl oben gemeint haben solltest. Ich würde also in diesem Fall auch die "MIDI-THRU" Funktion am TD-12 deaktivieren wollen.


    Gruß


    Trommeltotti



  • Ich hieve den Thread mal wieder hoch, da es bei mir nun auch ansteht: Midi-Interface für mein TD12-Set, nachdem ich mit dem Umbau von E- zu (getriggertem) A-Set fast fertig bin. Hatte bislang ein simples USB-to-Midi-Kabel, aber das geht beim Superior Drummer, so scheint es, in die Knie - zumindest "spüre" ich die Latenz, ohne konkret zu wissen, wie hoch sie tatsächlich ist. Ich bin kein Experte, lese mich gerade erst ein, habe aber hier im DF schon viel gelernt.


    Mein Problem war/ist oft, dass ich ein MacBook Air (2013, intel core i5, 8GB Ram, 128GB SSD) benutze und 95% aller Threads zu diesem Thema Windows-Betriebssysteme als Basis haben. Ferner fällt bei mir die Möglichkeit aus, eine Karte intern zu verbauen. Aber OS nutzt "Core Audio", was laut Aussage der Kollegen beim örtlichen JustMusic-Laden ein Vorteil sein kann.

    Wenn Du etwa ein TD-12 als reines Drum-To-Midi Interface nutzen möchtest, dann solltest Du sowieso die Onboard Sounds des TD-12 Moduls über die globale "LOCAL CONTROL" Funktion deaktivieren.

    Ja, das geht. Habe ich auch schon gefunden an meinem Modul und es trat definitiv eine Verbesserung ein.


    Das ganze Thema "Latenzen" ist wahrlich komplex und beim Lesen einiger Threads hier (und z.T. englischsprachiger Foren) konnte einem Angst und Bange werden, weil die teils sehr rabiaten Meinungen á la "E-Drum via VSTi geht einfach nicht" einen Anfänger verschrecken können. Letztlich wird vieles auch hier nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Den Profis im regelmäßigen Livebetrieb mögen schon 8ms Latenz zu viel sein.


    Aber wenn ich Ralf Schumacher (nutzt ein Focusrite Saffire am TD12) oder den Kollegen Luke Oswald von drumangle.com (nutzt Presonus Audiobox 22 VSL am TD30, zu sehen in seinem schönen Superior-Drummer-Tutorial ab Minute 4:00) sehe, dann kann das ja nicht so schwer sein bzw. scheint das alles ja nicht so unmöglich zu sein.


    Ich werde mir das Audiobox 22 VSL mal angucken & dann berichten.

    Ich habe keine Ahnung, ich spiele E-Drums.

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