Drumrecording im Proberaum - Kritik erwünscht

  • Hallihallo,


    Ein Audio Interface ist durch günstigen Gebrauchtkauf in meinen Besitz übergegangen und so konnte ich mich nun auch mal daran versuchen mein Drumset zu mikrofonieren und digital auf Festplatte zu bannen.
    Ich muß dazu sagen, dass es mein erster Versuch ist, Schlagzeug im Proberaum aufzunehmen und auch selbst zu mischen. Daher bin ich für jeden Tip, Verbesserungsvorschlag oder Kritik dankbar.


    Die Aufnahme entstand während einer normalen Probe. Orchestration und Gitarre habe ich noch Einzelspuren gefunden und dazugemischt und Bass ist ne Midi-Spur.
    Gesang hat in die Overheads reingestreut, daher hört man den noch leise im Video. Geht mir aber mehr darum, wie der Mix vom Drumset klingt und was ich da verbessern kann.


    Audio Interface ist ein Alesis IO 26 und als DAW benutze ich Logic. 7 Mikrofone wurden benutzt( 2 OH, 1 SD, 1BD, 3 Toms)


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    Sonor Force 2005 10",12",14",22"
    HiHat: Murat Diril 14" Luminous HiHat | Crashs: Murat Diril Luminous Chrash 16" + 18" | Ride: Murat Diril 19" Atatürk Crash/Ride | Ufip 18" Natural Series China | Splash: Paiste 10" Alpha Splash


    Meine Bands:
    Symphonic Metal aus dem Saarland: Siren's Legacy
    Alternative Metal/Rock: Samarah

  • Also wenn ich meinen Senf mal dazu geben darf:


    Obwohl ich es nur auf recht besch...eidenen Laptop Boxen gehört habe, denke ich, dass der Snare-Sound ganz schön "dünn" ist. Der könnte mehr Druck vertragen. Bass Drum höre ich mit den Dingern nicht wirklich. Toms und Becken finde ich vom Sound her passend.


    Mir fällt auf, dass dein Ride Becken ganz schön fest sitzt. Gerade in dieser Passage, wo du nur das Ride kurz anschlägst, könnte es ruhig einen Tick länger klingen, aber wenn dir das so passt, soll es so sein.


    Just my 2 Cents.

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

  • Hallo,


    erst dachte ich ja, das fängt gar nicht mehr an ...


    Becken klingen waschig, etwas unnatürlich, kann aber an den Becken liegen,
    Kleine Trommel ist trocken und dünn,
    Toms sind auch etwas dünn, vor allem das kleine; das größere ist ok,
    insgesamt klingt die Bude etwas billig,
    Ride ist extrem trocken und dünn,
    Bass Drum ist noch recht genretypisch.


    Dank des Videos fällt auf:
    warum sind die Stöcke so dünn?
    (Dicker Prügel = dicker Klang)
    Warum keine Rim Shots?
    Warum ist das Ride so fest?


    Was sind das für Mikrofone?
    Damit kann man viel beschränken,
    was sonst mehr klingen würde.


    Wenn es mit der Musik aber gut
    klingt, dann habe ich nichts gesagt,
    entscheidend ist ja, was hinten raus
    kommt.


    Ob meine eigenen Aufnahmen besser
    klingen, müsste ich mal überprüfen,
    möglicherweise nicht, dann, wäre
    der Raum vielleicht auch noch eine
    Frage.


    Auch wenn es negativ klingt (mein
    Geschreibe), ich habe schon ganz
    anderes gehört, für den ersten
    Versuch ist das schon sehr ordentlich
    und ganz allgemein wohl gar nicht
    so schlecht.


    Grüße
    Jürgen

  • Zum Sound stimme ich Jürgen zu.
    Zum Drumming hätt ich auch noch was zu sagen (Wenn ich mich erdreisten darf)


    Deine Fills sind sehr sehr auswechselbar/einfallslos und wiederholen sich ständig.
    Der Roll auf der Snare im Ride Part wie bei 2:36 ist völlig kraftlos.
    Ein Ride hat auch eine Glocke! Dadurch wird der Groove interessanter und kraftvoller.
    Weniger "dadada dudu dodo", das geht mir schon nach 2 mal auf die nerven. (wie bei 1:18 zum Beispiel)


    Klar, es ist eine Aufnahme und man möchte natürlich so sauber wie möglich spielen, aber ich glaube etwas mehr Energie würde der ganzen Sache sehr zu gute kommen, lass es mal ordentlich krachen, dann klingt das auch schon ganz anders. Ein Metaldrummer braucht Punch!
    Und plane die Fills nicht so 100%ig durch, lasse dir vor allem neues einfallen und improvisiere öfters.


    Grade der Part in dem du immer das eine Fill spielst und dann wieder einen Takt Groove (1:18 )...
    Der Fill macht meines Erachtens ziemlich viel kaputt, nimmt Fahrt aus dem Song raus.
    Probiere mal einen Tom-Groove an der Stelle oder einfach weniger Fills!


    Du könntest aus dem Song mit mehr Kreativität und Punch einfach viel viel mehr rausholen, glaube ich.


    Nur mein Senf, stell damit an, was du willst.


    EDIT:


    Hab mir mal das andere Musikvideo angehört, das du gepostet hast (Samarah - Black Desire)...
    Warum nicht gleich so? Viel besser, viel grooviger, Punch, Power! So solls sein!

  • :thumbup: herzlich willkommen auf dem schmerzhaften und teuren Weg des Drum Recording!
    Du hast diesen wunderbar lehreichen Pfad betreten ohne wahrscheinlich zu wissen was auf dich zukommen kann...DrumRecording die hohe Schule der Instrumenten Abnahme 8o


    Nee im ernst...irgendwo(mit) muss man ja anfangen: soweit so gut...erste Schritte gemacht, ab jetzt heist es LESEN TESTEN ÜBEN und wieder LESEN und wieder TESTEN :pinch:


    So genug Blödsinn gesabbelt, zu deinen Aufnahmen: ehrliche Meinung...die klingen schrecklich, aber das macht ja nix...Du bist ja zum lernen her gekommen nehme ich an.
    Etwas zu steif und direkt kling das ganze in meinen Ohren...die Bassdrum kling hoffentlich in natura nicht so, oder? Ne bestimmt nicht, also läuft da was noch nicht rund (im wahrsten Sinne des Wortes).
    Probiere, experimentiere mal mit verschiedenen Mic-Positionen rum...da geht dann schon einiges, bevor Du dich in Unkosten werfen musst...


    Ach und viel LESEN hilft auch :thumbup: , das Netz ist voll von bekloppten mit besserwisserischen Ratschlägen...


    Viel Erfolg...

  • Danke für die Kritik. Wird gerne aufgenommen und versucht umzusetzen.


    Das Ride ist relativ fest an der Position, damit es sich nicht viel bewegt und an die Toms knallt :) Zur Bespielbarkeit hängt es dort aber ideal.


    Könnt ihr mir vielleicht ein paar Tips geben, was ich beim mixen tun kann, damit die Snare kraftvoller klingt und die Becken nicht so verwaschen?


    Hier mal noch zur Info, welche Mikros ich benutze. Vielleicht ist das ja relevant:


    Snare: Superlux FS-6
    Bassdrum: Superlux FK-2
    Toms: Superlux FT-4
    Overheads: Superlux SMK-H8K (XY Mikrofonierung)

    Sonor Force 2005 10",12",14",22"
    HiHat: Murat Diril 14" Luminous HiHat | Crashs: Murat Diril Luminous Chrash 16" + 18" | Ride: Murat Diril 19" Atatürk Crash/Ride | Ufip 18" Natural Series China | Splash: Paiste 10" Alpha Splash


    Meine Bands:
    Symphonic Metal aus dem Saarland: Siren's Legacy
    Alternative Metal/Rock: Samarah

  • Snare ggf. etwas tiefer und druckvoller stimmen, und auf jedenfalls die Snare Phase checken!


    Snare Phase? Ich nehme die Snare nur mit einem Mikrofon ab...

    Sonor Force 2005 10",12",14",22"
    HiHat: Murat Diril 14" Luminous HiHat | Crashs: Murat Diril Luminous Chrash 16" + 18" | Ride: Murat Diril 19" Atatürk Crash/Ride | Ufip 18" Natural Series China | Splash: Paiste 10" Alpha Splash


    Meine Bands:
    Symphonic Metal aus dem Saarland: Siren's Legacy
    Alternative Metal/Rock: Samarah

  • Es hängt ein bisschen davon ab, wie Deine Overheads standen, aber bei den meisten Aufnahmen mit Snaremic und Overheads sind diese beiden gegenphasig. Dadurch verliert die Snare dann Bauch und Druck. Ein einfacher Test ist, das Snaremic in der Phase zu drehen - klingt die Snare dann dicker, ist es richtig so. Da Du die Toms auch noch einzeln mikrofoniert hast, passiert das gleiche bei diesen Mics auch. Bei meinen Aufnahmen drehe ich oft die Overheads in der Phase und entscheide dann nochmal für die BD, ob Sie ggf. gedreht werden muss. Meistens muss sie das nicht. Falls Du so vorgehst, kontrolliere aber auf alle Fälle nochmal die Toms, vor allem die tiefen. Evtl. kann hie dann auch nochmal eine Anpassung notwendig sein.


    Eine andere Möglichkeit ist es, die Spuren in der DAW zu "alignen". Dazu nimmst Du vor den eigentlichen Aufnahmen (aber mit bereits fertig ausgerichteten Mics) einen Snareschlag oder besser noch einen Rimclick auf und ziehst nach der Aufnahme alle Spuren (bis auf die BD) so hin, dass die Laufzeitdifferenzen ausgeglichen sind. Hier musst Du genau arbeiten, also mit einem hohen Zoomfaktor. Ich mache das bei mir in Samplitude so, das ich die Einheiten auf Samples umschalte und dann mit der Maus einen Bereich aufziehe, der genau von der ersten Welle des Snarechannels bis zur ersten Welle des anzupassenden Kanals geht. Samplitude zeigt dann die Länge in Samples an und genau diese geb ich dann als negatives Spurdelay ein. Die Overheads untereinander müssen gleich bleiben - daher ermittle ich ein mittleres Delay, falls die Snare auf dem rechten und linken Kanal nicht gleichzeitig beginnt. Letzteres ist übrigens ein Zeichen für nicht sorgfältig ausgerichtete Overheads - wenn diese nicht in XY standen, dann waren sie nicht gleich weit von der Snare entfernt aufgestellt. Wenn Dir dies alles noch nicht kompliziert genug ust, könntest Du auch jede Tomspur einzen auf die Overheads hin korrigieren. Dafür brauchst Du dann eine Referenzaufnahme von jeder Trommel, am besten wieder ein Klick auf den Rim. Wenn Du die Tomspuren gatest, so dass die Snare nicht über diese mit einstreut, dann wäre das der technisch sauberste Weg. Ist aber schon sehr aufwändig und erfordert viel Sorgfalt und auch ein bisschen Erfahrung.


    PS: Edith meint, dass neben diesen Details Deine Mics nicht unbedingt zur Oberklasse gehören. Ein Vergleich Deiner Aufnahmen mit denen aus einem Studio ist daher nicht fair, zumal dort auch die Räumlichkeiten wahrscheinlich besser als im Ü-Raum gewesen sein dürften. Trotzdem kannst Du mit der optimierten Aufstellung der Mics und der Nachbearbeitung der Phasenprobleme noch einiges bei Dir rausholen...

  • Ahso. Super, das war mir noch nicht bewusst, dass es zwischen Overheads und Snare usw. auch Phasenprobleme geben kann. Kannte das nur bei Snare Top und Bottom.
    Ja, die Mikrofone sind nicht die allerbesten. Habe aber erstmal keine anderen Mikros und werde damit mal das Beste heraus holen müssen. Geht mir aber auch hauptsächlich darum, Erfahrungen zu sammeln beim Mixen/Recorden.
    Was bei der Aufnahme natürlich auch nicht optimal war, ist natürlich die Aufnahmesituation. Gesang war natürlich in der Probe über die PA zu hören und Gitarre hat auch voll in den Raum geföhnt.
    Gesang hört man auf der Aufnahme noch leise im Mix. Gitarre hab ich ersetzt durch eine Einzelaufnahme der Gitarre. Im Solo hört man nur die Gitarre aus dem Proberaum, so wie sie in die Overheads usw. reingestreut hat.

    Sonor Force 2005 10",12",14",22"
    HiHat: Murat Diril 14" Luminous HiHat | Crashs: Murat Diril Luminous Chrash 16" + 18" | Ride: Murat Diril 19" Atatürk Crash/Ride | Ufip 18" Natural Series China | Splash: Paiste 10" Alpha Splash


    Meine Bands:
    Symphonic Metal aus dem Saarland: Siren's Legacy
    Alternative Metal/Rock: Samarah

  • Hi mralchemy,


    erstmal Glückwunsch: Beim ersten Versuch klingt es selten überzeugend und auch ich hab da schon Schlechteres gehört. Zu den Punkten, die ich unbedingt und augenblicklich ändern würde:

    • das Ride - aaaaa, das finde ich wirklich ganz entsetzlich! Da kann man ja gleich auf eine Metallplatte hauen. Ich hör nur ein hauchdünnes und ultrakurzes "ping(elchen)" - das hat keinen Drive, das hat keine Power, das hat gar nichts. Das Ride kannst Du so (meiner subjektiven Meinung nach) gleich weglassen.
    • die Höhen - whoa ... es ist zwar normal, dass alle am Anfang die Höhen reindrehen, aber es klingt einfach dünn, aufdringlich und künstlich. Warum ist das so ein Problem? Weil es beim Zuhörer für schnellste Übermüdung sorgt. Höhen (wie übertriebene Lautheit auch) sind erst mal sexy. Die Ohren sagen: Hey, hier passiert was, aber leider hält man das nicht lange durch. Insbesondere die Hihat kann ich kaum ertragen.


    Ein weiteres, aber schwierig zu behebendes Problem ist der (fehlende) Druck: Leider hat hier noch nix Punch: Die Bass Drum schiebt nicht, die Snare klingt (wie auch von den anderen schon angesprochen) harmlos und auch die Toms haben keinen Druck.


    Vielleicht liegt's an Deiner Spielweise (das war bei mir Faktor Nr. 1), ganz sicher an Raum und Rec-Technik. Aber das kriegst Du, wenn Du viel experimentierst, sicher besser hin. Allein die Positionierung des BD-Mikros zaubert alles von KlickKlick bis BOOOM. :) Du hast Dich ja gerade auf den Weg gemacht, hier warten 'ne Menge spannende Entdeckungen auf Dich. Viel Spaß und Erfolg dabei wünscht


    Hajo K

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