Music Safe Pro - Gehörschutz von Alpine im Praxistest

  • Tach Gemeinde!


    Wie hier zu lesen war wurden ein paar Leute ausgelost die den neuen Music Safe Pro testen können die uns Alpine freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.


    Der Music Safe Pro ist ein universeller Gehörschutz dessen Charakteristik an die Bedürfnisse von Musikern angepasst wurde. Zudem enthält er austauschbare Filter, es stehen drei verschiedene zur Auswahl. Neu ist zudem die Box zur Aufbewahrung und eine Schnur an der sie befestigt werden können, damit wenigstens beide gleichzeitig im Nirvana verschwinden und nicht nur einer. :)




    Alle weiteren Informationen findet ihr auf der Alpine Homepage (Klick auf das Bild), hoffentlich in jedem Musikfachgeschäft oder beim Hörgeräteakustiker eures Vertrauens.



    Ob der Gehörschutz und das neue Zubehör auch den Praxistest besteht überprüfen gerade Waldtroll, Stewart und Kreti74 im harten Musiker-Praxisalltag. In den nächsten Tagen werden sie dann euch ihre Erfahrungen hier mitteilen.



    Gruß
    00Mod

  • Die größte Lachnummer an den Dingern sind immernoch diese austauschbaren Filter :D
    Prinzipiell sind die Teile aber nicht verkehrt. Wenn auch maßlos überteuert. Geht doch schlussendlich nix über standard Schaumstoff-Gedöns... billig und effektiv. Und immer frisch aus der 500er-Packung.

  • Macht halt schon einen gewaltigen Unterschied ob man nun diese von Alpine benutzt oder eben jene Schaumstoff Stöpsel.
    Und wenn man da keinen Unterschied hört ist es ohnehin zu spät mit dem Thema Gehörschutz. ;)

    "Können Sie sich vielleicht irgendetwas erniedrigenderes vorstellen, als in den eigenen Arsch gestopft zu werden?"

  • Ich fand die immer sehr unangenehm im Ohr.
    Ich bin froh dass ich mich vor geraumer Zeit dazu überwinden konnte in
    angepasste Ohrstöpsel vom Hörgeräteakustiker zu investieren, möchte sie nicht mehr missen.


    Zugegebenermaßen sind wir da nochmal in einer ganz anderen Preisklasse unterwegs.

  • Hallo zusammen,


    ich versuche mit meinen einfachen Worten meinen ersten Eindruck zu beschreiben.
    Vorweg: ich habe seit einigen Jahren eine ältere Variante eines ähnlichen Models im Einsatz (Bilder unten). Ob das auch von Alpine war, weiß ich nicht. Zum Praxis-, also Gehörtest, komme ich dann nächste Woche zurück.


    Die Verpackung ist eine Handelsübliche, durchsichtige, Display-Hartschale aus Plastik. Üblicherweise lassen sich die Dinger nur mit grober Gewalt oder einer Schere öffnen, nicht aber dieses Model. Es ist ganz einfach zu öffnen und der Inhalt liegt dann in Einzelteilen vor einem.


    – drei Silikon-Ohstöpsel (zwei Lammellen)
    – drei verschiedene "Ministeck"-Dämpfungsstöpsel in abgestufter Wirkungsweise von Weiß –wenig Schutz–, über Silber –mittlerer Schutz, empfohlen für Drums– bis hin zu Gold für den stärksten Schutz (wenn man das Gedudel des Gitarristen nicht mehr ertragen kann)
    – ein sehr feine Schnur mit Befestigungsklips (dazu später mehr)
    – eine "Einfürhilfe" (habe nicht verstanden wofür)
    – eine Aufbewahrungsbox


    All right, ich entscheide mich zunächst für die silberne Ministeckvariante, stecke diese in die Silikonstöpsel, mache das Band fest und Stöpsel sie mir ins Ohr.
    Ähhhh? Geht nicht so gut.
    Die Band-Klemmen sind so nah am Stöpsel dran und dann auch noch im rechten Winkel, dass man echt Schwierigkeiten hat sie sich weit genug ins Ohr zu stecken. Da war meine alte Variante sehr viel besser. Und dann dieses Bändzelchen … Mensch, wir sind Schlagzeuger. Handwerker und zum großen Teil Grobmotoriker. Keine Geiger und schon gar keine Gitarristen. Wenn man die Stöpsel wieder aus dem Ohr ziehen möchte, findet man das Band um den Hals kaum wieder (und ohne Band ist es quasi unmöglich, die aus dem Ohr zu bekommen). Das ist soooo dermaßen dünn.
    Auch hier war die alte Variante um einiges griffiger und praxisnäher.


    Foto 5


    Noch ein Nachteil des dünnen Bändchens …
    Man bekommt es nicht in die Schachtel. Es wehrt sich!


    Foto 4


    Mal ganz davon abgesehen, dass die "Ersatzteile" lose in der Box liegen und spätestens bei der dritten Nutzung verloren sein dürften. Na gut.
    Da war dann auch die alte Variante mit dem Säckchen besser. Reinstopfen und fertig. Passt sogar noch ein Stimmschlüssel rein. Perfekt.


    Foto 1


    Also kurz zusammengefasst: ich werde für den Hörtest meine alten Schnüre an die neuen Stöpsel hängen, das ganze im Säckchen zu meinem Stimmschlüssel packen und in den Proberaum fahren. Die Box bleibt zuhause. Die Schnüre auch.


    Bis später,
    Steward

  • So, da fang ich mal mit der Review an. Bei Fragen: einfach Fragen ;)


    Nachdem ich ausgewählt wurde die neue Version des Alpine MusicSafe Pro Ohrenstöpsel zu testen, kommt hier mein Review. Vorneweg möchte ich anmerken, dass 00Mod bei Alpine nachgefragt hat, was denn neu sei. Anscheinend sind nur die Box und die Schnur neu.


    Lieferumfang:
    Zum Lieferumfang gehören drei Ohrenstöpsel, drei verschiedene Filterpaare, eine Schnur, die an den Stöpseln befestigt werden kann, um sie besser aus den Ohren zu bekommen, eine Einführungshilfe sowie eine Aufbewahrungsbox.


    Einführungshilfe:
    Die Einführungshilfe ist da, um die Stöpsel besser ins Ohr zu bekommen. Man steckt das Ende des Stöpsel in die Hilfe ein, schiebt und fertig. Danach eventuell noch ein bisschen nachdrücken und der Stöpsel sitzt perfekt.


    Schnur:
    Ich persönlich benutze die Schnur nicht. Die Schnur hält zwar wunderbar an den Stöpseln und das Entfernen wird deutlich erleichtert, aber dafür ist der Tragekomfort nicht mehr so hoch. Besonders, wenn man Kopfhörer aufzieht, stört die Schnur merklich. Nicht wegen der Schnur an sich, sondern weil die Halterungen an den Stöpseln im Ohr pieksen. Außerdem kann man die Einführungshilfe nicht mehr so gut verwenden.


    Aufbewahrungsbox:
    Die Aufbewahrungsbox gefällt mir überhaupt nicht. Sie ist nicht sehr komfortabel zu öffnen und im Gegensatz zu der alten Box fliegen die Ohrenstöpsel einfach nur rum und sind nicht schön separat getrennt. Wer also - wie ich - darauf achtet, dass immer der gleiche Stöpsel im gleichen Ohr ist, wird mit der Box nicht sonderlich glücklich werden.


    Beim erstmaligen Auspacken muss bei der Box noch ein Teil zusammengesteckt werden. Das geht nur mit ein bisschen Gewalt, hält dafür dann aber sehr gut.


    Zusätzlich liegt noch ein Stück Papier dabei, um die Box zu verschönern und um den Namen darauf schreiben zu können. Da das Feld allerdings sehr klein ist, geht das nur mit Funzelschrift und wer einen längeren Namen hat, wird wohl auf seine Initialen zugreifen müssen, sofern er das Feld nutzen möchte. Übrigens: Wer bei Alpine direkt bestellt, kann den Zettel mit einem eigenen Foto personalisieren. Nett, aber da die Stöpsel im Laden unter 20€ und bei Alpine direkt ca. 25€ kosten, muss jeder selbst wissen, ob sich das rentiert.


    Filter:
    Die Filter sind die Gleichen wie bei der vorherigen Version:


    Ich persönlich bevorzuge den goldenen Filter, da er bei den meisten Frequenzen mehr als der silberne dämpft und besser klingt. Generell hätte ich mir allerdings bei einer überarbeiteten Version den goldenen noch stärker dämpfend gewünscht, um sich mehr vom silbernen Filter abzuheben. Eine weitere Alternative wäre gewesen, den Weißen wegzulassen und dafür einen Stärkeren beizulegen. Der Weiße ist in meinen Augen durch die geringe Dämpfung unnütz.


    Stöpsel:
    Die Stöpsel sind komfortabel zu tragen. Beim Spielen merkt man sie nicht, selbst wenn man Kopfhörer trägt. Wenn sie schön fest sitzen, rutschen sie auch nicht raus. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass nach einer Weile die Stöpsel zum Rutschen neigen. Dem kann allerdings durch regelmäßiges Reinigen entgegengewirkt werden. Auf der Homepage von Alpine wird das Reinigen mit Wasser und Seife empfohlen, ich persönlich reinige sie nur mit lauwarmen Wasser.


    Klanglich wird nicht komplett linear gedämpft. Der Bassanteil wird gesenkt und Mitten und Höhen kommen - obwohl dort am meisten gedämpft wird - besser zur Geltung. Dennoch klingt das Set immer noch sehr natürlich und gut. Kein Vergleich mit billigen Schaumstoffstöpseln.


    Da ich die Stöpsel schon länger habe, habe ich sie auch schon öfters auf Konzerten getragen. Hier finde ich die Filter vollkommen ausreichend. Es wird gut genug gedämpft und der Klang ist immer noch prima. Auf Festivals kam er zudem auch als Schlafhilfe zum Einsatz. Es wird bei weitem nicht alles gedämpft, aber der Anteil reichte bei mir aus, um angenehmer einschlafen zu können. Der einzige Nachteil ist, dass man morgens die Stöpsel erst wieder suchen muss, da sich beim schlafen rausfallen.


    Gespräche kann man mit dem Gehörschutz nur mäßig führen. Es geht zwar, ist aber ohne die Stöpsel wesentlich komfortabler.




    Fazit:
    Verbesserungen zum Vorgänger sind nicht vorhanden. Sinnvolle Verbesserungen wie beispielsweise ein stärkeres Filterpaar bzw. eine klarere Trennung zwischen goldenem und silbernem Filter wurden nicht umgesetzt. Die Aufbewahrungsbox ist unkomfortabel zu handhaben, da war die Alte um Längen besser. Auch ist die Aufbewahrungsbox für den Schlüsselanhänger nicht mehr dabei.
    Im Gegenzug liegt jetzt eine Schnur bei, mit der sich die Stöpsel zwar deutlich leichter entfernen lassen, aber dafür unbequem ist.


    Generell lässt sich sagen, dass der Gehörschutz von Alpine ein gutes Produkt und empfehlenswert ist. Meiner Meinung nach könnte er zwar noch mehr dämpfen, dass ist aber Geschmackssache und kommt auf die Musikrichtung an. Bei ruhigerem Jazz ausreichend, bei der härteren Gangart vielleicht ein bisschen zu wenig.


    Denjenigen, die auf Alpine umsteigen möchten oder einen Gehörschutz suchen, denen würde ich die alte Serie ans Herz legen, einfach der komfortableren Aufbewahrungsbox wegen.

  • Danke für den ersten Testbericht!
    Leider für meinen Geschmack ein wenig ernüchternd.
    Da es sich bzgl. Filter und Stöpsel ja um das Selbe handelt wie bei der alten Version, geb ich mal meinen Senf zu folgendem:

    Eine weitere Alternative wäre gewesen, den Weißen wegzulassen und dafür einen Stärkeren beizulegen. Der Weiße ist in meinen Augen durch die geringe Dämpfung unnütz.

    Bei ruhigerem Jazz ausreichend, bei der härteren Gangart vielleicht ein bisschen zu wenig.

    Lass die weißen nur mal drin, ich mag die sehr gern und sie kommen bei mir zu 90 Prozent zum Einsatz. Und zwar von leise bis ziemlich laut (für sehr laut gibts dann silber), von Proberaum bis Live, von auf der Bühne bis (bei lauten Konzerten) im Publikum. Ich finde nicht, dass die weißen und auch die goldenen zu wenig dämpfen. Man sieht schon: das ist für jeden anders.


    Schade, dass bei der neuen Version nur an "Schnickschnack" (die alte Box war gut und auf Schüre kann ich pfeifen) gearbeitet wurde und nicht bspw. ein wenig an der Linearität der Filterleistung.

  • Vielen Dank für den Testbericht.


    Schade, dass bei der neuen Version nur an "Schnickschnack" (die alte Box war gut und auf Schüre kann ich pfeifen) gearbeitet wurde und nicht bspw. ein wenig an der Linearität der Filterleistung.


    Das mit der verbesserten Linearität der Filter hätte ich mir auch gewünscht. So ist es doch nur alter Wein in neuen Schläuchen.
    Bin mit den alten also weiterhin zufrieden.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ähm, was denken sich Produktmanager heutzutage eigentlich?


    Wird hier tatsächlich altes Zeug als neues in Umlauf gebracht, wobei der einzige Unterschied in der Aufbewahrungsbox liegt? Und dafür darf man dann auch noch als Tester auserkoren werden? Potzblitz, Gratuliere!!


    Das mit der Schnur ist nämlich auch keine Neuerung. Ich hab noch ganz alte Ohrstöpsel von Alpine zu Hause, da war damals schon eine Schnur dabei. Die war auch ganz praktisch. Nur war diese damals nicht mit dieser Rechtwinkeligen Klammer zum befestigen, sondern man schob die Schnur einfach zwischen Filter und weißem Stöpsel. Der Filter hat dafür auch heute noch eine extra Ausnehmung. Das hielt lange Zeit wunderbar.


    Einziger Nachteil: Wenn der Stöpsel mit der Zeit ausgeleiert wurde, hielt das Band nicht mehr. Doch dass die neue Befestigung nicht durchdacht ist, wenn es nachher im Ohr piekst, liegt auf der Hand. Da brauch ich keinen Test zu.


    Geile Aktion, echt... :cursing: :wacko:


    Trotzdem ehrliches Danke an die Tester! :thumbup:

  • Es handelt sich ja in verschiedenen Belangen um ein Kompromiss-Produkt.


    Die verschiedenen Filter haben schon ihre Berechtigung, ein Trompeter hat z.B. ganz andere Dämpfungs-Anforderungen, als ein Schlagzeuger.
    Allein spielend mochte ich übrigens auch die weißen am liebsten, wenn aber ein unkontrollierter Gitarrist dazukam, mussten schnell die güldenen her.


    Dass so eine Konstruktion nicht so linear dämpft, wie ein umfangreich angepasstes Hörgeräteakustiker-Modell, dürfte verständlich sein.
    Entscheidend sind die klanglichen Vorteile im Vergleich zum Schaumstoff-Gehörschutz, mit dem ich mir nur unwillig ein Konzert anhöre.


    Mein schwerwiegendstes Problem war immer, dass die Dinger verschwinden, mal wieder auffindbar, mal spurlos.
    Dass aus diesem Grund ein dritter Filterhalter beiliegt, hilft nur bedingt, weil mit dem Verlust eines solchen auch auch meist der eines Filters einhergeht.
    Insofern sind die Bändchen theoretisch eine gute Idee, die sollten dann in der praktischen Handhabung aber auch unproblematisch sein.


    Zur statischen Aufbewahrung bei Nicht-Benutzung kann man sich etwas einfallen lassen, z.B. in Jamblock-Löchern:



    Das ist aber keine Lösung, wenn man sie jederzeit einsatzbereit bei sich haben will. Gut wäre, wenn die drei Stöpsel in der Box irgendwie fixiert wären.
    Wenn ich dieses Bild ansehe, kommt mir unweigerlich der Verlust des Ersatzstöpsels beim Herausholen der anderen in einem dunklen Konzertsaal in den Sinn. Nur von einem absolut disziplinierten Umgang damit würde ich mir versprechen, nicht öfter Ersatz kaufen zu müssen, als mir lieb ist.


    Bei billigen Gehörschutzlösungen muss man klangliche Einbußen hinnehmen, bei teuren preisliche, bei Kompromiss-Lösungen eine Mischung.

    -
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  • Also ich habe die Dinger jetzt auch getestet.


    Bei aller Kritik, die ich an den Gehörschutz auszusetzen habe und da komme ich gleich noch zu, muss man bedenken: die sind nicht teuer!
    Insofern sollte man das im Hinterkopf behalten.


    Die roten Kabel mag ich gar nicht, denn einmal ausgepackt, passen sie nicht mehr in die Verpackung.


    Beim Filterwechsel, muss man ganz schön fummeln, um den Filter rein oder raus zu bekommen. Ich hab da immer Angst dass da was kaputt geht- aber bisher nichts passiert.


    Die weißen Filter dämpfen auch schon ganz gut, würde ich aber eher für Akustiksachen oder Jazz empfehlen.


    Die silbernen haben eine "mittlere" Dämpfungsrate und sind universell einsetzbar.
    Die goldenen Filter dämpfen am meisten, aber nicht so sehr wie ich dachte.


    Bei allen Filtern fiel mir auch, dass die Höhen nicht so sehr gedämpft werden wie meine Otoplastiken.
    Es ist auch auf dem "Beipackzettel" ersichtlich, dass nicht linear gedämpft wird.


    Bei doch lauterer Gangart fand ich das störend. Kann aber auch sein, dass ich mich umgewöhnen muss.


    Der Tragekomfort ist ok.


    Fazit: für das Geld eine gute Sache!
    Trotzdem finde ich meine Otoplastiken mit -25dB Dämpfung "lebendiger" und besser. Aber man vergleicht hier Äpfel mit Birnen...

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