Bassdrumfell verdreht sich beim Spielen

  • Hallo zusammen,


    ich habe seit ein paar Wochen leider ein kleines Problem mit meinem Bassdrum-Schlagfell.
    Innerhalb von ein paar Stunden Spielen fängt sich das Fell an zu drehen - immer im Uhrzeigersinn.


    Kurz ein paar Fakten:


    Ich habe lange Zeit das selbe Fell gespielt und in Vergangenheit noch nie dieses Problem gehabt.


    Seit einigen Wochen nun habe ich ein neues BD Fell, ein Remo Powerstroke Pro Clear (das mit dem Schaumstoffring).


    Auch nach erneutem Lösen, Ausrichten und wiederholtem Stimmen fängt sich das Fell wieder an zu drehen. Immer in die gleiche Richtung und (wenn ich es denn lasse) um einige Zentimeter.
    Die eigentliche Fellspannung würde ich als Medium einschätzen. Also immer noch ein guter und recht harter Widerstand, jedoch vibriert der Schlegel nicht allzu empfindlich wenn man ihn am Fell kleben lassen würde.


    Ich habe schon versucht alle Parameter zu prüfen. Fußmaschine und ihre Ausrichtung passt. Im Kessel liegt ein ca. 40x40cm Teppich (keine komplette Decke) der beide Felle berührt (der liegt aber solide und bewegt sich auch nicht). Die BD an sich steht auch in Waage.


    Ein kleines Detail, was eventuell (wäre mal interessant zu wissen) nicht zu unterschätzen ist:
    Der BD Reifen hat an der alten Stelle wo die Fußmaschine befestigt war eine kleine Delle, ist also nicht 100% rund. Weil mich das gestört hat, habe ich den Reifen etwas verschoben, wodurch die Fußmaschine nun an einer anderen Stelle angreift.
    Natürlich ist mir da auch in den Sinn gekommen, dass der Reifen vielleicht eine bestimmte "Verwerfung" in sich hat durch die lange gleiche Ausrichtung beim alten Fell. Kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass wenn der Reifen nun etwas anders liegt dadurch der Fell-Reifen Kontakt nicht perfekt ist und so das Fell in irgendeine Richtung wandert. Immerhin ist ja auf dem Reifen nicht annähernd so eine Spannung drauf wie bei den Toms z.B.



    Anbei mal ein Bild von dem gedrehten Fell und von der alten Stelle am Reifen, wo mal die Fußmaschine befestigt war (ich weiß, schön ist was anderes).





    Ich bin leider etwas ratlos. Ich würde zwar dann bei Gelegenheit das Fell vielleicht auch mal wieder in die Ursprungsausrichtung drehen, aber ich würde generell mal wissen ob jemand von euch eine Erklärung hat oder so etwas kennt (ich bis dato noch nicht).


    Schon vorab danke für eure konstruktiven Tipps (und Kritik, wenn angebracht) :-).

  • ?(
    Das einzige, was mir als plausibel erscheinten würde, wäre eine schräge Fußmschine, die immer in eine bestimmte Richtung hin "quer" ausschlägt.
    So wie sich die Hi-Hat oder das Ride dann zu drehen beginnt, wenn man mit dem Stick in eine Richtung mit oder entgegen des Uhrzeigersinns spielt.
    Aber Du hattest ja geschrieben, dass die Fußmaschine und ihre Ausrichtung passen!


    Komisch...

  • Ein klarer Fall für einen Exorzisten!


    3 x Rosenkranz beten und zumindest an Weihnachten wieder in die Kirche gehen kann auch helfen. :D
    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    (M)ein zweiter Tip wäre, künftig die Proberaummiete wieder pünktlicher zu überweisen, dann muß der Vermieter nicht über Sanktionierungsmaßnahmen oder schräge Späße nachdenken.
    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



    Ich kenne den Four-Way-Beater von Pearl durch jahrelange Nutzung sehr gut.
    Bevor wir aber Produkte, Material, Voodoo, Drogeneinfluß oder sonstiges als Alternativ-Erklärungsansätze :D bemühen bitte ich Dich ernsthaft folgendes zu testen:


    Wichtig: Fellspannung und Fußmaschine genau so belassen wie es jetzt ist!
    (mir fällt da zwar bei den Schlegeln auf dem Foto etwas auf,... aber das kommt später)


    1.) Greife mit der flachen Hand etwa mittig auf das Fell (gerne auch mit beiden! Händen) und versuche unter Kraftanstrengung das Fell in oder gegen Uhrzeigerrichtung zu drehen.
    Dies ist mir selbst bei recht tief gestimmten Bassdrums, wo das Fell mitunter punktuell 1-2 kleine Falten wirft, NICHT möglich.


    Ich gehe davon aus, dass sich das Fell keinen Millimeter bewegen läßt.


    2.) Teste nun durch kräftiges Andrücken der Finger beider Hände! am "Fellring" (jenes Aluteil das zwischen Bassdrumkessel und Bassdrumspannreif hervorschaut) das Fell zu drehen.


    Ich gehe auch hier davon aus, dass sich das Fell keinen Millimeter bewegen läßt.


    Sollte entgegen meienr Erwartung eine der 2 Methoden bei Dir das Verschieben des Fells zulassen (was ich nicht so recht glaube) dann sehen wir weiter. ;)

  • Genau deswegen gelten ja meine Frage(n) der Überprüfung wie locker bzw. tief die Stimmung wirklich ist. Also was passiert wenn massiv versucht wird das Fell zu drehen.


    Unter einer Medium-Stimmung ist das unmöglich. Und genau datz was Medium ist oder eben nicht... liegen oftmals Mißverständnisse vor.

    Zitat

    Die eigentliche Fellspannung würde ich als Medium einschätzen


    Und auch unter tiefer Stimmung dürfte sich wenig tun.


    Bei ultra!! low-Tuning (also wenn die Klauen vereinzelt/teilweise lose sind) im Zusammenhang mit gewisser Schlegelausrichtung ist es zuweilen etwas anderes...
    ...steter Tropfen höhlt den Stein etc.

  • So, da bin ich dann mal wieder.


    Vielen Dank schonmal für die Antworten und unvermeidbaren Vermerke auf vergangene Threads ;-).


    Also ich habe erst einmal den Drehtest gemacht, wie Drumstudio1 geschrieben hat. Also ich bekomme das Fell so oder so nicht gedreht. Sitz also einigermaßen fest zwischen Kessel und Reifen.


    Was habe ich nun getan:
    Ich habe einfach mal den Reifen wieder in seine Ursprungsposition gedreht - also da wo der Reifen eine kleine Macke von der Fußmaschine hat. Da ist jetzt wieder die FM befestigt. Des Weiteren habe ich noch mal die Schrauben getestet. Sie stecken an sich sicher in den Böckchen und drehen sich so weit ich das beoabchtet habe auch nicht von alleine locker.
    Ich habe aber die Spannung noch einmal etwas erhöht um wirklich sicher zu gehen, dass es nicht an einer zu laschen Spannung liegt.


    Kurz zur Fellspannung (auf jeden Fall auch subjektiv): Beim anziehen bin ich wie folgt vorgaganen: Alle Schrauben per Hand soweit angezogen, dass sie den Reifen berühren und mit der Hand nicht mehr wackeln (also so, wie es manche gerne beim Reso haben). Dann aber noch gut eine Ganze Umdrehung mit den Schlüssel nachgezogen. Das war so ziemlich die Ausgangsbasis, als ich dieses Thema geschrieben hatte. Es war also meiner Definition nach minimal unter medium :-).


    Ich habe auch nocht einmal die FM kontrolliert und dazu den Abstand der Pedalachse zum Fell gemessen. Also rechts vom rechten Schlegel und links vom linken Schlegel. Die FM war minimal (1-2mm) "schräg". Hat also nicht im 90° Winkel von Fell weggezeigt sondern wohl eher 88,895° (genauer gings leider nicht). Habe nun die FM minimal korrigiert.


    Fazit Stand heute: Ich habe nun gute 4 Stunden mit der überarbeiteten Einstellung gespielt (bzw. 2 Stunden mit min, höherer Originalspannung und dann 2 Stunden noch einmal minimal straffer gespannt - ca. 1/4 Umdrehung).


    Im Bild seht ihr die Veränderung anhand einer Markierung. Es sind gute 3mm. Kan aber sein, dass es das dann auch war. Muss ich mal weiter verfolgen. Mein EIndruck ist - deutlich weniger als vorher.






    @ Drumstudio1: du wolltest noch etwas zu den Schlegeln sagen??

  • Ich ging/gehe zu einem gewissen Prozentsatz davon aus :D , dass das Fell ehemals (viel) zu lasch gespannt war... bzw. dieses nach 4-5 Stunden Dauertrommeln nochmals lascher wurde, also sich faktisch de-tuned hatte, also das Fell kaum noch Haftreibung zum Kessel und Spannreif hatte.


    Ich vermute Du hast das Fell nun so weit höher gestimmt, dass die Haftreibung nun deutlich höher ist, dass auch durch Dauertrommeln und leichtes De-Tuning, immer noch genug Haftreibung da ist. Das Fell sich nicht mehr drehen wird. Und/oder womöglich die Verformung des Spannreifens (nun wieder in Bodennähe) das Verrutschen auch verhindert.

    Grundsätzlich bin ich nicht sicher, was im Bereich der Spannreif Deformation Mitursache ist. Das kann man aufgrund eines Fotos leider nie 100 % einschätzen/vorwegnehmen.


    EDITS. War alles zu kompliziert beschrieben von mir. Sorry! ;)


    Ich gehe aber davon aus, dass wenn kein Voodoo im Spiel ist, dass wenn Du wieder sehr lasch stimmst, also seeeeeeeeeeehr lasch und lange trommelst, sich wieder das alte Phänomen einstellen würde. Insbesondere wenn die Fußmaschine nicht exakt ausgerichtet ist und mit viel körperlichem Input getrommelt wird,


    Zitat


    @ Drumstudio1: du wolltest noch etwas zu den Schlegeln sagen??


    Dein erstes Photo war von der Perspektive nicht so gut. Mir fiel da aber trotz der heiklen Perspektive :D sofort der Winkel der Beater auf. Siehe mein erster Post Ich habe siehe unten die Perspektive nun korrigiert. Nach der Korrektur, steht nun für den Betrachter die Trittplatte des Pedals senkrecht zum Boden und man kann nun links auf dem Bild den Winkel der Beater zum Fell etwas besser beurteilen.


    Wenn man nun das Bild links betrachet (Dein Original-Winkel) fällt auf, dass Deine Beater etwa 1 - 2 Grad leicht "falsch" ausgerichtet scheinen. Also ganz leicht!!!! nach rechts zeigen. Ob es die Fußmaschine als ganze ist/war oder "nur" die Beater vermochte ich nicht zu erkennen. Aber es wirkte right from the start auffällig im Zusammenhang mit der "Drehung des Fells im Uhrzeigersinn".


    Insofern wäre mein Tip gewesen die Beater leicht in die andere Richtung auszurichten und das Pedal und die sichere Arretierung ganz exakt zu überprüfen. Oder eben auch mal eine gegenteilige Fehlstellung vorzunehmen ;) . Siehe Blld rechts. Also Pedal und Beater genau 1 -2 Grad in die andere! Richtung auszurichten und schauen was passiert.


    Edits:

    Zitat

    Ich habe auch nocht einmal die FM kontrolliert und dazu den Abstand der Pedalachse zum Fell gemessen. Also rechts vom rechten Schlegel und links vom linken Schlegel. Die FM war minimal (1-2mm) "schräg". Hat also nicht im 90° Winkel von Fell weggezeigt sondern wohl eher 88,895° (genauer gings leider nicht). Habe nun die FM minimal korrigiert.


    Und natürlich ist die 1-2 mm von Dir nun erwähnte "Fehlausrichtung" Deiner Fußmaschine eine sehr plausible Mitursache für das Drehen des Fells. Aber auch hier höchstwahrscheinlich nur bei De-tuning-Effekt beim Fell bzw. zu wenig Haftreibung und recht energetischem Drumming. Mir fiel wie gesagt beim Ursprungsbild "nur" der Winkel der Schlägel auf und der Hinweis mit dem Uhrzeigersinn der Felldrehung. Das fand ich sofort "verdächtig".

  • ...ich denke auch, daß ein Fell schon richtig waberig wabbelig klingen müßte, wenn es so schlaff gespannt ist, daß es sich drehen kann.


    Zwei Denkanstöße hätte ich noch:


    1.) steht die Bassdrum gerade? Sprich: sind beide Füße gleich weit ausgefahren?


    2.) wie hoch ist die Federspannung? Bei sehr hoher Spannung und gleichzeitig sehr großer Kraft, die vonnöten ist, um die Fußmaschine zu spielen, vielleicht eine Art Hebeleffekt entstehen, der etwas mit dem Reifen macht? Ich weiß, etwas abstrakt, aber fällt ja eh flach, wenn die Spannung normal ist.


    Grüße, Frank

  • Ich hätte noch was, klingt vielleich blöd, möchte ich aber nicht ausschließen :S
    Hat dein Reso ein Loch für's Mikro?
    Wenn ja hat es sich erledigt.
    Wenn nein besteht (rein theoretisch ;) ) die Möglichkeit, das gerade bei niedriger Fellspannung nicht genug Luft aus dem Kessel durch das Luftloch/Airvent entweichen kann.
    Der "Überdruck" will aber raus, was gerade bei niedriger Fellspannung zum "Unterspülen" des Felles an der Gratung führen könnte .
    Dazu noch die "Schiebetheorie" durch falsch eingestellte Beater/Fuma, was das Verdehen ebenfalls begünstigt.
    Klingt vielleicht bisschen komisch, aber möglich ist (heutzutage) alles ;)
    Greez, Josh

  • Ich schmeiße einfach mal den Klugscheißmodus an :D


    In der Regel schlägt der Beater nicht genau waagrecht ins Fell ein, sondern leicht nach unten - weil die Drehachse des Beaters nicht auf der Achse des Felles liegt, sondern davor.
    Frei nach Jean Pütz - "Ich hab´ da mal was vorbereitet":



    Solange man eine Singlefußmaschine spielt, fällt das nicht ins Gewicht, da der Impuls ziemlich genau auf die mittige, senkrechte Achse des Fells wirkt.


    Da du aber eine Doppelhufmaschine spielst, trifft der Impuls leicht außerhalb der Mittelachse auf das Fell und so erhält das Fell bei jedem Schlag einen leichten Drehimpuls.
    Kannste leicht an z. B. einem flachen Teller ausprobieren: stelle den Teller genau vor Dir auf einen Tisch, drücke mit deinem Zeigefinger mittig auf den Teller und ziehe ihn zu dir. Er wird sich bewegen, ohne sich zu drehen. Als nächstes mache das Gleiche nochmal, aber drücke mit dem Finger leicht ausserhalb der Mitte auf den Teller - er bewegt sich zwar auch zu dir, aber er dreht sich leicht dabei.


    Da du mit dem rechten Pedal wahrscheinlich wesentlich häufiger spielst, dreht sich dein Fell im Uhrzeigersinn - stimmt´s? ;)

  • Aber warum passiert das bei der Mehrzahl der Doppel-Pedal-Drummer nicht?
    Es müssen hier im konkreten Threadbeispiel eigentlich ;) Wirkfaktoren zusammen kommen, die bei der radikal :D überwiegenden Mehrzahl der Doppel-Pedal-Drummer nicht auftreten.

  • Aber warum passiert das bei der Mehrzahl der Doppel-Pedal-Drummer nicht?
    Es müssen hier im konkreten Threadbeispiel eigentlich ;) Wirkfaktoren zusammen kommen, die bei der radikal :D überwiegenden Mehrzahl der Doppel-Pedal-Drummer nicht auftreten.


    Da kommen sicher noch ein paar Faktoren dazu, aber ursächlich dürfte das obengenannte schon sein. Fellspannung zu locker? Tritt zu fest? :D

  • Was das erste Bild des Threadstarters auch offenbarte:


    Zwischen den Schlegeln ist noch reichlich Luft. Für einen fetteren Bass-Sound (also auch unabhängig von der Threadproblematik bzw. unabhängig von der Drehbewegung des Felles) würde ich die kleine, kaum sichtbare (Maden)Schraube des Schlegelaufnahmeteils des Mainpedals an der Achse lockern/lösen und dieses Aufnahmeteil einige Millimeter nach links verschieben. Dann wieder festziehen.


    Ich mache das grundsätzlich seit Jahrzehnten mit allen Doppelpedalen wo diese Justage möglich ist!, so dass zwischen den Beatern nur noch 1-2 Millimeter Luft ist. Ich möchte nämlich sicherzustellen, dass der Schlegel möglichst mittig das Fell trifft. Diverse Pedale sind ab Werk eher suboptimal eingestellt, bzw. der Hersteller möchte natürlich vermeiden, dass durch minimale Falschausrichtung der Schlegel durch den Anwender, diese aneinanderstoßen.


    Da ich persönlich Schlegel sehr genau ausrichte kann ich das Schlegelaufnahmeteil auch so genau ausrichten dass sich die Schlegel gerade noch so, NICHT berühren. ;)


    Edits: siehe Bild. Diverse Fehler beim Hochladen.... jetzt aber.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!