Crowdfunding - Taugliche Vertriebsalternative für Musiker?

  • Ich sehe ich nicht viel Unterschied gegenüber dem Vorgehen:
    Für mich ist es unter dem Strich nicht viel anderes als ein Vorverkauf vor Produktionsbeginn; macht die Automobilindustrie auch.
    Und das vom "Star" benutzte Equipment vorher oder nachher zu versteigern macht für mich nicht viel Unterschied.


    Herr Greb spart sich wohl Finanzierungskosten.
    Herr Greb führt das Projekt nur durch, wenn es sicher finanziert ist und senkt somit sein Risiko.
    Herr Greb hat schonmal X DVDs und Y Downloads verkauft, ohne dass eine einzige Raubkopie auf dem Markt ist.


    Der Supporter hat ein gutes Gefühl, weil er ein aus seiner Sicht gutes Projekt unterstützt und wird eventuell das laufende Projekt
    verfolgen. Damit hat Herr Greb wiederum eine laufende Aufmerksamkeit bei der relevanten Zielgruppe. Das wird ihm und den Firmen
    die er vertritt gut gefallen.


    Ich muss sagen, dass ich persönlich eher hier mitmachen würde als mir eine DVD später zu kaufen. Ich kann nicht sagen warum. Bauchsache.


    My 2 Cent

  • Crowdfunding ist für mich ein Weg, Projekte zu realisieren, für die sich typischerweise kein Kapital auftreiben lässt

    Meiner Meinung nach ist das nur ein Teil von dem ganzen Crowdfunding Zeugs.

    • Ein weiterer Grund dafür ist zum Beispiel ein gewisses Maß an Unabhängigkeit von übergroßen Firmen- und Kontrollstrukturen.
    • Ein ebenfalls ganz wichtiger Punkt (glaube ich zumidnest) ist die "Fankultur", wenn man so will. Mit so einem Projekt kann schon eine gewisse Verbundenheit des Künslters zu seinen Kunden vermittelt werden und den Fans das Gefühl gegeben werden, dass sie ein wichtiger Teil sind, ohne den es nicht geht. Sie sind der Grund dafür, dass ein Projekt umgesetzt werden kann.
    • Auch geht damit gleich sowas wie eine "Marktanalyse" einher. Bevor das Ding ein Flop wird, weils keinen interessiert, wirds gar nicht erst produziert und der Künstler konzentriert sich auf andere Projekte.
    • Dann gibts vermutlich noch weitere Gründe, die mir grad nicht einfallen oder auf die ich sowiso nicht komme oder die im Thread schon genannt wurden.


    Und das mit der Vorkasse:
    Wenn man, so wie ich, keine Kreditkarte hat oder über kein Paypal-Konto (oke, ich weiß, bei dieser Crowdfundingkampagne kann man nur mit einem der beiden bezahlen) verfügt, dann bezahlt man nahezu alles, was man im Internet bestellt per Vorkasse. Insofern sehe ich da nicht wo das Problem liegt. Die Lieferzeit kann man als Gegenargument dabei auch nicht gelten lassen, da ja dasteht wann der voraussichtliche Liefertermin sein wird.

  • Ich finde auffällig, dass Crowdfunding ursprünglich (außer für Kartoffelsalat [Stand heute: $61,286]) scheinbar oft für Produkte genutzt wird, die aufgrund ihrer "innovativen Fairness" auf dem konservativen Vertriebsweg weniger Chancen hätten ...


    Beispiele:
    Open Goldberg Variations (bereits erwähnt - Stichwort: No-Copyright-Klassik)
    Fair Phone ("fast fair" - Stichwort: Social Entrepreneurship)


    ... und schade, sollten weniger faire Trittbrettfahrer zu sehr von diesem guten Ruf kommerziell profitieren wollen.

    -
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  • Doppelpost aus dem anderen Thread:


    Hi,


    ich habe irgendwie dieses ewige Misstrauen gegenüber allem ziemlich satt. Bei meinem zweiten Hobby, dem Verstärker bauen kommen in diversen Foren Sammelbestellungen zustande wo auch schon mal für insgesamt 10000€ Dinge zusammen bestellt werden. Da kann man auch schon mal 300€ einfach aus blauem Dunst irgendwo hin überweisen in der Hoffnung, das alles klappt.
    Und ich sage euch, es hat bisher immer geklappt. Ein bisschen mehr Vertrauen würde unserer Gesellschaft gut tun. Wenn sich alle gegenseitig so unterstützen würden, wie es die Idee von Crowdfunding immanent anbietet, dann wäre manche Bank etwas machtloser und es würde sicherlich viele tolle Projekte zustande kommen.


    Ich lebe lieber in einer Gesellschaft die sich vertrauensvoll unterstützt!


    Go, Benny, Go!


    Beste Grüße,
    Walter

  • Kannst du mal erläutern, welches Misstrauen dir so missfällt? Oder möchtest du nur einmal allgemein deinen Frust rauslassen?
    Auch das würde ich verstehen beim Thema Vertrauen ... nur ...

    Bei meinem zweiten Hobby, dem Verstärker bauen kommen in diversen Foren Sammelbestellungen zustande wo auch schon mal für insgesamt 10000€ Dinge zusammen bestellt werden. Da kann man auch schon mal 300€ einfach aus blauem Dunst irgendwo hin überweisen in der Hoffnung, das alles klappt.
    Und ich sage euch, es hat bisher immer geklappt.

    Scheint doch zu laufen :?:

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  • Hallo pbu,


    ich würde es vielleicht nicht als Frust ansehen.
    Aber eine Tendenz das alles und jede noch so kleine Möglichkeit eines Missbrauchs rechtlich abgedeckt sein muss zeugt meiner Meinung nach von einer gesellschaftlichen Grundhaltung des Misstrauens. Solche Möglichkeiten wie Crowdfunding bieten da eine Willkommene Möglichkeit, sich aus solchen Denkmustern zu lösen.


    Sicher möchte ich nicht gegen die Errungenschaft der Rechtssprechung argumentieren, aber ein gesellschaftlicher Impuls mehr in Richtung Vertrauen fände ich doch sehr bereichernd und würde meiner Meinung nach auf lange Sicht den Missbrauch stark verringern.


    Es ist vielleicht auch eher ein Thema das man mal bei einem Gläschen Rotwein bespricht. In einem Forum kann man hier doch zuviel zwischen den Zeilen lesen, was der Author dort nicht schreiben wollte.


    Beste Grüße,
    Walter

  • ein gesellschaftlicher Impuls mehr in Richtung Vertrauen fände ich doch sehr bereichernd und würde meiner Meinung nach auf lange Sicht den Missbrauch stark verringern.


    Das fände ich auch gut, Walter! :)
    Ein Impuls in Richtung "Trau, schau, wem" könnte ja auch noch dazu beitragen. Das eine schließt das andere ja nicht aus.
    Hoffentlich regen sich im Ergebnis bald weniger Leute darüber auf, dass sie vertrauensvoll ein Roland TD-30 für 500 EUR per MoneyGram in Nigeria gekauft haben, das aber irgendwie nicht ankommen will.


    Für ein Gläschen Rotwein bin ich meistens zu haben. Zum Wohl - Peter

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Hallo Peter,


    na dann gehen wir ja konform.


    Ich würde es zusätzlich eher umgekehrt formulieren:
    Auf das man irgendwann auch in Nigeria ohne Sorge und Misstrauen ein TD-30 kaufen kann.


    Prost! :)


    Beste Grüße,
    Walter

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