Position des Schlägels der Großen Trommel

  • Sehr geehrte Schlagwerker, hallo,


    leider finde ich den Thread nicht mehr, in welchem ein Forumsmitglied über die richtige Position des Schlegels der Fußmaschine dozierte. Bitte erlauben Sie, dass ich die Quintessenz zusammenfasse: der Beater gehört in die Mitte der Pelle. Nun habe ich verschiedene Positionen des Schlegels der Fußmaschine ausprobiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich all den unterschiedlichen Positionen durchaus etwas abgewinnen kann, auch jener, in der Mitte des Fells aber durchaus allen Positionen ihre Berechtigung, ihren klanglichen Reiz nicht absprechen würde, mir persönlich die Position in der Mitte des Fells, also am absolut totesten Punkt einer schwingenden Membran, nun, sagen wir, persönlich als nicht so reizvoll empfinde. Leider war ich in mehreren Tagen intensiver Suche nach dem benannten Thread leider nicht erfolgreich. Will sagen, jene, die hier in der Not, wirklich Substanzielles nicht beisteuern zu können, entweder Wohlfeiles oder "Suche verwenden" posten, bitte einfach mal Ruhe bewahren. Und mit anderen Worten, die das Problem zu erfassen in der Lage waren: ist das wirklich so digital, "gehört der Beater in die Mitte", was ist wo üblich, oder gibt es überhaupt keine Regeln und was ist Eure Erfahrung? Gehört eine 18" BD, die nun - klar, erlaubt ist, was gefällt, aber - doch typischer Weise im Jazz verwendet wird, wirklich auf einen Riser, damit der Schlegel den Toten Punkt des Fells trifft und sie nicht singt?


    Ganz nette Grüße von
    EE

    3 Mal editiert, zuletzt von Ebenezer ()

  • Also erstmal: Was für ein geiler Text! Hat Spass gemacht, den zu lesen! ;)


    Zum Thema: Ich spiele meine 18er BD nie mit Riser. In erster Linie, weil mir das Feeling mit Riser einfach nicht gefällt und ich es auch irgendwie ohne Riser optisch ansprechender finde. Aber auch aus dem Grund, den du beschrieben hast. Durch diese leicht erhöhte Position des Schlägels erhalte ich etwas mehr Obertöne, die ich als angenehm empfinde. Ähnlich wie bei der Snare, die man beim Comping zum Beispiel auch nicht immer in der Mitte spielt.
    Abgesehen davon: Bei den ganzen Vintage Drumsets mit 18er BD würde kein Mensch auf die Idee kommen einen Riser anzusetzen...


    Wenn ich natürlich irgendein dickes totgedämpftes Fell auf der BD habe und vielleicht eher einen "Funk-Sound" anstreben würde, würde ich auch zusehen, dass der Schlägel in der Mitte landet...

  • Sehr geehrter Ebenezer,


    es gilt - nach meinem Dafürhalten der folgende Grundsatz: Man sollte keine Religion daraus machen! (...hilft auch in anderen Lebenslagen...)


    Wenn du mit einer nicht mittigen Schlägelposition einen Klang erreichst, der deinen Vorstellungen entspricht, solltest du diese Position guten Gewissens realisieren!


    Bei Verwendung einer Doppelfußmaschine sitzen die Schlägel z.B. horizontal auch nicht mittig, sondern links und rechts des Mittelpunkts.


    Denkbar wäre auch, den Schlägel in vertikaler Richtung abseits der Mitte zu platzieren, um entweder den Hebel zu verlängern (Kraft) oder zu verkürzen (kürzerer Weg...Geschwindigkeitsvorteil?).


    Ich tendiere eher dazu, den toten Mittelpunkt zu vermeiden und den Schlägel etwas zu "verlängern", damit der Klang etwas offener wird. Eine totgedämpfte Bassdrum ist mir persönlich ein Graus. Andere bevorzugen solch kurze trockene Sounds, weil sie sie z.B. für extrem schnelle Figuren im Metal usw. benötigen.


    Erlaubt ist also tatsächlich, was gefällt! Weiterhin fröhliches Experimentieren ohne schlechtes Gewissen.


    Herzliche Grüße

  • Zitat

    Wenn ich natürlich
    irgendein dickes totgedämpftes Fell auf der BD habe und vielleicht eher
    einen "Funk-Sound" anstreben würde, würde ich auch zusehen, dass der
    Schlägel in der Mitte landet...

    Genau, so meinte auch ich. Wobei, wenn schon totgedämpft, geht toter als tot? Gut, etwas sachlicher, ja, wenn der Klang des Anschlages und absolut kein Ton gefragt ist, mag die Position des Schlegels in der Mitte des Fells die geeignete Position sein. Aber wenn die BD als weiteres TT fungiert und mit dem Kontrabass interagiert, sollte die BD dann nicht klingen? Das war meine Frage.

  • Ich tendiere eher dazu, den toten Mittelpunkt zu vermeiden und den Schlägel etwas zu "verlängern", damit der Klang etwas offener wird. Eine totgedämpfte Bassdrum ist mir persönlich ein Graus. Andere bevorzugen solch kurze trockene Sounds, weil sie sie z.B. für extrem schnelle Figuren im Metal usw. benötigen.

    Ja, so sehe ich es auch. Vielen Dank für Deine Antwort.
    Für mich ist noch rätselhaft, weshalb beispielsweise Riser für 18-er BDs nicht als Möglichkeit sondern als Lösung angepriesen werden. Dies und angedeuteter Thread hatten mich verunsichert und ich fragte mich, ob mein Geschmack so völlig abnorm wäre.

  • Vielen Dank für alle Antworten! Meinem Autismus sei es geschuldet, dass ich z. T. nicht sehr höflich sondern stracks zum Thema reagiert habe. Bitte sehen Sie mir dies nach. Und vielen Dankl für die Ermutigungen.


    Mit freundlichen Grüßen,
    EE

  • Da hat man hier Verständnis, mach dir keinen Kopf drum ;) Darfst aber glaub ich du/ihr sagen :)

  • Es gibt eigentlich 2 Punkte, die es zu finden gibt.
    1. An welcher Position klingt die Trommel am besten.
    2. An welcher Position spielt sie sich am besten.


    Stimmen Punkt 1 und Punkt 2 übereinander, dann freuen wir uns. Tun sie das nicht, dann nehmen wir eine Mittellösung.


    Spiele ich, wie gestern am Wackelsteinfestival, an eine Set welches nicht mir gehört, dann klemme ich mein Pedal dran und überlasse den Rest dem Tontechniker.
    LG Trommelmann

  • Gehört eine 18" BD, die nun - klar, erlaubt ist, was gefällt, aber - doch typischer Weise im Jazz verwendet wird, wirklich auf einen Riser, damit der Schlegel den Toten Punkt des Fells trifft und sie nicht singt?

    ich glaube, ich kenne niemanden im jazz kontext der eine 18" auf einem riser hat. riser sind eher ein kompromiss, als eine lösung, würde ich sagen. ob, jetzt eine pauke nicht singt, wenn der schlägel in der mitte trifft? und ob und welche lage ein kontrabass das stört oder nicht? aber ich finde aber auch, dass es interessanter klingt, wenn der schlägel nicht in der mitte positioniert ist. ausserdem kann man ja auch etwas mit der stimmung experimentieren z.b. ein paar schrauben weniger fest anziehen.

  • Hallo,


    bei mir hat sich noch keiner beschwert, dass die Große Trommel zu kurz klingen würde.
    Rein vorsorglich: soll ich mir prophylaktisch für die 24er eine Hebbühne ("riser") besorgen,
    damit der Schlegel schön azentrisch und toll-tonal trifft?


    Ich weiß ja nicht ...


    Hätte ich eine 18er Fußhupe (meine muss leider auf drei Beinen stehen und kann daher
    jazzig-dezental bis tot-zentral gespielt werden), dann würde ich die wohl von oben hängen lassen,
    wofür hat man ein Gerüst?


    Grüße
    Jürgen
    pragmatisch - faktisch - gut

  • Hallo Jürgen,
    Sie hatten nur die erste Hälfte meines ersten Beitrags gelesen? Nun, `s ist ja nicht tragisch, auch Ihnen Dank, dass Sie etwas hingeschrieben haben.
    Gruß,
    EE

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