Was habt Ihr für Ziele als Drummer

  • Vorgeschichte:
    Ich habe mit meinem Schlagzeuglehrer letztens besprochen, was wir demnächst im Unterricht machen wollen.
    Dabei wollte ich mich der Sache systematisch annähern und mir kurz-, mittel-, und langfristige Ziele setzen: etwa in 2 Wochen kannste S.1 aus All American Drummer bei xy BpM spielen, in 4 Wochen Funk-Etude #2 von Rick Latham, usw.


    Er fragte mich daraufhin, wo ich denn als Drummer überhaupt hin will, welche Ziele ich hätte. Also Liveauftritte oder Konzerte, einen bestimmten Sound aus meinem Kit holen und den dann weiter perfektionieren?


    Hä? Natürlich will ich so gut spielen wie Gadd, Greb, Mayer & Co ;) aber für eine ernsthafte Antwort musste ich dann schon etwas überlegen - ich hatte mir die Frage bis dahin noch nie konkret gestellt.
    Bisher habe ich Schlagzeug gespielt, weil es mir einfach tierisch viel Spass macht. So ein klar definiertes Ziel war da nie im Vordergrund, z.B. habe z.Z. keine Band (hat sich aufgelöst) und deshalb stehen gerade keine Gigs an.
    Aber prinzipiell live auf die Bühne: na klar! Studiodrumming: bin dabei, passt. Dann kann ich meine Ideen besser aufnehmen und umsetzen! Aber ehrlicherweise spiele ich gerade um des Spielens willen.


    Ich dachte bisher, dass ich einfach nur möglichst geil spielen und mich zu einem besseren Musiker entwickeln will, aber ich die Frage hat mir bewußt gemacht, dass man sich vielleicht tatsächlich konkrete Ziele stecken sollte, oder sich deren bewußt sein sollte, um sich weiter zu entwickeln.


    Deshalb mal aus Neugier oder evtl. auch als Gedankenanstoß oder zum -austausch hier mal die Frage in die Runde geworfen: Was habt Ihr so für Ziele beim Schlagzeugen?
    Die große Bühne vor 20.000+ Leuten? Möglichst viele Gigs spielen? So spielen wie oben genannte Herren? Just for Fun? Alle Rudiments bei 250 BpM spielen? Bestimmte Lehrbücher durchspielen? Viele Platten aufnehmen?

  • Bier trinken :D Ne im Ernst, ich bin in mehreren Orchestern und einer Band aktiv. Einfach deswegen, weil ich die Musik gerne hören und solche Sachen eben auch live spielen will. Ich bin mittlerweile nicht mehr in der Phase, wo ich bestimmte Etüden üben muss/will, hab da schon ziemlich viel hinter mir. Ich möchte einfach die Musik, die ich mache, so perfekt wie möglich darbieten und einen Sound zu produzieren, mit dem ich zufrieden bin,.

  • 1) Just for Fun
    2) Für Publikum. dazu gehört:
    _2.a) Live spielen (mehr als 50 Leute dürfens sein, ob eine meiner Bands mehr als 20.000 Leute begeistern kann... Geil wäre das auf jeden Fall)
    _2.b) Studioaufnahmen für Verbreitung in Form von CD's, Streams, Downloads..


    Geld damit verdienen muss nicht sein. Da hab ich einen ganz anderen Berufswunsch. Wenn aber einnahmen durch konzerte und aufnahmen dabei rumkommen wäre das natürlich auch schön ^^


    Gruß,
    Jarrek

  • Guter Lehrer. ;)


    Ich möchte mit netten Bandkollegen gute Musik machen, die uns und dem Publikum gefällt, und dabei mit den netten Leuten auf und gut gelaunten vor der Bühne eine schöne Zeit haben.


    Ferner möchte ich mich persölich und meine Fertigkeiten sowie meinen Sound fortentwickeln. Dabei gent´s mir allerdings weniger um Ziele wie "dies und das in dem Tempo können". Wichtiger finde ich, WIE man etwas spielen kann, wie es sich anhört und anfühlt.

  • Auf gaaaaaaaar keinen fall berufsmusiker...
    regelmässig ein paar geile Auftritte mit meinen zwei Kapellen, gibt immer bier - Zaster kommt auch rum - und wenn's zu weit weg is' wird auch ein hotel bezahlt.


    Paradiddle Weltmeister will ich nicht werden, kein bock auf musikalisches Bodybuilding - kann zwei, drei Zaubertricks, das reicht.

    alles granatenquatsch

  • Hallo BeatBot,
    da tickt wohl jeder anders.
    Dann ist es auch eine Frage: "Was will man mit seinen Fertigkeiten anfangen?"
    Hobby oder Beruf?
    Band oder Solo?


    Was mir z.B. nie wichtig war, ist die Musikrichtung.
    Zum Anfang ein paar Grundfertigkeiten, die man allgemein einsetzen kann und sich langsam an die anderen Sachen herantasten.
    Das war bei mir immer davon abhängig, mit wem ich gerade zu tun hatte.


    Wenn Du Lust hast, schau in meine Vorstellung (Klick auf meine Grußformel), da siehst Du, wie es bei mir lief.


    Ich wollte nie berufsmäßig musizieren, war allerdings so eine Art Extrem-Hobby-Junkie. 8)


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Mein Ziel ist es, immer wieder diese kleinen Begeisterungsstürme in mir selbst auszulösen. Dieses Kribbeln in ganz besonderen Momenten. Das ist mein Kick beim Musik machen.
    Ich hatte das zum ersten Mal, als wir mit dem Orchester und der Landeskapelle zusammen einen
    Dvořák gespielt haben und ich an den Pauken stand. Das hat mich fast umgehauen. Für mich damals irre schwer und ich hätte es jeden Moment vor Aufregung völlig vergeigen können. Hat aber perfekt hingehauen, zweimal.
    Reines Können und technische Raffinesse war irgendwie nie ein "Ziel". Eher das "sich verzaubern lassen". (Schwall :D )



  • Ich denke immer, man kann sich sein Leben und seine Entwicklung als Schlagzeuger nicht wirklich aussuchen. Man wurde als eine bestimmte Person geboren.


    Damit hat sich das. Alles was folgt, kommt auf die Talente an die man hat. Daran kann man nichts ändern. Ich denke, für mich geht es in Richtung große Open Air Konzerte.


    Steve

    Steve Miller (C)

  • Ich habe ein Ziel bereits erreicht.
    Einmal für Bertram Engel das Set aufzubauen und zu stimmen. Er war zufrieden! "Klingt geil" sagte er.


    Nächstes Ziel soll sein, ihn bei Udo abzulösen....
    Ob das was wird?
    Zweifel sind berechtigt!

  • Hi BeatBot,

    Guter Lehrer.

    +1 - zum richtigen Zeitpunkt die richtige Frage. :)

    Mein Ziel ist es, immer wieder diese kleinen Begeisterungsstürme in mir selbst auszulösen. Dieses Kribbeln in ganz besonderen Momenten. Das ist mein Kick beim Musik machen.

    Das ist auch für mich einer der wesentlichen Gründe - genau dieser Thrill. Das kann sein, bei einem besonders gut gelungenen Auftritt oder bei einem bedeutenden Fortschritt beim Üben. Generell ist mein Ziel klar: Ich möchte als Amateur nur die Musik spielen, die mir Spaß macht (und eben nicht zuviel Rücksicht auf die Marktlage nehmen müssen) und möchte - Chuck Boom hat's vortrefflich formuliert - mit netten und musikalisch spannenden Leuten was in Gang setzen, was hoffentlich auch den Leuten vor der Bühne gefällt.


    Langfristig hoffe ich, durch verbesserte Technik noch mehr freisetzen zu können. Nämlich das, was ich schon seit meiner Jugend im Kopf habe, auf die Trommeln übertragen zu können. Hatte neulich so einen Schub: durch verbessere Fußtechnik ging da plötzlich was und das war ein unbeschreiblicher Kick.


    Präzise technische Ziele (blablabla mit xyz bpm) setze ich mir nicht, generell demotivieren mich zu präzise formulierte Vorhaben. Aber die grobe Richtung zu kennen (Amateur vs. Profi, Solo vs. Band) ist schon mal ganz wichtig, damit man richtig übt und die richtigen Entscheidungen fällt. (Gerade auch, was die Zeiteinteilung angeneht.)


    Viel Erfolg bei der Zielfindung!
    Hajo K

  • Die große Bühne vor 20.000+ Leuten? Möglichst viele Gigs spielen? So spielen wie oben genannte Herren? Just for Fun? Alle Rudiments bei 250 BpM spielen? Bestimmte Lehrbücher durchspielen? Viele Platten aufnehmen?



    Ich finde das sind teilweise zu hohe Ziele, die man als semiprofessioneller Musiker nicht erreichen wird oder muss!!!!!!!


    Meine Ziele sind / waren:


    -Üben der richtigen Bewegungsabläufe.


    -Timing, alles was ich gelernt habe nochmal langsam zu üben, bis das Timing 100% ist.


    - Bassdrum Technik, Exaktheit nicht unbeding Geschwindichkeit.


    -Musikalität, Groove und Fills passend zur Musik


    Wenn du daran arbeitest dann kommen die hochgesteckten Ziele vieleicht von alleine!!!!!!!!!!


    V.G. Didi

  • als Kind der 70/80er gabs für mich immer nur das eine Ziel: die Mädels beeindrucken. Das gelingt halt besser mit etwas Können und deswegen übe ich auch.

  • Das hier mal so einigermaßen hinzubekommen.... Drum eben
    auch ohne Paradiddle wenn geht :S (ab 3:00 besonders)


    dazu
    wieder ein Schlagzeug anschaffen
    Technik mit Double Bass lernen (und das in meinem Alter..)
    eine nette Band finden und auftreten
    Spass haben!

    Einmal editiert, zuletzt von Tomstom ()

  • Ich denke immer, man kann sich sein Leben und seine Entwicklung als Schlagzeuger nicht wirklich aussuchen. Man wurde als eine bestimmte Person geboren.


    Damit hat sich das. Alles was folgt, kommt auf die Talente an die man hat. Daran kann man nichts ändern. Ich denke, für mich geht es in Richtung große Open Air Konzerte.


    Steve


    Üben. ;)


    Ich finde, das klingt als wäre das Leben komplett durch einen Masterplan namens Schicksal vorherbestimmt.. das würde ich nicht sagen.


    Ja, das Talent spielt mit sicherheit eine wichtige Rolle. Aber je mehr man spielt und übt, desto besser wird man. Wenn ich jemanden sehe der vermeintlich "schlecht" Schlagzeug spielt, dann denk ich nicht "HA! Der hat kein Talent, der kann nix!!", sondern "Hey, der hat noch nicht so viele Spielstunden auf dem Buckel". umgekehrt das gleiche - wenn ich jemanden sehe, der sehr viel "besser" ist dann hoffe ich auch, dass ich irgendwann im Laufe meiner Spielzeit auch dort hinkomme.


    Um wieder aufs Thema zurück zu kommen -
    Wer sich das Ziel steckt, Profimusiker und superberühmt zu werden, der kann nicht erwarten, dass das klappt wenn man nur einmal pro Woche am Set sitzt. Wer aber jeden Tag 1, 2 und mehr Stunden übt, bei dem ist diese Vorstellung nicht ganz abwegig.
    ob es dann klappt oder nicht.. da gehört mit sicherheit eine gute Band mit ähnlichen Ambitionen, und bspw. die richtigen Gigs zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, vor richtigen Personen dazu.



    Gruß,
    Jarrek

  • Hi Jarrek,


    in der Tat, ich seh's genau so: Wir mögen vielleicht mit Talenten auf die Welt kommen, aber darüber hinaus ist einfach nix vorbestimmt: Ich kann ein talentierter Trommler sein, der auf eine große Karriere hinsteuert und mir dann die Finger brechen. Und dann? (Oder eben stets in den falschen Städten in den falschen Clubs spielen.)


    Ich kann ein (technisch gesehen) mittelprächtiger Trommler sein, der aber als Person und Musiker ideal in eine Band passt und die hat plötzlich Erfolg und lässt mich weiterhin teilhaben. Soll im Metalbereich schon vorgekommen sein. Nix Schicksal, sondern auch ganz schön viel Zufallica.


    Daher würde ich Deinen Satz (für mich, aus meiner Sicht) etwas abhändern:

    Wer sich das Ziel steckt, Profimusiker und superberühmt zu werden, der kann nicht erwarten, dass das klappt wenn man nur einmal pro Woche am Set sitzt.

    Wer sich solche Ziele steckt, kann gar nichts erwarten - es *kann* so klappen. Superruhm erlangt, wer neben Talent und Fleiß und persönlicher Ausstrahlung zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Das erklärt, warum es dertart wenige Menschen schaffen.


    Hätte ich den inneren Drang und die Überzeugung zum Profidasein, würde ich alles daran setzen, mich technisch, musikalisch, menschlich und geschäftlich zu verbessern, ich würde nach dem Besten meiner Möglichkeiten "mich auf dem Spielfeld anbieten". Das letzte, was ich mir auf meinen Ziele-Zettel schriebe, wären Super-Ruhm und Super-Statussymbole ("für mich geht's in Richtung große Open Air Konzerte") Ruhm und Status gehören für mich in den Bereich der berechtigen Wünsche, aber nicht in den Bereich berechtigter Erwartungen.


    Gruß
    Hajo K

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