Tipps für Anfänger

  • Hallo Zusammen,


    Ich spiele seit 5 Jahren Schlagzeug ( erstes Jahr mit Unterricht).
    Im ganzen kam ich eigentlich gut voran. Jedoch habe ich gemerkt, dass ich
    die Spieltechnik und die Grundlagen nach meinem Unterricht stark vernachläßigt habe.


    Das will ich jetzt nachholen, weiss aber nicht, wie meine Probe gestalten soll.
    Hänge sozusagen total in der Luft.


    Kann mir bitte jemand einen Tipp geben, wie ich eine Stunde Probe für mich
    effektiv gestalten kann?


    Danke

  • Hallo,


    einfache Lösung: sechstes Jahre: mit Unterricht.


    Natürlich kann man auch ziellos vor sich hin wurschteln
    oder noch zielloser die zweifelhaften Tipps von Leuten,
    die gar nicht wissen, was man kann und was man nicht
    kann und wo man mal ansetzen könnte, beherzigen.
    Ich fange mal an:


    Bass Drums: Sechzehntelseptolen
    Ride: Achtel
    Snare: Viertel
    Im zweiten Takt dann unten Sextolen und da capo,
    total lustig in der Probe, da werden die Eierschneider nervös.


    Grüße
    Jürgen
    ein bisschen Spaß muss sein - Hauptsache, der Ernst kommt nicht zu kurz

  • Jedoch habe ich gemerkt, dass ich
    die Spieltechnik und die Grundlagen nach meinem Unterricht stark vernachläßigt habe.

    Du sagst es doch selbst!?
    So ergeht es wohl den Meisten, mich eingeschlossen. ;)
    Bin jetzt im zweiten Jahr (erstes auch mit Unterricht) und übe momentan konsequent Rudiments bis zum Erbrechen.
    Dir pauschal eine Übungsstunde zusammenzustellen ist wohl nicht möglich, weil hier keiner weiß wo deine Schwächen liegen.
    Übe halt die Grundlagen. Über die Suche findest du genug Tipps. :thumbup:


    Gruß
    Gerhard

  • Hallöle,
    ich denke ein guter Lehrer, der sich auf das Können und Stilrichtung des Schülers einlassen kann, ist
    einfach unerlässlich. Ich kenne das auch, bin jetzt im zweiten Jahr mit Unterricht (werde diesen
    hoffentlich bis an mein Lebensende genießen können) und brauch das Pushen und die Aufgaben.
    Einfach um sich selbst anzutreiben und weiterzukommen. Das wird dann sicher eines Tages sehr
    viel Material zu Üben, aber der sicht- und hörbare Erfolg ist doch sehr deutlich. Zudem lege ich
    einfach sehr viel Wert auf die Kritik des Lehrers. Selbst wenn du Rudiments regelmäßig übst,
    weisst du ja eigentlich nicht, ob das so auch alles in Ordnung ist - da findet sich immer was
    zum "Sticheln" :)


    Grüßle,
    adw

  • Ich übe die Rudiments natürlich auch: Single Strokes, double Str., Paradiddle usw. Jedoch gibt es da noch soviel andere Sachen die man üben sollte. Mir geht es hauptsächlich darum, wie ihr angefangt habt. Mit welchen Übungen habt ihr angefangen und was kam danach? Wie habt ihr eure Probe gestaltet.


    Oft sitze ich im Proberaum und weiss dann nicht was ich üben soll.


    Was ich benötigen würde ist einfach ein klare Linie (diese kann allg. gehalten sein; also nicht auf mich zugeschnitten).

  • Hallo,


    ich übe so:


    A. Rudiments für die Füße zum Warmwerden, für Stressabbau und for Posing.
    Da fange ich immer mit Single Strokes an, weil ich blöd bin und die immer noch nicht auf
    Lichtgeschwindigkeit kann, freundlicherweise kann man die ja nicht nur als doofe
    Sechzehntel und auch nicht nur rechtsrum spielen, das sorgt für Stimmung und
    man kann bei der nächsten Probe die Eierschneider wieder ärgern.
    Dann nehme ich mir noch so rund zwei bis drei weitere Rudiments vor, aktuell gerade
    Double Paradiddle, Einzelvorschlag (Flam) und Doppelvorschlag (Ruff), natürlich immer mit
    Becken und Kleiner Trommel dazu, damit die Hände nicht einschlafen oder aus Langeweile
    noch mit dem Smarti spielen.


    B. Hausaufgaben
    Das fällt ja dann bei Dir weg.
    Das sind halt die Sachen, auf die ich nie gekommen wäre oder die ich schnell beiseite gewischt
    hätte oder die mir auch in einem Forum keiner gesagt hätte.
    Komischerweise haben die sogar dafür gesorgt, dass A besser klappt und C sowieso und seitdem
    sage ich den Kapellen, ob ich bleibe oder gehe, vorher war das gemischt.


    C. Band-Kram
    Irgendwelche Übergänge, Anfänge, Enden, Zwischenteile, Grooves, die hapern, aber ins Lied
    sollen oder müssen. Manches davon musste ich - wie früher die Regel - wieder in den Müll treten,
    weil das Ziel zu hoch gesteckt war (dagegen hätte auch früher schon B geholfen).


    D. Band-Probe
    Ohne Kapelle ist Schlagzeug ja entweder Selbstbefriedigung oder eben Klassisches Solo-Schlagwerk.
    Leider gibt es einen Haufen Scheiß-Kapellen, aber man muss durch die Scheiße, um die Perlen zu finden,
    denn nur Lehrgeld bildet.


    Grüße
    Jürgen

  • Hi,

    Oft sitze ich im Proberaum und weiss dann nicht was ich üben soll.

    joah ... ist bekannt. Das war, bevor ich Unterricht nahm. Seit dem denke ich nicht mehr daran, was ich noch alles tun muss oder tun könnte, sondern arbeite an den Themen, die wir uns im Unterricht vornehmen.
    Alles wirklich ganz, ganz einfach.


    Wenn ich übe (das war ja Deine eigentliche Frage), versuche ich, mich gründlich aufzuwärmen, bin aber oft zu ungeduldig. Danach spiele ich, was gerade Thema ist - entweder Technik oder Kreativitätsübungen und zum Schluss gönne ich mir sehr viel Playalong-Spiel. Denn ich hab das Drumming ja angefangen, weil ich spielen will.


    Grüße
    Hajo K

  • Puh, ich bin sicher nicht das Paradebeispiel, was nen Plan betrifft... man müsste natürlich auch irgendwo wissen, wo Du Dich befindest...


    ICH für meinen Teil gehe so ran. Ich lege verstärkt Wert drauf, die Dinge zu festigen, die ich für die Musik, die ich mache, brauche... Ich übe aber sicher auch andere Sachen. Ich denke, wenn man so weit ist, dass man weiß, worums beim Trommeln geht, gilt: "Scheißegal, WAS Du übst, aber ÜBE es!". Am Ende kommt doch, egal, welchen Weg man geht, irgendwo Identisches raus. Der eine tut sich so leichter, der andere so.

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Also wenn ohne Lehrer, dann würde ich mich auf folgendes konzentrieren:
    Up-, Full-, Downstroke und Tap. Diese 4 Grundschlagarten sollten sitzen. Weiters Rhythmuspyramide üben.
    Dann einfach Singles, Doubles und Paradiddle in allen möglichen Tempi immer wieder üben.
    Und dann noch die BD. Einfache und doppelte Schläge üben. Und dann im Groove üben, dass an verschiedenen Zählzeiten die BD an der richtigen Stelle sitzt.
    Wenn das alles sitzt kann man schon einiges am Schlagzeug anfangen.


    Und dann ganz wichtig und dabei kann man unheimlich viel lernen:
    Richtiges und aufmerksames Zuhören, sowohl bei einem selber als auch bei anderen Drummern. Wenn du vom Spiel von den Drummern xy und alpha/omega total beeindruckt bist, dann hör mal ganz genau hin und finde raus, wiso die denn so geil klingen. Und dann kann man probieren das selber umzusetzen.
    Das ist mal so eine Methode, die man immer wieder von einigen Topdrummern gerade aus dem Rockbereich hört. (Wenn die nach ihren Anfängen am Set gefragt werden, sagt jeder er hat tausende Stunden Bonham gehört und dann probiert genau so zu klingen.)
    Je mehr verschiedenes Zeug du hörst und dich daran probierst und dich auch in das Zeug eifühlen kannst, desto besser.
    Aber Achtung: Hier ist ein ausgeprägtes Maß an Selbstkritik gefragt!

  • Aber Achtung: Hier ist ein ausgeprägtes Maß an Selbstkritik gefragt!


    Hier hilft folgendes:
    Sich selber aufnehmen und anschließend wieder anhören.
    Während man spielt hört man selten seine eigenen Temposchwankungen oder sonstige Murksereien.
    Beim anschließenden Anhören des eben gespielten kommt das aber offensichtlich zu Tage.
    Ist leider so.
    Und das geht nicht nur mir so, sondern auch anderen Drummern, die ich kenne.


    Ach ja: Das Aufgenommene, sollte es mit Bild erfolgt sein, muss nicht immer zwingend bei YouTube o.ä. hochgeladen und veröffentlicht werden... :huh:

  • Hier hilft folgendes:
    Sich selber aufnehmen und anschließend wieder anhören.

    Stimmt, hab ich gar nicht dran gedacht beim schreiben. Aufnehmen bringts total!


    Und das hier stimmt noch viel mehr:

    Das Aufgenommene, sollte es mit Bild erfolgt sein, muss nicht immer zwingend bei YouTube o.ä. hochgeladen und veröffentlicht werden...


  • Alles genau so und in ähnlicher Reihenfolge


    zu A: das gaaanz langsam, wenn's nicht geht wie's soll, noch langsamer. Ein Spiegel hilft manchmal die Haltung zu verbessern, dadurch werden die Abläufe besser und die Grundlagen festigen sich mehr
    Zu C: das auch oft seeehr langsam


    zusätzlich noch :
    E: Zu Liedern spielen, die in meinem CD-Regal stehen ( für Stressabbau und for Posing.)
    .. und dabei fühlen wie der große Rockstar ..

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • zu A: das gaaanz langsam, wenn's nicht geht wie's soll, noch langsamer. Ein Spiegel hilft manchmal die Haltung zu verbessern, dadurch werden die Abläufe besser und die Grundlagen festigen sich mehr
    Zu C: das auch oft seeehr langsam


    Da fällt mir noch was dazu ein, was ich immer meinem Sohn predige:
    Besser langsam und sauber spielen, als schnell und hudelig!
    Auch, wenn man als Anfänger schnell flott spielen können möchte, geht es in der Regel besser, wenn man langsam übt.
    Beherrscht man die Übungen irgendwann besser, dann tut man sich automatisch leichter, das Tempo zu erhöhen. :thumbup:

  • Hallöle,


    also ich fange immer esrt ganz langsam mit achtel zum warm werden an. Ganz schlicht RLRLRLRL ... zumeist auf dem Übungs-Pad. Mein Lehrer gab mir auch Tipps zu Sretch-Übungen, die ich zumeist jedoch nur vor der Bandprobe mache. Nachdem das so bissle läuft, gehe ich auf 16tel über, Single-Strokes. Das Tempo bleibt gleich. Das lass ich dann auch ein bissle laufen. Dann geh ich dazu über, die 16tel einzeln zu betonen (Alphabet). Der rechte Fuß geht immer auf die viertel mit. Dann versuche ich im gleichen Tempo den single paradidle. Abschließend noch ein paar Takte Double Strokes und Triolen, damit schön schwingen kann. Sowas kann ich auch immer auf dem Pad machen, brauch dazu nicht das Set und hilft mir persönlich unheimlich. Dann geh ich an die Übungen vom Unterricht und mache das auch immer zuerst am Pad (soweit möglich) ganz langsam, um sich über den Bewegungsablauf Klarheit zu verschaffen. Dann gehe ich an's Set und versuche dort die Übungen aus dem Unterricht, zunächst mal ohne Beep, ohne "Stress". Zum Abschluss evtl. noch ein Play-Along, welches man im Griff hat, so dass man mit einem guten Gefühl aus der ganzen Übungsgeschichte rauskommt. Songs für die Band übe ich an den Stellen wo's hackt und mach mir ein paar Notizen dazu.


    Inzwischen bin ich auch dazu übergeganen, hin und wieder ein paar Übungen oder Songs während der Bandprobe mal aufzunehmen. Das ist ein weiterer Schritt nach vorne, sich selbst mal zu hören und zu kritisieren. Bringt einen extrem weiter - so ging's mir zumindest.


    Grüßle,
    adw

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