Noppenschaum oder ohne zur Soundoptimierung

  • Hallo,


    in meinem Proberaum hängt bisher viel Molton, z.T. auch an der Decke. Akustisch ist das eigentlich o.k., Optisch find ich das ziemlich mies, weshalb ich jetzt auf an die Wand geschraubte Platten umrüsten möchte.
    Frage:
    Noppenschaum, Pyramidenschaum oder was glattes an die Wand (Akustikschaum, Basotect...)?
    Beim Noppenschaum und Pyramidenschaum dämpft ja eigentlich nur die massive Grundplatte, welche von Hersteller zu Hersteller in der Stärke variiert, die Pyramiden/Noppen bringen noch ein wenig Diffusion.
    Glatte Platten dämmen je nach Stärke unterschiedich stark in unterschiedlichen Frequenzbereichen.
    Ich mache in den Raum auch Aufnahmen, außerdem hätte ich gerne das es sich nicht so nach "Kopf steckt in Wolldecke" anhört, was passiert wenn der Raum in den hohen Frequenzen überdämmt wird.
    Bässe sind kein Problem, es stehen in 2 Ecken Basstraps, sowie 4 Plattenabsorber, der Bass dröhnt null. Der Raum ist 4 x 8 meter groß, Höhe 2,45 m.


    Wer hat Erfahrungswerte (bitte nix mit Eierkartons oder sowas...) mit den entsprechenden Materialien.
    Was ist an Material zu empfehlen, was nicht?
    Welche Mengen an Dämmmaterial weden benötigt, klassiche 60/40 (Dämpfung/schallhart) Aufteilung?


    Danke Gruß


    Olly

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst ^^
    Welchen Frequenzbereich oder welche akustischen Eigenschaften möchtest du denn verbessern?
    Wie klingt es denn ohne Molton?
    Es lässt sich da nichts grundsätzliches oder allgemeines sagen. Nimm den Molton raus, mach Messungen und poste diese hier rein. Vorher kann man dir nicht wirklich weiter helfen.

  • Was willst du erreichen?
    Wieviel Geld willst du ausgeben?
    Wieviel Zeit investieren?


    Was sind deine Raummaße?


    Raumakustik ist ein komplexes Thema, und kann auch schnell recht teuer werden.


    Um die Wirkung von porösen Absorbern zu berechnen kann man dieses nette Excel Sheet verwenden:
    http://www.whealy.com/acoustics/Porous.html


    Man muss dann den längenbezogenen Strömungswiderstand des Material, die Dicke, sowie den Abstand zur Wand eintragen und kriegt Absorptionskurven angezeigt.
    (Gut für Höhen bis tiefe Mitten)


    Als Material eignet sich offenporiger Dämmstoff wie: Glasswolle, Steinwolle, Homatherm Holzflex ect.
    In den Datenblättern findet man dann alle Informationen die man braucht.


    Das Zeug kann man gut in Holzkisten schmeißen und mit Stoff beziehen. Ist nur etwas günstiger als Noppenschaum, aber bleibt dann transportabel und sieht besser aus.


    Um richtig tiefe Frequenzen zu absorbieren werden in der Regel Resonatoren gebraucht.


    Wieviel Absorption du letzendlich brauchst hängt natürlich auch davon ab, was du mit dem Raum vorhast.
    :thumbup:

  • Nervrem: ich wills schöner haben, das Molton sieht kagge aus :thumbdown: .
    Ohne Molton ist es sehr schrill und hallig.
    Frage ist, was aufgrund persönlicher Erfahrung zu empfehlen ist: Noppen oder Pyramidenschumstoff oder glatter, welche Stärke etc.
    Hauptverwendungszweck sind Bandproben und ab und an was aufehmen für Demozwecke.


    Littledrumma: danke für deine Antwort, das Tool test ich mal.
    Einige Parameter also nochmal:
    Der Raum hat 4 x 8m, Höhe 2,45 m. Bass ist kein Problem, es stehen bereits 4 Plattenabsorber und Basstraps in 2 Ecken.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • ich wills schöner haben, das Molton sieht kagge aus :thumbdown: .


    Welche Farbe hat der Molton?
    Weiß?
    Dann kannst Du ihn ja batiken und dann hast Du eine bunte Hippiewand... =)


    Und wenn sich die Aufnahmen zu sehr nach "Kopf steckt in Wolldecke" klingen, dann nimm doch ein paar Tücher weg.
    Wir hatten mal einen Proberaum, der war sehr hallig.
    Zwei große Molltontücher genügten, den Sound zu optimieren.
    Zu viel ist ja auch nix.
    Hässlich fanden wir das nicht, es war alles schön aufgehängt.


    Grüße,
    Tom

  • Wenn dir Molton gereicht hat kannst du alles nehmen was du möchtest, da er nur recht hohe Frequenzen absorbiert.
    Alle Schaumstoffe ect haben da (vorallem weil die Dicker sind) da akustisch mehr Wirkung, (absorbieren mehr und auch etwas tiefere Frequenzen als Molton)


    Dementsprechend: Nimm was du günstig bekommt und was dir optisch gefällt! :)
    Aber Noppenschaum in hellen Farben vergilbt in der Regel, sieht dann schnell nicht mehr so toll aus.



    Für den etwas Interessierteren:


    Also sehr grob:
    Molton - Höhen, Schaumstoff bis 5cm Höhen und obere
    Mitten - je dicker das Material desto tiefer Absorbieren die Materialien
    noch.
    (Es sei denn der längenbezogene Strömungswiderstand ist zu hoch
    dann fängt das Material bei zu viel Materialstärke wieder an zu
    reflektieren.)


    Dementsprechend sind dicke Basotect Würfel
    garnicht das "non plus Ultra" wenn man richtig tief absorbieren will. Da
    eignet sich die deutlich günstigere Glas/Steinwolle besser.
    Aber das kann man alles in den Rechner eingeben und sich selbst berechnen lassen.


    Bei dünnen Materialstärken kommt das Zeug aber noch verhältnismäßig tief, und es vergilbt auch nicht sondern behält schon die Farbe.

  • Littledrumma hats eigentlich ganz gut auf den Punkt gebracht.
    Der Grundsätzliche Ablauf sieht eigentlich immer so aus:
    Rechne die Nachhallzeit für alle Frequenzbänder in deinen Raum aus. Mach eine paar Messungen um die Aussagekraft deiner Berechnungen zu über prüfen. Dann suchst du dir die Absorbtionsgrade verschiedener Materialien, die in Frage kommen raus (Basotect, Noppenschaumstoff, verschiedene Mineralwollen, ...) und rechnest du solange mit verschieden großen Flächen der verschiedenen porösen Absorber deine daraus resultierenden Nachhallzeiten aus, bis du mit den Daten auf dem Papier zufrieden bist.
    Das kannst du dann wie errechnet umsetzen, anschließend nochmal messen und dann solange fine-tuning machen, bis du am gewünschten Ergebnis angekommen bist. :)

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