Diabetes und Schlagzeug?!

  • Ein herzliches Moin Moin aus dem hohen Norden!


    erstmal... ich hoffe, dass ich hier in dem richtigem Unterforum bin, denn mit dem speziellen Thema, welches ich hier ansprechen möchte wüsste ich sonst nicht welche Kategorie richtig wäre.


    Ich komme auch gleich auf den Punkt, ein langes drumherum reden bringt keinem etwas.
    Ich habe vor 3 Tagen erfahren das ich Diabetes Typ I habe, schön ist das nicht, aber ich muss nun damit leben.
    Nun kam mir natürlich auch relativ schnell das Thema Schlagzeug spielen in den Sinn, da man nicht nur auf seine Kohlenhydrate sondern auch auf seine körperlichen Tätigkeiten achten muss,
    damit der Blutzucker in Waage bleibt. In der Einstellungsphase meinte der Arzt, dass ich jegliche körperlichen Tätigkeiten erst einmal sein lassen soll - schön und gut, das ist ja auch okay.
    Nach der Einstellungsphase kann alles wie gehabt weiter gehen.


    Nun zur meiner Frage:
    Gibt es hier im Forum Diabetiker, die sich vielleicht "outen" möchten und Erfahrungen teilen möchten, wie sie mit Schlagzeug und Diabetes leben und diese beiden Dinge in Einklang bringen?


    Des Weiteren könnte man ja diesen Thread zum Austausch von Erfahrungen und Besprechen von Problemen nutzen.


    Cheers
    Thore

  • Ich hab zwar keine Diabetes, bin aber 57 und muss feststellen, dass ich nur noch ganz dünne Bäume ausreissen kann... d.h., bei schweren Transporten (PA, Hammond usw.) halte ich mich inzwischen raus, meine Hardwarekiste ist grad schwer genug. Ich hab beim giggen auch immer irgendwo Dextro-Energen rumliegen, da bei manchen meiner Bands Spielzeiten von über 3h angesagt sind (Purple Rising z.B.). Irgendwo fällt mir auch auf, dass die Drumriser immer höher werden, sodass ich mir schon Stufen gebaut habe... was ich meine: wenn man den veränderten Umständen Rechnung trägt und sich entsprechend verhält, also nix mit dem Vorschlaghammer erzwingen will, kann man so gut wie alles machen, auch mit Diabetes oder abben Arm
    Also nur Mut! ;)

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Ich bin nicht direkt betroffen, spiele aber mit einem Diabetiker
    zusammen. Der muss natürlich gerade wenn's weiter weg geht das ganze
    Notfallbesteck immer dabei haben. Blutzucker Messgerät, Spritzen,
    Kohlehydratriegel, Obst. Er kommt damit aber gut zurecht. In der ersten
    Zeit war es etwas schwierig vor dem Auftritt den richtigen
    Blutzuckerspiegel zu treffen. Sonst gab's schon mal Schwindel,
    Unkonzentriertheit oder Müdigkeit. Mittlerweile hat er (wenn ich mich
    nicht täusche) ein Depot und eine Pumpe. Da geht die Dosierung nahezu
    automatisch. Er muss nur noch den Blutzuckerspiegel messen und das
    Messgerät sendet die Dosierung an die Pumpe (oder so ähnlich...). Abseits der Musik hat er
    sich einen einigermaßen gesunden Lebensstil angeeignet, also kein
    exzessives Essen und Trinken, viel Sport, Stressminimierung. So führt er
    ein nahezu uneingeschränktes Musikerleben. Er ist zwar Gitarrist aber
    ich denke das ist im Kern dennoch einigermaßen übertragbar

  • Moin,


    jo danke euch beiden schon einmal für die Antworten.
    Das so ziemlich alles normal möglich ist mit Diabetes ist mir schon bewusst und das wird auch alles klappen.
    Es gibt ja auch Marathonläufer die mit dieser Krankheit gut klar kommen.
    Naja und meinen Lebensstil ändern wird zwar ein hartes Bein aber ist notwendig.
    Rauchen werde ich aufgeben müssen (was auch sonst erstrebenswert ist) und auch der Alkoholkonsum wird ersteinmal auf 0 gesenkt.


    Viel mehr würde mich interessieren, was Schlagzeuger/Diabetiker machen wenn sie z.B. nun 2 Stunden üben oder abends einen Auftritt haben.
    Das kann mir natürlich nur ein Diabetiker beantworten, vielleicht gibt es hier ja einen...
    Ich hoffe nicht, denn wünschen tu ich Diabetes niemandem


    Cheers
    Thore

  • Moin,


    da muss ich mich nicht outen, sondern ich bin seit 17 Jahren Typ 1 Diabetiker.
    Mach dir mal um das Schlagzeug spielen keinen Kopp, dass geht alles problemlos.
    Ich prüfe halt vor einem Gig den BZ und je nach Länge dann mittendrin noch mal.


    Als sportlicher Metaldrummer hast diu natürlich einen ganz anderen KH Umsatz, wie ein alter Rock'n Roll Drummer.
    Aber du wirst ein Gefühl dafür entwickeln, wie es um dich steht und du wirst lernen was dann zu tun ist.


    Verdau erst mal den Schock. Lass dich gescheit einstellen und coachen.
    Der Rest ergibt sich von alleine.


    und


    ...willkommen im Club, Lebbe geht weider.

  • Ich kann zwar nichts dazu beitragen. Trotzdem tut es mir leid für dich ;/.
    Aber das Leben geht weiter, wie bereits Gernot erwähnte! ;)
    Mach das beste draus!

    Sonor Force 2000---------Sabian AA, AAX, HH, HHX, Paragon, B8---------ProMark Marco Minnemann, ProMark Mike Portnoy----------Remo Felle----------LP Percussion
    bitte sehr, Moe Jorello ;)

  • Bin zwar Typ2 muss aber auch aufpassen.
    Ich mache es auch so, dass ich mein Messzeugs immer mit habe und bei Bedarf den Blutzuckerspiegel wieder durch geeignete Nahrungsmittel hochpushe.
    Mit der Zeit spürt man dann auch ganz gut ob und wann man den grünen Bereich verlässt und was tun muss - dann müsste die Band halt kurz warten und eine gute Unterhaltung fürs Publikum improvisieren.


    Habe aber ehrlich gesagt noch nie beim Auftritt selber Probleme gehabt, sondern eher nach dem Abbau und dann bei der Fahrt in den Proberaum. Scheinbar ist dann die "Langzeitbelastung" zu hoch ... eine Banane nach dem Gig statt einem Bier hilft :thumbup:


    Du wirst Deinen Weg finden damit umzugehen und die wichtige Info ist: es gibt Wege das zu handeln, keine Sorge!


    lg
    Mathias

  • Ich finde es immer wieder erstaunlich mit was für speziellen Fragen/Problemen man hier ankommen kann
    und wie kompetent einem hier geholfen wird - selbst wenn es nur ein paar aufbauende Worte sind.


    In dem Sinne nochmal ein großes DANKE an alle!
    Das Drummerforum ist einfach ein wahnsinnig tolles Forum.


    Cheers
    Thore

  • Moin Thore.
    Bin zwar kein "Süßer", aber tablettenabhängig bzw. habe ein "Ratiofarm-Endorsement" 8)
    Wie Gernot schon schrub, wirst Du erst mal die Einstellungsphase den Ball flach halten müssen. War für mich auch eine schreckliche Zeit, die schnell vorrüber zieht.
    Die Zeit solltest Du nutzen um dich mit deinem neuen "Problemchen" zu beschäftigen und schlau zu machen, was geht und was nicht.
    Gar nicht geht "Selbstüberschätzung", das kann schnell böse enden ! Irgendwann stellt sich auch ein gewisser Automatismus ein und Du nimmst automatisch alles mit was Du für den restlichen Tag, oder nächtlichen Aufenthalt brauchst ;)
    Frohes Pieksen schon mal, . . . und Kopf hoch :thumbup:
    Greez, Josh

  • moin,


    ich würde an deiner stelle schauen, den blutzuckerspiegel vor proben und gigs etwas erhöht zu halten.
    eine unterzuckerung kann sowohl die konzentrationsfähigkeit als auch die motorischen fähigkeiten beeinträchtigen. je nach stärke de runterzuckerung kann das soweit gehen, dass du entweder nicht mehr weisst wo die 1 ist, sie nicht mehr sauber triffst oder gleich vom hocker fällst (;-), wenn du die anzeichen für eine unterzuckerung durch die aufregung des gigs übersiehst.
    der erhöhte blutzuckerwert gleicht sich entweder durch die körperliche betätigung selber wieder an, oder aber du korrigierst den wert manuell wieder nach unten.
    ansonsten is schon alles gesagt worden.


    gruß marlow

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