EZDrummer 2 ab 06.05.2014

Eine interessante Aussage und ich möchte obige sogar zustimmen wollen. Die ganze Entstehungsgeschichte von Toontrack beruht wohl in der Tat darauf, das diese Tools eher für den Produzenten/Engineer entwickelt wurden. Erst nach und nach wurde IMHO auch etwas für den E-Drum Echtzeitanwender getan und es wurden entsprechende Funktionserweiterungen vorgenommen. Damit konnten sicherlich einige Verbesserungen in dieser Sache herbeigeführt werden, aber letztendlich muss man das aus Sichtweise eines Drummers wohl als Stückwerk betrachten.

Mir missfällt in diesem Zusammenhang das es innerhalb von SD keinen amtlichen Midi-Echtzeitmonitor geben wird, welcher grafisch aufzeigen sollte, welche der zahlreichen Artikulationen etwa die HiHat gerade triggern wird wenn man dabei die Fußstellung des HiHat Pedals individuell verändert. Das gleiche trifft auch auf die "Positional Sensing" (PS) Funktion der Snaredrum zu. Hierzu fehlen IMHO geeignete Werkzeuge diese CC Controller Data Signale mit entsprechend geeigneten Tools an die eigene Spielweise und die Eigenschaften der jeweiligen Pads gezielt und präzise anpassen zu können. In diesem Punkt scheinen die einschlägigen Mitbewerber wie etwa XLN Audio und FXpansion wohl eindeutig die Nase vorn zu haben.

Das interne Mischpult von SD ist ohne Frage extrem leistungsfähig und flexibel konstruiert. Aber wehe dem man versucht dieses virtuelle Mischpult etwa über einen modernen 10" Touchscreen Monitor ohne Maus zu bedienen. Das geht mal gar nicht! Leistungsfähige Computer werden immer kompakter. Es ist nur logisch, dass man dabei auch auf auf zeitgemäße kompakte Touchscreen-Bedienfelder wird zurückgreifen wollen. In diesem Punkt leben die Macher von SD wohl leider noch hinter dem Mond. Eine praxistaugliche "Life Modus" Benutzeroberfläche mit entsprechend großen und übersichtlichen Bedienfeldern halte ich für unabdingbar! Hierzu besteht IMHO absoluter Handlungsbedarf seitens von Toontrack. (Und wohl auch von anderen Anbietern)

Es gibt aber nach meinem persönlichen Empfinden ein "Killer" Feature von SD an dem sich wohl bis dahin die Konkurrenz die Zähne ausbeißen sollte. SD fühlt sich gerade unter Nutzung als Echtzeitanwendung IMHO wesentlich direkter beim spielen an als alle mir bekannten Mitbewerber. Das wäre für mich bis dahin gesehen das "Todesurteil" für XLN Audio/FXpansion und andere VSTi Anbieter! Abgesehen davon, klingt SD vergleichbar einfach hervorragend.

Auch möchte ich hierzu nicht unerwähnt lassen, dass ich bezüglich obiger Problematiken vor kurzem erst einen (hoffentlich) fruchtbaren Dialog via Mailverkehr mit einem Entwickler/Programmer von Toontrack führen durfte. (Olle) Ich hoffe dabei, dass ich Ihm deutlich genug darstellen konnte wie nötig es sein sollte, nunmehr auch den Focus auf die E-Drummer zu richten. Er erwähnte was von einigen neuen Funktionen in dieser Hinsicht welche man nunmehr versuchsweise testen wird. Aber natürlich lassen sich solche Leute nicht aus der Reserve locken und plaudern fröhlich im Detail über kommende Features von Softwareupdates. Leider lassen sich dabei Softwarehersteller nur ungern in die Karten schauen. Aber vielleicht ist damit der erste Anstoß gegeben. Die Konkurrenz schläft eben nicht.

Übrigens: Ein weiteres "Killer" Feature wäre nach meiner bescheidenen Meinung eine Kooperation zwischen einem (kompetenten) Soft- und Hardware Hersteller in Sachen professionelles Drum-To-Midi Interface. Ein gut klingendes VST-Drum Instrument welches vorbildlich mit einem entsprechenden Konverter kooperieren würde, wäre praktisch der "Sargöffner" für die betagten und überteuerten TD-20/30 Module des bisherigen Marktführers.

Gruß

Trommeltotti

Ich sehe das eher pragmatisch...... Bei einem herkömmlichen A-Set werden ab einem gewissen Niveau sicherlich auch die beteiligten Bandmitglieder erwarten wollen, dass man als Schlagzeuger in der Lage sein sollte, dieses entsprechend homogen im Kontext zu der jeweiligen musikalischen Stilistik stimmen zu können. Damit kann man sich mitunter auch schon recht lange beschäftigen. (Wenn nicht sogar über Jahre) Ganz zu schweigen von dem materialistischen/finanziellen Aufwand welchen man dann betreiben darf, wenn es von Nöten oder Vorteilhaft sein sollte das komplette Setup zu mikrofonieren. Natürlich sollte auch dieses Vorhaben mit einem gewissen Knowhow verbunden sein. Ach ja, bevor ich es vergessen sollte: Wenn man nebenbei auch noch guter Schlagzeuger sein möchte, dann wäre das sicherlich auch nicht von Nachteil. Und dieses nette Anliegen kann bisweilen wohl eine lebenslängliche Aufgabe werden.....

Auch wenn ich persönlich gegenüber bisheriger E-Drum Technologien ziemlich kritisch eingestellt bin - und wie man oben sehen kann, durchaus auch in Sachen meiner Derzeit bevorzugten VST-Lösungen - bin ich doch insgesamt absolut von dem Potenzial leistungsfähiger E-Drum Technologien überzeugt. Da wird wohl in Zukunft noch eine ganze Menge passieren und möglicherweise gerade auch das traditionelle A-Drums Marktsegment gehörig durcheinander würfeln. Wir werden ja sehen. Ich weiß, dass ist Derzeit wohl noch eine recht gewagte Aussage. Aber vielleicht in ein paar Jahren nicht mehr.

Gruß

Trommeltotti