Neues Schlagzeug, nur ein Gadget?

  • Vll. ists j auch mal an der Zeit das bestehende set grundlegend "renovieren"... also zerlegen, sauber machen, neu befellen.... das wirkt oft Wunder!!


    Und ist oft billiger, als ein neues set zu kaufen.


    Sicher... kauft man was Neues, dann ist man natürlich happy, euphorisch und alles ist gut.... alles viel besser als das Alte.... aber das muss nicht immer so richtig stimmen :D
    Ich hab ja grad gestern wieder ein altes set hübsch gemacht, ist ein Premier, ein baugleiches hab ich von Yamaha (Power V) und das set taugt wirklich, ist qualitativ echt ok, auch die hardware.


    Da muss man schon aufpassen und mit Bedacht neu einkaufen, dass man nix schlechteres einkauft - wenn man mal so etliche sets gespielt und bis in die letzte Scharube zerlegt hat, Langzeiterfahrungen gesammelt hat...
    dann merkt man immer wieder, was gut ist... und was eben weniger...


    Wasn Yamaha isses denn?

  • Irgendwie liegt der Reiz ja gerade daran, dass jeder seinen eigenen Mix hat.

    Dritter sinnvoller Satz in diesem Thread ;)


    Gott sei Dank sind die Geschmäcker verschieden. Ich finde es schon toll, wenn man viele Sets, Becken, Hardware ... besitzt. Noch toller finde ich, wenn man diese immer wieder neu kombiniert, um so immer wieder neue "Klangerlebnisse" schafft.


    Da dauert es meiner Meinung nach schon sehr lange, bis ich mir denke: "Ich brauch ein neues Set".


    Außer natürlich man stolpert über ein Top-Angebot, bei dem man einfach zuschlagen muss :whistling:

  • Nicht zu vergessen das die sticks ebenfalls einen Einfluss auf den klang haben.
    Plastiktips, oder ausgelutschte holzspitzen klingen grundverschieden,
    is mir letztens am set jedenfalls extrem aufgefallen...
    Kann ja bei bedarf mal den soundunterschied hochladen, einmal hickory und billigklöppel - bei rim-clicks jedenfalls klingt es als hätte ich eine andere snare.

    alles granatenquatsch

  • Hi joerchtee,

    Kann ja bei bedarf mal den soundunterschied hochladen, einmal hickory und billigklöppel - bei rim-clicks jedenfalls klingt es als hätte ich eine andere snare.

    gerne! Der Aspekt Sticks hat noch gefehlt, richtig! Ich hab das zum ersten Mal so richtig hammermäßig mit Jazzsticks (Vater Sweet Ride, VF Peter Erskine) gehört. Da klang's als hätte ich *völlig* andere Becken.


    Grüße
    Hajo K

  • @joarchtee: Danke dafür, bestätigt auch meine Erfahrung. Nicht nur bei Rimclicks und Becken, sondern auch bei normalen Schlägen auf die Toms fällt mir das immer wieder auf. Da macht Länge, Dicke und Gewicht einiges aus.


    @Topic: Die anderen 3 Drummer und ich waren neulich bei unserer kleinen 3 Tages Tour wieder mal sehr überrascht über die klanglichen Qualitäten meines Mitte der 80er gebauten Pearl Exports. Und das mit uralten Fellen und ohne Freischwingsystem. Gut gestimmt und nicht totgetaped absolut druckvoll und resonant. Da war dann auf einmal keiner mehr traurig dass ich mein Starclassic zuhause gelassen habe ;)

  • @Topic: Die anderen 3 Drummer und ich waren neulich bei unserer kleinen 3 Tages Tour wieder mal sehr überrascht über die klanglichen Qualitäten meines Mitte der 80er gebauten Pearl Exports. Und das mit uralten Fellen und ohne Freischwingsystem. Gut gestimmt und nicht totgetaped absolut druckvoll und resonant. Da war dann auf einmal keiner mehr traurig dass ich mein Starclassic zuhause gelassen habe ;)


    In Deiner Vorstellung klingst Du weniger begeistert. Ich zitiere:


    Zitat von punkdrummer


    Es is ein Pearl EX...halt von damals, die gibt es so nicht mehr, ob die besser waren damals wage ich zu bezweifeln, denn so toll klingts nicht...aber es geht schon...

  • Ich höre das sogar mit bei Stöcken des gleichen Stockmodels. Hat mit der Dichte und dem Feuchtigkeitsgehalt des Holzes zu tun glaube ich.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Zitat

    In Deiner Vorstellung klingst Du weniger begeistert. Ich zitiere:


    Zitat von »punkdrummer«


    Es is ein Pearl EX...halt von damals, die gibt es so nicht mehr, ob die besser waren damals wage ich zu bezweifeln, denn so toll klingts nicht...aber es geht schon..."


    Da hast du wohl Recht :) Ich weiß jetzt nicht genau wie viele Jahre der Satz aus meinem Vorstellungsthread alt ist. Aber ich habe das Export sehr viele Jahre lang nicht geschätzt, vor allem nachdem ich mir mein Starclassic gekauft hatte. Aber es überrascht mich doch immer wieder wenn ichs mal aus der Versenkung heraushole. Sicherlich haben sich in den letzten Jahren auch meine Stimm"künste" verbessert. Mag also auch daran liegen.


    Beste Grüße Josef

  • Mein Händler hat mir mal gesagt das Sets ab 1000Euro sich nur noch durch die letzte Lage des Furniers, der Fertigungsaufwand der Hardware oder die Lackierung unterscheiden. Der Sound oder die Stimmbarkeit wird nicht mehr besser. Ich denke das ist in der Gitarrenwelt auch nicht mehr viel anders. Wenn die Lackierung 10 Arbeitsschritte mehr benötigt, dann entsteht auch ein höherer Preis. Natürlich haben neuere Schlagzeuge auch Vorteile. Sie verstimmen sich durch die eingebauten Sicherungssysteme der Schrauben nicht mehr so schnell. Die Fertigungsgenauigkeit der Einzelteile ist selbstverständlich auch gestiegen.
    Das spiel an sich macht auch erheblich was aus. Wenn jemand gut spielen kann dann klingt ein 400Euro-Set besser als ein 5.000Euro-Set das von einem Anfänger gespielt wird. Das habe ich damals mal bei meinem Schlagzeuglehrer erlebt, wenn dieser dann noch an das bessere Set geht ist selbstverständlich wieder alles vom Klang her besser. Ein guter Spieler holt erst richtig die Vorteile eines guten Sets raus.

  • Hi,

    Der Sound oder die Stimmbarkeit wird nicht mehr besser.

    fragt sich halt, was nun "besser" bedeutet. Mein Schlagzeug klingt eindeutig besser als alle anderen. Nämlich in meinen Ohren, sonst hätte ich's mir nicht gekauft. ;)
    Will heißen: Es stimmt, dass es ab einer bestimmten Preisklasse praktisch keinen miesen Sound mehr gibt. Nur ... dass die alle gleich klängen und sich nur in Lackierung und Hardware unterschieden, ist eine Mär. Der Klangunterschied beispielsweise zwischen einem Gretsch New Classic und einem Sonor Delite (wie das damals hieß) war immens. Gleichklang aller orten - das wär' ja nun auch wirklich schade ...


    findet
    Hajo K


    P.S.: Wenn ein Händler irgendwas sagt, dann bedeutet das üblicherweise irgendwas. Und darauf gebe ich üblicherweise kaum was.

  • Mein Händler hat mir mal gesagt das Sets ab 1000Euro sich nur noch durch die letzte Lage des Furniers, der Fertigungsaufwand der Hardware oder die Lackierung unterscheiden. Der Sound oder die Stimmbarkeit wird nicht mehr besser.

    Mein Schlagzeuglehrer hatte ähnliches gesagt. "Ab 1000 Euro bekommst du stimmstabile, gut klingende und langlebige Sets. Da kann man nicht mehr viel falsch machen." Das kann ich im großen und ganzen in meiner langjährigen Erfahrung mit Instrumenten bestätigen. Es gibt aber auch günstige Sets, die sehr gut klingen und teure, die bescheiden klingen (können) (Manche teure Sets sind eher fragwürdige, teure Sammlerstücke, denn gut klingende Musikinstrumente). Wobei das alles natürlich sehr subjektiv ist, aber Ausnahmen bestätigen immer wieder mal die Regel. Fakt ist dennoch: gewisse Klangspezifika bestimmter Hölzer bekommt man halt erst ab einem gewissen Preisniveau, denn gutes (!) Ahorn oder Mahagoni oder Bubinga oder Birkenholz kostet einfach eine gewisse Summe. Ist in anderen Bereichen auch nicht anders. Ich kann 08/15 Eichenparkett kaufen, bei dem die Astlöcher aufgefüllt wurden oder ich kann gutes Eichenparkett kaufen, das keine Astlöcher und ähnliche Reststücke hat. Ich kann knochentrockenes Holz kaufen, dass sich nicht mehr verzieht oder halbwegs trockenes Holz. Dann verziehen sich die Bohlen nochmal. Auch Billigstschlagzeuge haben dann und wann mal Löcher in den Kesseln, die ausgespachtelt werden. Klar, geht. Klingt aber anders als ein makelloses Stück Holz, das vernünftig gelagert und getrocknet wurde. (Aber wenn das Billigholz dann gut befellt ist und das gute Set schlechte Pellen aufgezogen bekommt, relativiert sich vieles wieder...)

    Zitat

    Ich denke das ist in der Gitarrenwelt auch nicht mehr viel anders.

    Auch hier gilt: Ab einem gewissen Preisniveau bekommst du einfach brauchbare Qualität. Aber gerade beim Bau klassischer Konzertgitarren ist, wie auch im Violinenbau, Holz nicht gleich Holz. Eine 200 Euro GItarre hat einfach weniger Klangbrillanz und Volumen als eine 1000+ Euro Konzertgitarre, weil halt qualitativ höherwertiges Holz aufwendig verarbeitet wird.

    Zitat

    Wenn die Lackierung 10 Arbeitsschritte mehr benötigt, dann entsteht auch ein höherer Preis. Natürlich haben neuere Schlagzeuge auch Vorteile. Sie verstimmen sich durch die eingebauten Sicherungssysteme der Schrauben nicht mehr so schnell. Die Fertigungsgenauigkeit der Einzelteile ist selbstverständlich auch gestiegen.

    Die Lackierung ist es gar nicht, die so viel vom Preis im höherpreisigen Segment ausmacht. Da wird eher beim Holz nochmal geschaut, dass es "noch gleichmäßiger" gewachsen ist und dass es nochmal ein Jahr länger gelagert/getrocknet wird, bevor es weiterverarbeitet wird. Die Klangunterschiede sind ab da aber eher marginal für mein Dafürbefinden. Wichtiger ist da eher der Aspekt hardware. Wie bruchsicher sind Komponenten, wie genau greifen Schrauben, etc.

    Zitat

    Das spiel an sich macht auch erheblich was aus. Wenn jemand gut spielen kann dann klingt ein 400Euro-Set besser als ein 5.000Euro-Set das von einem Anfänger gespielt wird.

    Unbestritten. Ein teurer Fotoapparat macht ja auch noch lange keinen Durchschnitts-Knipser zum Starfotografen. Dagegen macht der Starfotograf auch mit einer 08/15-Knipse gute Bilder.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Der Begriff "Gadget" leuchtet mir in diesem Zusammehang schon nicht ein.


    Aber auch der Gitarrenvergleich immer wieder nicht, da gibt es ja vergleichsweise etliche mutmaßliche Schwachstellen.



    Ich seh' schon die nächste Antwort auf die nächste "Welches Schlagzeug soll ich kaufen?"-Frage:
    "Egal, nimm eins für 1000 Euro, darunter haben die Kessel Astlöcher." ;)

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  • pbu, dass eine Gitarre aus mehr als nur ein paar Holzplatten besteht, und das die Gesamtheit der Komponenten den Klang letztendlich bestimmt, sollte klar sein. Ich glaube du weißt auch genau, worauf ich hinauswill.


    Wenn du die Resonanzfähigkeit des Korpus einer 50 Euro Aldi-Kiefernholz-Wandergitarre mit dem Korpus einer Juan Hernández Concierto Palisanderholz für 2000 Euro direkt vergleichst, wirst du alleine schon sprichwörtlich am Korpus fühlen, wie unterschiedlich die Holzwirkungen da sind - bei gleichem Korpusdesign. Eine Ortega R245 für etwa 500 Ocken klingt auch sehr gut. Und für das ungeschulte Ohr ist der Unterschied zwischen dieser und der Wandergitarre auch hörbar, der Unterschied zur Juan Herández Concierto dagegen weniger. Ein geschultes Ohr kann aber Unterschiede heraushören. Ebenso verhält es sich bei Drumsets. Ab einem gewissen Niveau ist das alles ordentlich verarbeitet. Wer sich da nicht auskennt, geht mit der 1000 Euro-Rechnung im Grunde auf Nummer sicher und muss sich nachher nicht ärgern.


    Zudem schrieb ich deutlich, dass es auch günstige Drumsets gibt, die einen wirklich guten Klang haben. Wer sich ein wenig auskennt, findet auch für 400 Euro und weniger was gutes (in meinem Fall z.B. ein kleines Pearl Rhythm Traveler Shellset für unter 300 Euro)


    Ich frage mich langsam ehrlich, was diese sinnlosen und ständigen Piesakereien und Unterstellungen in diesem Forum sollen. Als würde das irgendwas bringen... *kopfschüttel* Aber anscheinend haben manche echt nichts besseres zu tun...

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Langsam hab ich das Gefühl das echt alles "kaputtgefachsimpelt" wird. Ich finde es schon lustig, wie ernst das manche nehmen :rolleyes:


    Die Leute die etwas sauteures und was saugutes besitzen möchten natürlich nicht hören, das ein 250 € Set mit anständiger Befellung und vernünftiger Stimmung auch geht. Wir hatten hier vor kurzem Thread in dem es um ein Fame Maple Jungle Set ging.
    Nicht wenige haben gestaunt.
    http://www.youtube.com/watch?v=xQt9RdxFDNo


    Ich finde...das passt vortrefflich!

  • Ach was, das soll keine Piesacken sein, Moe.
    Eine Trommel ist eben konstruktiv vergleichsweise trivial - zugegeben, das hat mit der Holzqualität nicht viel zu tun, und wenn man ein paar Claves bastelt, ist das Material ebenso entscheidend wie bei einer Kirchenorgel.
    Nur hat man bei Trommeln eben wie bei keinem anderen Instrument die Möglichkeit, den Klang selbst zu bestimmen, weit über die Kesselmaterialwahl hinausgehend.
    Und so 1000-Euro-Binsenweisheiten sind doch so dermaßen substanzlos.

    -
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  • Vieles spielt sich oft "nur" im Kopf ab, oft tun es neue Felle, und/oder eben eine Überholung und ggf. auch der Tausch ausgenudelter Teile... dann ist es wieder wie neu - auch, wenn es wie gewohnt (und vll. auch deswegen) öde ausschaut?

    2 Mal editiert, zuletzt von °_° MAD ()

  • Nur hat man bei Trommeln eben wie bei keinem anderen Instrument die Möglichkeit, den Klang selbst zu bestimmen, weit über die Kesselmaterialwahl hinausgehend.

    Wurde das hier irgendwie bestritten? Habe ich nirgends gelesen... :whistling:

    Zitat

    Und so 1000-Euro-Binsenweisheiten sind doch so dermaßen substanzlos.

    Für dich und mich als erfahrene Drummer sicher. Aber jemand der völlig neu in der Materie ist und nicht weiß, worauf er bei "Billig-Sets" achten muss (Stichwort Hardware, Stichwort Gratungen, Stichwort mies verspachtelte/verklebte Löcher im Kessel), ist dieser Nummer einfach eine sinnvolle Hilfe. ;)


    Wie heißt es so schön: Wer billig kauft, kauft zweimal. Vielfach stimmt das einfach, weil deine Ansprüche an Instrumente, Technik, Kleidung etc. mit den Erfahrungen, die du mit den Teilen sammelst, steigen. Und gerade wenn es Hobby ist, sind viele - in allen Bereichen, von Werkzeug bis Ölfarbe und Segelflugzeug - schnell der Überzeugung, dass das alte nicht mehr gut genug ist. Sprich: Nach der ersten Euphorie setzt die Ernüchterung ein und was zuerst als toll empfunden wurde, klingt dann - im Falle von Musikinstrumenten - einfach nur noch langweilig. :sleeping: (Dass Berufsmusiker nach anderen Kriterien handeln, lassen wir mal außen vor.)


    Ich kenne das auch von anderen Instrumenten. Saxofonen z.B.. Alles was unter einem Neupreis von etwa 800 Euro liegt macht dich auf Dauer nicht glücklich, weil es sich schnell verstimmt oder die Mechanik nicht lange hält. Vom minderwertigen Mundstück ganz zu schweigen. Und gerade dass es irreparabel verstimmt ist (weil z.B: ein Luftloch einen halben Millimeter daneben gebohrt wurde), merkst du erst dann, wenn du mit Sicherheit weißt, dass die schiefen Töne nicht von dir herrühren sondern vom Instrument. Aber es gibt auch das eine oder andere Sax, das günstig verhökert wird, z.B. ein solides Teil aus den 50er Jahren aus dem Ostblock. Null Prestige, Ersatzteile auch so 'ne Frage, aber ein mordsmäßiger Sound ist da teils für 'nen Hunni zu ergattern. 8o Bei Konzertgitarren ist's ähnlich: Unter 300 Euro brauchst du eigentlich nicht schauen, weil die Teile seltenst wirklich bundrein sind. Aber dann verhökert jemand mal was gutes für'n Appel und 'n Ei.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

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