Zildjian 40" Traditional Gong vs. Paiste 40" Symphonic Gong

  • Guten Tag,


    hat jemand aus dem Forum Erfahrungen mit dem 40" großen Orchester-Gong von Zildjian? Was mich wundert, ist, dass er deutlich günstiger ist als das Pendant von Paiste. Der Preisunterschied beträgt mehr als 2000 Dollar (Zildjian zirka 1400, Paiste zirka 3800, die Euro-Preise kenne ich nicht.) Gibt's hier Sachverständige, die das erklären können? Das wäre wirklich großartig.


    Schönes Wochenende,
    MG

    Irgendeiner wartet immer.

  • Hallo,
    meiner Erfahrung nach unterscheiden sich die beiden im Herstellungsprozess. Der Zildjian wird wahrscheinlich mit mehr Materialstärke gegossen, erinnert mich an die Wuhan Gongs. Und die Paiste werden aus einer dünneren Platte geformt.


    Möchte noch hinzufügen dass das ja Tamtams sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Heartbeat ()

  • Der grundsätzlich höhere Preis kommt einerseits schonmal durch die Fertigung in Deutschland anstatt China und zweitens durch ein deutlich aufwändigeres Herstellungsverfahren, um eine gleichbleibende Klang- und Verarbeitungsqualität zu gewährleisten. Mit zunehmendem Durchmesser des Instruments werden sowohl Rohmaterialkosten als auch Herstellungsaufwand in ungleichem Maße höher, und speziell zwischen 38" (96 cm) und 40" (102 cm) gibt es einen deutlichen Preissprung, der einem Unbedarften erstmal die Stirn runzeln lässt. Aber wenn man überlegt, dass die Fertigung eines 40" Symphonic Gongs etwa doppelt so aufwändig ist wie bei einem ein 36" (91 cm), erklärt das vielleicht doch einiges. Durch die etwas ungleichmäßig gestaffelten Preise weist der 38" sicherlich das interessantere P/L-Verhältnis auf. Noch preiswerter ist der 32" (81 cm), der Bestseller aus dem Hause Paiste.


    Im Falle Zildjian darf man nicht vergessen, dass Zildjian keine Gongs baut, sondern diese, genau wie Stagg, Thomann etc., aus China (Wuhan) bezieht und anschließend mit dem Zildjian-Logo bedruckt. Diese Art von Werbung muss man als Käufer sogar recht teuer bezahlen, deshalb ist man hier wohl besser beraten, auf diesen Schriftzug zu verzichten.
    Chinesische Chau-Gongs (so heißen diese Gerätschaften übrigens) haben einen gedämpfteren Klang, praktisch kaum eine harmonische Struktur; die zufällig entstehenden Töne gehen schon kurz nach dem Anschlag in einem atonalen Rauschen unter. Das Sustain ist eher kurz. Diese Instrumente können ihren Dienst im Orchester oder am Drumset durchaus zufriedenstellend verrichten. Das ist im Prinzip dasselbe wie bei den traditionellen Wuhan China-Becken - für viele Leute tun's die prima. Man muss beides mal in natura ausprobiert haben, um dann herauszufinden, was man eigentlich sucht und wie hoch die Ansprüche liegen. Wer allerdings einmal dem typischen Klangcharakter und dem Obertonspektrum eines Paiste Gongs verfallen ist, der wird es schwer finden, davon wieder wegzukommen. ^^


    Zitat

    Möchte noch hinzufügen dass das ja Tamtams sind


    "Tamtam" ist ein vergleichsweise junger Begriff aus dem Orchesterbereich und bezeichnet einen flachen Gong ohne Kuppe. In diesem Fall sind also beide Begriffe richtig.

    Das ist fein beobachtet!

  • Gutes Thema. Ich bin auch gerade auf der Suche, konnte aber vor Ort nur (oder immerhin...) den Paiste 24" und den 34" von Stagg testen, was ich gerade gestern ausgiebig getan habe. Vom Klang her würde ich wegen des größeren Umfangs/Vielfalt zum Stagg tendieren, preislich liegen sie nur etwa hundert Euro auseinander (Stagg 100 mehr). Den 40" von Paiste finde ich auch seeehr ansprechend...andererseits ist der 40" Wuhan von Trommeltom auch nicht schlecht in meinen Ohren ;)


    Ist aber ja eben auch eine Preisfrage. Ich warte erstmal auf die Messe und hoffe, da noch mehr "in Echt" testen zu können...


    Gruß

    je langsamer desto schneller


    Uns interessiert ja nur das Spielen, nicht das Verzichten!
    (Hochi April 2019)

  • Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge, jetzt bin ich ein wichtiges Stück weiter. :) Ich glaube, ich mach's wie die Kollegin Drummer's Eve und werde auf der Musikmesse mal ein bisschen testen. Das Gong-Angebot ist dort wohl hoffentlich besser als in den meisten Beckenabteilungen der Schlagzeugläden.

    Irgendeiner wartet immer.

  • Es wurde u.a. von Hochi schon erwähnt, dass die Zildjian-Gongs im Prinzip die Wuhans sind, nur mit Logo drauf.
    Als ich selber mich für einen Gong interessierte, schaute ich beim T auf der Website vorbei, weil ich mal sehen wollte, was es da von Stagg so gibt. Schließlich hat(te) der Drummer von The Brew Becken und Gong von Stagg, und man hört ja immer wieder erstaunlich gutes über diese Billigfirma. Ich merkte bald, dass die Gongs von Stagg und von Thomann-Wuhan baugleich aussehen, letztere sind aber günstiger. Bei meinem letzten Besuch eines Konzertes von The Brew sah man, dass der Drummer nun komplett Zildjian spielt. Und der Gong sieht auch genauso aus wie der alte, nur mit dem Zildjian-Schriftzug drauf.


    Nun hatte ich das Glück, gebraucht einen "No-Name"-Wuhan-Gong in 40" zu ergattern und bin seitdem glücklich.
    Außerdem zahlte ich für den gebrauchten 40-Zöller weniger als ich für den neuen 32-Zöller hätte hinblättern müssen.
    Die Paiste-Gongs werden anders gefertigt und klingen auch anders, aber ich hatte bis jetzt noch nicht die Gelegenheit, einen Paiste-Gong in natura zu hören.


    Also: Viel Erfolg! :thumbup:

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