Alesis DM5 - wie am besten an PC und Addictive Drums?

  • Hallo zusammen,


    ich schreibe hier mal für meinen Drummer, da ich die technische Seite besser abdecken kann... reicht wenn er gut spielt! :)


    Also, mein Drummer hat sich ein Alesis DM5 zugelegt, umgerüstet auf Mesheads und wir möchten gerne für Auftritte und Aufnahmen möglichst natürliche Sounds erzeugen, wie auch den Maschinengewehr-Effekt der Snare vermeiden.
    Ich habe das Addictive Drums auf meinem Rechner und wir finden diese Sounds echt brauchbar für unsere Zwecke.


    Was wird benötigt, um eine vernünftige und möglichst latenzfreie Lösüng auch für einen mobilen Einsatz hinzubekommen?
    Ist ein Laptop ausreichend? Reicht es das DM5 Modul via "Midi auf USB Kabel" (z.B.Terrasoniq MIDI One) an den Rechner anzuschließen?
    Wie würde das Signal in die PA eingespeist, via Laptop/PC oder kann das Signal über das DM5 geroutet werden?


    Viele Fragen, aber wir haben das in der Form noch nie gemacht. Daher danke für Eure Mühe, Anregungen und Geduld!! :)

  • Hi,


    ich hab das Thema gerade hinter mir, daher ganz kurz:


    Was wird benötigt, um eine vernünftige und möglichst latenzfreie Lösüng auch für einen mobilen Einsatz hinzubekommen?

    Das ist nicht möglich. Es gibt keine auch nur annäherend latenzfreie Lösung, ganz im Gegenteil. Die Latenz dieses Setups ist zumindest für mich unterträglich. Hier meine Varianten:


    DM5 -> Midi auf USB-Kabel -> MacBook Air -> BFD Eco -> Kopfhörerausgang
    Ergebnis: Gar nicht so übel, natürlich toller Klang, aber die Latenz geht gar nicht. (Nach Herumspielen mit den Einstellungen zwischen AUAAAAA bis hin zu ... Hmm, vielleicht doch?) am Ende ein ganz klares: NEIN. Geht gar nicht.


    also, mal den Pro-Kram in den Keller geschleppt, wird doch bestimmt besser sein:


    DM5 Midi Out -> Focusrite Saffire Pro 14 Midi In / Pro 14 Firewire Out -> MacBook Air -> BFD Eco -> Firewire -> Pro 14 Kopfhörerausgang
    Ergebnis: Gar nicht so übel, irgendwie besser ... hm ... oder doch nicht? (Mit anderen Worten: Immer noch nervige Verzögerungen, die mein Timing beim Spiel zu Playalongs massiv beeinträchtigen.)


    also gut, dann kauf ich neues Zeug! Das Alesis IO ist vielleicht nicht super, aber doch einige Jahre neuer. Das wird's sein!
    Alesis IO USB -> MacBook Air -> BFD Eco -> Kopfhörerausgang
    Ergebnis: Argl! Das ist ja genau der selbe Mist.


    Nach dem Lesen einiger Threads hier (such mal nach "Trigger Midi Latenz", finde z. B. den hier) hätte es für mich genau eine Option gegeben:
    Kauf des wohl aktuell einzigen halbwegs professionellen Trigger-to-Midi-Interfaces, dem MegaDrum, tagelanges Gebastel im Keller und am Ende mittelprächtige Ergebnisse.


    Mein persönliches Fazit: Dafür hab ich weder Zeit, noch Geld noch Nerven.


    Ich spiel inzwischen wieder die jämmerlichen DM5-Sounds und das super glücklich, nämlich nahezu latenzfrei. Ich bin allerdings auch A-Drummer und nutze die E-Rübe nur zum gelegentlichen Üben.

    Ist ein Laptop ausreichend? Reicht es das DM5 Modul via "Midi auf USB Kabel" (z.B.Terrasoniq MIDI One) an den Rechner anzuschließen?

    Ja, wenn das Laptop halbwegs aktuell ist. Problematischer ist eher die Audioausgabe (s.o.). Der Mist ist einfach: Über die gesammte Kette kommen immer neue kleine Latenzen zusammen, die am Ende für mich nicht mehr akzeptabel waren. Mag sein, dass ich besonders empfindlich bin, mag sein, dass es doch noch 'ne Lösung gibt, aber mir scheint: Entweder Megadrum oder ein hochwertiges E-Drum Modul sind die absolute Voraussetzung für gute Ergebnisse.


    Viel Erfolg!
    Hajo K

  • Ich kann die oben geschilderten Erfahrungen von Hajo K nur allzu gut nachvollziehen. Daher auch von mir noch einige Anmerkungen dazu:


    Letztendlich kommen Wir immer wieder auf den unumgänglichen Knackpunkt zurück: Ein leistungsgerechtes und Latenz bereinigtes (kommerzielles) Drum To Midi Interface gibt es ganz einfach zur Zeit nicht am Markt! Unternehmen welche die Kompetenzen dazu hätten jene Gerätegattung mit entsprechenden notwendigen Merkmalen bauen zu können, (Etwa ROLAND/Yamaha) weigern sich wohl strikt aus Markt strategischen Gründen dieses auch umgehend zu tun. (Deutlicher Werteverfall bisheriger Modulprodukte im Verkauf)


    Latenz befreites spielen mit VST-Instrumenten unter Echtzeitumgebungen ist meiner Meinung nach momentan nur mit entsprechenden hochwertigen Komponenten und weitreichenden Erfahrungswerten in Sachen moderne Computer Audiotechnologien möglich. Wem das zu speziell ist, der sollte lieber weiterhin einen Track per Midi Daten über die vorhandenen Modulgeräte in eine DAW einspielen, um anschließend jene gespeicherten Midi-Steuersignale (Midi Noten) mit den jeweiligen VST Instrumenten ersetzen zu können. Das wäre aber nur eine einfache Lösung für die Aufnahme. Bei einem Bühnenbetrieb unter Echtzeitbedingungen sieht meines Erachtens die Sache schon viel komplizierter aus.


    Die aktuellen Module etwa vom Marktführer ROLAND weisen intern eine Gesamtsystemlatenz von etwa 4-5ms auf. Das gilt im Allgemeinen als Latenz freies spielen ohne merkbare Verzögerungen. Um diese Werte auch mit VST-Instrumenten erreichen zu können, wird erst einmal ein Drum To Trigger Interface benötigt, welches in der Lage sein sollte, die eingehenden analogen Triggersignale zuverlässig innerhalb von 1-2ms am Midi/USB Out zur Verfügung zu stellen. Abgesehen von den uralten ddrum Modulen aus den 90er Jahren, schafft das derzeit nur das nicht kommerzielle Megadrum Gerät auf neuerer ARM Chip Basis. Leider mit sehr fragwürdigen Trigger Ergebnissen.


    Des weiteren benötigt man für dieses Vorhaben ein professionelles Audio-Interface mit sehr guten ASIO Treibern und einen möglichst aktuellen Rechner mindestens auf Core i5 Basis der zweiten/dritten Generation. Sonst wird das nach meinen Erfahrungswerten nichts werden.


    Wie man sieht, nicht gerade eine einfache Angelegenheit. Aber der TS kann ja mal gerne sein Anliegen an die beiden Platzhirsche weiterleiten, mit der Bitte, entsprechende Geräte/Systeme demnächst auch einmal anbieten zu können. :D


    Gruß


    Trommeltotti



  • Dann gebe ich auch hier mal meinen Senf zum Thema dazu.


    Ich bastel gerade an dem selben Problem.
    Ich benutze ein ca 20 Jahre altes Yamaha DTX2 Soundmodul, welches ich als reines Triggerinterface benutze um damit VSTi (Studio Drummer von NI)anzusteuern.
    Die Technik unterscheidet sich dabei nicht von einem aktuellen Roland Modul für 2500 Euro. Einzig die schlechten internen Sounds sind bei Roland etwas weniger schlecht, aber die wollen wir ja nicht.


    Auch heute noch bedienen sich alle Drummodul/Triggerinterface-Hersteller auf das mehr als 30 Jahre alte Midiprotokoll, was einerseits für Kompatibilität sorgt, andererseits auch Probleme mit sich bringt die heute leicht durch
    Zeitgemässe Technik zu umgehen wären.


    Ein Midiwort ist exakt 960 µs lang. Das runden wir mal auf 1ms, der Einfachheit wegen.
    Da die Daten nur seriell übertragen werden, heißt das, wenn zb 4 Noten übertragen werden sollen (HH, Snare, Bassdrum und Ride zb. gleichzeitig gespielt werden)
    diese nur nacheinander abgearbeitet werden und so insgesamt mindestens 4ms unterwegs sind bis sie am Rechner ankommen.
    4 gleichzeitig gespielte Noten kommen immer nacheinander an!


    Zu umgehen wäre das mit mehreren Midiports, für jedes Tom/Becken einer.
    Auf modernen Rechnern hat man ja über USB beliebig viele Midieingänge zur Verfügung
    Doch leider bieten die Modulhersteller dies nicht an.



    Im Rechner angekommen geht die ganze Rechenarbeit dann los um über zb.Adictive Drums einen Sound auszuwerfen. Das dauert bei guten Soundkarten noch einmal mindestens 3-5ms.
    Insgesamt sind die 4 gleichzeitigen "Sounds" erst mindestens 3-9ms später zu hören als sie gespielt werden.
    Das ist jetzt aber überhaupt nicht schlimm, da diese Zeitintervalle nicht wahrgenommen werden können.
    Der Schall vom BD Fell bis zum Tromelfell ist sehr viel länger unterwegs.


    Allerdings sind das die technisch kleinsten möglichen Werte, in der Praxis kommen noch einige Faktoren hinzu, die die Zeit vom Anschlag bis zum Sound noch verlängern.
    Bis so um die 10ms rum ist das aber nicht weiter störend, manch einer merkts aber schon, da es sich etwas anders anfühlt 4 gleichzeitige Anschläge nacheinander zu hören.


    Meine derzeitige Lösung besteht wie gesagt aus diesem auch heute noch topaktullem DTX2, einem AMD Dualcore mit 4Ghz und nur 4Gb Ram, als Audiointerface dient eine Juli@ Referenzaudiokarte
    und das ganze läuft unter Win7.
    Mit diesem System komme ich mit Studiodrummer und Battery auf eine Gesamtlatenz von 7ms.


    Der Rechner sollte schon das beste sein was man sich leisten kann.
    Mindestens 8GB Ram und ein schlankes System unter Windoof, eine SSD Festplatte und ein gutes Audiointerface sind Voraussetzung.


    Ohne jetzt das preiswerte Alesis Interface zu kennen, denke ich nicht das es sich von anderen Modulen unterscheidet.
    Die umsetzung eines Anschlags von einem Triggerpad bis zur Ausgabe als Midiwort ist sehr unkritisch und geschieht sicher im Bereich einiger µs.
    Dabei macht es keinen Unterschied ob das Modul 120€ oder 2500€ kostet.
    Ich habe leider noch nichts darüber gefunden und die Hersteller werden zu diesem Thema auch lieber schweigen wollen.

    don´t panic

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