Fertigung von Schichtholzkesseln nach Kundenspezifikation

  • Hallo (vor allem an die Trommelbauer),


    kennt jemand Trommelbauer oder Firmen welche Trommeln fertigen:


    -aus Schichtholzlagen deren Holzart und Stärke ich vorgebe


    -aus einer von mir vorgegebenen Anzahl von Lagen


    -nach meinen Vorgaben bezüglich Durchmesser und Tiefe der Kessel


    -meine Wunschgratung auf den Kessel schneidet


    -mein Wunschfinish aufbringt


    -und meine Wunschhardware am Kessel anbringt?

  • servus,


    die ersten beiden Punkte werden schwierig, da die meisten sog. "Custom" Hersteller fertige Kessel einkaufen.


    der Rest ist soweit bei einigen Firmen machbar, soweit du Hardwaremässig bei den folgenden Farben bleibst Chrome, Satin Chrome, Black Powder, Black Nickel, Nickel, Gold...

  • Check mal LB Drums. Bei denen habe ich momentan ein Kit in Arbeit. Du kannst wirklich jedes Detail selbst bestimmen und da die ihre Kessel für jedes Set neu anfertigen lassen, kannst du Lagen / Materialien / Bauweise / Gratung etc. auch selbst bestimmen.


    Cheers


    PlanezZ

  • Ich könnte dir Rockstroh-Drums empfehlen. LINK


    Die stellen auch Custom Drums her, nach deinen wünschen und Vorstellungen. War Anfang Dezember bei denen. Da wurde mir alles gezeigt, schaut recht amtlich aus. Kannst ja mal anfragen, obs was wird, weiss ich nicht. Aber anfragen kostet ja nichts ;)


    ~Sethi

  • Und auf was würdest du dich dann festlegen? :S Zudem das sicher, m.M.n., preislich nicht unter Sonor SQ2 kommt.


    Ich hätte Schwierigkeiten das alles zu bestimmen, ohne Probehören. ;) Oder hast du eine spezielle Sache schon mal gehört/getestet?


    Grüsse Jörg

  • Hallo,


    natürlich gibt es das in dieser Reinform nicht und es wäre auch alles andere als günstig,
    um es mal euphorisch auszudrücken.


    Der Hersteller müsste einzelne Furniere bestellen (ohne Rabatt ohne Sondervergünstigungen),
    er müsste jede Trommel komplett neu berechnen (ich habe mal gesehen, was das für ein Aufwand ist),
    wenn die Kessel im Durchmesser exotisch werden sollten, stellt sich die Frage, welche Maschine
    das machen soll, Kesselpressen sind hierzulande eher selten (deshalb beziehen ja fast alle "Custom"-Marken
    die einen oder anderen üblichen Kessel in der Grundform).
    Auch der Rest sind Extrawürste, die zwar machbar sind, aber nur höchstindividuell und damit sauteuer.
    SQ2 ist dagegen ein Schnäppchen. Es sei denn, die Wunschkonfiguration entspricht (zufällig oder nicht)
    dem, was ohnehin angeboten wird.


    Grüße
    Jürgen
    skeptisch

  • Hallo Triplet Emitter und allen anderen,



    Jürgen K`s Antwort trifft den Nagel ziemlich genau.


    Als erstes muß man genau wissen wie die Kessel aussehen sollen. Dann muß man
    schauen ob die gewünschten Funiere der Holzsorten verfügbar sind und deren Verarbeitung,
    sowie Verträglichkeit untereinander beim verleimen gegeben ist. Der Durchmesser ist durchaus auch variabel,
    mit entsprechenden Techniken durchaus möglich. Der Preis je nach Aufwand ist dann natürlich
    in der Regel schon etwas exclusiver als gewöhnlich 8| :whistling: :wacko: um es mal positiv auszudrücken. ;)


    LG
    Lars

  • wäre es nicht sogar cleverer den örtlichen Tischler zu fragen ob er die Furniere besorgen kann? Ich kann mir vorstellen, dass dieser unter Umständen durch (vielleicht bestehende) Rahmenverträge evtl. günstigere Preise bekommt... (Noch vorsichtiger kann man es ja gar nicht ausdrücken;) )

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

  • Und wer presst die Furniere dann? Kennen keinen Tischler der eine Presse hat, also muß man doch wieder zum Presser wie Sindelfinden, Adoro... Da ist dann die Frage OB sie auswärtiges Holz pressen und wenn ja, WIEVIEL das kostet, da es dann kein Großauftrag ist, sondern ganz gezielt kundenspezifisch die Maschine anlassen müssen.
    Ansosten, wenn der Tischler genau die richtigen die Lagen besorgen kann, könnte man über einen Selbstbau nachdenken. Aber der Threadstarter macht mir nicht den Eindruck, als ob er selbst Hand anlegen möchte.


    Ich meine bei Schichtholz wenn ich auf den Ausgangspost zurückgehe:
    -Traumhardware (insofern man sie auftreibt) ist kein Problem
    -gewünschte Farbe/Lack ist kein Problem
    -gewünschter Gratungswinkel ist kein Problem
    -gewünschte Länge der Kessel ist kein Problem


    Haariger (und vor allem richtig teurer) wird es mit den beiden Punkten Holzsorte/Anzahl der Lagen. Wünscht man sich eine einzige Holzsorte dürfte es noch überschaubar sein. Möchte man aber eine genaue Anzahl der Lagen und verschiedene Hölzer untereinander mischen dann bedeutet das ja: "Pressen auf Kundenspekifikation" d.h. das dürfte dann ein UniversalPorsche werden. Da frage ich mich, ob man sich nicht an den schon vorhandenen Lagen/Holzsorten der verschiedenen angebotenen Rohkessel bedienen sollte.


    Jetzt total unabhängig von der Holzfrage, ob man so etwas überhaupt heraushört/braucht: der einfachste Weg ist immer noch: die oben aufgezählten Kesseldrumhersteller alle nach einem Kostenvoranschlag anfragen. Die Arbeit der Veredelung/Fertigstellung (Lack, Gratung, Hardware) kann man dann ja auch an eine zweite Firma weitergeben. Lackierungen machen ja auch Autokarosserien und Löcher für Hardwarebohren dürfte man mit handwerklichem Geschick auch selber irgendwie hinkriegen.

  • Nochmals kurz zur Frage des Pressens auf Kundenspezifikation:
    LB Drums schreiben hier:


    "Unsere LB Premium-Shells kommen aus europäischer Handarbeit und können speziell nach unseren Angaben für dich gepresst werden. Dabei hast du innerhalb der Basiskonfiguration die Wahl zwischen folgenden Kesselmaterialien:
    -Ahorn
    -Birke
    -Buche
    -Esche

    Die Hölzer können ausserdem gegen geringen Aufpreis auch miteinander kombiniert werden. z.B. Kessel aus Ahorn mit einem Kern aus Buche sind problemlos umsetzbar."

    Hier bleibt einerseits die Frage, was man unter einem "geringen Aufpreis" versteht, andererseits, ob dieser Aufpreis sich für das Ergebnis lohnt, sprich ob der Sound dann wirklich verändert wird und falls ja, ob man das dann auch hört.
    Es scheint jedoch grundsätzlich möglich zu sein. Wenn es dir (Threadstarter) wirklich ernst ist mit dem Hölzerkombinieren, könntest du dir mal via Offertformular auf der Webseite eine Offerte einholen.



    Cheers



    PlanezZ

  • Hallo an alle,


    danke für die vielen Antworten und die Diskussionen! Alles in allem war mein Ansatz wohl eher was für die Wunschluxus-Snare als für ein ganzes Set, sonst kann das ja keiner mehr bezahlen. Auch richtig der Einwand mit "hast Du das was Du willst überhaupt schon mal gehört?" Tatsächlich habe ich Drums bisher nur nach Gehör (und Budget) gekauft.


    Wie zum Teufel aber kann man denn schon bei Pearl Masterwork und Sonor SQ2 überhaupt jemals all die Konstruktionsvaraianten anhören bevor man sich entscheidet?

  • Hallo an alle,


    danke für die vielen Antworten und die Diskussionen! Alles in allem war mein Ansatz wohl eher was für die Wunschluxus-Snare als für ein ganzes Set, sonst kann das ja keiner mehr bezahlen. Auch richtig der Einwand mit "hast Du das was Du willst überhaupt schon mal gehört?" Tatsächlich habe ich Drums bisher nur nach Gehör (und Budget) gekauft.


    Wie zum Teufel aber kann man denn schon bei Pearl Masterwork und Sonor SQ2 überhaupt jemals all die Konstruktionsvarianten anhören bevor man sich entscheidet?

  • Wie zum Teufel aber kann man denn schon bei Pearl Masterwork und Sonor SQ2 überhaupt jemals all die Konstruktionsvarianten anhören bevor man sich entscheidet?

    Das ist genau der Punkt, wo eben die Erfahrung ins Spiel kommt und dass man weiß, wie man klingen will. Ich persönlich bevorzuge grundsätzlich (außer bei Snares) möglichst dünne Kessel, weil die für mich einfach viel angenehmer und runder klingen - also wäre ich sicherlich mit Vintage am besten bedient. Ich bin zudem auch der (subjektiven) Meinung, dass Buche fetter und etwas trockener klingt als Ahorn (find ich sehr angenehm). Also wird klar, dass ich für meinen Fall mit einem Vintage Buche Set gut fahren würde.


    Wenn man sich ein Sq2, Masterworks etc. ordert, sollte man also schon ziemlich genau wissen, wie man klingen möchte (Holzgrundsatzdiskussionen lassen wir mal weg an dieser Stelle). Wenn du das noch nicht weißt, dann schieb die Anschaffung einer Custom-Snare bzw. eines ganzen Sets mal ein Stück nach hinten und versuch dich mal auf dem Gebrauchtmarkt. Da bekommst du i.d.R. die Sachen auch wieder zu (annähernd) dem Preis los, den du dafür bezahlt hast und kannst dich so (annähernd) verlustfrei mal durch die Kesselvarianten testen. Mit unter finden sich übrigens auch Sq2-Snares unter den Angeboten ;)


    Bzgl. des Sq2 sollte mal erwähnt werden, dass es da sog. "Test-Displays" gibt (ich glaub, die heißen so). Das ist quasi eine Art Schrank, in dem von jeder Kesselvariante ein gleich großes Tom steht (von Vintage Maple zu Heavy Birch und Acryl). Da kannst du dir vielleicht mal ein Bild machen (gibts z.B. in Maintal).

  • Wäre es nicht vielleicht eine Variante, die gewünschte Kesselzusammensetzung (Hölzer/Lagen) hier mal zu posten? Meiner Erfahrung nach, gibt es meist einen Hersteller der das Gewünschte zu 90% oder manchmal sogar zu 100% bereits so umsetzt. Wenn einem 90% dann nicht reicht (z.B. Maple/Walnut/Maple Kessel mit 2 statt 3 Lagen Walnut innen oder so...) ist nur noch die Frage, ob einem das dann WIRKLICH wert ist...

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