Roland SPD 20

  • Hallo Zusammen,


    ich habe da mal eine Frage. Ich möchte mir jetzt irgendwann ein Roland SPD20 zu meinem Naturset holen. Grund dafür ist, daß man bei manchen Auftritten nur ein paar Lieder spielt und dann wieder abbauen muß und zum nächsten Gig hechelt (Karnevalszeit). Da ist das grosse Set nicht gerade von Vorteil.


    Wer hat Erfahrungen mit dem SPD 20? Welches Zubehör wäre sinnvoll?

    Hoffe geholfen zu haben

  • Hi,
    das SPD-20 ist sicher für Deinen Zweck recht praktisch, allerdings gibt es ein paar Punkte die man kritisch betrachten sollte:
    - es ist schon ein paar Jahre auf dem Markt, dh nicht besonders aktuell. Ich denke das man mit anderen Modulen einen besseren Sound bekommt.
    - die Spielflächen haben nur in der Mitte einen ca. Fünf-Mark-Stück grossen Bereich in dem der ganze Dynamikumfang funktioniert, dh wenn Du das Pad etwas aus diesem Bereich anspielst wird der Klang merkbar leiser. Anders lässt sich wohl das Problem der Fehltrigger nicht vermeiden. Folge: Intensives Üben, Wirbel werden fast unmöglich...
    - für diesen Preis hätte Roland bei den Triggereingängen spendabler sein können. Die vier Triggereingänge lassen sich auch nur mit vier Trigger belegen. Bei machen Modulen können Stereoeingänge mit zwei Monopads belegt werden. Beim SPD-20 nicht.


    Du solltest Dir überlegen was Du für Dein Schlagzeugspiel wirklich brauchst, willst Du stehen oder sitzen...
    Alternativ könnte man an zwei Ständern auch Pads festmachen die dann ein etwas besseres Soundmodul ansteuern.
    Hoffe Dir geholfen zu haben.
    Gruss
    Detlef

    ...you can buy a crown - it doesn't make you king...

  • Hallo Detlef,


    vielen Dank für deine Meinung. Du schlägst vor, daß ich ein etwas besseres Soundmodul an normalen Triggerpads betreiben soll. Welche Pads kannst du mir denn empfelen (DDrum?) Und welches Soundmodul? Wenn ich die DDrum Pads nehme, bin ich ja schon alleine nur mit den Pads beim Preis des SPD 20. Bei E-Bay läuft gerade eine Auktion mit 1 Stereopad und 3 Monopads für 399,-


    Also das ganze Teil sollte eigentlich nicht mehr als ca 650 Euro kosten (ist ja Hauptsächlich als Bonus zum Naturset zu sehen). Die paar mal die ich damit auftrete, also nur mit dem SPD 20, wird eh nur Karnevalsmucke gezockt. Das Publikum ist eh besoffen und wissen einen guten Sound eh nicht schätzen, muss halt nur schunkeln die Mucke.


    Ich würde bei den Auftritten schon gerne sitzen, im Stehen ist die Bedienung der Pedale ziemlich ungewöhnlich.


    Gruss
    Sascha

    Hoffe geholfen zu haben

  • Hi Enemy11,
    natürlich ist das SPD-20 für diesen Zweck geeignet, aber eben nicht für viel mehr.
    Halt doch mal die Augen nach einem Gebrauchtgerät offen.
    Meiner Meinung nach bietet es sich an das SPD-20 im Stehen zu spielen. Du kannst ein Bassdrumpad anschliessen (Ich habe das KP-80 von Yamaha, läuft, aber Rolandpads haben ev. einen breiteren Dynamikumfang) und ,um die HiHat-Maschine zu sparen, einen open HiHat-Sound auf eine Spielfläche des SPD-20 legen, so das Dein linkes Bein Dein Standbein ist.
    Meine aktuelle Spielflächenbelegung ist:
    Obere Reihe: 4x Toms
    Untere Reihe: Metall-Snare, Holz-Snare, HiHat closed, HiHat opened
    Dazu: Bassdrum-Triggerpad, Zwei Beckenpads (jeweils Crash) und ein Tompad mit Ridesound.
    Das ganze an einem Ständer dran und lässt sich im sitzen wie im stehen spielen.
    Ich brauche das SPD-20 auch um mein Set zu triggern (leises üben).
    Mach' Dir aber bitte nichts vor.
    Wie ich schon sagte ist es gewöhnungsbedürftig, dh dreimal im Jahr auspacken und drauf spielen wie auf Deinen Naturset läuft nicht.
    Das würdest Du eher hinkriegen wenn Du einzelne Pads nimmst (an besten mit Meshheads), aber das ist wirklich teuerer.
    Kleines Beispiel:
    Ich spiele normalerweise ProMark 747 NeilPeart Sticks, die haben aber eine relativ grossen Tip, so das ich auf dem SPD-20 Dave Weckl von VicFirth spiele; ähnlich Grösse und Gewichtung, kleiner Tip; das ist nötig um den (bereits erwähnten) geringen Bereich der Spielfläche zu nutzen in dem die Anschlagsdynamik 'funktioniert', mit den ProMark stosse ich immer mit den Tips aneinander.
    Gruss
    Detlef


    P.S.
    Da Roland und Yamaha einen geringeren Dynamikumfang haben als DDrum rate ich nur die jeweiligen Herstellermodule/-pads zu verwenden. Alles andere kann zu unerwünschten Einschränkungen der Dynamik führen. Hier gibt es aber User die das bestimmt besser wissen als ich.
    Ich habe bisher nur Yamaha-Pads am SPD-20 ausprobiert.

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  • Hallo,


    das was Detlef sagt kann ich teilweise bestätigen, teilweise aber auch nicht. Ich selbst besitze seit ca. 1 1/2 Jahren ei n SPD 20 und fahre ganz gut damit. Im Vergleich zu älteren SPD-Modellen hat sich der Umfang der Sounds deutlich erhöht.


    Das mit der Mini-Stelle, auf der die Anschlagdynamik funktioniert, stimmt leider. Aber mit Konzentration und Übung ist das kein Problem.


    Mit den Sticks habe ich folgende Erfahrung gemacht:
    Normalerweise spiele ich die VIC FIRTH SD2 BOLERO. Die haben eine extrem kleine Holzspitze (Ich mag die Sticks, weil sie cooles Rebound-Verhalten bei Ghost-Strokes haben und auf den Becken die ich bisher gespielt habe am besten klingen.) Mit diesen Sticks habe ich jedoch Probleme auf dem SPD 20 zu spielen. (Genau gegenteilige Erfahrung wie Detlef. ) Deshalb spiele ich bei Songs, wo ich das SPD 20 benötige Will Calhoun Sticks von Zildjian (schwerer und größere Spitze). Aber mit denen krieg ich auch Rudiments einigermaßen hin.


    Da ich sowohl Schlagzeug- als auch Percussion-bedingt in Projekten aktiv bin, hat sich für mich der Kauf des SPD 20 in jeder Hinsicht gelohnt.
    Bei einem Projekt hab ich mein Set auch mal sehr reduziert, weil ich keine Lust hatte permanent mein komplettes Set auf- und abzubauen. Deshalb hab ich kurzerhand ein paar Patches vom SPD 20 auf meine Bedürfnisse belegt (mir gefallen die Werkseinstellungen nicht besonders). Da ich jedoch das Spielgefühl auf einem normalen Schlagzeug sehr schätze, verwendete ich meine Kit-Basis (BD, HH, SD, Crash) zusätzlich zum SPD 20. Sicher spielt hierbei auch der optische Faktor eine Rolle, aber auch die Tatsache, dass ich aus einem regulären HH und SD viel mehr Dynamik rauskriege als bei Pads.


    Prinzipiell kann ich sagen, dass das SPD 20 für einen Drummer oder Percussionisten eine lohnenswerte Ergänzung zu einem akustischen Setup ist, wenn man nicht unbedingt darauf angewiesen ist, eigene Samples einzubauen, sondern sich mit den Werkssounds zufriedengibt. Diese kann man schon recht vielfältig bearbeiten.


    mfg
    Berthold

  • Eine Frage zu den SPD's.
    Kann man mit dem SPD-20 (SPD-11, SPD-8) eigene Samples abspielen, oder geht das nur mit dem SPD-S?


    Gibts sonst irgend welche Alternativen um eigene Samples zu triggern?

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    Silence is golden. Duct tape is silver.

  • Nur das SPD-S kann sampeln und auch Sounds laden, die anderen spielen nur die internen - nicht veränderbaren - Sounds ab.
    Alternativen gibt's einige, für einen sinnvollen Ratschlag müsstest Du aber mal Deine Anforderungen definieren.


    Gruß,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Zitat

    Original von heizer
    Alternativen gibt's einige, für einen sinnvollen Ratschlag müsstest Du aber mal Deine Anforderungen definieren.


    Naja, ich weiß nicht ob es da viel zu definieren gibt?
    Ich möchte selbst erstellte Sampels (vom Rechner) per Pad abspielen. Möglichst ohne einen großartig komplizierten Aufbau zu produzieren... ;)


    Wenn ich mich nicht irre, würde Pad + MidiWandler + Sampler funktionieren, aber das ist mir fast ein bisschen zu viel Aufwand. Außerdem möchte ich gerne mehrere Pads haben (wie z.B. beim SPD-S) und dabei nicht gleich einen Haufen Herdplatten anschaffen... ;)

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  • Hi Zaphod,


    na, das ist doch schon eine wichtige (und nicht geäußerte) Anforderung, das das Teil am Rechner erstellte Samples abspielen soll, dann noch alles einfach kompakt mit eigenen Pads und schwupps -> Nein, leider keine Alternative !


    Eigene Samples erstellen und abspielen geht aber natürlich schon auf vielen Wegen und nicht nur mit oder erst seit dem SPD-S.
    Ein SPD-8 und ein Hardware-Sampler würde auch funktionieren und kann ggf. deutlich günstiger oder geeigneter sein als ein SPD-S. Bei wav-Kompatibilität fallen aber schon viele HW-Sampler durch, die günstigen Modelle haben zudem meist einen sehr beschränkten Arbeitsspeicher. Wenn aber viele Einzelausgänge gefordert wären, einfach nachladbare Samples, leicht am Gerät erstell- und umfangreich bearbeitbare Samples oder ein gescheites Display, dann wäre das SPD-S nicht mein Tipp....


    Gruß,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Danke für die Antwort!


    Zitat

    Original von heizer
    ...am Rechner erstellte Samples...


    Macht das denn einen Unterschied?


    Zitat

    Original von heizer
    Eigene Samples erstellen und abspielen geht aber natürlich schon auf vielen Wegen und nicht nur mit oder erst seit dem SPD-S.
    Ein SPD-8 und ein Hardware-Sampler würde auch funktionieren und kann ggf. deutlich günstiger oder geeigneter sein als ein SPD-S.


    In wie fern 'geeigneter'? Und was wäre z.B. ein passender Hardwaresampler?


    Zitat

    Original von heizer
    Bei wav-Kompatibilität fallen aber schon viele HW-Sampler durch...


    Ist das die Vorraussetzung um vom Rechner Samples einspielen zu können?


    Zitat

    Original von heizer
    Wenn aber viele Einzelausgänge gefordert wären, einfach nachladbare Samples, leicht am Gerät erstell- und umfangreich bearbeitbare Samples oder ein gescheites Display, dann wäre das SPD-S nicht mein Tipp....


    Was wäre konkret dein Tipp?


    Danke und Gruß!

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  • Hi Mr. Beeblebrox ;)


    uiui, ich hatte es befürchtet (hätt' ich doch bloss nichts gesagt ;) ). Dann muß ich wohl doch etwas weiter ausholen (Es war einmal...):


    Also, es gibt ziemlich viele -miteinander völlig inkompatiblen- digitalen Audiosignale. Jahrelang war etablierter (Hardware-) Samplerstandard das "AKAI-Format", welches ein hochwertiges 16 bit Format war (man meint damit vorwiegend das "S1000" Format des gleichnamigen 1988 eingeführten Akai-Samplers mit bis zu 32 MB RAM), wovon man als gewöhnlicher Computer-Nutzer kaum ernsthaft träumte (da träumte man eher von farbigen grafischen, stabil laufenden Oberflächen ;) ). Daneben gab es u.a. noch EMU, Roland, Yamaha und zuvor solche "Legenden" wie Fairlight oder Synclavier. Egal, denn das AKAI-Format hatte sich durchgesetzt, und jedes Studio (und viele Live-Musiker) hatte mindestens einen, und üblicherweise auch einen Dat-Recorder, um entsprechende AKAI DAT-Backups über die Digitalschnittstelle einzuspielen.
    Die Samples wurden am Gerät aufgenommen und dort auch auf grafischen Oberflächen bearbeitet (auch so Nettigkeiten wir "Time Streching" oder "Pitch Shift", oder das jagen von Vocal-Samples durch Filter etc. waren schon zu dieser Zeit üblich.


    Einige Jahre später hatten sich Computer in Studios durchgesetzt, AKAI-Libaries (und auch die der meisten anderen HW-Teile) lassen sich in Software-Samplern einlesen und die Hardware Sampler braucht man mittlerweile nur noch in Ausnahmefällen. LIVE verrichten sie aber auch heute noch gute Dienste, da sie sehr Stabil "standalone" laufen, gut ausgestattet und auch am Gerät voll editierbar sind.


    Ein S5000(mein Alternativtipp i.V. mit einem Triggermodul oder MIDI-Triggerpadwie Octapad/Drumkat/SPD8/11) z.B. kann bis 256 MB Ram, Festplatte, Wechselplatten und CD-Rom ausgebaut werden, kann sogar mit wav-Dateien umgehen und ist zu einem relativen Spottpreis z.T. inkl. Effektboard etc. gebraucht zu bekommen.
    Nachteile: Keine Triggereingänge, bracht aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten einige Einarbeitungszeit und ist relativ unhandlich (trifft für fast alle HW-Sampler zu). Vorteile: Sehr stabil und robust, sehr umfangreiche Ausstattung und reichhaltige -gut bedienbare- Editiermöglichkeiten, kompatibel zum wav-standard, günstig gebraucht erhältlich (es gibt sogar eine DFH-Libary dafür).


    WAV ist das PC-übliche, unkomprimierte Standardformat zum Austausch von Samples. Software zum erstellen von Samplerspezifischen Formaten am PC gibt es AFAIK z.T. auch, dann wird's aber umständlich. Daher würde ich ältere (nicht wav-taugliche) Sampler nur für reine "Standalone" Anwendungen bei äußerst begrenztem Budget empfehlen (also wenn auch das Erstellen der Samples nur am Sampler vorgenommen werden soll, der z.T. recht begrenzte Samplespeicher auch ausreicht und das Speichermedium (meist dann Floppydisk, manchmal Festplatte) geeignet für den eigenen Bedarf erscheint).


    Wie ich schon schrub, für Deine genannten Anforderungen passt ein SPD-S am besten. Daher frag' jetzt zu den Alternativen bitte nur noch was, wenn die wirklich ernsthaft für Dich in Betracht kommen.
    Gescheite Antworten sind nämlich meist weitaus aufwändiger zu erstellen, als die zugrundeliegenden Fragen (im Gegensatz zur Frage, auf die die Antwort 42 ist...) ;)


    Gruß,
    Kai


    Edith löscht datenmüll....

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

    Einmal editiert, zuletzt von heizer ()

  • Zitat

    Original von heizer
    Daher frag' jetzt zu den Alternativen bitte nur noch was, wenn die wirklich ernsthaft für Dich in Betracht kommen.


    Ich glaube folgende Frage kann man mit Ja oder Nein beantworten:
    Man kann also ein beliebiges "Midigerät" (Octopad, SPD-8/11, etc.) an einen Rechner anschließen und die Midisignale die das Ding schickt per Rechner umsetzen, sprich ein Sample abspielen (mit welcher Software auch immer)? Bzw. statt dem Rechner einen Hardwaresampler dran hängen und über den die Samples abspielen? (Nur das ich das mal verstanden habe... ;) )


    Danke vielmals für die Antworten!
    Ich denke das SPD-S wäre in der Tat die unkomplizierteste Alternative.

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    Silence is golden. Duct tape is silver.

    2 Mal editiert, zuletzt von Zaphod ()

  • ja / ja :)




    Der Einsatz von PC/Software setzt dann aber noch eine für Musikanwendungen optimierte Soundkarte mit niedriger Latenz voraus, damit man auch in Echtzeit spielen kann.
    "Normale" 08/15 Soundchips/Treiber erzeugen üble Verzögerungen bei der Soundausgabe.

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Zitat

    Original von heizer
    Der Einsatz von PC/Software setzt dann aber noch eine für Musikanwendungen optimierte Soundkarte mit niedriger Latenz voraus, damit man auch in Echtzeit spielen kann.
    "Normale" 08/15 Soundchips/Treiber erzeugen üble Verzögerungen bei der Soundausgabe.


    Mist,
    doch keine reine "Ja/Nein" Antwort. :D
    Okay, vielen Dank nochmal!

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  • Hi Ruby,


    danke für das Lob :)


    Da ich die Gnade der frühen Geburt erfahren habe, durfte ich diese Meilensteine der Digitaltechnik live miterleben (und dazu noch vieles was ich besser nicht hätte miterleben wollen ;) ).
    BTW: Ich habe mal 2 Jahre einen Kredit abgestottert um so ein AKAI-Teil (war ein S3200 samt "fetter" 210 MB Festplatte) zu einen niedrigen 5-stelligen Betrag erwerben zu können.


    Gruß,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

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