Auf einmal Double Bass Probleme

  • Hallo,
    so es ist jetzt einige Zeit vergangen und nun muss ich einfach jemanden fragen. Es ist einfach zum Kotzen. Ich spiele jetzt seit fast 5 Jahren Schlagzeug, Doublebass seit ca. 3 Jahren. Doch seit etwa 2 Monaten bekomm ich einfach nichts mehr zustande. Wenn's gut läuft bekomme ich vielleicht 130 BPM!! hin, mit Triolen will ich erst garnicht anfangen... Davor ging echt alles locker( z.B. Nightmare von A7x, That was just your life-Metallica...). Und nun zu meinem Problem: Es ist einfach sehr komisch. Ich verkrampfe sofort sobald es zu schnell wird und ich zitter dann irgendwie nur mit den Füßen. Die Beine verkrampfen dabei total. Das tritt zum Beispiel bei Critical Acclaim von A7x auf. Ich bekomme nicht mal ein Takt gleichmäßig hin. Und ich bin mir sicher, früher hätte ich das locker geschafft. Doch heute trau ich mich nicht mehr an so Lieder ran, weil das mich nur demotiviert. Was ich noch bemerke: Wenn ich Double Bass alleine spiele, und dann mit Hihat und Snare einsetze, geht alles den Bach runter und ich fang wieder an mit meinen Füßen zu 'zittern'. Der Gedanke, dass ich früher viel besser war (nur an der Double-Bass, sonst hab ich mich richtig verbessert), zieht mich einfach runter, denn solche Lieder sollten eigentlich kein Problem für mich darstellen, was sie aber doch tun..Ich bin mir nicht sicher, ob ihr mir helfen könnt, aber ich musste das mal loswerden.


    mfg Philipp

  • Sowas is S****ße :thumbdown:


    Ich denke das Problem liegt auf jeden Fall in Verkramfung von eig. egal was.


    Hab ich schon an mehreren Instrumenten erlebt: Sobal man sich irgendwie verkrampft läuft nix mehr und es macht auch keinen Spaß mehr!


    Hast du mal probiert die Pattern zuerst nur mit einem Fuß zu spielen (also links und rechts, jeweils nur im halben Tempo) und es dann OHNE etwas am feeling zu verändern wieder zusammen zu setzen?


    Anstonsten ist es in solchen Fällen oft hilfreich einen GUTEN(!) Lehrer zu fragen.


    Der muss da Problem natürlich kennen, um rat zu wissen :P


    LG HiFiDrummer und viel Erfolg noch beim Üben =)

  • Ich spiel zwar keine Doublebass, kenne aber das Problem auch. Allerdings habe ich das schon lange nicht mehr über einen längeren Zeitraum gehabt.


    Ich habe folgende Erfahrungen damit gemacht:


    Ich versuche dann sogut wie nie verbissen etwas zu spielen (in einer Live-Situation muss es dann vielleicht halt sein). Lieber spiele ich dann erstmal nur die Hälfte mit der Bassdrum (z.B. mal nur die 1/8 anstatt 1/16), das aber dann locker, sodass keine Verkrampfungen auftreten und man entspannt spielen kann. Wenn das locker von den Füßen geht, gebe ich so nach und nach wieder mehr ins Spiel.


    Allgemein sollte man "locker" sein. Das hängt natürlich auch von der Tagesverfassung ab. Ich mache wenn ich zu angespannt/verkrampft bin gelegentlich eine Pause von sagen wir mal 10-20 Minuten in der man wirklich versucht sich zu entspannen (ruhiges Atmen, keine Aufregungen, einfach gemütlich irgendwo sitzen o. Ä.). Dann mache ich vor dem Weiterspielen (mittlerweile mache ich das überhaupt meistens vor dem Drummen) Dehnunübungen. Ich dehne meine Arme und Beine in sämtliche Richtungen, beuge den Oberkörper in alle Richtungen, Finger zum Boden etc. Wie man es halt aus dem Sportunterricht in der Schule kennt.


    Das sind jetzt bestimmt keine Wundermittel, aber eben so Kleinigkeiten, die eventuell schon was bringen können.
    Vielleicht hilfts jemandem.


    Stefan

  • Der ersten Antwort kann ich mich nur anschließen.
    Ist auch eventuell eine Kopfsache.
    Hol Dir Dein Selbstvertrauen zurück, beginnend mit ausreichender Aufwärmphase und Stücken die für Dich momentan machbar sind. Wie gesagt, langsam steigern.
    Was mir immer hilft, den Song zerstückeln, einzelne Teile daraus üben, und wenn das läuft an einem Stück durchprobieren.
    Die Sitzhöhe hast Du wohl nicht verändert, und konditionelle Probleme gibts auch keine!?


    Gruß von einem Ex-Doppelhufer

  • Hi,
    also das Problem ist ja nicht doublebass spezifisch. Stagnation gibt es immer mal. Es gibt tage wo meine Schwache hand auch auf geringeren tempi anfängt irgenwelche zittrigen Bewegungen annimmt. Das nervt, aber es liegt meistens an Übermüdung. Entweder man hat zuviel geübt und/oder man ist mental in einem Tal. Das kommt vor.


    Falsch wär es jetzt das problem zu forcieren und den Fehlschluss abzuleiten noch mehr üben zu müssen.
    Mir hilft es immer von dem Problem abstand zu nehmen. Entweder ich mache einfach 1-2 tage Pause, oder übe ganz andere Dinge, die Spass machen.
    Damit lenkt man sich ab und steut nicht noch salz in die Wunde.
    Es bringt nichts unter verkrampfung zu üben, denn dann fängt man an diese hektischen, zittrigen Bewegungen ins Muskelgedächtnis zu verfrachten.
    Nach ner Zeit denkt die muskulatur dann, dass es diese falschen bewegungen sind mit denen man dem Tempo begegnen muss....das ist Kontraproduktiv.
    Was du dir in mehreren Jahren geduldig und solide erarbeitet hast ist nicht in wenigen wochen weg. Dass man nicht jeden tag seinen Highscore knackt sollte auch klar sein.
    Es gibt auf und abwärtsbewegungen an denen man sich nicht stören sollte. Locker bleiben, langsam üben und die langfristige Entwicklung im Auge behalten.


    Solche Probleme haben mich mal zu Aufgeben gezwungen und es ist aus heutiger sicht einfach dumm sich von so etwas kleinkriegen zu lassen. Es geht nicht immer nur Steil begauf.


    Wie gesagt: Konfrontier deinen Körper nur mit den guten Dingen. Gib ihm nicht die chance schlechte Bewegungsabläufe zu verinnerlichen. Immer nur so schnell üben, dass man locker bleibt....und wenn das nur 50 bpm sind ;) .


    Vielleicht liegt es aber auch daran, dass du deine muskulatur zu einseitig belastet hast. Kleine Veränderungen der Sitzposition und der Pedalstellung können dann eine Entspannung herbeirufen.


    Wenn alles nichts hilft: ein Paar tage die Füße pausieren lassen. In der kann man sich mit neuen Dingen beschäftigen, den Horzont erweitern. Also Fortschritt in der Breite, nicht in der intensität suchen.


    Kein Grund zur Sorge!


    LG

  • Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Was vielleicht noch ein Grund sein könnte: vor 2 Monaten ging die Feder vom linken Beater kaputt und habe dann ohne Vorwissen irgendeine Feder aus einem Musikgeschäft gekauft. Tja und daheim hatte sie dann eine ganz andere Federstärke. Irgendwie hab ich mich aber dran gewöhnt und der Unterschied fällt mir kaum noch auf, was vielleicht der Fehler war..denn auf meinem a-set bei meinem Kumpel bekomm ich bei gleicher Federstärke genauso nichts zustande wie daheim. Vielleicht habe ich mir das 'Zittern' angewöhnt. Es ging einfach auf einmal nichts mehr und hapert meistens an 16tel.

    Einmal editiert, zuletzt von nadosa ()

  • Hi,


    dass das Wechseln der Feder und dein Problem zeitgleich auftraten, ist doch ein guter Hinweis.
    Wechsle die zweite auch noch, oder grad wieder beide. Nach kurzer Wiedereingewöhnung geht es sich wieder besser voran.


    Es muss alles in Balance sein! OM ;)


    Gruss


    Daniel

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ich würde:


    - das Tempo erstmal reduzieren ca. 30 bpm und die Figuren da sauber spielen
    - überprüfen was sich ggf. am Setaufbau getan hat (Sitzhöhe wurde ja schon genannt)
    - überlegen ob ich ggf. Felle gewechselt oder anders gestimmr habe (Fellspannung kann das Feeling auch beeinflussen)
    - Federspannung verändert? (Du hast ja schon geschrieben dass sich da was getan hat)
    - ich würde mich länger aufwärmen, insbesondere die Füße und nach dem Proben dehnen


    Viel Erfolg!


    Grüße
    GM79

  • So sry, dass ich diesen Thread nochmal herauskrame. Aber ich möchte trotzdem noch einmal schildern, was sich so die letzte Zeit getan hat.


    Nunja, im Jahr 2014 hab ich mich nicht wirklich ums Double-Bass-Spielen gekümmert, hab mich nur an die Songs getraut, die ich auch spielen konnte, und ja durch langsames Üben kam langsam aber sicher der Fortschritt, irgendwann war ich aber nicht mehr so darauf fixiert, auch weil wir durch Lärmbeschwerden der Nachbarn aus unserem Proberaum (Keller) geschmissen wurden. Anfang des Jahres hab ich mir dann günstig ein Td-4 besorgt und kurz vor Sommer intensiv angefangen Double-Bass zu üben.
    Gut, also "kämpfte" ich mich wieder hoch, ich war wieder voll drin, hatte viele Songs als Ziel vor meinen Augen, welche ich erst langsam geübt hatte, das Tempo dann mehr und mehr erhöht habe (Idols and Anchors - Super Teile zum Üben, Wild Eyes - Triolen, Blast Beat). Es war also WIRKLICH eine sehr intensive Übzeit, irgendwie hatte ich auch Motivation dazu, habe meinen Fortschritt gemerkt. Irgendwann hatte ich es auch geschafft (mehr oder weniger, es gibt ja nie ein Ende - ich meine meine bisherigen Zielsongs) und viele Songs konnte ich spielen, auch die Songs, bei denen ich nie erwartet hätte, mich jemals wieder heranwagen zu können (In Waves, Beast and the Harlot...).


    Die letzten zwei Wochen hatte ich unregelmäßiger geübt, ich merkte das auch an meinem Fußspiel, irgendwie wollte nichts mehr so recht funktionieren. Mein Double-Bass Üben bestand eigentlich immer nur aus Songs nachspielen, das Metronom kam nur anfangs wirklich zu Hilfe, jetzt benutz ich es nur ab und zu für paar Übungen. Ich habe auch angefangen diese Trockenübungen zu machen, das heißt, einfach nur auf dem Fußboden, vielleicht ist das ja auch der Grund, warum mein linker Fuß Probleme macht, aber denke ich eigentlich weniger. Hauptsächlich sollten diese Übungen bei der Fußknöchel (Ankle)-Entwicklung helfen. Ab der letzten Woche haperts wieder gewaltig, ich weiß es einfach nicht! Ich merkte wie ich bei den Songs immer mehr die Kontrolle über meine Füße, vor allem den linken, verlor. Natürlich sackt da auch die Psyche irgendwie zusammen und schlussendlich geht nichts mehr, bis heute. Habe wieder mit 90 BPM begonnen, nachdem mein linker Fuß nichts mehr machen wollte, selbst da geht nichts mehr kontrolliert und ich muss mich konzentrieren die 100 BPM zu halten :D Es ist einfach dermaßen frustrierend nach so einem (für mich) steilen Aufstieg wieder auf die 100 BPM zu sinken. Es ist halt so, dass ich vieles mit dem linken Fuß statt dem rechten spielen kann, geht es dann aber auf die durchgehenden 16tel zu, ist's vorbei. Ich glaube es hängt wie gesagt viel mit der Psyche zusammen, früher hab ich mich nicht so sehr fixiert alles perfekt zu meistern, dann ging es. Aber jetzt möchte mein brain nicht so recht mit meinem Körper, wenn ihr wisst was ich meine. Ich dachte mir, naja paar schlechte Tage hat jeder, aber selbst nach längeren Pausen funktioniert es nicht.


    In short: Durch 2-3 wöchiges unregelmäßiges Üben geht also der ganze 8 Monate lange Fortschritt dahin, das kann glaube ich nur ich :D Ich möchte einfach nicht nochmal bei 0 anfangen, wenn ihr das versteht. Kann es vielleicht sein, dass sich durch diese Fußbodenübungen wieder das Zittern in die Muskulatur des linken Fußes eingeschlichen hat? Hilft es euch, wenn ich ein Video hochlade von meiner "Fußtechnik?

    4 Mal editiert, zuletzt von nadosa ()

  • ja - ne... ich glaube das nicht :D
    Also viel kopfsache, keine Frage. Ich würde jetzt gerne sehen, wie du deine Füße "hällst" - also ob du verkrampft bist oder ob das alles locker kommt. Ich tendiere auch zum Verkrampfen, was total schlecht ist. Und verkrampftes dahingezitter hat nix mit Kontrolle zu tun.


    Mein Schlagzeuglehrer hat mir recht gute Tips gegeben, um Doublebass zu spielen, bzw. "wahre" Kontrolle zu erlangen.


    Mit den Füßen Paradiddle Spielen, und mit den Händen gerade RLRL RLRL drüber. wenn das Klappt nur den linken Fuß im Offbeat. Dann mit den Händen Paradiddle und Füße RLRL RLRL. Wenn das läuft Off-Beat mit dem linken Fuß
    Hände: R L R R L R L L
    Füße : _L _L _ L _ L _


    Statt Paradiddle dann auch mal RLLRRL, oder R LL RR LL R L RR LL RR L - und immer schön Hände und Füße tauschen. Langsam anfangen, langsam steigern, und zwar wirklich langsam.

  • Hallo,


    ich lese sehr viel Unregelmäßigkeit.


    Üben heißt:
    1. einen Plan haben
    2. regelmäßig
    3. langsam anfangen
    4. es wird gespielt, nicht gekämpft und nicht gekrampft
    5. es wird nicht die ganze Zeit Dasselbe geübt: kleine Einheiten


    Trockenübungen:
    die Nummer mit dem Fußboden habe ich auch mal gemacht,
    für das Spiel mit der Ferse unten ist das sehr hilfreich,
    für das Spiel mit der Ferse oben fand ich es problematisch,
    es ist wie Üben auf der Kuhglocke und Spielen dann auf dem
    Trampolin, sehr unterschiedlich, daher nur bedingt sinnvoll.


    Von elektrischen Klangvorgaukelungsgeräten zum Üben
    halte ich nichts, ich würde beim Üben das Elektrogerät
    abschalten und hören, was da unten so passiert, das ist
    die Wahrheit.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Die genannten Lieder kenne ich nicht, bin wohl zu alt

  • Es ist einfach NICHT so, dass man eine Leistung, die man EINMAL erbracht hat, somit immer für alle Tage abrufen kann... Bis man mal soweit ist, dass man eine Leistung abrufparat hat, muss man diese Leistung einige 1000male wiederholt haben... Sprich den Bewegungsablauf XY immer wieder üben, damit der so eingestanzt ist, bis er eben wirklich nie mehr schlechter läuft... Denke aber selbst, wenn natürlich auf ganz anderem Niveau werden auch die Weckls/Gadds und Co Tage haben, wo sie für ihr Empfinden immer noch unterschiedlich zufrieden mit sich selbst sind...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hey,


    nen Übungstipp, so hab ich mich hochgearbeitet.


    Mit Metronom nur 8tel 4Takte Linker Fuß 2 Takte rechter Fuß dann wieder 4 links 2 rechts 4 doublebass.
    Das machste 1-2 Minuten und gehst dann um 1! bpm hoch. Weiter bis du an den Punkt kommst wo du mit irgend nem Fuß die Kontrolle verlierst... dann wieder 1 BPM zurück. Das 1-2 Tage üben und weiter gehts.
    Auch wunderbar auf Hände usw übertragbar.


    Grüße
    Chris


  • Die Übung ist auch gut - wichtig(er?) ist aber Kontrolle, als nur Speed mit monotonen Abläufen zu üben. Doppelschläge, die obendrein noch alternieren bringen da sehr viel.
    Ich habe diese monotone Übung auch Jahre lang gemacht - seit ich Unterricht nehme, übe ich anders - viel mehr auf Kontrolle und glaube, das bringt insgesamt mehr. Die monotonen Übugnen mach ich schon auch noch, aber prozentual viel geringer.

  • Ich habe diese monotone Übung auch Jahre lang gemacht - seit ich Unterricht nehme, übe ich anders - viel mehr auf Kontrolle und glaube, das bringt insgesamt mehr


    Hi Agonizer,


    kannst du das bitte näher erklären? Was machst du, um "mehr auf Kontrolle" zu üben?


    Gruss

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid


  • Hi Agonizer,


    kannst du das bitte näher erklären? Was machst du, um "mehr auf Kontrolle" zu üben?


    Gruss


    Das was ich in Post 13 geschrieben habe.



    Hand: RLRLRLRLRLRLRLRL - RLRRLRLLRLRRLRLL - RLRLRL RLRLRL - RLLRRL RLLRRL - RLRL RLRL RLRL RLRL - RLLR RLLR LRRL LRRL - RLRL RLRL RLRL RLRL - RLLR RLLR LRRL LRRL
    Fuß : RLRRLRLLRLRRLRLL - RLRLRLRLRLRLRLRL - RLLRRL RLLRRL - RLRLRL RLRLRL - _L_L _L_L _L_L _L_L - RLRL RLRL RLRL RLRL - RLLR RLLR LRRL LRRL - _L_L _L_L _L_L _L_L


    usw und sofort.


    Ist das verständlich?

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