Namaskara liebe Rhythmuskollegen.
In diesem Threat werde ich zwei kritische Augen auf die Zugfedern am Pedal, bzw. den Trend diese immer noch härter anzuknallen und das Gewicht der Trittplatten werfen.
Don´t worry, das hier wird keine Frage nach dem x-ten "wie soll ich meine Feder einstellen" sondern ein Infragestellen des ganzen Mechanismus per se.
Nachdem ich mich in letzter Zeit intensiver meinen Fußtechniken (insbesondere dem Spiel mit den Zehen) gewidmet habe, und mein Pedal (Jojo Mayer Perfect Balance) meinen Bedürfnissen angepasst habe, beschäftigte mich, wie schon einige Konfratres vor mir, die Frage des optimalen Umsetzens der hand techniques auf die Füße.
Der Kernpunkt einer guten Technik dreht sich (in meiner Philosohpie) physikalisch gesehen immer um den Rebound; optimale energetische Effizienz. Einige Spielereien wurden gewagt, Spielen ohne Feder, et cetera.
Was mir, und bestimmt einigen vor mir, nun auffiel, war folgendes:
1. Spielte ich ohne Feder, so drückte die Masse der Fußplatte den Schlägel direkt nach dem ersten Schlag wieder an die heads. Es waren durch Nutzen des Reboundes (vgl. Wirbel) 2, maximal drei Schläge möglich, wobei der Erste immer deutlich lauter gewesen war, als die darauf folgenden.
Verglichen zur Hand bei der ich zwischen 12 und 14 Schläge mit einem mal Ausholen erzwingen kann, nichtig!
2. Spielte ich mit Feder, so musste ich die Feder mindestens! so stark spannen, das sie im Stande war, das Gewicht der Trittplatte zu absorbieren (logisch), ergo habe ich selbst bei geringster Federspannung einen deutlichen Widerstand den mein Fuß (bei jedem Kick!)überschreiten muss. Verglichen zu den Händen ist theoretisch nur der erste Schlag maximal energieaufwändig, alle darauf folgenden werden durch die den Impuls meiner Finger und die Gravitation erzwungen.
Logisch ist, das eine exakte Umsetzung der Handtechniken auf den Fuß konstruktionsbedingt nicht möglich ist, da uns die Gravitation nicht wie bei den Händen, von Vorteil ist, sondern vice versa, negativ beeinträchtigt.
Auch kann eine Fußmaschine, die aus vielen verschiedenen Bauteilen besteht (footboard, kette/band/directdrive, schlägel) die investierte Energie nicht absorbieren, wie ein Stick es kann.
Der Rebound, wie oben schon erwähnt, ist allerdings genauso zu nutzen wie bei den Händen.
Wir nutzen jedoch bei den Pedalen viel eher die Energie der Feder, anstatt dem Impuls des Felles.
Darum fällt es vielen so schwer, die Feder zu entfernen und nur mit Rebound zu spielen.
Ich hoffe der leser kann mir bis hier hin noch folgen.
Zur Veranschaulichung stelle man sich einen Stick mit einer darunter angebrachten Feder vor.
Daraus resultierten für mich zwei Dinge. Erstens, die einzige Aufgabe der feder sollte darin bestehen, das footboard zuverlässig! in die Ausgangslage zurückzubringen und zweitens, wenn ich die federspannung verringern will, muss auch das footboard leichter werden
Bis jetzt eine triviale Überlegung, auf die jeder von selber gekommen wäre. Folgendes aber hat mich schockiert.
Im Laufe der customization des Pedals bestellte ich mehrere Federn, wobei sich nach einigem Testen die Originalfeder als die mit der geringsten Federkonstante (Kraft der Feder) herausstellte.
Die anderen Federn (die ich nun also umsonst bestellt hatte) waren folgende:
Tama HP900-7R Regular TensionSpring
Tama HP910-7S Spring for Speedcobra
Sonor Bass Drum Pedal Spring (universal)
Pearl SP-64NF Spring for Demon Pedal
[Sonor Perfect Balance Federeinheit (für schlappe 25 Euronen)]
Da mir die ganzen Federn immer noch alle zu hart waren, und ich keine Daten von den Firmen bekam, berechnete ich die Federkonstante selbst.
Bei der softesten der getesteten Federn (Der Originalfeder) waren das 1075 N/M !!!!
Im Falle der geringsten Spannung (druchnittlicher Beaterabstand) muss die Feder im Falle eines Schlages dennoch über einen Centimeter zurücklegen.
Daraus resultiert das ich bei jedem Schlag mindestens 10,75 Newton, das entspricht ca. 1kg !!!, überwinden muss, damit der Schägel zum head kommt.
Da ich mit minimalsten Einstellungen arbeite, kann man davon ausgehen das dieser Wert bei anderen drei bis viermal so hoch ist.
Auch das Gewicht des footboards hat mich schockiert, obwohl es eines der leichteren aus Aluminium ist, wiegt es stolze 300g.
Da es die Energie des Schlages nicht wie ein Stick absorbieren kann (dessen kinentische Energie nach dem Rebound ja vom Fell weg zeigt) drückt die Schwerkraft das footboard konstant zum Boden und damit auch den Beater konstant mit 300g zum Fell. Will ich diesen Wert minimieren, muss ich die Feder wieder härter anknallen. Der klassische circulus diavolus. Logisch das hier keine feine, sensible Technick enstehen kann.
Ich in meinem Fall habe nun ein Carbon Footboard mit ca. 100g, anstatt einer Feder vorrübergehend einen Haargummi,(ca. 122N/m (1/9 der Zugkraft zur Feder))
und muss sagen der Unterschied ist pervers. Die Maschine ist dermaßen leichtgängig, abartig direkt und lässt sich wesentlich dynamischer spielen.
Momentan ist die Hufe jedoch noch enorm schwer zu kontrollieren, da es an der nötigen Feinmotorik im Fuß noch mangelt. Jede noch so kleine Bewegung wird direkt umgesetzt.
Dennoch ist sie musikalisch ein immenser Gewinn da ich all of a sudden dynamische Bereiche und (mir weniger wichtig) Geschwindigkeiten erreiche, die zuvor nur schwer möglich waren.
So far.....
Edith Bilder, neue Daten
Die Trittplatte momentan 86 g.
2,5mm CFK (60% Carbon)
1mm Balsa
0,5 mm Bahia Rosewood (Palisander)
Das Pedal ist nur verübergehend momtiert. Es wird final kein Longboard werden, ebenso will ich die Fußplatte im Gewicht nochmal veringern (1mm Cfk, 0,5 mm Furnier)
Meine Erfahrung soll euch hier nur als Anstoss dienen,
Natürlich ist mein Text etwas provokant, dennoch hat die Kernaussage ihre Richtigkeit.
Was ich mir von euch erhoffe, sind Anregungen, Ideen, insbesondere Alternativen zum Haargummi, der leider mit der Zeit seine Spannkraft verlieren wird. Der Vorteil hier wiederum ist die Reibungs und Geräuschlosigkeit.
Kind regards
Jameleon