Knoten geplatzt/Entwicklungssprung

  • Schnelle Triolen und Sechstolen Fills über die Toms
    Klappen nach vielen Stunden des Verzweifelten Übens immer besser :D

    „Fills bring the Thrills, but the Groove pays the Bills“ - Nate Smith

  • N´Abend
    Bedingt durch unmusikalische Termine und kaputte Knie war bei mir eine etwas längere Zwangspause angesagt. Ich bin deshalb auch jetzt noch lange nicht mehr so oft wie früher am Set, habe aber eine für mich umwerfende Feststellung gemacht - ich springe trotzdem trommelmäßig. Nicht bildlich zu nehmen dabei, aber mentale Luftsprünge sind schon drin. Als hätte sich alles, was ich früher so viel und so oft wie nur irgend möglich (und es gibt wirklich Entspannenderes als mit einem Babyphon am Set zu spielen) nach dem immer wieder Pausen machen in größere Sicherheit und leichteres einfach Gehenlassen der Hände und Füße verwandelt...oder eben des Kopfes. Da hatte ich nun echt nicht mit gerechnet, als ich neulich wieder mit meiner Bande und alleine spielte.
    W
    o
    w


    ^^

    je langsamer desto schneller


    Uns interessiert ja nur das Spielen, nicht das Verzichten!
    (Hochi April 2019)

  • Diese Erfahrung habe ich auch des öfteren gemacht. Die Gefahr dabei:
    Dass man das üben vermehrt einstellt, wenn es schwierig wird, weil irgendwann klappt es
    ja doch von allein :D Es ist ja nicht immer klar, ob das nun "nur" eine Kopfsache ist.

  • Könnte sein, dass ich gerade in diese Falle falle...?... ich denke nicht, weil ich derzeit keinen Druck habe, etwas Bestimmtes lernen zu wollen (habe zudem selbstveranlasste Unterrichtspause seit Anfang des Jahres), außer das Spielen insgesamt runder zu kriegen. Aber bei einer Erwartungshaltung von: Ich spiel einfach mal und schaue, was passiert, hat sich das deutlich besser als vorher und als erwartet (also, da war ja so gut wie keine Erwartung...) angefühlt...hilft bei mir sicher, unverkrampft ranzugehen, also kein: Ich muss jetzt üben, ich hab schon ein paar Tage nicht mehr. Irgendwie geht´s anders für mich besser. Aber wird sicher auch mal wieder mehr üben werden ;)

    je langsamer desto schneller


    Uns interessiert ja nur das Spielen, nicht das Verzichten!
    (Hochi April 2019)

  • Um nicht in die Falle zu tappen kannst ja immer die Sachen üben, nur wenns gar nicht geht, dann halt mal sein lassen und was anderes tun... heisst nicht, dass Du es nicht 3h später nicht nochmal probieren sollst... kann auch nach 3h klappen, was vorher nicht ging...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • ...was ich auch die ersten sieben Jahre gemacht habe :D
    Bin vlt zZt nur etwas faul und freue mich, dass es besser geht als erwartet. Schätze, da hat sich einiges gesetzt von den Jahren davor. Heißere Übephasen kommen sicher bald wieder. Nur gut, dass es im Keller immer angenehm kühl ist.

    je langsamer desto schneller


    Uns interessiert ja nur das Spielen, nicht das Verzichten!
    (Hochi April 2019)

  • Da hat man ja anfangs sicher deutlich mehr solcher Erlebnisse.


    Bei mir waren es bis jetzt:


    Das erste Mal ein paar Takte locker und gut klingend zu spielen. Was zu einem Zeitpunkt passierte als ich innerlich noch darauf eingestellt, das dies noch laaaaaaaaange dauern würde bis es vorkommt. Das bewusste Wiederholen wollen hat dann natürlich nicht direkt geklappt. :D


    Diesem Thread entsprechend mehr auf die positiven Dinge achten, als auf jeden "unverzeihlichen" Fehler.


    Die andere Art Musik zu hören, auch bei Songs die ich seit Jahrzehnten kenne und mag und die jetzt zum Teil ganz neu klingen.


    Die überraschende Anwendbarkeit vieler meiner Studieninhalte auf das Noten lesen, Übungsverhalten, Verständnis für manche Dinge, die ich oft genug als abseits des eigenen Fachs für kaum zu gebrauchen hielt.


    Die erneute Erkenntnis das man es nicht ignorieren sollte, wenn Kopf und Körper deutlich genug signalisieren, dass es anders besser klappt.


    Auch das Übungspausen zum Teil mehr Fortschritt bringen oder man auch aufhören kann wenn es gar nicht klappen will an einem Tag, statt sich weiter selber zu frustrieren, wie hier ja schon öfters beschrieben. Die Gefahr gar nicht mehr zu üben halte ich dagegen bei etwas das man gerne tut für relativ klein.

  • Einige Leute, mit denen ich gesprochen habe, haben ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich. Natürlich gibt es Leute, bei denen die unten genannten Nachteile nicht auftauchen, weil sie einfach gut sind. Im Folgenden jedenfalls Beobachtungen eines Nicht-Experten in Sachen Muskeln & Gelenke.


    Ferse unten
    Wenn die Ferse auf der Trittplatte bleibt, erfolgt der Bumms aus dem Fußgelenk. Die beteiligten Muskeln dürften in Unterschenkel (Wade) und Fuß zu suchen sein. Anschließend nehmen deren jeweiligen Gegenmuskeln den Fuß sofort wieder hoch. Diese Technik hat bei mir enorme Vorteile: Ich kann so beliebige rhythmischen Figuren sauber spielen und auch die Dynamik sehr gut kontrollieren. Zudem ist es leichter, den Schlegel nicht am Fell anliegen zu lassen ("unburying the beater"). Einziger Nachteil für mich wäre, dass 16tel-Geratter auf dem Doppel-Pedal bei hohen Tempi nur ein paar Takte lang funktioniert.


    Ferse oben
    Bei hochgezogene Ferse erfolgt der Bumms meist ganz allein durch die Schwerkraft / Gewichtskraft des ganzen Beins.
    Unmittelbar vor dem Bumms erfolgt ein "Hochspringen" des Fußes (die Trittplatte kommt durch die Feder mit und bleibt dran). Das geschieht hauptsächlich aus Fuß- und Hüftgelenk mit entsprechender Muskelbeteiligung. Für mich ist das nicht so ermüdend - vielleicht, weil da mehr Muskeln und Gelenke beteiligt sind. Also schnelles 16tel-Geratter auf dem Doppelpedal geht da minutenlang ohne Anstrengung. Aber wehe, der Rhythmus ist komplexer oder es wird Dynamik verlangt - da ist die Bandbreite geringer. Letzter Nachteil: Bei mir liegt der Schlegel am Fell ("burying the beater"). Da gibt es auch Lösungen, z.B. auf sehr hohem Sitz, aber nicht mein Ding.


    Mein Fazit
    Man sollte beides können. Schön, dass man nach Belieben mittem im Stück wechseln kann.


    M.

  • Nachdem ich ein paar mehr Wochen nicht am Set war und auch keine Ahnung hatte, wann wieder, weil ich genervt war von allem, was ich nicht kann...war mir das heute total egal, irgendwas gespielt, selbst rumkomponiert, Fills rausgehört und nachgespielt, Wunder über Wunder, alles lief...und himmelschreiendes Hallelujah, endlich läuft das Intro vom betrunkenen Seemann (Drunken Sailor von Cosmo Zaloom), woran ich keine Ahnung mehr wie lange schon sitze! Ich hatte Zeit und es war mir egal, ob es klappte...und dann tat´s das einfach und fortlaufend (hatte es zum Üben immer auf Dauerschleife)...ich glaub, das eigentliche Geklemme hatte ich im Kopf (nachdem der Ablauf erstmal klar war Steckengeblieben beim Raushören BD / Tomlauf )...Horray :D

    je langsamer desto schneller


    Uns interessiert ja nur das Spielen, nicht das Verzichten!
    (Hochi April 2019)

  • Danke ^^


    Ansonsten immer einen kühlen Kopf bewahren. Es gibt schlimmeres, als ein Fill nicht zu können SAGT der Richtige, ich weiß...

    Kühl ist der ja im Keller, zumindest äußerlich... Klar, passier ja durchaus öfter mal, dass was nicht wuppt, so kirre macht mich das nicht oft...es gibt Schlimmeres, aye, aber was gibt es Schöneres - als es dann doch zu können ;) :D

    je langsamer desto schneller


    Uns interessiert ja nur das Spielen, nicht das Verzichten!
    (Hochi April 2019)

  • Nachdem ich jetzt besser an meine Toms komme, habe ich erstmal das Tempo meiner Tomläufe nicht voreinander bekommen, weil ich mich ständig händisch verhedderte. Zu schnell, zu kompliziert, zu viel, total planlos und nicht groovig. Normalerweise mache ich Fills gerne an den Becken oder auf der Snare. Irgendwie hat vorhin der Schritt zurück im Kopf geklappt, Druck war weg, passende Musik in die Ohren und tatsächlich hauptsächlich die Toms gespielt. Nicht nur Fills, sondern als teilweisen Groove oder worauf auch immer ich Bock hatte. Und es hat sich kein Stück verkrampft angefühlt, war einfach nur ein Flow mit der Musik...so muss das sein.
    In dem Fall war es auch wieder ein "je langsamer desto schneller" oder "desto besser" ;)

    je langsamer desto schneller


    Uns interessiert ja nur das Spielen, nicht das Verzichten!
    (Hochi April 2019)

  • Hallo


    Hab dieses Jahr ne Menge lernen dürfen oder anders gesagt Altes neu erkennen lassen.


    Jahre lang hab ich immer wieder den Anlauf gemacht einfache Dinge wie 2 gegen 3 auf den Schirm zu bekommen. Muss gleich dazu sagen,dass meine letzte Unterrichtsstunde bei einem Lehrer knapp über 20 Jahre zurück liegt.
    Hatte so ca 8 Jahre Unterricht. Hab vieles gelernt jedoch,so weiß ich heute,hab ich nie gelehrt hinter die Noten,die ich spielen gelernt habe,zu schauen. Genauer gesagt,habe ich zwar verstanden wie ich es spiele sokll,aber nicht wirklich was.
    Ich habe zum größten Teil nur Handwerkzeug gelernt,aber nicht wie man sie anwendet. In den Jahren danach hab ich mich eigentlich nicht mit viel neuem beschäftigt. Erst als ich vor 4 Jahren meinen Trainerschein machte begann ich auch am Schlagzeug über den Tellerrand zu schauen. "Open handed playing" war so ein Thema,was ich immer umgangen habe. Hab es ausprobiert und hab gefallen dran gefunden. Nehme es als interessante Bereicherung.Hab aber auch festgestellt,dass einiges mit OPH besser funktioniert.
    Anfang des Jahre hab ich dann begonnen mich mit Poly-Gedöns zu beschäftigen,aber das einfachste wollte einfach nicht klappen. 4 gegen 3 war schnell auf die "Haben Seite" gelandet,aber 2 gegen 3 wollte einfach nicht klappen.
    Der Zufall sollte mir den Weg zeigen. Spiele gerne und vieles mit Ghostnotes.
    Gerade kann ja jeder,also hab ich mich mal an die Ungeraden gewagt. Die Triolen. Gespielt mit Ghost mal was anderes. Hab mal so verschiedene Möglichkeiten ausprobiert. Eine Figur,die die ich in der Notation"DF trommelt" benutze,gefiel mir besonders gut.
    Besonders die verschiedenen Orchestrierungen waren schick. Die Erleuchtung kam erst als ich mir die Notation farblich getrennt aufgeschrieben habe.
    Da lachten mich die 8tel in grün und die Triolen in blau verschmitzt von meinem Notenständer an. Hätten sie Worte dafür gefunden,dann hatten sie mir gesagt" Hey,wir sind schon längst da" ;)
    Ein Blick in meine alten Notenbücher lies durchblicken,dass ich das ganze Gedöns immer mal wieder gespielt habe,aber es einfach nicht als solches erkannt habe,weil es in der Notation versteckt war.


    Das war mein "kleiner Hüpfer" in diesem Jahr. Streng genommen bin ich ja schon gehüpft nur der Knoten in meinem Kopf ist weg. Das Phänomen 3 gegen 2 war nun endlich gelöst. Hab nur etwas länger gebraucht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!