Felle für Pappelkessel?

  • Hi Leute, gleichmal vorweg, hab die sufu schon durchforstet, bin aber auf mein individuelles Problem hin, nicht fürndig geworden.
    wollte mal von euch hören, was ihr für Erfahrungen mit Pappelkessel habt, bzw. welche Felle ihr dafür empfehlen würdet?
    Konfiguration ist 12,13,16,22. Hatte mir mal auf "Empfehlung" (nicht von hier) , die Pinstripe coated besorgt und musste feststellen, dass im vergleich zu anderen Sets ( auch Anfängerklasse),
    das meine ziemlich tot klingt. Habs schon mit stundenlangem Stimmen hin und her versucht, aber da ist wenig zu machen.


    Möchte allerdings nur ungern in zich neue Felle investieren, bis ich als nicht profi, irgendwann mal "die" Felle gefunden hab. Sind ja in der Summe auch net grad geschenkt...


    Ich spiele hauptsächlich pop, rock und allgemeine charts...
    Meint ihr ich sollte auf einlagige Felle umsteigen oder zweilagig und ungedämpft?


    Es wäre alles viel einfacher, wenn der Markt etwas übersichtlicher Wäre ?(


    Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht den ein oder anderen Tip, Hinweis geben. :thumbup:



    Vielen Dank schonmal im Voraus.
    The Duke

  • Also ich habe auf meinem Sonor Force 2000 Remo Suede drauf gehabt, und die haben in meinen Ohren wirklich gut geklungen.


    Wenn du dich aber etwas mit der Thematik trommeln stimmen beschäftist, dann wird dir recht schnell klar, dass das Kesselmaterial einen eher untergeordneten Einfluss hat.
    Besorge dir Fachlektüre (meine Empfehlung: Drum Tuning von Nils Schröder..er ist auch hier im Forum) ließ diese durch. Das Geld und die Zeit für das Buch spart dir im Endeffekt wieder Zeit und Geld weil du dann nicht wahllos Felle kaufst und herum probierst.

  • 1. Teste mal nur bei einem Tom mehrere Felle durch, um zu bestimmen, welcher Sound dir zusagt.
    2. Wenn dir Neukauf zu teuer schau in diverse Anzeigen ob dir jemand billig ein paar Felle abgibt. Oder frage einen Drummerkollegen ob er dir paar Felle zum testen überlässt.
    3. Spezielle Felle für Pappel gibt es nicht, es ist zu 99,99% wenn nicht gar zu 100% reine Geschmackssache.
    4. Es ist nicht wichtig, welche Musikrichtung du spielst, sondern welchen Sound du aus den Trommeln holen willst. Für eine Empfehlung braucht es in etwa eine Soundcharakteristik. Willst du offenen Sound, kommst du mit Obertönen klar, willst du einen gedämpften Ton, willst du einen kurzen Ton ecc.. ec.. Aber trotz dem allem: was du unter offen verstehst, könnte ich schon wieder als tuntig empfinden. Deshalb einfach wieder zurück auf Punkt 1. Man kann dir Empfehlungen geben, aber durchnudeln und testen mußt du selber. Das kann dir keiner abnehmen.


    Ach ich vergass Punkt 5. Ein A-set ist immer ein akustisches Set. Du darfst daher auch nicht den Raum vernachlässigen. Ein Drumset kann in einem Raum überragend oberaffengeil klingen und in einem anderen wiederum tot wie eine maustote Ratte.


    Viel Spass beim Testen. Ich würde dir gerne paar Felle zum Testen überlassen, aber Porto ins Ausland übersteigt leider den materiellen Wert um einiges.

  • Hallo Duke,


    aus meiner Sicht ist das kein Problem der Kessel sondern der Felle. Pinstripe ist halt nen Fell, welches relativ tot klingt auf Grund seiner Beschaffenheit. Ist halt Doppellagig, gedämpft und in deinem Fall sogar noch coated.


    Wenn du mehr Ton haben möchtest geht der Trend natürlich klar zu ungedämpften und wohlmöglich auch einlagigen Fellen. Aber ums ausprobieren kommst du wohl nicht drum herum. Allerdings brauchst du zum ausprobieren ja keine kompletten Sätze kaufen, sondern ein Einzelnes Fell für eine Tom. Außerdem solltest du auch das Resofell nihct ausser Acht lassén. Hast du da auch Pinstripe drauf?


    Gruß


    Fulla

  • Hi Duke,

    Du darfst daher auch nicht den Raum vernachlässigen.

    +1! Ich hab gerade mal zum Test ein Tom mit zu meinem Lehrer genommen, bei dem jedes Set zu jeder Zeit gut klingt (der Mann kann natürlich auch stimmen) und siehe da: In meinem Raum klingt die Trommel etwas nüchtern, bei ihm rund und perfekt. Tja.

    Pinstripe ist halt nen Fell, welches relativ tot klingt auf Grund seiner Beschaffenheit. Ist halt Doppellagig, gedämpft und in deinem Fall sogar noch coated.

    +1!
    Das Pinstripe ist umstritten, eben weil es derart gedämpft ist, dass es vielen als tot erscheint. Aber andere lieben es eben dafür. Wenn Du diesem Fell dann noch mit der Beschichtung einen Teil des Attacks nimmst, bleibt eben nur noch ein ... sagen wir ... sehr "trockener" (für mich: toter) Klang über. Und genau das scheint Dich ja zu stören, also: keine Beschichtung und keine so starke Dämpfung.


    Ich würde mir für mein Lieblingstom ein Emperor (doppellagig, klar) kaufen, aufziehen und schauen, wie's mir im Vergleich zum anderen pingestripeten :) gefällt. Ich bin sicher: besser. :)


    Viel Erfolg!
    Hajo K

  • Ich weiß nicht, wie bewandert du mit dem Stimmen bist. Ich gehe mal davon aus, dass da noch Potenzial ist (kein Grund sich zu schämen, die meisten Drummer tun sich damit schwer).
    Von daher kann ich dir das Buch von Nils empfehlen (wenn man bedenkt, dass es nicht mehr als ein einzelnes Fell kostet...)
    Mit dieser Lektüre gewappnet würde ich mir dann einfach ein Tom schnapen, bspw. 12", und mal die Stimmungen durchexerzieren, die in diesem Buch beschrieben werden. Das verschafft einem erstmal etwas Sicherheit durch Übung.
    Felle würde ich zunächst erstmal nicht tauschen, das kannst du später immer noch. Bei den genannten Fellen würde ich versuchen, die Tom möglichst resonant zu stimmen, also Schlag- und Resonanzfell etwas gleich hoch. Damit kriegst du maximalen Ton und Resonanz aus der Trommel, was der Charakteristik des Fells entgegen wirkt.


    Wünsch dir viel Erfolg, und vorallem Geduld! Die braucht man. Also wenn es beim ersten Mal nicht gleich funktioniert, einfach pause einlegen und das nächste Mal von neuem probieren.


    Grüße Marcus

  • So undurchsichtig ist der Markt eigentlich nicht:


    Remo Ambassador ist einlagig und eignet sich sowohl als Schlag- wie auch als Resonanzfell für die Toms. (Jazz, Pop etc...)
    Remo Emperor ist zweilagig und wird als Schlagfell gespielt. (Pop, Rock etc...)
    Remo Pinstripe ist zweilagig und am Rand verklebt. (Rock etc...)


    Dann gibts noch Remo Diplomat (Das ist einlagig und dünner als Ambassador) und Powerstroke 3 & 4 (diese werden aber eher auf der Bassdrum gespielt). Nicht zu vergessen CS ("Controlled Sound"), die mit dem aufgeklebten Punkt.


    Coated und Clear ist beschichtet und unbeschichtet.


    Kauf bei deinen Standardgrößen unbedingt einen Fellsatz. Der ist im Paket billiger.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

    Einmal editiert, zuletzt von Fl0gging ()


  • Pinstripe ist ein gute Fell, mittlerweile mit einem negativen Ruf. Wenn man nicht der Mörderdrumtuner ist, kann man dieses Fell uneingeschränkt empfehlen. Man darf halt nur nicht versuchen den Sound vom Black Album von Metallica zu imitieren, das geht zu 100% in die Hose :D

  • Hallo,


    1. Der Raum
    Der wird meistens vergessen.
    Ich spielte mal in einer Kapelle, die probte irgendwo im Keller, da klang alles blechern.
    Auf der Bühne im Gasthaus klang es dann wie aus dem Fernsehen, voll und toll.
    Dann hatte ich mal einen Proberaum mit Teppichvollverkleidung, da hörte man sein eigenes Wort kaum und jeder Ton verdorrte.
    Neulich in einem anderen Proberaum hat die Besitzerin mal ordentlich akustisch optimiert: vorher üblicher Wohnzimmermatsch,
    nachher hört man verstimmte Toms und kann Instrumente lokal orten. Wahnsinn.
    Da ich meine Becken gerne mit ins Bett und aufs Klo nehme, kann ich sagen: die klingen jedesmal anders.


    2. Die Stimmung
    So ein Nadelstreifenanzug wird ja von Metallern wie Jazzern gleichermaßen verwendet, die einen schrauben meist dezent,
    die anderen burschikos. Der Effekt ist unterschiedlich. Tatsache ist aber, dass zwei Lagen am Rande verklebt, eine gewisse
    Dämpfung erzeugen, die in manchen Räumen und auf manchen Trommeln als "tot" erscheinen mag.


    3. Die Trommel
    Neben dem Fell und dem Kessel sind da noch so dekorative Metallelemente verbaut. Die sorgen mal für Singen, mal für Trockenheit,
    mal für komisches Brummen, mal für Rasseln, mal für Scheppern, mal für gar nix. Da gibt es die verschiedensten Effekte und auch
    Bautechniken (Billigguss, Teuerguss, passende Gewinde, unpassende Gewinde, harte Reifen, weiche Reifen ...). Das sollte man auch nicht
    vergessen.


    4. Der Baum
    Die Pappel an der Nidda und die Pappel aus Fernost sprechen eine völlig andere Sprache. Ein Apfelweintrinker und ein Sakitrinker klingen
    möglicherweise anders, wenn sie singen.


    5. Die Spielweise
    Man kann so spielen, dass der Ton sich entwickeln kann und so, dass er abgewürgt wird.


    6.
    Trotz allem ist Pappel im Allgemeinen nicht das Härteste und Teuerste und es wird vor allem nicht bei hochwertigen Instrumenten der
    Profiklasse verbaut, folglich wird man da gewisse Abstriche in der Luft nach oben machen müssen, da gibt es Grenzen.
    Wenn es in der konkreten Anwendung mit den Nadelstreifen zu trocken erscheint, dann muss man wohl für mehr Frische bei ansonsten
    ähnlichen bis gleichen Umständen tatsächlich weniger gedämpfte Felle wählen.
    Wenn man nicht weiß, wie viel Frische man braucht und wie viel Dämpfung an welcher Stelle und auch seine Klangvorstellungen nicht
    verbalisieren kann (wie 99 % der Gesamtbevölkerung und 90 % der Hobbymusiker), dann wird man um den individuellen Test nicht herum
    kommen. Die Version, sich dabei auf eine (vornehmlich kleine, also hier: 12") zu konzentrieren, ist am Praktikabelsten. Da kann man dann
    mal alles drauf schrauben, was einem so in die Hände gerät, dann ist man hinterher schlauer und wird sich wundern, dass mit etwas
    Abstand und verbundenen Augen gar nicht so viel Unterschiede hört, wie man vorher dachte.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich hab an meinen Sonor Force 2000 Toms kürzlich neue Felle aufgezogen: Evans G1 Clear als Reso, Evans G2 Coated als Batter. Bin nach längerem Stimmen eigentlich ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis, vor allem im tieferen und mittleren Bereich gefällt es mir recht gut. Bezüglich tot-klingenden Toms hab ich die Erfahrung gemacht, dass die Stimmung vom Resonanzfell (und somit das Verhältnis zwischen Schlag- und Resonanzfell) enorm wichtig ist, also hier viel Zeit investieren! (besonders bei einem günstigen Pappel-Set kann man da denke ich einiges rausholen)
    Bei der Bass Drum hab ich auf dem Set die Emad Felle drauf, hatte damit noch nie Probleme irgendwie einen Pop/Rock-tauglichen Sound rauszubekommen.


    Greets
    Stefan

  • Ich habe die Tage ein Sonor Global Beat(10,12,14,18BD) mit einlagigen Aquarian Texture Coated bestückt, hatte das Vergnügen in einem Workshop den Herrn Masshoff und seine Stimm-Methode kennenzulernen und in ca. 20 Min das Set soweit durchgestimmt, dass selbst die billigen, hundsmiserabel verarbeiteten Pappelkessel mit hundsmiserabler Hardware vernünftig klingen. Stimmstabilität ist in dem Fall zwar ein anderes Thema, für den Proberaum zum Rumdatteln reichts aber.


    Gruß
    Delbert

  • @ Tschino: Ja, ich glaub auch, dass ich für das Porto gleich selbst neue besorgen könnte :D , aber dennoch Danke fürs Angebot! :thumbup:


    Fulla1984: Als Reso hab ich noch die originalen, ca.20 jahre alten Werksresos drauf. Aber zweilagige Felle als Reso machen doch keinen Sinn oder??


    Moigus: Naja, hab zwar schon oft mit "metrischen Gewindeschrauben" gearbeitet, würde mich aber was das Stimmen angeht (ist ja auch ne Sache der Gehörentwicklung) mit Sicherheit noch nicht
    als "fit" betiteln, sondern eher in die Kategorie "experimentierfreudig" einstufen ;) Meinst du, die Drum Tuning Bible könnte mir diesbezüglich auch weiterhelfen?


    @die happy: ja das kann ich mir gut vorstellen :thumbup:


    Jürgen K: ja da hast du Recht, es sind definitiv viele Faktoren, die den Sound beeinflussen. Für nen Anfänger wahrscheinlich zu viele, aber da muss ich mich halt durchprobieren :D


    st_b: hab auf der Bassdrum auch das Emad drauf und auf der snare Amba-coated und bin wirklich mit diesen beiden mehr als zufrieden, angesichts des Sets.


    @ delbert: und was lerne ich daraus? Man braucht net unbedingt ein vermögen ausgeben, um nen für die Verhältnisse eines Hobbydrummers vernünftigen sound rauszuholen. :thumbup: :thumbup:

  • Als Reso hab ich noch die originalen, ca.20 jahre alten Werksresos drauf. Aber zweilagige Felle als Reso machen doch keinen Sinn oder??

    Da liegt ein Problem. Die Resofelle sind nicht zu vernachlässigen, die würde ich als erstes tauschen, wenn die Pinstripes noch frisch sind. Ja, Einlagige sind standard, Amba oder G1.


    Meinst du, die Drum Tuning Bible könnte mir diesbezüglich auch weiterhelfen?

    Definitiv.


    Mit Pappel hat das Ganze so gut wie nichts zu tun. Natürlich ist Pappel nicht gleich Pappel, usw., aber wenn ein Pressspan-Set gut klingt, hab ich auch nichts dagegen, solange da Farbe oder Folie drauf ist.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Sorry dass ich den Tread nochmal ausgrabe, aber ich habe für mein Force 2000 DIE Felle gefunden.


    Meinen Vorrednern ist absolut nichts mehr hinzuzufügen und natürlich ist die Stimmung enorm wichtig.


    Nichts desto trotz:
    Die Felle:
    Auf den Toms hatte ich bereits die berühmt berüchtigten Pinstripes, Emperors, Evans g1,...
    Von einem Verkäufer im MusicWorld in Augsburg habe ich dann eine Empfehlung erhalten (nochmals vielen vielen dank dafür, an dieser Stelle!! :) )
    Remo Vintage A als batter und 'normale' Ambassador clear als Resos. DIE Traumkombination für mich. Die Toms singen zum ersten mal richtig (vielleicht auch weil ich jetzt ein bisschen besser stimmen kann. Hihi), auf den Floor Toms evtl etwas nervig, aber lässt sich mit moongel oder Ringen in den Griff bekommen.


    Unbedingt ausprobieren! :)


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