David Byrne: 'The internet will suck all creative content out of the world'
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Es gibt eine einfache Regel: Wenn Du zuwenig für etwas bezahlst, hast Du einen anderen bestohlen. Bestohlen nicht unbedingt immer nur in der Form von Geld, sondern durchaus auch als Zeit, Lebensqualität oder Gesundheit. Das gilt fürs billige T-Shirt, für den Billig-Urlaub und für die gestreamte Musik. Herr Byrne hat also durchaus recht, und ich stimme gerne mit ihm ins gemeinsame Kotzen ein.
Wenn man sich anschaut, dass heutzutage alle von allem möglichst viel haben wollen, aber natürlich nur bester Qualität und in "Profi-Ausführung", muss einem schnell klar werden, dass das nicht funktionieren kann. Es entsteht eine Fassadenwirtschaft, bei der vornerum alles prima aussieht, aber im Hintergrund laufen die ganzen Schweinereien ab - Ausbeutung, billigste Produktion, verbrecherische Methoden zur Kostensenkung (besonders lecker in der Lebensmittelindustrie!), Obsoleszens, etc..
Wenn das so weitergeht, gibt es irgendwann nur noch Dreck zu fressen, zu hören und zu atmen.
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Zitat
Wenn das so weitergeht, gibt es irgendwann nur noch Dreck zu fressen, zu hören und zu atmen.
Da sind wir jetzt schon angelangt.Übrigends danke für den Artikel
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Utopia:
Alle Band haben die Möglichkeit Ihre Fans und potentiellen Käufer ohne grosse Plattenfirma zu erreichen um direkt Umsatz zu generieren. Die Fans sind bereit für ein Produkt zu bezahlen, es werden verschiedene Produktvarianten angeboten (Download, CD, Vinyl...). Der Künstler hat durch direkten Absatz ein Einkommen welches den Grossteil seiner Lebenkosten deckt.
Realität:
Alle Band haben die Möglichkeit Ihre Fans und potentiellen Käufer ohne grosse Plattenfirma zu erreichen ohne nennenswerten Umsatz zu generieren! Die Fans sind nicht bereit für ein Produkt zu bezahlen welches Sie ohne grosse Umstände auch kostenlos in vergleichbarer Qualität streamen können. CD und Vinyl werden hauptsächlich bei Konzerten in geringen Stückzahlen abgesetzt. Der Künstler kann glücklich sein wenn seine Band die Kosten deckt.Ich glaube die meisten unter uns leben leider in der Realität und nicht in Utopia.
Die andere Seite der Medallie ist natürlich auch dass man durch die Digitalisierung nun selbst Aufnahmen erstellen kann, an die vor 15 Jahren noch nicht mal zu denken war.
Auch haben einige YouTuber durch Ihre Kanäle eine recht gutes Einkommen. -
Keine Darstellung ohne Gegendarstellung: http://www.theguardian.com/com…-wrong-spotify-thom-yorke
Passend zum Thema wäre noch die Wutrede von Sven Regner 2012 zu erwähnen.Und daß die Menschheit irgendwann an ihrem eigenen Dreck und ihrer Unzugänglichkeit zugrunde geht steht außer Frage. Allein den Zeitpunkt dafür zu bestimmen ist eine echte Herausforderung, jedoch eine gewagte These sei mir erlaubt: Hätte sich dieser fiese Meteorit vor 65 Millionen Jahren nicht zufällig die Erde als Ziel ausgesucht müssten wir uns heute keine Drogen einpfeifen um uns am nächsten Morgen mit einem künstlichen Echsenschwanz am Bürzel des Lebens zu erfreuen. Unter Umständen hätten wir trotzdem heute die gleichen Probleme und Gwar wäre ECHT
Und da das Wetter heute so gar nichts Nettes an sich hat noch ein Spiegelbericht über Konsum und Verzicht desselbigen.
http://www.spiegel.de/wirtscha…en-wachstum-a-923964.html -
Danke Oaky, auch interessant, diese Gegendarstellung zu lesen.
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... und jetzt ist auch noch Lou Reed gestorben.
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Zitat
Da sind wir jetzt schon angelangt.das kann ich mal nicht so stehen lassen:
Nein, zumindest beim Essen definitiv nicht!
Hier hat man die freie Entscheidung sich hochwertig zu ernähren oder eben nicht.
Bei Luft und Lärm ist aber in der Tat viel Dreck dabei. -
Wie willst du dich bewusst hochwertig ernähren, wenn du weder Einsicht noch Kontrolle in den Produktionsprozess hast?
Mit anderen Worten, Du weißt nicht was drinn ist, im Essen. Die Entscheidung wird dir also zunehmend abgenommen.
Zudem weißt du nicht womit die Tiere gefüttert wurden die du isst, und selbst wenn du Vegetarier bist, weißt du nicht wie die Pflanzenteile hergestellt worden sind die du isst.
Die einzige Ausnahme bildet vielleicht ein auf dem Land Lebender, der die Möglichkeit hat seine Nahrungsmittel beim Bauern seines Vertrauens zu beziehen. Aber das sind die Wenigsten.
An dieser Stelle auch ein dreifaches Hoch auf unsere baldige neue SUPERMINISTERIN, Frau Ilse Aigner...für die jahrelange starke Lobbyarbeit für die Lebensmittelindustrie!
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Hi One,
ich oute mich hier mal.
Ich bin Bio-Gemüseanbauer und weiß exact was in meinem Gemüse steckt. Ich kenn eine Menge Kollegen für die ich meine Hand ins Feuer legen würde.
Ich verkaufe mein Gemüse und auch das der Kollegen auf den Märkten in "großen" Städten.
Die Leute brauchen also nur entscheiden ob sie zu mir (als Beispiel ) kommen oder zu Aldi etc. gehe.
Woher wissen meine Kunden das sie bei mir wertiges Gemüse bekommen??
Da ist einmal die staatliche Kontrolle die jedes Jahr ALLES kontrolliert aber es ist vor allem das Vertrauen das mir meine Kunden entgegenbringen. Und ich denke das ich das nicht enttäusche!
Von daher finde ich schon das man durchaus die Möglichkeit hat gute LEbensmittel zu bekommen.
Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen das die LM- und Agrarindustrie immer mehr Dreck ins Essen mischt und viele aus Bequemlichkeit, Geldmangel, Unwissenheit oder schlicht Ignoranz dies mit ihrem Kaufverhalten unterstützen.So ich muß jetzt was leckeres Essen
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Die einzige Ausnahme bildet vielleicht ein auf dem Land Lebender, der die Möglichkeit hat seine Nahrungsmittel beim Bauern seines Vertrauens zu beziehen. Aber das sind die Wenigsten.
da kommt mir doch das stichwort genmanipuliertes saatgut in den sinn, auf das dann die copyright lobby ihren anspruch erhebt. sowas darf man dann nur mit einer lizenz sähen. aber gleichzeitig mutiert es mit anderem. wehe dir wächst dann sowas in deinem garten. dann hast du den abmahnanwalt vor der tür stehen.
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Ok, wenn Du ein Gemüsebauer bist, ist es für Dich was anderes klar. DANN hast du natürlich Einblick in den Produktionsprozess.
Aber oft ist es schon schwierig, Saatgutmonopole sind ein gutes Beispiel oder frag doch mal eine Fischverkäuferin im Supermarkt, wo der Fisch herkommt, die können dir vielleicht grade noch sagen ob er ein Zertifikat hat. Letztendlich schützt man die Industrie, aber nicht den Verbraucher und auch nicht die Umwelt. Genauso wie in der Pharma- oder Autoindustrie. Und bei Lebensmitteln gibt es einfach das Problem, dass wenn du für dich sagst, ich will ZB. keine Produkte essen, die mit genmanipulierten Materialien hergestellt wurden, du aber nicht sehen kannst ob das der Fall ist, dann biste gekniffen. Es wird entgegen der aussage von frau Aigner zunehmend intransparenter.
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Wenn Biokauf wirklich so sauber ist, dann frage ich mich, wie es dann sein kann, daß doch das ein oder andere mal ein Skandal ans Tageslicht kommt. Oder ist das nur von der Lebensmittelindustrie eine iniziierte Kampagne um dem Biobauern zu schaden?
http://www.spiegel.de/wirtscha…unktioniert-a-802245.html
Ob wahrheitsgemäß oder auch nicht, zeigt es halt, daß der Kunde sich auf garnix verlassen kann, schon garnicht auf durchgeführte Kontrollen. Das soll jetzt wirklich NICHTS gegen Biobauern sein, aber es erklärt, wieso - ob von Medienseite/Industrieseite geplant oder auch manipuliert stelle ich mal so dahin - die Bürger dieser Welt sich an gar nichts mehr orientieren können.ABER ZUM EIGENTLICHEN THEMA: Schuld an der ganzen Misere sind doch dann wir Konsumenten. Schließlich sind wir die es die den Markt bestimmen. Internet ist eben Fluch und Segen zugleich. Verringert wahnsinnig Arbeitszeit, ist aber auch ganz schnell missbraucht. Wo man früher einfach Fotos gemacht, entwickelt und ausgetauscht hat, drückt man heute auf einen virtuellen Knopf und wirft man sie dann keine Minute später ins Internet. Und dort sind sie dann schneller irgendwo wo man sie nicht haben will... Ich finde nicht, daß es heutzutage eine schlechtere Zeit ist, es ist einfach eine ANDERE Zeit. Wo ein Markt sich zumacht (Industriemarkt, CD-Verkäufe) tun sich halt andere Märkte auf. Man muß in der Lage sein sich anzupassen. Und wer das nicht imstande ist (aus welchem Grund auch immer) muß halt als Emirit leben.
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Sowas wie diese Forum ist natürlich eine überaus positiven Erscheinungen im Internet, auch findet man bei YouTube gelegentlich Videos von Gigs die man anders so wohl anders nie zu sehen bekommen hätte (teilweise Bootlegs, teilweise einfach so mitgefilmt).
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Keine Darstellung ohne Gegendarstellung: http://www.theguardian.com/commentisfree…tify-thom-yorke
Die Gegendarstellung ist völlig substanzlos. Herr Allen verschiebt das Problem vollständig auf die Veränderung des Marktes. Er scheint als gegeben hinzunehmen, dass man sich dieser Veränderung meinungsfrei und willenlos unterwerfen muss. David Byrne weist in seinem Kommentar darauf hin (ohne konkreten Vorschlag zwar, aber immerhin), dass es gilt, die Zukunft des Marktes mitzugestalten, und sich als Kreativer nicht bedingungslos dem Willen derer zu unterwerfen, die ihr Geld rein über die Vermarktung erwirtschaften.
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Er scheint als gegeben hinzunehmen, dass man sich dieser Veränderung meinungsfrei und willenlos unterwerfen muss.
Das ist deine ganz persönliche Schlussfolgerung, die ich z.B. nicht teile. Allein, dass hier eine Diskussion stattfindet führt den Begriff "meinungsfrei" ad absurdum.Fakt ist: Das Internet ist da - und es wird auch nicht wieder weggehen. Jedes Produkt, das durch eine Leitung passt, hat schon massive Probleme oder wird sie in naher Zukunft ganz sicher bekommen.
Und da werden noch Dinge auf uns zukommen, von denen wir im Moment noch nicht mal zu träumen wagen (Stichwort "3-D-Drucker").Finde ich das alles gut? Nein, überhaupt nicht.
Versuche ich deswegen, die Zeit zurückzudrehen? Nein, ebenfalls nicht.Der Ansatz kann nur darin liegen, dass wir uns als Gesellschaft darüber klar werden müssen, was uns kreative und künstlerische Arbeit wert ist - und wie wir diese Arbeit zukünftig entlohnen wollen.
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Meiner Meinung nach hinkt die Gesellschaft der Technik hinterher.
Grundsätzlich ist es doch unglaublich, das man heutzutage seine Musik privat in guter Qualität aufnehmen kann. Und so verbreiten kann, das fast die ganze Welt Zugriff darauf hat.
Andererseits ist es richtig das darunter die Künstler leiden. Ich denke man muss heutzutage die Bands unterstützt in dem man zu Konzerten geht und Merchandising kauft. Sobald jemand bei einem Major Label ist glaube ich auch nicht das von einem CD verkauf noch viel für die Band übrig bleibt.
Daher der einleitende Satz: Die Gesellschaft hinkt der Technik hinterher. Musik kostenlos ist vollkommen okay, wenn die Leute die Musiker anderweitig entlohnen. Aber ist es denn für die Gesellschaft gut das Menschen so viel Vermögen haben wie z.B. David Byrne?
Ich denke die Musik wird in Zukunft mehr wie ein Werbeplakat sein und die Konzerte und Merch. das Produkt über das Umsatz generiert wird.Leider war ich mir vor ein paar Jahren auch extrem sicher, dass durch das Internet die Leute wieder zu Qualitativ hochwertiger Musik zurückkehren und nicht bei den 08/15 Produktionen der Plattenindustrie stecken bleiben (u.a. Castingshows...). Das ist bisher ja auch nicht wirklich eingetreten.
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So sehr ich das Internet als Verbreitungsplattform für Informationen, neue Bands usw. schätze, so sehr verstehe ich auch die Nöte von arbeitenden Menschen, die immer schlechter bezahlt werden. Das ist ja nicht nur in der Musikbranche so. Der Trend geht zur Selbstdarstellung als Führungskraft, derjeneige, der die Arbeit macht, wird nur noch als Kostenfaktor und Resourcenverschwender (Arbeitsplatz usw.) angesehen. Das hat David hier schön rausgestellt: Streamer und Labels sind sich einig und machen Kohle, nur der Künstler (ohne den es beide nicht gäbe) schaut in die Röhre. Ein schönes Beispiel, wie pervertiert unser Wirtschaftssystem und unser Verständnis von Leistung geworden ist: Darstellung ist alles, Herstellung ist nichts. Leider sind Künstler erpressbar: Kreativität muss raus, egal wie - aber man muss auch leben. In Zukunft wirds also nur noch kreative Hobbymusiker und You-Tube-Selbstdarsteller geben... und noch so ein paar Dinosaurier, die reich genug sind, um sich so ein teures "Hobby" leisten zu können. Ist das gut oder schlecht?! Es ist.
Wer hätte das damals gedacht, als die Plattenindustrie von der Möbelindustrie erfunden wurde, um ihre Musiktruhen besser zu verkaufen... -
"Qualität wird zum Zeitproblem!"
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