E-Drum stört Nachbarn

  • Hallo,


    ich habe mir vor einer Woche das Millenium MPS 600 mit Gummipads gekauft. Nun hing heute im Hausflur (!!!) für alle sichtbar ein Zettel, dass ich bitte das Schlagzeug leiser spielen soll, denn man habe keine Lust immer die Polizei wegen Ruhestörug rufen zu müssen 8|
    Zur Erklärung: Ich habe nicht während Ruhezeiten gespielt und hatte auch immer nur Kopfhörer auf. ich besitze nicht mal einen Verstärker für die E-Drum.


    Ich habe nun heute Waschmaschinen-Dämmmatten geholt und sie komplett unter die E-Drum gelegt und dort drunter noch einen Teppich. Für ein richtiges Podest habe ich zur Zeit kein Geld. Des Weiteren habe ich meine zwei Beater mit Schaumstoff umklebt, damit der Aufprall auf dem Kickpad reduziert wird. Und noch dazu einen alten Schaumstoff aus einem Topperbezug eines Bettes an die Wand hinter der E-Drum genagelt.


    Jetzt meine Frage: Ich habe nun schon viel gemacht, um den Lärm zu reduzieren, sprich eine E-drum, nur Kopfhörer benutzt, nicht während der Ruhezeiten gespielt, Boden gedämmt, Beater gedämmt, ... Können mir die Nachbarn da noch groß etwas? Zudem muss ich sagen ich spiele sehr seicht auf dem Set, also ich holze nicht unnötig auf die Pads drauf.
    Und wie lange dürfte man mit einem normalen Schlagzeug täglich spielen?


    Ich bin sehr frustriert. Habe mich so auf das Set gefreut und nun das.. :(


    Danke und liebe Grüße im Voraus

  • Ja, das verstehe ich auch und werde ich auch noch machen. Allerdings habe ich dafür zur Zeit kein Geld und deswegen interessiert mich wie lange ich pro Tag so spielen dürfte?

  • Das Thema kommt häufig vor hier.
    Grob zusammengefasst kann man sagen, dass die rechtliche Situation nicht einheitlich ist und durchweg dazu geraten wird, schalldämmende Maßnahmen zu ergreifen und sich mit den Nachbarn über Spielzeiten zu einigen.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Kommunikation ist Alles, allerdings nicht über Zettel im Hausgang. Ich würde auf jeden Fall mal die Nachbarn die unmittelbar an Euch dran wohnen befragen ob sie das Geklöppel stört, und ob man nicht eine Zeit zum Üben vereinbaren kann.
    Auf die Richtlinie täglich 1-1,5H zwischen 15-22 Uhr kannst Du Dich auf keinen Fall verlassen. Auch ein Blick in den Mietvertrag hilft auf jeden Fall schonmal um sich gegen Klauseln abzusichern.
    Jag mal die Begriffe Schlagzeug Ruhestörung Gesetzgebung durch die Suchmaschine, Du wirst vor lauter Lesen nicht mehr zum Üben kommen. Ich denke da gibt es kein einheitliches Urteil, es hängt von den lokalen Gegebenheiten ab.

  • Hi Malpa,


    die Enttäuschung kann ich gut verstehen! Kommt natürlich auch daher, dass uns von Werbung und Verkauf immer suggeriert wird, ein E-Drums sei leise. Es ist alles mögliche, nur eben nicht leise. Und ... ich würde definitiv lieber jemand über mir Klavier üben hören als jemand an einem E-Drum.


    Also ... auch ich würde dringend dazu raten, nicht auf vermeintliche Rechte zu pochen, sondern die kleine Tour durch den Hausflur zu machen und zu klingeln. Mir ist aufgefallen, dass es sehr viel hilft, wenn man ganz genau nach den Störgeräuschen fragt. Sprich: Gibt es viele helle Schläge (dann hört man in der Nachbarswohnung also alles) oder eher dumpfe Töne (dann ist es, wie immer, der Trittschall). Wenn man dann andeutet, dass man versuchen will, über das bisherige hinaus noch mehr zu dämmen, entspannen sich die Gemüter meist und vielleicht gibt's dann bis zum Podest die Möglichkeit sich auf Zeiten zu einigen.


    Viel Erfolg!
    Hajo K


    P.S.. Falls es einen halbwegs trockenen Keller gibt: Das ist 'ne Ecke leichter und günstiger in Gang zu bringen als ein *wirklich effektives* Podest.

  • Danke für eure Antworten.


    Leider ist es mit dem Klingeln nicht so einfach, da es sich um Nachbarn handelt, die versuchen alles künstlich zu einem Problem zu machen. Deshalb auch der Zettel im Flur. Die sagen nicht mal Hallo oder sowas. Deswegen dachte ich, dass ich mich wenigstens rechtlich absichern kann, aber naja..


    Dämmende Maßnahmen hab ich ja schon gemacht erstmal soweit und irgendwo sehe ich auch nicht ein gar nicht spielen zu dürfen..

  • Wenn der Nachbar nicht zur Kommunikation bereit ist, einen lieben 'Brief schreiben, in dem Du diesen aufforderst, mit dir zu reden, ansonsten kaufst Du Dir ne alte Geige vom Flohmarkt und übst damit. :D

  • *lach* :D


    Hm, das wäre natürlich eine Möglichkeit. Sollte man auch direkt reinschreiben, dass man das Spielen auf maximal 1,5 Stunden am Tag reduziert (natürlich nicht innerhalb der Ruhezeiten) und man nun auch zusätzlich dämmende Maßnahmen gemacht hat? Oder etwas davon weglassen?

  • Servus,


    zum Thema selbst ist ja schon vieles gesagt worden. Du schreibst aber auch:

    man habe keine Lust immer die Polizei wegen Ruhestörug rufen zu müssen


    Was haben denn die Herren von der Innenbehörde zu Dir gesagt? Die hören sich bei derlei Fällen die vermeintliche "Ruhestörung" gerne selbst mal an. Deren Einschätzung wäre doch dann bereits ein guter Hinweis für dämmende Maßnahmen.


    Viele Grüße vom Ide

  • Für den Beater giebt es 2 nützliche Alternativen:
    http://www.r-drums.com/shop-1/…/#cc-m-product-8214696493
    oder
    http://www.drum-tec.de/drumtec…sorbingbeater-p-1574.html


    Drumtec bietet verschiedene Sets auch mit Schallschutzstempeln an: http://www.drum-tec.de/roland-…-komplett-set-p-1823.html . Einzeln habe ich die aber noch nicht gesehen. Aber das währe aber evtl. auch ein preiswerter Basteltipp.

  • Ich würde auch erstmal "Reden" versuchen. Ansonsten: Wenn Du der Meinung bist, die Ruhezeiten zu beachten und Dein Getrommel grundsätzlich verträglich ist: lass' es halt drauf ankommen. Hast ja wenigstens Dein Bestes gegeben...

    Rogers, Gretsch und Toontrack beherrschen mein Leben!

  • Hast Du vielleicht die Möglichkeit das Set an einer anderen Stelle aufzubauen? Liegt der Wohnbereich des Nachbarn vielleicht direkt unter dem Set? Vielleicht ist im Keller noch eine Ecke frei? Ansonsten gibt es -zig Bauanleitungen für preiswerte Trittschall Podeste. Im Zweifelsfall 2 MDF Platten und im Abstand von 30-50cm halbe Tennisbälle drunter kleben. Und vielleicht die Waschmaschinen Matten noch oben drauf

  • Völlig richtig.


    Fakt ist wenn wir etwas mehr über die räumliche Anordnung des Sets wie auch des sich gestört fühlenden wissen/wüßten wären womöglich diverse "Ausweichmanöver"/Aufstellvarianten denkbar die das Problem möglicherweise entschärfen könnten.


    Ganz grob empfehle ich neben diversen Methoden der Entkopplung noch die weitest-mögliche Distanz zum Ohr des Musikphobikers und sollte es womöglich nicht nur der Trittschall der Kick sein eventuell auch etwas leichtere Sticks (dies können dünnere sein oder wer partout keine dünneren spielen mag: oftmals bewirkt schon ein Switch von Hickory zu oftmals leichteren Weißbuche oder Ahorn-Sticks etwas subtilere Dynamik) . Etc. etc.


    Was ich auch oft gemacht habe: auf Gummipads (von denen viele schon per-se recht laut sind, insbesondere wenn diese materialtechnisch recht hart sind) "neopren"-artige Mauspads anbringen bzw. zuschneiden. Dies macht zwar die Triggereigenschaften deutlich schlechter, (etwas davon kann man aber über die kalibrierung der "Sensitivity-Einstellung wieder "zurückholen") aber vermindet die Anschlaglautstärke DRAMATISCH und nähert Toms, Snare und Kickpedal im Anschlagsverhalten und nun deutlich weicheren/ reduzierteren Rebound oftmals (gerade bei seher harten Gummipads) einer echten! Trommel beeindruckend gut an.


    Willk sagen: Vieles ist noch machbar - sich vom Musikphobiker jetzt nicht kirre machen lassen. :D


    Edits:
    Auch noch der vorsichtige Hinweis ;) , dass insbesondere bei Drumstartern oftmals viel zu viel In das Instrument "hineingespielt" wird. Also ungeeignete bis falsche Bewegungsabläufe nicht nur zu einer unnötigen Materialbeanspruchung und einem dramatischen zuviel an unnötiger Lautstärke führen, sondern jene nebenbei erwähnt auch körperlich auf Dauer Probleme machen können. Da helfen natürlich sinnhafte beständige Unterweisungen eines erfahrenen Drummers zum Erlernen der korrekten Bewegungsabläufe. Das muß hier keinesfalls vorliegen... aber Kollegen und ich haben das faktisch schon so oft real gesehen... das es erwähnt werden sollte/muß. Selbst dann wenn es hier im Einzelfall vielleicht nicht zutrifft.

  • Nun ich spiele nicht erst seit gestern deswegen spiele ich auch die Fußmaschine recht seicht. Die beater von drumtec hatte ich schon gesehen aber ich bräuchte zwei und die sollen sich sehr schnell abnutzen. Scheint also eine teure alternative zu sein.


    Die Polizei war ja gar nicht da. Das ist ja der Witz an der Sache. Und ich habe auch das Gefühl die würden nur müde schmunzeln wenn die um 16 Uhr gerufen werden und meinen Aufbau sehen. Der Nachbar neben uns zum Beispiel hat gar nichts mitbekommen und war verdutzt dass ich überhaupt ein Schlagzeug besitze.


    Wie gesagt reden ist bei denen nicht, da die nicht mal zurück grüßen können, wenn man ihnen hallo sagt


    Woanders aufbauen kann ich das Set nicht, da ich noch keine eigene Wohnung habe und mein Zimmer so schon komplett voll ist. Ich glaube unter meinem Zimmer liegt das Schlafzimmer des Nachbarn. Aber da ich nur nachmittags spiele..

  • Oh je....wenn die Strassenbahn fast ins Haus donnert und ein Flieger die Ziegel vom Dach reisst, scheint manche Leute nicht zu stören.
    Aber rhythmisches Getrommel....das geht gar nicht.


    Frag mal ein paar der vielen Member ob sie trotz Trittschallpodest noch mit Freude und einigermasssen locker üben können! Insbesondere dann, wenn sich schon "Nachbarn" wegen des Schlagzeugspiels beschwert haben.


    Ich will dir ja nix madig machen. Ist mir aber so ergangen und das im eigenen Haus. Ich hatte einfach keinen Bock mehr...und nur weil sich gegenüber eine Nachbarin in lauen Sommernächten gestört fühlte. Was tatsachlich auch meinem Keller drang, konnte von jeder stimmkranken Nachtigall übertrumpft werden.


    Was ich damit sagen will...schaffe Klarheit mit den Nörglern und schaff dir ein dickes Fell an, wenn es zu keiner für beide Seiten erträglichen Lösung kommt.

  • Oh je....wenn die Strassenbahn fast ins Haus donnert und ein Flieger die Ziegel vom Dach reisst, scheint manche Leute nicht zu stören.
    Aber rhythmisches Getrommel....das geht gar nicht.


    Frag mal ein paar der vielen Member ob sie trotz Trittschallpodest noch mit Freude und einigermasssen locker üben können! Insbesondere dann, wenn sich schon "Nachbarn" wegen des Schlagzeugspiels beschwert haben.


    Ich will dir ja nix madig machen. Ist mir aber so ergangen und das im eigenen Haus. Ich hatte einfach keinen Bock mehr...und nur weil sich gegenüber eine Nachbarin in lauen Sommernächten gestört fühlte. Was tatsachlich auch meinem Keller drang, konnte von jeder stimmkranken Nachtigall übertrumpft werden.


    Was ich damit sagen will...schaffe Klarheit mit den Nörglern und schaff dir ein dickes Fell an, wenn es zu keiner für beide Seiten erträglichen Lösung kommt.

  • Das ist eben auch, man muss es leider sagen, typisch Deutschland. Hier leben viele Menschen, die glauben, dass wenn man nur ETWAS hört, handelt es sich gleich um Ruhestörung.


    Letztendlich koppelt sich ein derartiger Verstoß aber an eine messbare Geräuschbelastung. Also um so und so viel DB. Wenn du es schaffst die Lautstärke zu drücken, so dass es nicht mehr ist als ein normales Geräusch, du weiterhin die Ruhezeiten beachtest, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen dass deine Nachbarn eine rechtliche Grundlage haben gegen dich vorzugehen.


    Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschließen. Suche das Gespräch und dokumentiere das, ergreife die möglichen Maßnahmen zur Dämmung und dokumentiere das. Damit solltest du eine gute Grundlage haben, dein Hobby auszuüben. Ob das dem nachbarschaftlichen Miteinander zuträglich ist, steht auf einem andere Blatt.


    Fakt ist, man darf in seiner Wohnung Geräusche machen, das nennt sich im Allgemeinen "Leben".

  • Die beater von drumtec hatte ich schon gesehen aber ich bräuchte zwei und die sollen sich sehr schnell abnutzen. Scheint also eine teure alternative zu sein.


    Nicht wenn du einen glatten Aufkleber auf das Fell draufmachst. Oder glattes Tape oder irgendwas. Dann halten die schon eine Weile.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!