Ultimativer Bassdrum-Micro Vergleich

  • Hi charly82,

    Ich denke das Micro ist einfach überfordert mit dem Schalldruck, lest man in einigen Foren, wenn man mein Micro googelt...
    hoffe, dass ich bald zum Echttest komme.

    kann ich mir nicht so ganz vorstellen, denn lt. Audix soll das Mikro ja zur Aufnahme von Kicks geeignet sein.
    Stell doch mal 'ne Aufnahme hier rein, das hilft ungemein bei der Einschätzung!


    Grüße
    Hajo K


    P.S.: Was ist denn mit Oliver Steins Thema: Spieltechnik? Gerade, wenn Dir der Ton zu kurz ist, wird kaum das Mikro eine Rolle spielen. Entweder die Spieltechnik oder andere Faktoren wie Fellwahl/-dämpfung und natürlich auch der Aufnahmeraum.

  • Hi,

    kurzer Probenmitschnitt (nichts professionell eingeübtes oder so :-D)

    klingt nett, :) nur ... äh ... ich dachte eigentlich an eine Aufnahme, bei der wir *ausschließlich* die Bass Drum hören. Denn um die soll's ja gehen, nicht um euren Gitarristen, Bassisten und den Sänger. Nicht mal um Snare, Toms und Becken. ;) Gib doch dann noch kurz ein paar Hinweise zum Aufnahme-Setup.



    Gespannte Grüße
    Hajo K

  • Okay, werd ich bald erstellen :rolleyes:
    Aufanhmesetup ist folgendes:
    Mischpult Mackie Onyx 32 Kanal mit 2 paramentr. mitten
    Equalizer, Hall und delay weiß ich nicht auswendig, welche Marken.
    Bei mir wird fast alles mit Audix F10 abgenommen (1x snare, 1x hi-toms, 1x Low toms)
    Dazu 1x Audix overhed (weiß ich auch die genaue Bezeichnung nicht..)
    Bassdrum ist wie gesagt Audix F12


    Dann haben wir noch einen Fender Jazz Bass mit Gallien Krüger Rumms-Kiste
    Eine Fender Strato Caster mit 4x12" Laboga Verstärker
    Eine Line 6 Gitarre
    eine Gibson ?? mit line 6 Effektgerät
    1 Keyboard
    1 Leadsänger
    3 Chorsänger


    ...so im groben.. alles in allem 6 Leute


    ich fürchte das hast Du nicht gemeint, oder? :D


    lg, charly

  • Hi charly,

    ich fürchte das hast Du nicht gemeint, oder?

    nicht 100%ig, aber ist doch immer gut zu wissen! :D


    Bin gespannt auf die Solo-BD! Bis bald,
    Hajo K


    P.S.: Mir ging's bei dem Setup natürlich darum, zu verfolgen, welchen Weg das Signal geht. Nicht selten gibt's da plötzlich Überraschungen. Aber erstmal hören ... ich tippe nach wie vor auf das Thema Spieltechnik.

  • Ich hatte vor 20 jahren unseren alten Tontechniker überraschen wollen und ein E-Voice ND 868 in meine 20" Force 3000 BD gepackt, weil er bei dem D 112 immer über mangelden Bässe klagte. Die Reaktion:"Alter bist Du behämmert? Das musst Du mir sagen, hier kanllen gleich die boxen durch!" Seit dem war AKG für mich kein thema mehr.

  • https://soundcloud.com/charly82/bd-test2


    nun endlich da. Wie gesagt, mit Audix F12
    wir haben 2 param. mitten, bei welchen ich bei beiden den schlechtesten Sound gesucht habe und dann abgedreht. Bass und Hochtöne sind noch da.
    In der Bassdrum ist der Spezial DW-Polster (eher klein)
    Micro war eher am Resofell, aber in der Trommel
    Kein Hall oder so drauf


    Bitte um comments (ich finde der sound ist wirklich nicht gut..)


    hoer nochmal das Gesamtkit mit Abnahme BD, Snare und Overhead:
    https://soundcloud.com/charly82/test1-gesamtkit


    THX!


    Charly

  • such mal mit deinen tiefen parametrischen mitten den klong/holzbereich zwischen 200-400 Hz, dreh den gain rein, dass du richtig pappe hörst. sweep dann mit dem freq band durch, und dort wo es ziemlich unangenehm holzig klingt lässt du den freq regler drehen und senkst mit dem gain regler ab, da solltest du dann schon etwas mehr "wumms" merklich hören.


    mir kommt es aber auch vor, dass die BD minimal übersteuert klingt.


    greetz

    *es muss clippen!
    *wer einschlafe mit popo die kratz, der aufwache mit finger die stink...!


    Death Metal: Souldevourer
    Acoustic Covers with Flair: Ruppert Spielt

  • Hi charly,


    klingt in der Tat sehr unerfreulich matt und gedämpft! Was mir auffällt:

    • der Ton (wie Du schon schriebst) ist sehr kurz
    • man hört praktisch keinen "Impuls", man hört den Ton, aber der hat keinen Druck, ist "breiig", undefiniert
    • ihm fehlt praktisch völlig der sonst immer irgendwie noch hörbare Attack ("Kick")
    • die Snare ist extrem gut hörbar

    Mein Eindruck: An der Klangregelung kanns nicht liegen, denn Du hast ja schon deutlich Höhen drin (Snare). Am Mikro könnte liegen, dass es kaum Impuls nachzeichnet, aber so recht mag ich immer noch nicht dran glauben: Hör mal in meine Aufnahme mit dem 50-EUR BD300 rein. Aber in der Tat wäre das jetzt mein erster Griff: Ich würde mir mal eines der üblichen BD-Mikros ausleihen, zur Not in einem Laden.


    Nochmal systematisch: Was für mich bleibt, sind Faktoren, die diese enorme Dämpfung produzieren könnten:

    • und zuallererst: Deine Technik. Dazu hast Du noch nichts gesagt: Wie spielst Du? Bleibt der Schlegel im Fell? Dann raus damit. Der Klang als solcher wäre noch nicht viel schöner, aber zumindest nicht derart tot. (Wie klingt denn eigentlich Deine BD subjektiv beim Spielen für Dich?
    • Felle: Welche Felle setzt Du ein? Darüber haben wir noch gar nichts erfahren, dabei sind die ja ganz entscheidend. Wäre möglich, dass das Schlagfell tot ist (evtl. schon beim Kauf). Wie hoch ist das Resofell gestimmt? (Lasch: wenig Sustain, hoch gestimmt: mehr Sustain)
    • Dämmung in der BD: Ich mag einen kurzen, knackigen Ton und hab daher bewusst deutlich gedämmt. Wie klingt denn Deine Bass, wenn Du die von Dir angesprochene Dämmung mal ganz heraus nimmst?
    • Das Resoloch: Wie groß ist es und wo ist es positioniert? Je größer und je mittiger, desto weniger Funktion bleibt dem Resofell.
    • Der Beater: Was für eine Fußmaschine setzt Du ein und wie ist der Beater beschaffen? Ich kann's mir nicht so ganz vorstellen, aber vielleicht kommt ein Teil des Matsches auch von hier.
    • Am Unwahrscheinlichsten, aber "Shit happens": Vielleicht hat die Bass Drum selber 'ne Macke. Vielleicht sind die Gratungen nicht in Ordnung? Die Trommel ist unrund ... who knows? Das wäre meine letzte Station, wenn ich alles andere durchhätte. (= BD durch Profi checken lassen.)

    Alles in allem für mich ein Mysterium: Selbst billige BDs hab ich schon besser klingen hören und selbst mit Billig-Mikro, extrem wenig Sorgfalt (schnell, schnell mal eben) bekomme ich selbst an meiner China-Gretsch-Zweitset-20"-BD einen deutlich besseren Sound. Dazu hab ich das klassische Remo PS3 Schlagfell, das übliche Remo PS3 Ebony Resofell, ein 4-5" großes Loch, zwei Evans Dämmmatten an Schlag- und Resofell, tiefe Stimmung beiderseits, einen handelsüblichen Filzbeater und das klingt immer ordentlich. Ich spiele allerdings immer "aus dem Fell".


    Wenn's gar nicht weiter geht, würde ich mal einen Profi (z. B. Schlagzeuglehrer) in den Proberaum holen. Kostet am Ende nicht die Welt, verhilft Dir zu erweiterten Stimmfähigkeiten und Instrumentenkenntnis und wird Dich sicher zu einer Lösung bringen.


    Viel Erfolg, ich drück die Daumen!
    Hajo K

  • Vielleicht hilft ein kleiner Denkanstoss, den ich mittlerweile relativ häufig verteile: es hilft gerade beim Recording wenig, sich auf einzelne (Equipment-) Teile isoliert zu konzentrieren. Die Anschaffung eines neuen, vermeintlich besseren Mics ist wenig sinnvoll, wenn man zB von der grundlegenden Nachbearbeitung keine Ahnung hat, bzw. nicht weiß, wo man hin möchte.


    Alle aufgenommenen Referenzsounds (also Sounds, dei einem gefallen und die man auch erreichen möchte) sind in irgendeiner Weise "präpariert". "Hier z.B." findet man einen der besten und umfangreichsten BD Mic Vergleiche im Netz. Laut Angabe der Ersteller keine Bearbeitung. Aber: erfahrenes Personal, guter Raum, guter Drummer, gute Bassdrum, gute Stimmung, gute Preamps (Hardy M1, 1000 Euro pro Kanal!).


    Wie man hört, klingen die Files alle grundlegend ähnlich, was sich ändert, ist das Verhältnis aus Attack und Sustain. Bei einigen hört man die BD mehr "atmen", andere klingen etwas geschlossener. Keines dieser Files würde ein halbwegs guter Tonmensch oder passionierter Homerecorder so lassen, wenn es um die Weiterverwertung geht. Aber mit jedem dieser Files kann man sehr gut arbeiten.


    Um es kurz zu machen: gefällt dir dein natürlicher Sound im Raum denn gut? Wenn ja, fange an, dich mit den Grundlagen der Soundbearbeitung auseinander zu setzen. Sonst lohnen sich die 200 Euro für ein anderes Mic einfach nicht. Normalerweise "fehlen" bei den meisten Mics keine Frequenzen, sie sind nur in unterschiedlichen Gewichtungen repräsentiert.


    Noch ein Hinweis: ich finde deinen BD Sound mit der Band zusammen gar nicht schlecht, leider ist der Bass viel zu weit hinten. Wäre er weiter vorne, würden sich beide Elemente sehr schön ergänzen. Was wieder zeigt, dass ein Drums Only Sound deutlich anders funktioniert als ein Drumsound im Bandkontext. Dort geht es nicht darum, jedes Instrument so fett wie möglich zu machen und am Ende alles zusammenzurühren, sondern es geht darum, jedem Instrument einen möglichst konkurrenzfreien Platz im Mix zu schaffen, damit es atmen kann und keine Maskierungsprobleme auftreten. Das Schöne: all dies kann man heute tatsächlich kostengünstig umsetzen (per DAW im Rechner) und auch lernen.


    lg
    max

  • Hi Max,


    danke für Deinen Input und auch für den spannend klingenden Monster-Vergleich. Den werde ich mir mal in Ruhe geben.

    Aber: erfahrenes Personal, guter Raum, guter Drummer, gute Bassdrum, gute Stimmung, gute Preamps (Hardy M1, 1000 Euro pro Kanal!).

    Tja, eine lange Liste - irgendwie nicht verblüffend, dass wir so oft versuchen durch Käufe zum besseren Ergebnis zu kommen. (Neue Felle, neue Drums, neue Sticks, neue Mics whatever). Seit ich mal einen Studio-Rec-Workshop mitgemacht hab, weiß ich, dass ich die Grenze zu guten Aufnahmen bereits beim Betreten meines Raumes erreicht hab. Ohne einen sehr guten Raum (und wer hat den schon?) wird man übers Amateurniveau nie hinauskommen. Aber, hey, das kann auch schon 'ne Menge Spaß machen. :)


    Schmerzlich ist natürlich der Faktor "guter Drummer", denn sind wir nicht alle irgendwie gute Drummer? :) Wenn sich mein Lehrer beim Unterricht an das Schülerset, also "mein" Set setzt und mal eben gegen die Pauke tritt, werde ich immer blass: Das selbe Instrument, die selbe Fußmaschine, der selbe Beater, das selbe Fell ... nur ... irgendwie nicht der selbe Sound. Dammich ... vielleicht sollte ich mir mal seine *Schuhe* zulegen, an mir kann's ja nicht liegen. :)


    Grüße
    Hajo K

  • Jetzt ist es raus, es sind die Schuhe! :)


    Das mit dem Raum ist wirklich eine bittere Sache, denn gerade die großen, kunsthall-freien Drumsounds sind mit einem schlechten Raum im Grunde gestorben, egal, wie man den ausstaffiert. Da muss man wissen, wo die Grenzen sind und wo man aufhören sollte, in Mics und weitere Aufnahmehardware zu investieren.


    Aber es gibt auch da wieder große Unterschiede, denn in Metal usw. wird sowieso deutlich mehr in der Bearbeitung gemacht und die Sounds werden wesentlich mehr gebogen, wenn nicht gar ersetzt. Dort wirkt sich ein schlechter Raum möglicherweise wesentlich weniger aus, weil man vom ihm kaum was hört. Aber wer ein kleines Akustiktrio hat und schon in natura toll klingt, ist beim ambitionierten Aufnehmen auf einen wirklich guten Raum angewiesen, sonst wird die Band ihr Potenzial nicht ausschöpfen können.


    lg
    max

  • Danke für die Super Beiträge!
    Zum Set: das Set habe ich im Oktober neu gekauft, sollte also nicht zu alt sein (auch die Felle nicht)
    Die Trommel ist eine DW Performance in HVX Verleimung und absoluter dw qualität... nee, die is es nicht!
    Die Felle sind dw Felle, vorne das spezial dw Fell mit integriertem Dämpfungsring.
    hinten das original dw Fell mit 4" Resoloch und Verstärkugsring beim Loch
    Der Polster ist original dw und eher klein http://www.interstatemusic.com…ng-Pillow-DSCPBDP16.aspx#
    die breiten Enden liegen jeweils am Fell an, aber eher dezent.
    In Natur hat die Trommel eigentlich guten Sustain, hab sie auch schon höher gestimmt, hat nix gebracht.
    Der Witz an der Aufnahme: 4 Schläge mit "offener Spielweise", 4x mit anliegendem Schlägel ?!?! ... kein Unterschied ;(
    Der Raum ist sicher nicht optimal, aber nicht schlecht. er ist ca. 60m² groß, 2 Wände mit Dämmung, 1 Wand hat einen Großen Vorhang, 1 Wand ist Beton, Boden ist Teppich und die Decke ist Schallisoliertes Blechdach (mit geschäumten Kern)


    Fußmaschine ist eine Iron Cobra mit Filzbeater


    Schuhe Salomon outdoor


    Socken waren frisch ^^

  • Aha! Wir kommen in der Sacher weiter:

    Jetzt ist es raus, es sind die Schuhe!

    Schuhe Salomon outdoor

    Die Salomon gelten ja bekanntlich als DIE Dämpfungsschuhe schlecht hin. Klar, die *sollen* ja beim Wandern auch mächtig den Aufprall dämpfen! Welche sind's denn?


    Die Elios etwa?

    Schlecht, das Leder dämpft enorm, besser schon diese:



    Die S-Wind bringen zumindest etwas Luftigkeit oberhalb 1000 Hz.


    :D


    So, nochmal im Ernst eine Zusammenfassung:

    • Du benutzt eine hochwertige BD
    • hast keine außergewöhnlichen Felle drauf
    • spielst auf der Aufnahme (in der Tat für mich unhörbar) auch mit offenem Fell
    • setzt ein eher kleines Polster und
    • eine bekannte und beliebte Fuma ein

    Kurz: Alles auf normal, ich seh' nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder ist das Mikro hin (denn im Raum klingt die BD für Dich ja gut) oder ein Profi schaut sich mal Deine Trommel-/Fellkombination an.


    Viel Glück und Erfolg!
    Hajo K


    P.S.: So wie Tony möchte ich auch schon ewig klingen! Spaß beiseite: Wie Luddie schon schrieb: Solche Sounds sind das Ergebnis von Top-Drummer, Top-Zeug und Top-Rec-Team. Can't beat it. Dennoch ist bei Dir noch ordentlich was drin.

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