Riss im Fassbaukessel

  • Zitat

    Letztendlich sind solche bildunterstützten Ferndiagnosen immer auch ein Ratespiel, deshalb würde ich mich hüten, irgendwelche kreativen Rückschlüsse auf falsche Handhabung oder Missbrauch zu ziehen. Da kann der Zeigefinger ganz schnell zum Bumerang werden...


    Gleichwohl ist es natürlich völlig legitim wenn jemand Bilder online stellt und um Meinungen/Stellungnahmen/Eindrücke bittet/fragt jene auch (freilich spekulativ) zu äußern. Das Ausmaß des totalen Quatsches ging in diesem! Thread eher gegen Null.


    Da hatten wir schon ganz andere Threads. Auf jene möchte ich lieber :D nicht verweisen - blos´keine schlafenden Hunde wecken.

  • zumal Holz kein homogener Werkstoff ist und durchaus nicht sichtbare Sollbruchstellen haben kann. Auch eine, auf den ersten Blick, im Bohrungsabstand gleiche Abhebung kann ein paar Zehntel größer ausgefallen sein...


    Szenario: latenter innerer Riss im Holz, Bohrung eng, Schraube an der äußeren Toleranz, Lochbild sollte zwar gleich sein, aber auch hier im negativen Toleranzfeld zueinander - ...und Zack, alles zusammen ergibt einen unerklärbaren Riss...



    Zum Glück sind wir hier auf einen Trommelbauer/Handwerker der alten Schule gestoßen, für den eine kostenlose Reparatur selbstverständlich war - ich freue mich immer wieder, daß es sowas auch noch gibt!!
    Damit empfiehlt sich Holger für weitere Geschäfte!

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Genau aus dem Grund würd ich mir nieee eine Snare im Fassbau zulegen, nicht umsonst sind die stabilsten mit einem gesperrten Furnier gebaut. Bei Holz gilt oft dick is nicht gleich stabil, kann genau das Gegenteil bewirken (Siehe dicke Balken im Dachstuhl, die haben fast immer Risse!)
    Das Problem bei dicken Hölzern ist, dass sie extrem schwindungsanfällig sind, und somit leicht reissen (Resultiert aus verschieden trockenen und feuchten Gebieten im Holz, was ganz natürlich ist...)
    Die Schrauben sind nicht schön, haben aber denke ich keinen Einfluss auf den Riss.
    Der Hersteller ist wirklich sehr kulant, wenn er dir das kostenfrei repariert ;)


    greez, charly

    Sorry, aber das ist absoluter Blödsinn... Ein Dachbalken zeigt Risse, weil er im Laufe der Zeit noch weiter trocknet und sich dadurch verdreht. Das hat man dann irgendwann erkannt und Leimbinder erfunden. Das sind mehrere Holzschichten gegenseitig verleimt, was extreme Stabilität mit sich bringt. Und das gleiche Prinzip ist bei der Faßbau-Trommel angewandt (wie übrigens auch bei Küchenarbeitsplatten aus Leimholz...). Problematisch wird es nur, wenn über längere Zeit Wasser drauf steht, dann können die Fügen aufgehen.
    P.S. Bin kein Schreiner oder Holzfachmann..
    Viele Grüsse (hab übrigens auch eine Faßbau-Snare)

  • Hallo,


    um mal wieder vom Dach auf den Boden zu kommen:
    bei dem hier gesehenen Schadensbild (Riss in der Daube, nicht am Leim
    und auch noch dort, wo die Schraube ist) liegen gewisse Behauptungen
    näher an der Wahrscheinlichkeit als andere.


    Es gibt Materialien, die geben nach und es gibt welche, die reißen halt.


    Grüße
    Jürgen

  • Sorry, aber das ist absoluter Blödsinn... Ein Dachbalken zeigt Risse, weil er im Laufe der Zeit noch weiter trocknet und sich dadurch verdreht. Das hat man dann irgendwann erkannt und Leimbinder erfunden. Das sind mehrere Holzschichten gegenseitig verleimt, was extreme Stabilität mit sich bringt. Und das gleiche Prinzip ist bei der Faßbau-Trommel angewandt (wie übrigens auch bei Küchenarbeitsplatten aus Leimholz...). Problematisch wird es nur, wenn über längere Zeit Wasser drauf steht, dann können die Fügen aufgehen.
    P.S. Bin kein Schreiner oder Holzfachmann..
    Viele Grüsse (hab übrigens auch eine Faßbau-Snare)

    Ich bin in der Holzbranche tätig als Anlagenbauer für Verleimpressen usw., ich denke schon dass ich da etwas drüber sagen kann. natürlich ist der Dachbalken eine extremform. Der Leimbinder hat aber nichts mit der Fasstrommel zu tun, da die Trommel sich nicht gegenseitig unterstützt.
    Am wichtigsten ist hier mit Sicherheit die Holzauswahl des Herstellers, abe nachdem Holz kein homogener Werkstoff ist, kann sich das immer wieder bewegen - sprich reissen.
    zu gesperrten Trommeln: bei geperrten Furnieren werden die Lagen kreuzweise verleimt, sodass die Positiven Eigenschaften der stabilen Längsfasern in beide Richtungen genutz werden und das Material weitgehenst homogenisiert wird, was sich aber nicht immer Positiv auf den Klag auswirkt.
    Nicht umsonst sind z.B. auch die teuersten Geigen aus nicht-gesperrten Holzdecken, sondern aus dem vollen geschnitzt - horrende Handarbeit! aber vor allem in den ersten jahren besteht auch hier die Gefahr zu reissen, weshalb auch wiederum alte Geigen zum einen einen Besseren Klang und eine bessere Haltbarkeit haben, da Sie quasi die kritische Phase überwunden haben.
    Ist ein sehr langwieriges Thema, das man noch gaaanz stark vertiefen könnte (Tiefenfeuchtigkeit, auslagern...), Interessant, oder langweilig, ansichtssache...
    Kurzum, die Trommel wurde super repariert, alles ist gut :D

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