Verformtes Holz wieder in Form bringen

  • Wer von euch hat Erfahrung mit dem Formen von Holz?
    Folgendes Problem: ein Snare-Kessel (foliert) aus relativ dünnem Holz (sehr wahrscheinlich Sperrholz) ist im Bereich zweier Böckchen verformt, also nach Außen gewölbt wie eine Beule.
    Das ist vermutlich durch eine Bastelei des Vorbesitzers (unbekannt) geschehen. Es war eine Lampenfassung eingebaut. Hinter den übrigen Böckchen sind von Innen aus Stabilitätsgründen Metallschienen, an der besagten Stelle nicht mehr. Entweder das Holz hat wegen der Wärme durch die Lampe oder die fehlenden Schienen nachgegeben.


    Lässt sich der Schaden beheben?
    Ich freue mich auf Tipps.

  • Wenn man ne spez. Presse, oder Form hätte ging es sicher leichter. Alternativ dazu müsste man sich eine Art Provisorium auf der Werkbank zusammenbauen. Mit Wasser und Hitze, also Heissdampf lässt sich da sicher zu einem gewissen Grad wieder
    korrigieren, ob betr. Stellen absolut in den Ursprung zurückgehen werden vermag man aus der Ferne nicht zu beurteilen (derzeit ohne Fotos eh nicht).
    Betroffene Stellen wässern, oder direkt mit Heissdampf bedampfen... kann auch ein Heissluftfön, Bügeleisen sein und dann halt eine Vorrichtung, mit der man entpsrechenden Gegendruck auswirken kann und das Werkstück, sowie Wandung fixieren kann.


    Gitarrenbauer biegen die Zargen bei ner Akustik ja auch so in der Art, evtl. kann dir auch ein Gitarrenbauer mit Rat hilfreich sein? Die lösen damit auch alte Verleimungen, heisst, man muss damit auch bis zu einem gewissen Grad aufpassen, oder sich auskennen.
    Aber Die Zargen vonner Akustik sind ja oftmals auch nur dünnes mehrfach verleimtes Sperrholz.


    Ich denke... darin liegt das "Geheimnis" - Wasser und Hitze ;)


    Ich habe so zumindestz schon einiges im Holzbereich wieder flott bekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von °_° MAD ()

  • Der Essetiv hat sowas für Metallschnarren, aber ob das mit Holz klappt?

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • Du hast genau das gleiche Problem, was ich derzeit mit einer alten Star Snare habe. Dort sind aber alle (!) Mittellöcher, paarweise nach außen gebogen. Da die Snare Einzelböckchen hat, liegt die Vermutung nahe, daß durch sehr hohe Spannung der Felle dieser Effekt über einen längeren Zeitraum entstanden ist.
    Ich löse es derzeit immer noch, in dem ich, wie auf dem Foto ersichtlich, (tageweise) die Spannböckchen Druck von außen (durch Flügelschrauben auf den M5-Gewindestangen, außen mit einem Holzstück zur Druckverteilung versehen) und entsprechendem Gegendruck von innen (durch die Holzstangen) aussetze. Vorher mache ich das Holz an den Stellen naß, in dem ich mit einem nassen Finger mehrmals über's Holz innen streiche. Die durchlöcherten Platten sind Reste eines 14er Kessels. Damit die Feuchtigkeit besser entweichen kann, habe ich sie durchlöchert.
    Bevor ich zum nächsten Paar der Löcher weiter gehe, lasse ich die Konstruktion immer 24 h liegen. Ich bin inzwischen bei der 2. Runde, und ziehe die Flügelschrauben stärker an als bei der 1. Runde.
    Es wirkt. Heißer Wasserdampf könnte auch wirken, das war mir aber zu umständlich - und auch ein bißchen zu gefährlich wegen der Folie außen, die Schaden nehmen könnte.


    Da es bei mir rundum ausgebeult ist/ war, wird zum Schluß ein Holzring (1 cm breit, ebenfalls aus dem Rest einer Holzsnare) zentral in der Mitte eingeklebt, damit sich der Effekt nicht wieder neu aufbauen kann.


    Viel Erfolg!


    Gruß - R.

  • Edit: Wurde oben bereits vorgeschlagen. Wer lesen kann... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Jalokin_b ()

  • ralf hat mich mit seinem foto auf eine idee gebracht :!: 8o


    schönen dank! ;)

    Eisenbiegerei 8)
    ich find mich zurecht, ich hab tom tom am set! 8)
    the two legged is supposed to be fooled!:P
    (-: sresiarlleH dna sreknirdreeB uoy ll@ zliah :Dwas Krupp in Essen, das sind wir in trinken!

  • ...da das ganze bei der Witterung sehr schnell trocknet, macht es evtl. Sinn vll. mehrfach leicht zu befeuchten. Also Schraube lösen, befeuhcten, oder besser... vll. sogar einen feuchten Lappen unterlegen, so dass die Feuchtigkeit einziehen kann. Diesen
    kann man unter die Unterlagsscheibe legen und mit festschrauben.
    Das würde ich an deiner Stelle machen, ich denke, dass es wichtig ist, dass das Holz relativ feucht ist, sonst ist es wenig bewglich, oder geht vll. nach lösen der Schraube wieder in den ungewollten "Ursprung" zurück.
    Ansonsten glaube ich, dass das besser wird!

  • Danke an alle. Ich habe es mal mit zwei großen Unterlegscheiben versucht. Eine von Innen und einen von Außen, vorher ein wenig gewässert.
    Seit 48 Stunden gibt es jetzt Druck auf die Beule. Mal sehen, ob's was bringt.


    Ich mutmaße dann mal, dass sich die Beule nach außen nun etwas reduziert. Um aber den Ursprungszustand wieder herzustellen, würde ich ein wenig in die Gegenrichtung übertreiben (sprich: nach innen überdehnen), damit es nachher beim angestrebten "Nullpunkt" zur Ruhelage kommt.


    Gruß - R.

  • Die Prozedur zeigt Erfolg. Ich habe mit einer Holzleiste den Druck auf einen größeren Abschnitt des Kessels verteilt. Das braucht aber alles seine Zeit. Auch mit zentriertem Druck auf die Delle, also möglichst in die Gegenrichtung, habe ich gearbeitet. Mit dem Ergebnis bin ich bislang zufrieden.
    Ob das mit stärkeren Holzkesseln unfallfrei funzt, möchte ich mal stark bezweifeln.

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