Große Trommel: Härte des Schlägelkopfes weicher machen

  • Manche kennen es vielleicht: "Der Knüppel ist viel zu hart, nimm 'nen Weicheren!" O-Ton mancher Dirigenten, ich kenne zumindest einen.


    Einige werden sich jetzt vielleicht am Kopf kratzen, aber wenn man mal genau überlegt, gibt es da in der Tat Unterschiede. Mancher Filzkopf ist wirklich knallhart und ballert richtig, manche sind da zwar schon etwas weicher (Lefima 102 z.B.) aber immer noch zu hart. Aber auch hier ist natürlich wieder der Geschmack und das persönliche Empfinden des Spielers ausschlaggebend. Ein ganz uralter Prügel (NoName, vermutlich 60er Jahre) hat nach meinem Geschmack genau die richtige - ich nenne es mal - Konsistenz der Filztonne. Vermutlich durch jahrzehntelange Klopfarbeit aufs Fell, plus Nass- und wieder Trockenwerden beim Rundmarsch durch einen Regenschauer usw. Und diesen Klöppel möchte ich versuchen zu duplizieren.


    Richtig ist, dass in der Gesamtheit der Musik ein knackiger Anschlag mit einem eher festen Schlägel vorteihaft ist, wie man es bei professionellen Schlagzeugern hören und sehen kann. Für meinen Geschmack - und den des besagten Dirigenten - sollte er aber auch nicht zu hart sein. Darum bin ich zu der Überlegung gekommen, ob man zu harte Filzschlägel durch Behandlung weicher bekommt und ob hier im Forum jemand damit eventuell Erfahrungen hat.


    Mehrfaches Einfrieren und Auftauen hat nicht funktioniert, die Härte ist unverändert. Es läuft gerade ein Versuch mit Auskochen in einem Wasser-Essig-Spüli-Gemisch, das Ergebnis steht aufgrund der momentanen Trockenphase noch aus.

  • Wieso benutzt ihr nicht einfach verschiedene Schläger? Wir haben 8 Stück oder so. Da ist immer das passende dabei.

    [url='http://www.drummerforum.de/forum/thread.php?postid=382638#post382638']Mein Saturn

  • Einen nahezu Optimalen hab ich ja gefunden - das uralte Dingen aus den 60ern ... und weil der mir nicht gehört, will ich den nachbauen. Nur fand ich bisher keinen Filzkopf, der diese eher weiche Konsistenz hat. Alles was ich bisher probiert habe, ist deutlich härter.

  • frag mal bei der Fa. Brandt in Karlsruhe nach - sehr wahrscheinlich haben die einen Passenden (unter den 200 Modellen, die am Lager sind...).
    Alternativ auch jeder gutsortierte Trommelladen in Städten, an denen klass. Schlagwerker studieren.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • ...oder einfach den gesamten Kopf vom Schlägel runter pfriemeln und ein Wollknäul drauf pappen. :thumbup:

    Eine gute Freundin sagte einmal: "Wer braucht schon Sex? Das Leben f**** einen oft genug!"


    Lieber 10 ehrliche Feinde, als einen falschen Freund...

  • Premier hatte damals eine Fell-/Lederkombi im Angebot(heute wahrscheinlich: "Bi-Zone-Beater).
    Die Fellzone könnte eventuell sämtliche Gelüste befriedigen.
    Vielleicht ersetzt ein kleines Stück Schaaf die Suche nach dem heiligen Gral.

    Ich bin nicht intolerant, ich hasse jeden!

  • Klavierbauer/-stimmer variieren die Härte der Filze auf den Hämmern durch Stechen mit Nadeln (Ein- oder Dreinadel-Werkzeug).
    Vielleicht fünktioniert das ja auch bei Filzbeatern.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Anschlagpunkt auf dem Fell mehr ausmacht als eine Nuance der Schlägelhärte.


    Früher hätte ich vielleicht auch viel Zeit dafür aufgewandt den perfekten Schlägel zu finden. Heute weiß ich es besser.

  • Danke erstmal an alle, die bisher ihren Senf dazugegeben haben. Einen harten Knüppel weich zu bekommen ist scheinbar eher aussichtslos, wie auch mein anfangs erwähnter Auskochversuch zeigte. Er ist unverändert.


    @ muchulos: Das mit dem Anschlagpunkt am Fell hab ich noch nicht verstanden. Schlägst du nicht mittig ... klebst du dir auf den Anschlagpunkt was drauf oder wie ist das gemeint?

  • Also nur Grundsätzlich. Zwei drei verschiednen Schlägel machen schon Sinn. Aber man kann eben auch mit einem Schlägel schon verschiednen Sounds aus einer großen Trommel holen.


    Wenn du mittig schlägst bekommst du den knackigsten Sound, ideal beim Marschieren.
    Wenn du z.B. 10 bis 15 cm außermittig schlägst, bekommst weniger Knack dafür mehr Ton mit dazu. Für sinfonische Sachen sehr sinnvoll.
    Und dafür brauche ich keine Markierung auf dem Fell, das bekommt man ins Gefühl, und vor allem hört man es ja sofort. Probier einfach ein wenig herum.


    Und dann kommt ja noch die Sache mit dem Dämpfen mit der linken Hand. Idealerweise dämpft man ja das Schlagfell. Beim Marschieren geht das natürlich nicht, aber man kann noch das Resonanzfell dämpfen. Das bring auch wiede Klangvariantionen.


    Diese Methoden funktonieren natürlich besser oder schlechter je nach dem wie gut die Trommel gestimmt ist, und wie stark vorgedämpft ist.
    Wnn es eine reine Marschiertrommel ist, welche sehr stark vorgedämpft ist, dann verringert sich die Klangvielfalt drastisch.

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