Mikrofon Loch im Schlagfell der Bassdrum?

  • Hallo zusammen...
    mir schwirrt z.Zt. folgender Gedanke durch den Kopf...


    warum nicht das Loch ins Schlagfell der Bassdrum schneiden...
    da dass schlagfell bei mir sowiso sehr locker gespannt ist und den kick liefert,
    der ton eher vom Resofell kommt... dachte ich mir, dass es doch eingentlich sinnvoller wäre das Loch ins Schlagfell zu schneiden, um zu mikrofonieren...
    ausserdem stehe ich auf den look eines geschlossenen resofells...


    ist das in der praxis völliger Mist? hat das schonmal jmd versucht... bevor ich meins zerschneide? tipps, tricks, meinungen, Anregungen?


    LG blablub

  • Das ist jetzt keine Scherzfrage, oder? ?( Am besten das Loch in die Mitte des Fells schneiden...


    Ich wüßte jetzt echt niemanden, bei dem ich so etwas schon einmal gesehen hätte. Aber bei dem Wumms, mit dem meist in die BD tritt, vermute ich, dass du damit deinem Fell schnell den Gahraus machst. Ganz abgesehen davon, dass ich mir nicht sicher bin, ob du den daraus vermutlich resultierenden Kacksound überhaupt noch abnehmen möchtest oder lieber das Deckmäntelchen des Schweigens drüberbreites.


    Aber ich würde es einfach mal testen mit einem alten Fell. Du wirst vermutlich schnell merken, ob das eine praktikable Idee ist. Wenn ja, laß es uns wissen, wenn nicht, kommt der Fred in die Rubrik (Sch)Lachzeug.


    Grüße,
    Jan

  • Ich finde die Idee jetzt nicht so brutal abwegig und meine, dass es doch einen Versuch Wert wäre.
    Man müsste zumindest eine ordentliche Kante schneiden, oder in diesem Fall vielleicht auch die Raviolidosenvariante wählen, dann könnte ich mir vorstellen, dass das Loch nicht wirklich schnell einreißt, wenn es ordentlich reingeschmort wurde.


    Vor längerer Zeit hatte ich mal auf einer Jam-Party ein Set unter den Klöppeln, das noch mit den Werksfellen bestückt war. Bei einem der kleineren Toms (8" oder 10") riss dann ziemlich bald das Schlagfell, wobei ca. 40% des Fells in das Tominnere hingen. Erstaunlicherweise konnte man mit dem Rest des Schlagfells einfach weiterspielen, man merkte keinen Unterschied vom Gefühl her, und geklungen hat es auch noch. Wir alle dort in dem Raum hatten nicht damit gerechnet, dass man mit einem derart zerstörten Fell noch so einwandfrei weiterspielen kann.


    Nun gut, bei der Bassdrum haut man natürlich nicht nur mit einem Stick drauf, sondern mit dem Fußmaschinenklöppel. Und das auch öfter als auf so ein kleines Tom.


    Das Ergebnis eines eventuellen Versuchs würde mich aber wirklich interessieren!


    Tom

  • Hallo,
    wenn das Loch nicht zu gross ist und sauber am Rand abgeklebt wird, kanns durchaus funktionieren. Bin drauf gespannt wie sich das spielt und wie es klingt! Koenntest du Aufnahmen machen, falls du das Experiment wagst?


    Gesendet mit Tapatalk

  • da dass schlagfell bei mir sowiso sehr locker gespannt ist und den kick liefert,
    der ton eher vom Resofell kommt...

    Sagen wir so: Ich halte es für eine wenig erfolgversprechende Idee (ganz, ganz vorsichtig formuliert), denn sonst wäre nicht erklärlich, warum bei der BD unterschiedliche Felle derart unterschiedliche Klänge produzieren. ABER: Meine Neugier ist groß! Also, lieber Threadstarter: Fühle Dich ermutigt, zur Schere zu greifen und für uns das Ergebnis ins Bild und Ton zu dokumentieren. Go 4 it! :D


    Gruß
    Hajo K

  • Ich mache das schon seit Jahren so, weil ich keinen Bock auf ein Mikro-Kabel hatte/habe, das vorne aus der Bassdrum rauskommt. Eine Buchse im Kessel kam für mich auch nicht in Frage.


    Ich habe bei mehreren Bassdrums kleine Löcher ins Schlagfell geschnitten, ca. 2 cm im Durchmesser, damit ein XLR-Stecker durchpasst. Ein Fell ist mir an dieser Stelle noch nie gerissen, egal ob ein- oder zweilagig. Meine Bassdrum-Mikros sind mit SIB-Halterungen in den Kesseln angebracht.

    C. G. Ramone

  • jetzt hab' ich auch ein Foto gefunden:



    Die schwarzen Ringe habe ich mir von einem Freund plotten lassen. Ist ganz dünne Folie, von der die Löcher nicht wirklich stabiler werden. Sieht nur besser aus.

    C. G. Ramone

  • Rein physikalisch betrachtet:


    Ein perfektes, kreisrundes Loch liefert unter Annahme einer über die gesamte Fläche gleichmäßig verlaufenden Zugbelastung eine Spannungsüberhöhung mit Faktor 3.


    (siehe S534 http://books.google.de/books?i…%C3%B6hung%20loch&f=false )


    Ich habe jetzt nicht so die Erfahrungen was Bassdrum-Fell-Verschleiß angeht und wo die Dinger wenn dann reißen. Ein nicht all zu großes Loch direkt am Rand sollte allerdings nicht so schlimm sein, denn die Spannungen nehmen ausgehend von der Mitte des Felles zum Rand hin ab, da sie sich auf eine größer werdende Fläche verteilen können. Das hört man sogar wenn man das Fell etwas eindrückt und dann mal in der Mitte und am Rand anschlägt. Somit solltest du (geschätzt) selbst mit Faktor 3 unter den in der Mitte auftretenden Spannungen bleiben.


    Das ganze ist natürlich rein theoretisch betrachtet und geht von einem perfekt geschnittenem Loch aus. Schlechtere Löcher erhöhen den Faktor recht schnell. Auch die Sache mit dem Sound steht noch zur Debatte... also einfach ausprobieren, am besten mit nem billigem oder alten Fell.



    MfG Hoeth

    Eine gute Freundin sagte einmal: "Wer braucht schon Sex? Das Leben f**** einen oft genug!"


    Lieber 10 ehrliche Feinde, als einen falschen Freund...

  • Hallo,


    die Frage ist ja eigentlich, wozu man überhaupt ein Loch macht.
    Erst wenn man diese beantwortet hat, macht es der Logik nach Sinn über den Ort nachzudenken.


    Was mich an einem Loch im Schlagfell stören würde:
    a) der Klang ist deutlich trockener und leiser
    b) die Gefahr des Fellrisses ist größer
    c) die Reaktion des Felles ist träger (weniger Rückprall)


    Was ich an einem Loch im Schlagfell gut fände:
    man kann mit der Hand hinein und Staub wischen.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich würde wie bei den Ozone-Cymbals 5 2" Löcher schön am Rand entlang gleichmäßig verteilt reinschneiden, damit das Fell weiterhin "gleichmäßig" belastet wird...oder so 8)


    Gruß
    Delbert

  • Also mein Bassdrumsound ist durch die Löcher nicht trockener geworden. Das haben eher die kleinen Decken bewirkt.
    Und leiser sind sie definitiv auch nicht geworden. Träge kommt mir da auch nix vor. Und (wie bereits geschrieben) gerissen ist
    mir dadurch auch noch kein Fell.
    Ich habe die Mikro-Löcher in die Schlagfelle gemacht, weil ich vor den Bassdrums möglichst nichts rumfliegen und -stehen haben möchte.
    Bei Gigs sind mir so oft Mikroständer von den Bassdrums gekickt worden, daß ich darauf keinen Bock mehr hatte. Das kann jetzt nicht
    mehr passieren. Da muß schon jemand die Bassdrum selbst umrennen.

    C. G. Ramone

  • jetzt hab' ich auch ein Foto gefunden:



    Die schwarzen Ringe habe ich mir von einem Freund plotten lassen. Ist ganz dünne Folie, von der die Löcher nicht wirklich stabiler werden. Sieht nur besser aus.


    Das sieht aber so aus, als wären da fest Mikrofone in den Trommeln installiert, oder?
    Anders kann ich es mir nicht erklären, bzw. glaube ich auch, Mikrofone zu erkennen.


    Bleibt die Frage, ob der TS das genauso machen möchte.
    Ich hatte es eher so verstanden, dass es ein großes Loch sein soll, wie es üblicherweise ins Resofell geschnitten wird. Also ca. 4 bis 5 Zoll groß.


    Dass kleine Löcher nichts in Bezug auf "Fell reißen" ausmachen ist eigentlich auch klar, es gibt ja auch diese Snarefelle mit mehreren kleinen Löchern am Rand.


    Andererseits: Wenn man ein großes Loch ins Schlagfell schneidet, dann wohl auch aus dem Grund, ein Mikrofon samt Ständer dort hin stellen zu wollen. Wo aber soll denn dieser Ständer dann Platz haben, vor lauter Pedal, Snareständer, Standtom, etc.?

  • Upps... Sorry, aber so hatte ich das nicht verstanden. Ein GROSSES Loch (als Reso-Öffnung, wie sonst beim Reso-Fell) würde ich auch nicht vorschlagen. Auf die Idee wäre ich auch gar nicht gekommen. Mir ging es eher darum, ob man grundsätzlich ein Loch in das Schlagfell machen darf/kann/sollte.
    Und nebenbei: ja, in den Bassdrums auf dem Foto sind Mikrofone fest installiert.

    C. G. Ramone

  • Hi... und erstmal vielen Dank für Eure Anregungen und Meinungen...


    also, ich überlege mir das wirklich im Ernst... keine scherzfrage...
    denn, ich steh ohnehin mehr drauf, wenns das Mikro in der BD ist und nicht "durchs loch guckt" ;)


    und da dass Schlagfell ohnehin das "totere" bzw gedämpfte fell ist hab ich halt gedacht, dass es von der Theorie mehr sinn macht... da das loch reinzuschneiden, als ins resofell...


    ich erhoffe mir davon einen aufgeräumteren look, evtl. mehr "boom"... ich werde noch ein paar meinungen abwarten und nochmal draufrumüberlegen... bevor ichs ausprobiere...
    aber zum. von der theorie her sind meine gedanken doch gar nicht so abwegig, oder?


    LG blablub

  • Hallo,


    wenn es nur darum geht, dass das Mikrofon in der Trommel sein soll, dann ist es doch völlig egal, ob überhaupt irgendein Fell ein Loch hat.
    Man kann dann entweder das Kabel über die Tomhalterosette (falls vorhanden und frei) oder über das Luftloch hinaus leiten oder auch eine Buchse in den Kessel montieren (das machen manche Profis, die auf Tour sind). Oder man macht ein kleines Loch für das Kabel wie c g ramone. Ob das dann vorne oder hinten ist, macht bei der Lochgröße natürlich nicht so furchtbar viel aus, einen kleinen Effekt wird man hören können, aber eher im Direktvergleich und auch nur dann, wenn sonst silentium herrscht. Für die Bühne wäre das dann auch egal.


    Ein größeres Loch wirkt sich aber auf den Klang deutlicher aus und eben auch auf die Schwingung des Fells.
    Mehr "boom" würde ich nicht erwarten, eher weniger. Wer mehr "boom" will, braucht Hubraum und vor allem keine Löcher.


    Grüße
    Jürgen

  • mikrofone in der bassdrum sind nur dann sinnvoll, wenn die bd so gestimmt ist, dass wenig kesselresonanz herrscht...
    weil- die kesselresonanz wird dafür verantwortlich sein, dass die basslautsprecher bei kleineren liveveranstaltungen (clubgigs) den bd-kessel wiederum zum schwingen bringen und das mikrofon diese auch aufnimmt...somit erhält man ein schönes warmes brummiges feedback. in den meisten fällen nervt sowas.


    natürlich bekommt man mit dieser variante auch ordentlich kick auf das bd-mic (wenns was ordentliches ist...


    meine variante dahir IMMER: resoloch (nicht zu gross), bd mic davor und immer schön kick am pult reindrehen...


    resonanzloch am schlagfell is kabbes ;)

    *es muss clippen!
    *wer einschlafe mit popo die kratz, der aufwache mit finger die stink...!


    Death Metal: Souldevourer
    Acoustic Covers with Flair: Ruppert Spielt

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