Drummers Institute

  • Hi, ich weiss ich weiss die suche :rolleyes:. Ich hab sie benutzt aber keine Antworten gefunden.
    Ich hab folgende Fragen:


    1. Weiss jemand wie anspruchsvoll die Aufnhameprüfung wirklich ist? (ich habe natürlich schon auf der Homepage geguckt, aber das schien mir doch relativ wenig für eine Schule mit diesem ruf) Am besten wäre wenn jemand der dort war mir eine Mail schreiben könnte mit den genauen Anforderungen.


    2. Wisst ihr ob man für die Ausbildung dort einen Studienkredit aufnehmen kann?


    3. Ich habe bei jemandem gelesen das er seine Ausbildung dort gemacht hat und dann an eine Musikhochschule gegangen ist. Deshalb meine Frage ist das sozusagen nur eine Vorbereitung um auf eine Hochschule zu gehen oder ist die Ausbildung genauso gut bzw "konkurrenz" fähig im vergleich?


    4. Wisst ihr zufällig wie viele Leute sich dort ca. Bewerben also wie die Chancen sind bzw wie viel "Konkurrenz" man hat?


    "Konkurrenz" <-- deshalb in Anführungszeichen weil ich konkurrenz als solches unter Musikern eher negativ betrachte, aber das wort es trotzdem ja irgendwie ausdrückt.



    Wäre echt cool wenn jemand auf die Fragen ein paar Antworten hätte :)


    Ich hoffe meine Audrucksweise wirkt nicht zu Unfreundlich, ich weiss nur nicht wie man es nette ausdrücken könnte.


    Liebe Grüße,
    pwdrummer


    Ps: ich habe vom DI auch schon Info Material angefordert aber die haben noch nicht geantwortet.

  • Hallo pw,


    ich habe am DI sowohl meine ausbildung gemacht, als auch dort unterrichtet.
    Die Aufnahmeprüfung am DI ist etwas völlig anderes, als an einer Hochschule.


    Wichtig ist für die Aufahme am DI folgendes (zumindest war das lange Jahre so):


    Jan Rohlfing oder einer der Dozenten prüfen ob Du


    - grundlegend mit binären (Rock/Pop/Soul) und ternären (Jazz/Shuffle/Blues etc.) Rhythmen vertraut bist
    - schon vielleicht auch mal nicht-europäische Stile gespielt hast wie z.B. Afro-Cuban, Samba, New Orleans, afrikanische Grooves etc.
    - einigermaßen Noten lesen kannst


    All dies Dinge solltest Du grundlegend beherrschen oder schon mal gemacht haben. Während des Studiums hast Du keine Zeit mehr das erst zu lernen.
    Insofern gibt es keine "genauen" Anforderungen wie oft an Hochschulen, wo Du aus einem bestimmten Repertoire vorspielen musst.


    Zum Thema Studienkredit kann ich dir leider nichts sagen.


    Die Ausbildung an einer Hochschule und am DI unterscheiden sich grundsätzlich. Das DI ist sehr handwerklich/praktisch orientiert, Hochschulen sind eher künstlerisch orientier. Am DI sitzt du in fast jeder unterrichtseinheit selber auch mal am Set, an der Hochschule hast Du dein Hauptfach "Schlagzeug" nur eine Stunde in der Woche. Du kannst mit einer Ausbildung am DI ohne weiteres im Musikerberuf Fuss fassen, wenn du deine
    Sache gut machst, du kannst dich aber auch noch an einer Hochschule weiterbilden, was heutzutage immer gut ist, wenn du an einer kommunalen bzw. öffentlichen Schule unterrichten möchtest.
    Die Bezahlung an solchen Schulen ist DRAMATISCH besser als an freien bzw. privaten Musikschulen. Insofern: Hochschule danach ist eine Gute Sache.


    Ich persönlich kann nach nun fast 20 Jahren sagen, dass die Ausbildung am DI mein Berufliches Fundament war und ist, um in freier Wildbahn als Musiker/Handwerker zu überleben. Da erlebe ich Kollegen von Hochschulen oft zwar als künstlerisch wertvoll, aber sonst nur zu wenig zu gebrauchen...


    Viele Grüße
    Christian

  • Hi Christian,


    erstmal vielen danke für deine schnelle Antwort. :)


    Könntest du das mit dem Grundlegend noch mal etwas genauer ausführen?
    Heisst das soviel wie schonmal nen bisschen gespielt und die grund abläufe drauf, oder eher man könnte nen art blakey solo nachspielen.


    Lg,Paul

  • Guten Morgen 8)


    Nochmal kurz zur Aufnahmeprüfung:
    Du musst kein Art Blakey Solo spielen können.
    Du solltest erstmal WISSEN was binär und ternär bedeutet, und es wäre gut wenn Du z.B. weist, was ein Swing-Pattern, dieses spielen kannst und vielleicht auch schon etwas Snare-Comping kannst.
    Du solltest auch schon mal versucht haben einen Sambagroove zu spielen oder z.B. Bossa Nova... wirklich Basics.
    Damals gab es das noch nicht, aber Tommy Igoe Groove Essentials 1.0 wäre sicher eine gute Vorbereitung.
    Du solltest Ganze-, Halbe- ,Viertel-, Achtel- , Sechzehntelnoten kennen und einigermaßen lesen können sowie Achteltriolen.


    Der Unterschied in den Ausbildungen:


    DI (Handwerklich):
    Du sitzt sehr (!!!) viel am Set, es werden ganz viel "reale" Situationen simuliert, daher lernst Du sehr intensiv Stile und spielst viel in Ensembles. So gibt es eben Fächer wie:
    Afro-Cuban, Brazil, Musical, BigBand, Ensemble etc. andere Dinge wie Didaktik, Musiktheorie, Gehörbildung etc. werden auch gelehrt, nehmen aber nicht so viel Platz ein.
    Die eigentliche Arbeit beginnt für dich NACH dem Studium. Du bekommst in der Zeit am DI SO viel Material, dass es fast unmöglich ist, das alles zu üben, daher ist es wichtig danach langsam alles aufzuarbeiten.


    Hochschule (künstlerisch):
    Es geht nicht nur um die Ausbildung am Instrument, sondern um die Entwicklung als Künstler insgesamt. Du wirst weniger an deinem Instrument unterrichtet (normalerweise 1 Std pro Woche), dafür spielen die anderen Fächer eine viel größere Rolle: Zweitinstrument (!!!) z.B. Klavier, Gehörbildung, Arrangement, Akustik, Musikgeschichte, Musikpädagogik etc etc.
    In der Abschlussprüfung spiegelt sich dieser Unterschied sehr schön wieder. Ein wesentlicher Teil des Hochschulabschlusses ist ein Prüfungskonzert. DEIN Prüfungskonzert, in dem Du am besten Deine eigene Musik spielst, selbst komponiert, mind. selbst arrangiert, Band selbst zusammengestellt, organisiert etc.. Sofern du einen Jazzstudiengang absolvierst, gibt es meist noch eine "Standards-Prüfung, wo der Prüfling eine Liste von 100-150 Standards auswendig können muss. Die Prüfungskommision nennt dann 5 Titel die mit einer Prüfungsband gespielt werden müssen.


    Zur Konkurrenzsituation:
    Der Kreis der Bewerber am DI ist ja durch die Kosten schon relativ überschaubar, daher hast Du hier immer ganz gute Chancen, wenn Du einigermaßen spielen kannst.
    An den Hochschulen ändert sich das oft von Jahr zu Jahr, je nachdem, wie viele Leute Abschluss machen und somit Plätze frei werden. 50 Bewerber sind nicht sooo viel, aber wenn nur ein Platz frei wird, ist es natürlich schwer diesen Platz zu ergattern.
    An Schulen wie der Berufsfachschule in Dinkelsbühl (Claus Hessler) oder gar der Popakademie Mannheim ist es dagegen schon schwer genug überhaupt einen Platz zum Vorspielen zu ergattern, weil sich
    da einfach hunderte von Leuten bewerben...


    Soweit, so gut...


    lg Christian

  • Hi Christian,


    danke nochmals für die Antworten. Du hast mir definitiv weiter geholfen.


    Lg , Paul

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