Hilfe, meine erste Holzsnare - Stimm- und Verzugsprobleme ... Frage an die Stimmspezialisten

  • Guten Abend,


    kürzlich vor ca. 1,5 Wochen habe ich eine Pearl Masters BRP (Birch, mit Gussspannreifen und Throw-Off Abhebung) in 14" x 5,5" zu einem recht guten Kurs erstanden.
    Ab Werk kam Sie ungestimmt daher, quasi nur Fell drauf und handangezogen, die Schrauben angedreht.
    Habe Sie dann vor etwa einer Woche gestimmt und dabei darauf geachtet alle Schrauben gleichmäßig anzuziehen.


    Da ich diverse Störgeräusche glaubte zu hören und mit der Stimmug nicht ganz zufrieden war, habe ich mir das gute Stück heute nochmals zur Brust genommen.


    Folgende Dinge habe ich bemerkt die für mich, als bisher nur Brass-Snare Besitzer, ungewöhnlich sind.
    - Wenn ich eine Schraube mit dem Stimmschlüssel anziehe (etwa eine halbe Umdrehung), lockern sich andere Schrauben (links oder rechts daneben, sowie gegenüber). Das kannte ich bislang nicht.
    Hier wäre meine Frage: sollte ich die locker gewordenen Schrauben dann wieder von Hand anziehen, bis sie greifen und diese Schrauben dann auch eine halbe Umdrehung anziehen?


    Dann habe ich den Spannreifen (Snareunterseite) abgenommen, da ich den Eindruck hatte, dass er jeweils beim Snarebed niedriger über dem Kesselrand stand (obwohl ich, wie schon geschrieben, alle Schrauben gleichmäßig angezogen hatte). Dann wurde ich auch gleich böse überrascht, da der Reifen in der Tat an den Seiten des Snarebeds verzogen ist bzw. (wenn man ihn andersherum auf eine gerade Fläche legt, an den Seiten links und rechts vom Snarebed. Wenn der Reifen auf dem Rand liegt, der auf dem Snarekorb liegt, stehen die Seiten mit Snareteppichöffnung nach oben ab (maximal ca. 3-5 mm).
    Hier wäre jetzt für mich die Frage: Kann ich den Reifen jetzt noch zum Stimmen benutzen oder sollte ich ihn ersetzen? Wie sollte ich, wenn ich ihn noch nutzen kann, beim Stimmen vorgehen?
    Was ich nicht möchte ist, mir den Snarekessel zu verziehen, was bislang noch nicht eingetreten ist.


    Hoffe ich habe meine Probleme gut genug geschildert, ansonsten gerne Fragen.
    Für Antworten die zur Lösung der Probleme beitragen danke ich schonmal im Voraus.


    Groovige Grüße
    GM79

  • zum ersten problem: wenn du eine schraube fester drehst, ist es völlig normal, dass die schrauben rechts und links davon "lockerer" werden ... evtl. ist dir das bei deiner bisherigen snare nicht bzw. weniger krass aufgefallen, weil diese beispielsweise einen geflanschten "normalen" spannreifen hatte ... gussreifen sind wesentlich weniger flexibel und gleichen das nicht in dem mass aus, wie die "normalen" reifen


    beim stimmen rate ich generell zur verwendung von zwei stimmschlüsseln die immer genau gegenüber angesetzt werden ... bei zentriertem fell und "handwarm" angezogenen stimmschrauben kannst du so gewährleisten, dass das fell gleichmässig gespannt wird ... zur kontrolle kannst mitzählen, wieviele schrauben du schon gespannt hast ... bei zwei schlüsseln also bis "5" zählen, dann hast du alle gegenüberliegenden schraubenpaare durch ... und lieber über mehrere runden mit weniger umdrehungen stimmen


    zum zweiten problem: aus der beschreibung werde ich nicht ganz schlau, aber im falle eines verzogenen spannreifens würde ich das mit dem händler direkt ausmachen ... "ab werk ungestimmt" klingt für mich wie "neukauf" ... damit wärs ein klarer garantiefall (nochmal zur sicherheit: FALLS der reifen tatsächlich verzogen wäre)


    grüssle

  • zum zweiten problem: aus der beschreibung werde ich nicht ganz schlau, aber im falle eines verzogenen spannreifens würde ich das mit dem händler direkt ausmachen ... "ab werk ungestimmt" klingt für mich wie "neukauf" ... damit wärs ein klarer garantiefall (nochmal zur sicherheit: FALLS der reifen tatsächlich verzogen wäre)

    Es ist völlig normal, dass sich ein Spannreifen, sei es geflanschter Stahl oder Guß, beim Stimmen in das Snarebed bleibend verformt. Einfach wieder genau gleich aufziehen.

  • Es ist völlig normal, dass sich ein Spannreifen, sei es geflanschter Stahl oder Guß, beim Stimmen in das Snarebed bleibend verformt. Einfach wieder genau gleich aufziehen.


    das mag so sein, ich hab ehrlich gesagt noch nie darauf geachtet ... solange die snare das macht, was ich von ihr will, ist mir recht egal, wie sie das tut :whistling: :D


    da ich (glücklicherweise :D ) gerade keine snare zur hand habe, überlasse ich das ermitteln von durchschnittlichen verformungsgraden gerne jemand anders


    evtl. ist die "verformung" des reifens sogar vom hersteller absichtlich so gewollt, um beim stimmen das snarebed auszugleichen ?


    grüssle

  • Danke erstmal für Deine Ausführungen. "Handwarm" habe ich sie angezogen, ja. In der Tat handelt es sich um einen Neukauf. Ich war bislang wirklich unwissend was Gussreifen angeht. Hatte auf meiner alten ollen Tama-Snare, geflanschte drauf. Da viel es in der Tat wenig auf, wenn da mal eine Schraube ein Bisschen gewackelt hat.
    Sollte ich denn die Schrauben, wenn sich welche beim anziehen einer Anderen etwas lösen, wieder "handwarm" anziehen, ehe ich sie auch anfange mit dem Stimmschlüssel anzuziehen? So wäre zumindest mein erster Gedanke.
    Den Tipp mit den zwei Stimmschlüsseln werde ich morgen gleich einmal ausprobieren. Vielen Dank dafür! Da werde ich vielleicht auch erstmal nur mit 1/2 oder 1/4 Umdrehungen arbeiten. Habe immerhin schon festgestellt, dass die Snare bei 1,5 bis 2 U ordentlich Höhen entwickelt und mir der Sound da sehr zusagt. Pearl hat auch wahnsinnig dicke Unterlegscheiben drauf, bestimmt 3+x mm (mit dem Auge geschätzt).

    Es ist völlig normal, dass sich ein Spannreifen, sei es geflanschter Stahl oder Guß, beim Stimmen in das Snarebed bleibend verformt. Einfach wieder genau gleich aufziehen.

    Das ist mir jetzt wiederum nicht so klar. Wieso ist es völlig normal, dass sich Spannreien beim Stimmen in das Snarebed verformen? Dass heißt, ich bekomme mit der Zeit sowieso eine mehr oder weniger tiefe "Untertasse" als Spannreifen auf der Unterseite?
    Nochmal blöd gefragt, weil ich es von Toms mit der Verformung eben nicht so kenne: Wieso einfach wieder gleich aufziehen? Der Reifen ist doch verformt, dadurch müssten doch an den Schrauben ganz unterschiedliche Kräfte auf den Kessel wirken? Bitte sagt mir, wo da mein Denkfehler ist.


    Merci für die hiflreichen Antworten.


    GM79

  • Dein Denkfehler ist der, dass du annimmst, dass die Gratung deiner Snareseite genauso aussieht wie die Gratung eines Toms. Das ist nicht der Fall. Das Snarebed ist eine Vertiefung der Gratung. An diese passt sich der Spannreifen an und verformt sich dabei bleibend.

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