(1MB Bilder!) Genesis vor 30 Jahren ...

  • Die "Live" von '73 (Foxtrot-Tour) und die '74er Livetracks (Selling-England-Tour) in der 4-CD-Box "Archive 1" sind das Live-Material, worum es hier in diesem Thread geht - das ist der amtliche Stoff.


    Die '77er Liveplatte "Seconds Out" bringt das nicht rüber. Erstens ist die aus einer anderen Ära (andere Besetzung, andere Songs, anderer Sound), zweitens ziemlich steril und unterzuckert. Das ist quasi ne hübsche "Best of"-Scheibe zum nebenbei Wäschebügeln, aber Gänsehaut hab ich hier noch nie bekommen. Das ist 70er-Genesis im Fahrstuhlgewand.

    Das ist fein beobachtet!

  • Zitat

    Original von Schwatvogel
    Wie, die gibts noch nicht?
    Dann kucke mal hier:
    http://themusicalbox.net/main/dvd.html



    OK OK OK :)


    Am 30.01 ! ... Man kann nicht immer Top informiert sein ! :D



    30.01.2005 NEWS - http://www.themusicalbox.net


    Unser Shop mit tollen TMB-Fanartikeln ist endlich online !


    IT is here, IT is now! Die langerwartete DVD ist nun im NTSC-Format verfügbar (Standardformat in USA, Kanada, Süd Amerika und Karibik). Prüft euren DVD-Player, ob er NTSC abspielt, aktuelle Player können das. Die PAL-Version (Europa, Süd-Afrika, Australien und Neu-Seeland) wird bald verfügbar sein. Infos demnächst auf dieser Seite.


    Beachten Sie bitte bei einer Bestellung folgende Hinweise:


    Zahlung nur in Bar oder bankbestätigtem Scheck möglich
    Der Versand erfolgt erst nach Zahlungseingang
    Nach Zahlungseingang erfolgt Lieferung innerhalb 6 - 8 Wochen.




    Stocki ;)

  • Gut, angesichts der allgemeinen Diskussion über die einstigen Götter hier mal ein kurzer summarischer Abriss, ausgehend von Herrn Hochs Bemerkung der "amtlichen Phase":


    Ja, die Phase von 1970 bis 1975 ist DIE Phase von Genesis, die ihren Ruhm, ihre Faszination und ihren Stellenwert ausmachte. Alles davor, alles danach war manchmal gräußlich, manchmal gut, manchmal sogar sehr gut, aber hatte nicht im mindesten die Intensität dieser legendären Phase.


    I. Historie
    Zum besseren Verständnis vielleicht ein kurzes Recap über das musikalische Schaffen von Genesis.


    1te Phase, „Findungsphase“: Von den wesentlichen Bandmitgliedern fehlten zu dieser Zeit noch Collins und Hackett, die Musik zu dieser Zeit war eigentlich lediglich eine nette Ansammlung von Ideen, mehr nicht. Das ganze verdichtete sich aber nach und nach, sodass am Ende dieser Phase dann doch noch das Album „Trespass“ herauskam, ein sehr verspieltes Album, was in Ansätzen bereits die kommende Richtung erahnen ließ. Dem Album fehlte allerdings die künstlerische Durchschlagskraft, auszunehmen hiervon lediglich das Stück „The Knife“. Im übrigen litt das Album am dumpfen schlechten Sound, am einfach unpassenden Getrommel des damalig überforderten Drummers und auch der noch nicht konsequenten Ausnutzung von Gabriels Stimme, die noch zu brav klang.


    2te Phase: Nach einigen Umbesetzungen stoßen sodenn Hackett und Collins zur Band und es begann die Zeit, die den gesamten Ruhm von Genesis begründete, die Faszination ausmachte und letztlich – nicht zuletzt in Verbindung mit den Liveauftritten – Musikgeschichte schrieb: „Nusery Crime“, „Live“, „Foxtrott“, „Selling England by the pound“, “Lamb lies down on broadway“.
    Litt „Nursery Crime“ noch an dem schwachen Songmaterial (eigentlich war nur „The Musical Box“ erwähnenswert und hatte Ewigkeitscharakter), entfaltete dann „Foxtrott“ die ganze Bandbreite der Genesis-Musik: Mit dem epischen „Suppers Ready“, dem orchestralen „Watcher of the skies“ mit seinen legendären Stakkato-Attitüden und dem (textlich sogar überraschend aktuellen) „Get `em out by friday“ legten sie den Grundstück. Es folgten das ideenreiche „Selling England by the pound“ mit „Firth of Fifth“, der seligen „Cinema Show“ und dem grandios-kraftvollen „Dancin with the moonlit night“.
    Als Schlusspunkt der Phase konnte Genesis dann mit dem Konzeptalbum „Lamb ...“ diese epochale Phase der Musikgeschichte abschließen, einem Album, was auf der einen Seite so ganz anders war, als die bisherigen, auf der anderen Seite die konsequente Weiterführung deren war: Die bislang immer sehr breit angelegten Kompositionen wurden minimiert zugunsten von relativ kurzen Strukturen, in denen die Songideen nie mehr als nötig ausgereizt wurden, kleine Essays, die in ihrer Summe ein Füllhorn an musikalischen Ideen ausmachten.


    3.te Phase: Peter Gabriel verläßt die Band, Collins übernimmt den Gesang, Live wird Chester Thompson angeheuert, zuweilen auch Bill Bruford engagiert. Es folgen “Trick of the Tail”, “Wind and Wuthering” und “Seconds out (Live)”. Die Stimme von Gabriel mit ihrer wehmütig-quälenden Intensität kann nicht aufgefangen werden, Collins singt dennoch überraschend gut, insbesondere schafft er es, die schwierigen Live-Parts zu übernehmen.
    Die Album sind denn auch zwar noch immer sehr verspielt und phantasievoll, ohne den Kontrastpunkt der Stimme Gabriels wird’s aber zunehmend seelenlos, oder sagen wir einfach mal glatter und bonbon-farbener, die einen sprechen sogar von Seichtheit, ein Vorwurf, den man nur schwelich widerlegen kann. Gleichwohl auch hier gelingt es Genesis noch wunderbare Stücke zu schaffen, allen voran „Blood on the roofttops“, „One for the vine“, Ripples, „Entangled“ und „Afterglow“. Aber alles hat ohne die Stimme von Gabriel nicht mehr die Intensität der vergangen Zeiten.


    4. Hacket verläßt die Band, da waren sie nur noch drei, es folgten „And then there were three“ und der gesamte Rest, der eigentlich nur noch einfache PopMusik ist, die man angesichts des allgegenwärtigen Gesangs von Collins Solo-Stücken nur noch schwer ertragen konnte. Domino mag da noch eine relative Ausnahme sein. Genesis spätestens ab 1980 bis heutzutage ist ein breitenwirksames Pop-Medikament zur Behandlung der Menschen, die darunter leiden, dass es nicht genug Collins – Soloscheiben gibt.............gut, nicht jede Krankheit ist nachvollziehbar.


    II. Die Alben /bestes Album
    Hier streiten sich die Geister, unabhängig von der individuellen Maßgabe wird man aber sagen müssen, dass „Foxtrott“, „Lamb lies down“ und „Sellin England“ die 3 Tops darstellen.


    III. Die Live Alben
    Hier scheiden sich die Geister völlig. Festzustellen ist, dass sich beide eigentlich nicht miteinander vergleichen lassen, stammen sie doch aus völlig veschiedenen Phasen, nicht nur besetzungstechnisch, sondern grade auch grade von den soundtechnischen Möglichkeiten:


    1. Live 1973: Das unschlagbare Plus dieser Aufnahme ist die rohe, unverbrauchte Direktheit ohne jegliche sonderliche Soundschnörkel, „what you see is what you get“. Leute, die zu dieser Zeit Genesis tatsächlich Live erlebt haben, berichten, dass die Band etwas besser geklungen hat, als auf dieser Aufnahme, der Grundsound jedoch absolut authentisch ist. Weiteres Plus sind selbstverständlich die Anwesenheit von Gabriel und das Drummen von Collins, der sich hier als grade mal 22 jähriger als einer der besten Drummer seiner Zeit zeigte: Innovativ, rattenschnell, intelligent. Der gute Sound seines Gretsch-Sets wird lediglich an einigen Stellen zu sehr vom AkustikHall weggetragen. Gleichwohl: Für heutige Verhältnisse ist der Sound - vorsichtig ausgdrückt - gewöhnungsbedürftig und einfach nicht mehr hinnehmbar, insbesonders, dass Hackett's verzerrter Gitarrensound schlichtweg indiskutabel ist.


    2. Seconds Out: Das Fehlen von Gabriels Stimme ist eigentlich nicht aufzuwerten, die magischen Momente scheinen für immer hinfort, die Keyboardsounds zu modern für die viktorianisch-antiquierten Songstrukturen, der Gesamtsound zu bombastisch für die vielen fragilen Stimmungen. Gleichwohl erlangt das Album seine eigene Qualität und das durch zwei Aspekte:


    A) der Sound: Auf den ersten Blick wirkt das Soundgebilde glatt, dünn, höhenlastig, irgendwie plastikartig im Verhältnis zu den alten Aufnahmen: grade das lässt aber zwar die Mystik der alten Sachen vermissen, gerät jedoch zu einem Parforceritt in Sachen orchestralem Soundgebilde: Wohl noch nie vorher und wohl auch niemals nachher wurde ein derart kathedraler Live-Sound erreicht mit einer schier unglaublichen Durschlagskraft bei gleichzeitiger Klarheit des Sounds: Die volle Intensität wird selbstverständlich nicht erreicht bei Abspielen in normaler Lautstärke, dies Album muss man einfach laut hören. Die Instrumentalpassagen von „Firth of Fifth“ und „Cinema Show“ sind denn dann auch nur noch schwerlich zu toppen.


    B) Das Drummen: Das Drumming von Chester Thompson/Collins/Bruford gehört einfach zu den unglaublichsten Leistungen „all times“. Das Problem bei den alten Genesis Stücken war und ist, dass diese (insbesondere Suppers Ready) kein festes Metrum haben, sondern sämtliche Passagen ihre unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. So muss der Drummer frei nach Nase, d.h. eben ohne Vorgabe des Click’s, sich selbst das Metrum suchen und zwar so, dass sich alle unterschiedliche Passagen harmonisch ineinander fügen. Das war zu seinerzeit des "Artrocks" nun gang und gäbe, es gab aber nur selten Stücke, die derart unterschiedliche Metren auf kürzestem Raum aufweisen, als bei diesen Genesis Stücken. Da alles erfordert eine Dynamik und ein Feeling, was selbst unter guten Drummern die Ausnahme ist (Beispiel: Mike Portnoy hat mit Transatlantic „Live“ bewiesen, dass er Firth of Fifth definitiv nicht spielen kann). Als Beispiel mag allein die Anfangspassage vom Instrumentalpart der „Firth of Fifth“ dienen, wie sich hier langsam an die richtige Endgeschwindigkeit „herangeschlichen“ wird und die Tempo-Steigerung zum Mittel an sich wird, ist ganz großes Tennis. Die Doppel-Drum-Geschichten zwischen Thompson und Collins („bei FoF“, „Suppers Ready“ und Afterglow“), Collins Und Bruford (Cinema Show) sind jedenfalls weiterhin einer der größten Geschichten im Drummen: Es hat wohl noch nie Drumduette gegeben, wo die beiden Drummer so eng zusammen „geatmet“ haben, wie hier. Und selten gab es ein Live-Album, wo das Drumming so exakt eingefangen wurde, wie hier, sodass selbst kleinste Hihat-Nuancen noch deutlich hörbar sind.


    3. Die neuerlichen Live Aufnahmen auf der 4er Compilation versöhnt aber in jedem Fall alle Genesis Fans: Ein besserer Sound als bei der Live, gleichwohl aus der guten alten Zeit: Die LiveVersion von „The Lamb“ ist unglaublich. Intensiv, dichte Atmosphäre, allein das Hackett-Solo am Schluss von „The Lamia“ ist der Kauf des Dinges wert. Weiterhin gibt es die amtliche Version von Moonlit-Night und vieles mehr, Suppers ready, FoF und alls mit Gabriel. Für Fans der Phase eine Mahnmal.


    IV. Die Fans
    Bei den Genesis der amtlichen Phase gibts es im übrigen keinerlei Kompromisse: ich kenne nur Leute, die sie hassen oder lieben. Ein Mittelding gibt’s da schwerlich. Deswegen auch zuweilen die Unmöglichkeit, über die Musik zu diskutieren.



    Seelanne

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    6 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Der letzte Punkt stimmt vollkommen und ist wirklich bei den meistens so. Werde meine Platten bald verkaufen, hat villeicht jemand Interesse und kommt aus der Schweiz?


    Müsste jetzt gerade mal zum DJ hinüber, weiss nicht genau wieviele aber etwa 3 -5 sind es sicherlich.


    Wobei ich den Sound nachwievor einfach schräg finde und es wirklich nur Leuten empfehle die es kennen...

    Einmal editiert, zuletzt von Heglandio ()

  • Neeeeeeeiiiiiiinnnnnn !!! ;( ;(



    Phil Collins: Gastauftritt bei The Musical Box in Genf!


    Die Show in Genf am 24. Februar im Grand Casino wurde eine musikalische Sensation. Phil Collins erwies uns die Ehre und spielte zusammen mit The Musical Box einen Song live. Zum 30jährigen Jubiläum von The Lamb Lies Down On Broadway machte Phil's Unterstützung dieses Konzert zu einem ganz besonderen Ereignis.


    Bericht und Photos:



    http://www.wiventertainment.de…ws/lamb/pages/frames.html



    Ich könnte mir da doch glatt die }$@¦#§¬%& abbeissen !!!



    Stocki

  • Ich habe vor 2Wochen die 3te Staffel mit der Lamb lies Tour in Liege begonnen. Es war einfach nur grandios, in 14Tagen gehts in Oberhausen weiter, dann Stuttgart und Frankfurt! Ich freue mich wie damals auf Weihnachten! 8)

  • jau, das erste Mal dass ich Kohle für ne Coverband ausgegeben habe und dann gleich 47 Eur... aber das hat sich ja sowas von gelohnt!!!! Einfach nur geil! Cat habe ich auch direkt getroffen, der die Show jetzt zum 38.ten Mal gesehen hat :D

    "...lebe wild und gefährlich, sagte Arthur."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!