Rookie-Lesson: Triolen

  • Hier soll es nur (dafür vielleicht mit der Zeit tiefergehend) um Triolen gehen.


    Ich habe die Aufgabe, einem kleinen Schlagzeug-Rookie-Kollegen Triolen beizubringen. Gestern habe ich versucht, das im Kopf Gesammelte mal etwas zu ordnen. Ich tu's mal hier rein, vielleicht möchte ein weiterer kleiner Schlagzeug-Rookie-Kollege sich ja damit befassen.


    Die abstrakte Definition "eine Gruppe von drei gleich langen aufeinander folgenden Noten, die insgesamt aber nur die Dauer von zwei Noten dieses Wertes hat", führt wohl regelmäßig nicht zu spontanem Verständnis. Sehen und Hören eher, am besten beides gleichzeitig.


    Wenn man sich also ein Bild zu Triolen ausdenkt, kann es z.B. so aussehen (draufklicken und quer ausdrucken geht):



    Was im Bild steht, sollte sich mit Tempo 60 in etwa so anhören:


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    In der ersten Zeile sind (getretene) Viertel-Cowbells (wer möchte, kann sich die Dreiecke ausmalen, damit er sie nicht für Halbe hält). Bei Übungen links Viertel mitzutreten, ist oft eine gute Idee, im Hörbeispiel wird das gemacht, obwohl sie im Bild nur in der ersten Zeile sind.


    In der zweiten Zeile ist ein Takt mit Hi-Hat-Achtel-Triolen notiert. Rein rechnerisch gibt es pro Viertel ja eigentlich nur 2 Achtel, aber damit man nicht extra Zwölftel-Noten erfinden muss, nimmt man halt Achtel und gruppiert sie mit dem Balken darüber. Wo eigentlich also nur 2 Achtel hinpassen, zwängt man 3 hin - wenn man sich jetzt noch einmal die Definition durchliest, fällt im Idealfall der Groschen. In einen 4/4-Achtel-Triolen-Takt passen also quasi 12 Achtel


    In der dritten Zeile stehen Viertel-Triolen. Die sind schwierig, weil sie die 2 und die 4 nicht treffen, das hört sich etwas synkopisch an. Man kann sich vielleicht vorstellen, von den Achtelnoten aus Zeile 2 nur jede 2. zu spielen. Wenn man drei Viertel in der Zeit von zweien spielt, muss es ja krumm werden. In einen 4/4-Takt passen also 6 Viertel, wenn man sie zu 2 Triolen zusammenfasst.


    In Zeile 4 sind Sechzehntel-Triolen notiert. Die sind halt doppelt so schnell wie die Achtel-Triolen, man nimmt also am besten vielleicht die 2. Hand dazu. Wir rechnen: 4/4=16/16, 16:2x3=24 zu Triolen zusammengefasste Sechzehntel.


    Natürlich gibt es auch Halbe-Triolen, 32tel-Triolen usw., auch kompliziertere Triolen mit intern kombinierten Notenwerten. Die gehören aber in eine Advanced-Lesson.


    Nun sollte sich die Frage aufdrängen: Warum benutzt man z.B. 8tel-Triolen in einem 4/4-Takt, anstatt einen 12/8-Takt mit normalen Achteln vollzuschreiben?
    Die Antwort ist, dass manchmal z.B. nur die Hälte eines Taktes triolisch sein soll, und der Rest "geradeaus" gespielt wird:



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    Oder nur eine kleine Stelle in einem Song (z.B. ein Fill-In) ist triolisch, soll vorkommen. Für sowas einen Taktartwechsel zu notieren, wäre unübersichtlich.


    Übrigens: Wenn man bei Triolen jeweils die mittlere Note weglässt, hat man einen Shuffle, die Rookie-Lesson "Shuffle" können wir uns damit sparen.


    Habe ich das soweit richtig verstanden? Verbesserungen und Erweiterungen erwünscht.

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  • ...Übrigens: Wenn man bei Triolen jeweils die mittlere Note weglässt, hat man einen Shuffle, die Rookie-Lesson "Shuffle" können wir uns damit sparen.
    ...Habe ich das soweit richtig verstanden? ...


    zumindest theoretisch ist dem so, bei gaaanz langsamen Tempi triffts das sehr gut, je schneller der Shuffle wird, desto mehr nähert sich die dritte Triolennote dem normalen Viertel wieder an - eine reine Gefühlssache... :D

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Ich seh nur die Grafik, kanns im Moment aus technischen Gründen nicht hören:


    Zeile 3 passt gespielt wohl eher nicht (3:2). Die finde ich auch als nicht mehr Rookie gar nicht ohne, wenn
    auch nicht uninteressant bzw. wichtig.

  • Ich würde es so versuchen zu erklären, dass man zuerst mal einen bestimmten Puls hat in einem Musikstück,
    und der sich entweder in eine Dreier- oder Zweierunterteilung gliedern lässt. Ersteres nennt man dann ternäre Musik.


    Davon ausgehend kann man dann andere Triolenwerte (als diese beschriebenen Achteltriolen) herleiten.


    Erst in einem weiteren Schritt kann man dann das Mischen dieser Notenwerte anschauen. Denn ein Musikstück, das
    sozusagen nur aus Triolen besteht (also ein 12/8, Shuffle, Swing, ...) ist nicht "schwierig", man soll diesbezüglich keine
    Angst vor dem Wort Triolen entwickeln. Früher (und je nachdem auch heute) war es ja sogar der Standard, sich schon
    von Beginn weg mit Jazz zu befassen am Schlagzeug.


    Schwierig wird es erst, wenn man kombiniert - also beispielsweise 8tel-Triolen in einem binären Zusammenhang einbaut.


    Polyrhythmik, die sich durch gleichzeitiges Spielen mehrerer Werte, wie 8tel und 8tel-Triolen übereinander, ergibt, ist
    dann wiederum ein weiterer Schritt.


    Wenn man das so aufbaut, gibt es keinen Grund, sich vor irgendwas zu fürchten, und es gibt sehr grosse Chancen, das
    meiste davon gut zu verstehen ^^ .

  • Wie Du richtig schreibst, wird bei Vierteltriolen immer eine Note von der Achtel weggelassen, d.h. man kann das zunächst mal üben, indem man die linke Hand in die Luft oder auf den Oberschenkel schlägt. Schwieriger wirds dann, wenn man von Hand zu Hand spielt.
    Erweiterung wäre noch die Sextole, die man zunächst so üben kann: Achteltriolen mit der rechten Hand und die linke immer dazwischen.

  • Ich bin selbst noch Anfänger und finde es ganz gut erklärt, aber hab da doch noch ne Frage bzw. Anmerkung.


    Wie sieht das denn mit dem Handsatz aus? Ich spiels so : RLR LRL
    Oder ist das im Endeffekt egal wie man's macht?

    Ich brauche keine Signatur!

  • Grimbaldur: Das kannst Du halten wie der auf'm Dach :D. Wenn Du das Ganze auf dein Set verteilst, können andere Handsätze u.U. besser laufen. Willst Du etwa von links nach rechts mit Triolen über deine Toms "rüberrutschen" könnte - je nach Veranlagung - RRL - RRL - RRL - ... besser von der Hand gehen als durchweg alternierend.

  • Grimbaldur: Das kannst Du halten wie der auf'm Dach :D. Wenn Du das Ganze auf dein Set verteilst, können andere Handsätze u.U. besser laufen. Willst Du etwa von links nach rechts mit Triolen über deine Toms "rüberrutschen" könnte - je nach Veranlagung - RRL - RRL - RRL - ... besser von der Hand gehen als durchweg alternierend.


    Alles klar, danke für den Hinweis! Gut zu wissen das es kein starres Konzept ist :)

    Ich brauche keine Signatur!

  • Ich würde es mal so ausdrücken: Man hört den Handsatz in der Musik nicht raus :) .


    Nicht???? Ach?!?


    Achteltriolen als rechtshänder: R L L (ja, das hat System. Ist aber zu umfangreich um das jetzt hier auszuführen:-) )


    Klingt besser wie R R L ausserdem in vielen Situationen (vor allem wenn man nur auf einem Intstrument spielt) funktioniert da vieles leichter.
    In nem höherem Tempo funktioniert oft nur noch R L R L R L. Was allerdings öfter zu Problemchen führt:-) Das sind dann zwischendurch Doppelschläge notwendig.


    lg

    alpfuier.de

  • Triolen sind nur ein Notenwert. Du kannst jeden Handsatz darüberlegen, auch Handsätze, die gar nicht "aufgehen" in drei Schlägen, wenn du willst.


    Edit: Für Triolen-Einsteiger empfehle ich:


    von Hand zu Hand -> mit Single Strokes hast du immer die meiste Power, die klarsten Schläge


    etwas später (schwieriger): RLL oder RRL bzw LRR und LLR -> normalerweise werden diese Handsätze einerseits verwendet, wenn die einzelne Hand akzentuiert
    ist und der doppelte leise (also R (L) (L)), oder aber der einzelne auf Toms (oder Becken) orchestriert wird (Tom - (Snare) - (Snare))

  • Vielleicht können wir ein paar Beispiele der Triolen-Anwendung präsentieren.
    Mit fällt spontan "Life is real" von Queen ein, eine schön nachzuspielende Beginner-Bumm-Tschack-Ballade mit einem - wie ich finde - äußerst geschmackvollen Triolenfill bei 01:15:
    http://www.youtube.com/watch?v=uBSyydk1U54&t=1m14s


    (Studioversion leider über YT in DE nur als No-Vocals-"Mix" verfügbar, aber hier geht's ja um Roger :love:, nicht um Freddie.)


    Edit:


    Welche Fills/Songs fallen euch noch ein?

    -
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  • Das ist echter Punk!


    ABSOLUT! DAS Paradebeispiel für den Einsatz von Triolen. Wers nicht gar so "abgefahren" mag, kann ja auch mal den guten John Henry Bonham studieren ;)


    Nicht nur unterschiedliche Handsaetze bringen Würze in Triolenfills (z.B. Six Stroke Roll Varianten wie RllrrL) sondern auch der gezielte Einsatz des BD Pedals. In meinem jüngsten Hörzonenbeitrag versuche ich mich an einigen solcher Fills


    [video]

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    now, this little number is in thirteen. it's subdivided 5 8 and 4 4, if you wanna clap your hands: one two one two three one two three four .... pretty good! FZ (1940 - 1993)
    Mein Spielzeug im Einsatz Hueni for Sale

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  • Haha, niel_S, kleiner Insider? :D


    Hab ich wenigstens die Noten getroffen?
    (RLL RLL ginge wohl auch, find ich aber unsportlich ;))

    -
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    Einmal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Ich bin der meinung dass sich das ganze auch noch etwas einfacher erklären lässt, aber wenn der rookie das versteht is ja gut.
    Eine zählweise ist wichtig, sollte man nicht vergessen ...

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