Grundsatzdiskussion: E-Drum Modulsounds vs. computerbasierte Klangerzeugung

  • [verschoben aus Neues Roland TD-25 - Gruß mc.mod]


    reell:
    1. solide und anständig ("reelle Preise"); Synonyme: fair
    2. wirklich vorhanden ("eine reelle Chance zum Sieg haben")


    Eine reelle Klangsimulation könnte z.B. also solide und anständig sein. Wär doch schonmal was


    Danke zwaengo :thumbup: , mit der 1. Bedeutung kann es also schon reelle Klangsimulationen geben. Ich tendiere wohl dazu Wörtern eine eindeutigere Bedeutung geben zu wollen, als man im Allgemeinen tut.


    Die totti'sche Aussage reformuliere ich mal, für mich, als: "In Sachen reeller Klangsimulationen akustischer Perkussionsinstrumente wird Zur Zeit nichts an aktuelle VST-Instrumente vorbeiführen können." Ich empfinde diese Veränderungen als nötig, da es durchaus legitim ist, dass jemand beispielsweise die Klänge des (analogen) Simmons SDS-V simulieren möchte und empfindet, dass die (digitale) Nord Drum dies für ihn reell (im Sinne von anständig und solide) tut. Die reformulierten Aussage (mit reell als solide und anständig) wiederspiegelt dann auch meine Meinung.


    Nun bedingt für mich eine solide Klangsimulierung eines akustischen Perkussionsinstruments noch nicht eine solide Simulierung (ganzheitlich gesehen) des Perkussionsinstruments, denn dazu müsste das Spielgefühl, die Form des Instruments und die Umsetzung des Gespielten in Klang (uvm.) ebenfalls solide sein. Da man dazu aber dann für jeden Klang das Pad anpassen muss, wird das wohl unmöglich zu realisieren sein. Es ist z.B. einfach unmöglich ein Cymbalpad zu kaufen, welches von der Form her ein 21" Flatride simuliert... :D
    In diesem Sinne werden meiner Meinung nach E-Drums immer A-Drums nicht ganzheitlich simulieren können [Respektive in der Verallgemeinerung: Elektronische Instrumente werden immer ihr akustisches Pendant nicht ganzheitlich simulieren können.] und egal wie täuschend echt der Klang erscheinen mag/ist; die Erwartung das irgendein E-Drum (auch das TD-25) eine ganzheitliche Simulation anbieten kann, bleibt für mich absurd. Pragmatische gesehen aber, darf natürlich jeder gerne selber entscheiden, ab wann die Simulation seinen Anforderungen genügt und ob ein gewisses Produkt eben diese erfüllt und für einen dafür gerechtfertigten Preis vom Hersteller angeboten wird.

    Ich bin ein Folivora :?:

  • Freunde der Nacht es ist vollbracht, wer hätte das gedacht!
    Endlich mal ein Thread der all meine Belange belangt. Sorry hab Buchstabensuppe gegessen. :)


    Nach meinen ersten Gehversuchen, VST-Drumming (mittels Laptop unter Windoof) live auf die Bühne zu bringen,
    habe ich nun glaube ich den Weg gefunden der funktionieren könnte. Habe den meisten überflüssigen Trommelkrempel und Elektroschrott vertickt und reinvestiert.
    Dabei herausgekommen ist ein Leistungsmonster :-).
    Habe gebraucht ein der letzten mac mini quadcore i7 mit 16GB RAM ergattert. Diesen mit zwei 256GB VST-Platten bestückt.
    In der Konstellation braucht der Startvorgang des Macs gerade mal 7 Sekunden. Hammergeil! Diese Performance zeigt sich auch im Betrieb.
    Ich benutze Mainstage als VST-Host für Superior Drummer und BFD3. Als Audiointerface habe ich ein RME Fireface UC an den Start gebracht, nachdem ich schnell festgestellt habe, das alle bis dahin von mir verwendeten Audiointerfaces für meine Belange nicht ausreichten.
    Bis jetzt bin ich noch in der Programmier- und Soundbastelphase, aber es ist jetzt schon festzustellen, das alles viel schneller und stabiler funktioniert.
    Selbst unter Verwendung diverser zusätzlicher Plugins für EQ oder Compressor läuft das Teil stabil und schnell.
    Ich weiß, boah der Typ hat ne Vollmeise so einen Kostenapparat zu fahren! Stimmt vielleicht, aber wer auf der Bühne soviel Streßsituationen wie ich mit meinem alten Setup erlebt hat, kann das nachvollziehen. Nichts ist peinlicher als ein totaler Soundausfall am Ende eines Songs, und in der peinlichen Pause danach kommen plötzlich alle 126 letzen Schläge auf einmal! Geil!
    Mein Fazit: wenn Du Ruhe und Sicherheit auf der Bühne haben möchtest, mußt Du in professionelles Equipment investieren. Leider meist kostspielig.
    Willst Du VST auf der Bühne Live einsetzen, ist ein leistungsstarkes Interface mit ultraniedrigen Latenzen ein absolutes Muß!
    Werde in den nächsten Wochen anfangen mein Rolandset mit dem Rig zu " vernetzen" und bin gespannt wie das Spielgefühl sein wird.
    Ich werde Euch berichten. vielleicht lade ich Euch die Tage mal ein paar Fotos von meiner " Playstation" hoch.


    Wer sich gerne mit mir austauschen möchte kann das gerne auch via Mail tun.
    der.ilja@gmx.de


    Bis dann!

  • Holla die Waldfee, das war nicht grad preisgünstig! :D


    Zu meinem System ein Vergleich wie neue S-KLasse zu alten Opel Kadett!


    Dein System sieht sehr überlegt und aufgeräumt auf und im Gegensatz zu meinem Rack mit sicherheit auch gewichtsärmer, zumal bei mir noch ein 16-Kanal-Mischer oben drinsteckt.


    Respekt! :thumbup:


    Theo

  • Erst mal Danke für die Blumen!!!!
    Nepo:
    Frage "was für ein Set spielst Du?"
    Im Moment ein TD-20 mit Erweiterungskarte als Modul und Rolandpads.
    Nähere Infos gleich.


    TrommelTheo:
    Da ich Dein Setup nicht kenne kann ich diesen Vergleich nicht unbedingt unterstreichen ;-)))
    Nein mal Schurz beiseite, das was ich im Moment auf die Bühne stelle ist über die Jahre gewachsen.
    Klar kostet Roland mehr Geldals die meisten Lösungen, ist aber dafür auch zuverlässig!
    Darauf kommt es an wenn man am Abend auf der Bühne abliefern muß.
    Es gibt da draußen jede Menge vergleichbares, aber meine Wahl viel halt damals auf Roland.
    Damals heißt vor 15 Jahren. Habe mich mehrere Jahre in Köln auf den Karnevalsbühnen die die Welt bedeuten ;) rumgetrieben.
    Ich behaupte mal das ich den Prototyp der heutigen im Einsatz befindlichen, rollbaren Drumsets gebaut habe.
    Das erste war damals akustisch und ich habe später auf elektronisch umgerüstet.
    Mein erste Wahl viel damals auf ein TD-10 mit 2x PD100, 2 x PD120, 1 x KD-120 so wie div. Beckenpads.
    Das TD-10 erhielt später die Erweiterungskarte. Dann habe ich nach ein paar Jahren das TD-10 gegen ein TD-20 getauscht. Auch hier verbaute ich direkt bei Neuerscheinen die Erweiterungskarte. Nach 10 Jahren stieg ich aus dem Karneval aus rüstete mein Set nochmal etwas auf, in dem ich die Pads durch neue Piezos
    auf den neuesten Stand brachte und somit verfügte ich nug über 2 PD-105 und 2 PD125. Das war übrigens Pfenningskram!! Aus alt mach neu.
    Mittlerweile habe ich mir noch eine Diabolo Snare mit Metallkessel zugelegt.
    Soweit zu meinem Drumset.
    Thema Geld:
    Viele Dinge kann man gebraucht günstig schießen und "refurbishen", dabei bleibt das Teil deutlich unter Neupreis.
    Jetzt noch meine Erfahrungen in Sachen VST hier reinzupacken würde den Thread sprengen und ich mir den Unmut manchr User auf mich ziehen.
    Deshalb biete ich an das sich jeder gerne per Privatmessage oder Mail bei (der.ilja@gmx.de)mir zwecks Erfahrungaustausch melden kann.
    Es sei denn die restlichen Leser dieses Threads interessiert das auch.
    Weil du nach meinem Set gefragt hast, hänge ich mal ein paar Bilder an.
    Gruß, der Ilja

  • Es sei denn die restlichen Leser dieses Threads interessiert das auch.

    Ja, mich interessiert das auch. Ich experimentiere gerade viel mit SD2 und freue mich wenn es hier im Forum auch detaillierte Infos dazu gibt.
    Übrigens, auch meinen Respekt für das tolle Equipment. Gibt`s bei YT eigentlich ein Video in dem du das Set im Einsatz hast?

  • Hi!
    zwaengo: Nein es gibt keine Youtube Videos von mir. Ist auch nicht so mein Ding. Zumal ich ja auch noch in der Testphase bin.


    Im Moment schraube ich gerade an diversen Drumsets in Mainstage, die ich dann per Midi über mein TD-20 ansteuere und umschalte.
    Werde ja auch die Sounds aus dem TD-20 mit den VST-Sounds kombinieren (diverse Percussions statt Toms und so . . . ).


    Ach ja, sollten wir nicht für den VST SoftwareErfahrungsaustausch einen anderen Thread aufmachen?? Sonst gibt es Gemecker vom Oberlehrer ;-)))


    Ansonsten fragt mich einfach über PM an. Schreibe gern zurück.

    ROLAND TD-20 mit TDW-1, MacMini QuadCore i7 m. 16GB RAM, 2x256GB SSD, Fireface UC, Superior Drummer, BFD3

  • Da dieser Thread dichtgemacht wurde und meineserachtens ein heftiges Mißverständnis im Raum steht und dies alles Grundsatzdiskussion ist und von daher natürlich hier her gehört, reaktiviere ich mal diesen Thread.


    Es geht doch grundsätzlich gar nicht um den Mix und um Velocities ( DRUMK zu dem Monti-Video: "viel zu prominent im Mix, auch viel zu heiß getriggert und volatil dynamisch") und auch nicht um das jeweilige KitPiece Model (dieses ist selbstverständlich alles Geschmacksache; dem einen gefällt 'ne dunkel zischelnde oder 'barkende' Hihat, dem anderen 'ne helle glockige...) ➜ weil:

    das alles kann man ändern und einstellen:!:.


    Es geht um den Klang eines Kit Pieces an sich bzw. dessen unbearbeitete Sample-Audio-Ausgabe: ist es ein natürlich und authentisch klingender Sound eines Instrumentes im Drum-Kit oder ein unangenehm unnatürlicher/künstlicher "processed" Sound (quasi Modul-Sound Plastik a la im schlimmsten Fall Roland Module)*.

    Klar geht es natürlich auch immer grundlegend um die Ausführlichkeit von Velocity-Layers und RoundRobins. Dahingehend (Ausführlichkeit/detailliertes Sampling) sollte jedem klar sein, daß neuere SuperiorDrummer3 SDXes das Maß aller Dinge sind - riesige Gigabytegrößen an Audio Material, und dieses Tool wird auch für mannigfaltige professionelle Musikproduktionen verwendet, und als Beispiel nenne ich mal die krass ausführlichen Cymbal-Samples des 'Jazz Session' SDX, die IMO die Meßlatte nochmal höher gesetzt haben.


    Und Drum Bee (bzw ursprünglich trommla ) hat es generell in Post #41 sehr treffend auf den Punkt gebracht. Danke!


    eDrummer1 hat in Post #47 einige Statements kritisiert, wofür ich ihm äußerst dankbar bin. Das Statement "Schlussendlich: Je mehr man versucht es so zu klingen zu lassen wie ein Original, desto komischer wird es." möchte ich hier als No-Go nochmal besonders hervorheben. IMO vollkommen unstimmig und irgendwie leider auch bösartig.


    * Es gibt natürlich auch "processed" / "mix-ready" Drum-Samples, die toll sind, allerdings der Mehrheitsmeinung nach leider nicht in den meisten Modulen a la Roland.

  • Die Menschen können nicht zwischen Klang und Spielweise unterscheiden...mir ist bei Monti das oft nicht richtig perfekt eingestellt...da sind bei ihm oft so krasse Dynamikschwankungen auf der Hihat drinnen, micht stresst das, einfach Velocity beschneiden/einengen, Problem gelöst, er spielt ja auch das neuste Jazz SDX, das sind die Standtoms auch zu krass....das hat jetzt nichts mit Nicks Fixes zu tun.....ich finde es nicht natürlich genug eingestellt.....der hat die Trigger zu heiß....einfach reduzieren oder die Velocity einengen....


    Als wenn Du mit der Fender Telecaster und Fender Twin spielst, da ist null Kompression, ultra schwierig das zu bändigen

    Einmal editiert, zuletzt von DRUMK ()

  • Die Menschen können nicht zwischen Klang und Spielweise unterscheiden...mir ist bei Monti das oft nicht richtig perfekt eingestellt...da sind bei ihm oft so krasse Dynamikschwankungen auf der Hihat drinnen, micht stresst das, einfach Velocity beschneiden/einengen, Problem gelöst, er spielt ja auch das neuste Jazz SDX, das sind die Standtoms auch zu krass....das hat jetzt nichts mit Nicks Fixes zu tun.....ich finde es nicht natürlich genug eingestellt.....der hat die Trigger zu heiß....einfach reduzieren

    das stimmt schon, der gute Monti ist durch sein langes Drummerleben (vor allem als AkustikDrummer) leider schon ziemlich gehörbeeinträchtigt und macht meist automatisch ziemlich viel auf high Velocity, da da die Sounds für ihn am meisten durchkommen...

    ...und er ist beileibe kein Einstell-Typ...

  • und er macht das Hi-Hat Mic auch sehr laut (glaube ich) das klingt beim echten Schlagzeug auch oft komisch und verstärkt diesen Eindruck, bei mir ist das immer nur ein bisschen an.....ich mag das homogener lieber.....

  • Dieser alte Thread hat mir mehrere Dinge sehr gut gezeigt:


    Wir waren überwiegend nicht in der Lage, ganz einwandfrei Modul- von VST-Sounds zu unterscheiden - und das, wo wir uns als Interessierte schon einigermaßen intensiv damit beschäftigt hatten (damals ja noch SD2 vs. TD-30).


    Damals waren wir dagegen viel mehr in der Lage, miteinander unterschiedliche Eindrücke, Auffassungen und Schlussfolgerungen auf Augenhöhe und ohne persönliche Angriffe zu besprechen und diese auch mal nebeneinander stehen zu lassen, ohne aus der jeweiligen Auffassung gleich ein Evangelium zu machen.


    In meinen Augen bringt es das Thema selbst, wie auch den Austausch darüber überhaupt nicht weiter, wenn hier um Wahrnehmungen bzw. vermeintliche Unfähigkeit von Wahrnehmungen diskutiert wird, sondern vor allem ins Bewusstsein gerückt wird, dass wir eben alle bezüglich unserer Wahrnehmungsmögichkeiten, -fähigkeiten, aber eben auch bzgl. des Soundgeschmacks oder des Bedürfnisses einfache Lösungen ohne viel Einarbeitung vs. Spaß am Gefrickel und Geschraube haben zu wollen, verschieden sind und dass das auch gut so ist.


    Die Entscheidung, welche Lösungen jeweils präferiert bzw. abgelehnt werden, sind glücklicherweise hochgradig individuell: Einige möchten lieber ihr Auto fahren, andere haben Spaß daran zu schrauben; die Sound-Angebote der jeweiligen Module finden durchaus auch bei vielen Menschen anklang, wie eben auch innerhalb z.B. der SD3-Soundbibliotheken-Welt die Geschmäcker sehr auseinander gehen dürften.


    Es sollte uns mehr darum gehen, aufzuzeigen, was aktuell möglich ist und uns gegenseitg (siehe Sound-Beispiele damals von Kai/Heizer) die Möglichkeit zu geben, sich Eindrücke zu verschaffen, evtl. neugierig zu werden oder sich eben ggf. auch von der Thematik zu verabschieden, wenn es für einen selbst irgendwie nichts ist...

    Fachliche Expertise ist in meinen Augen nur dann wertvoll, wenn sie ein ANGEBOT ist und nicht als ultimative Wahrheit missioniert werden muss.


    Das alles sollte nebeneinander stehen dürfen, ohne dass der Tonfall beleidigend und persönlich werden muss. Es gibt hier nicht EINEN Standpunkt, der Anspruch auf allgemeine Gültigkeit hat. Sonst würden wir wohl alle die gleiche Musik machen und die Welt wäre insgesamt ein ganzes Stück langweiliger...


    In diesem Sinne wäre es schön, wenn wir nicht auch diesen Thread zu einem Grabenkampf werden lassen könnten und alle Interessierte am Ende etwas von der Diskussion und am besten von einem wirklich fruchtbaren Austausch haben.


    Danke!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!