Ich würde das mal machen, wenn wieder das Geld über ist, für ein ODROID X2(Hat 4-Channel 12 bit ADC mit 1MSPS, also vermutlich ausreichend). Da muss man zwar ein wenig noch die Spannung anpassen(auf max 1.8V) aber das sollte ich noch irgendwie mit meinen E-technik-"Kenntnissen" gebacken kriegen...
Im Prinzip brauchst du ja nur den Verstärkungs- bzw. Dämpfungsfaktor an den OpAmps mit anderen Widerständen etwas anzupassen. Ansonsten ein Spannungsteiler oder noch ein OpAmp.
Aber immer bedenken, dass die Kondensatorwerte nicht zuverlässig sind, da wird man evtl. etwas rumprobieren müssen. Das sind echt alles maximal nur Anhaltspunkte. C3/C4 und C9/C10 hätte ich z.B. zumindest mal halbiert, weil die bei einer Messung wahrscheinlich parallel gemessen werden.
Für die Dioden hab ich jetzt doch ein bisschen was gefunden. Zwar findet man zu den MS-Dioden nichts, aber es gibt an anderer Stelle noch ähnliche Dioden mit der Aufschrift MO und MU (sehen ansonsten gleich aus, sind nur anders gepolt (-|<-->|- und ->|--|<-)). Dazu gibt es dann ein paar Infos, auch mit dem Wissen um die Bauform (müsste SOT323 sein). Demnach wären es offenbar doch "ganz normale" Dioden.
Meiner Meinung nach wäre übrigens ein Arduino Due ein "perfect fit" fürs Rumprobieren mit den Schaltungen (im Zusammenspiel mit einem normalen PC dann). Der arbeitet auch mit 3,3V, hat ein ARM-Core, genügend Pins, eine gute A/D-Auflösung, ein schnelles USB2-Interface und kostet so 50-55 Euro. Ist übrigens dieselbe Plattform wie beim ARM-Megadrum. Wahrscheinlich würde es auch ein Leonardo tun, der hat aber weniger Pins, eine geringere Auflösung und ist für 5V ausgelegt, dazu hat er nur ein USB1.1-Interface. Dafür kostet er auch nur ~20 Euro.
Dann wird man noch eine Möglichkeit brauchen, ausreichend negative Spannung für die OpAmps bereitzustellen (mit vielen Verbrauchern wird es wohl auf ein extra Netzteil hinauslaufen).
Sämtliche Komponenten für das Input-Board (ohne Platine) würde man als Normalsterblicher übrigens (überschlägig berechnet) wahrscheinlich so für um die 50 Euro bekommen (für Großabnehmer entsprechend wesentlich weniger), also alleine daran sieht man schon, dass da keine totale "High-Tech" drin steckt.
Zitat
Interessant, und gar nicht so schnell. Da kommt ja ein recht stufiges Signal heraus, wenn man das mit deinen Grafiken vergleicht(0,5ms Gitter). Also viel DSP kann dann intern wohl nicht mehr passieren...
Ja, das ist in der Tat ziemlich wenig, und wohl auch der Grund, warum das Signal dann noch ein bisschen geglättet wird. Mit der Glättung ist die geringe Samplingrate dann wohl "gut genug". Vor allem an den Rim-Zonen ist das eigentlich ziemlich vorteilhaft, weil die Frequenzen dort ein ganzes Stück höher sind, und man sonst eine ziemlich hohe Samplingrate bräuchte, um die Signale präzise zu digitalisieren. Mit der Glättung ist das auch mit geringerem Aufwand offenbar kein Problem.
Wenn man mehr Präzision braucht, also an den Head-Zonen besonders für die Positionserkennung, nimmt man dann einfach eine feiner auflösende Schaltung, wie sie bei Snare und Ride benutzt wird.
Für alle interessierten, die die Messung noch nachvollziehen wollen, hier die Signale an den beiden Adressleitungen (0,1ms/1V):
(11-01-00-10-11-01-00-10-usw.)
ZitatIch hab das verstaubte Netbook mal hervorkgekramt, um es auf seine Herz und Nierenfunktion zu testen. Drauf läuft Arch linux mit 32 bit(mehr geht nicht mit dem Atom), selbstkompilierter RT-Kernel und die eDrummer Software von "jeffg". Mit dem governor "performance", schafft man auch hier 4 Sample Buffersize pro Channel bei 48khz (bei Stereo: theoretisch 0.166ms Latenz). Fast ohne Knacken, oder ähnlichen Nebengeräuschen.
Mit einem Terrasonic Midi One USB Interface, hab ich dann knapp gemessene 5.5ms Gesamtlatenz geschafft .
Also mehr als ausreichend, und die Idee mit dem Odroid X2 ein Gesamtsystem zu schaffen(wie ein Drummodul mit echten Samples), ist dadurch noch ein Stück näher gerückt.
Gut zu hören, dass geringe Latenzen auf schwachen Rechnern mit Onboard-Sound generell mit einem RT-Kernel kein Problem zu sein scheinen. Auch wenn sich offenbar viele mit nichts mehr unterhalb der Möglichkeiten von VSTis und der Qualität von SD&Co. zufrieden geben würden, hat finde ich ein "ausreichend guter" und lebendiger Sound auf einem alten oder preiswerten PC durchaus seinen Reiz.
Bei der Gesamtlatenz musste ich übrigens auch feststellen, dass die Qualität der Midi-Interfaces in dem Bereich ziemlich unterschiedlich ist. Während es bei der Ausgabelatenz keine großen Probleme gab, auch mit Onboard-Sound unter 1ms zu kommen, gab es je nach Midi-Interface *zusätzliche* Latenzen von AFAIR über 5ms beim schlechtesten Interface, 1,6ms mit einem besseren Interface, und der beste Wert mit noch einem anderen Interface lag dann bei 0,3 oder 0,4ms.