Kurze Frage bzgl. Tempoangabe

  • Hallo zusammen.


    Anbei hätte ich einen kleine Frage zu einer Tempoangabe, welche mich gerade verwirrt.


    Bisher war ich es gewohnt, dass das Tempo auf einem Notenstück immer mit dem Zeichen für eine Viertelnote mit danach folgender Temopangabe (in bpm) angegeben ist.


    Nun habe ich vor mir ein Stück im 3/4 Takt liegen, bei welchem eine punktierte halbe Note mit der Geschwindigkeit "60" angegeben ist.


    Handelt es sich nun dabei auch um "normale" 60 bpm oder muss ich "umrechnen"?


    Vielen Dank schon einmal für jede Hilfe.


    Gruß
    Manu

    "Musik macht man nicht für kritische Musikerkollegen, sondern für´s Gefühl das man dabei hat!" (Guildo Horn)

  • Hallo,


    1.
    die Bezeichnung "bpm" hat kein Musiker erfunden, das ist das Werk von DJs, die mit Musik nur peripher zu tun haben.
    Die Bezeichnung im Zusammenhang mit Musik ist irreführend.


    2.
    "bpm" ist eine Maßeinheit ohne Bezugsgröße und damit ungeeignet.


    3.
    Die Tempoangabe auf Werken der Musik hat einen Bezug. Deshalb steht da eben ein Notenwert davor, damit man weiß, was der Bezugspunkt ("beat") ist.
    Beim Wiener Walzer muss man da auch nicht umrechnen (es ist sogar fatal), denn da ist der Schlag die Eins des jeweiligen Taktes und der Rest sind Untergliederungen.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Dass ich hier von "Wiener Walzer" ausgehe, liegt an der Summe der Indizien. Das Tempo und die Tempobezeichnung und natürlich die Taktart sind typisch dafür.
    Konservative Musiker verzichten bei so etwas auch auf die Tempoangabe, schließlich weiß man so etwas ja.

  • Also, das irritiert mich auch sehr, muss ich sagen. Warum geben die neben der Tempoangabe dann nicht auch die Einheit an, für die das gilt? Was isn dann bei nem 7/8 uswusf. los?


    bpm = beats pro Minute. Generell sind mit den Beats ja eher 1/4 gemeint... Ich mein, steht doch eh dabei, dass es ein 3/4 Takt ist... warum schreiben die bei den 60 dann nicht die Viertel als Einheit dazu? Also, wenn das wirklich so ist, Sinn macht das imho nicht...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Die Einheit ist ja bekannt: punktierte Halbe und diese eben mit 60 Schlägen in der Minute. Das kann man dann munter hin- und herrechnen wie man will.
    Viertel = 180 Schläge/min
    Achtel = 360 Schläge/min
    Achteltriolen = 540 Schläge/min
    Über Sinn und Unsinn solcher Rechnereinen kann man natürlich streiten.
    Wie Jürgen schon zu diesem Fall schrieb: Beim Wiener Walzer unnötig.

  • Also, das irritiert mich auch sehr, muss ich sagen. Warum geben die neben der Tempoangabe dann nicht auch die Einheit an, für die das gilt? Was isn dann bei nem 7/8 uswusf. los?


    bpm = beats pro Minute. Generell sind mit den Beats ja eher 1/4 gemeint... Ich mein, steht doch eh dabei, dass es ein 3/4 Takt ist... warum schreiben die bei den 60 dann nicht die Viertel als Einheit dazu? Also, wenn das wirklich so ist, Sinn macht das imho nicht...


    Moin.


    Er hat doch geschrieben: "Nun habe ich vor mir ein Stück im 3/4 Takt liegen, bei welchem eine punktierte halbe Note mit der Geschwindigkeit "60" angegeben ist. "


    Jeder Schlag des Metronoms bei 60 hat die Länge einer punktierten halben Note. Oder kurz: Bei jedem Schlag der Metronoms (Tempo 60) bist du im 3/4 Takt auf der Eins.


    Oder hab ich deine Frage falsch verstanden?

  • Über Sinn und Unsinn solcher Rechnereinen kann man natürlich streiten.


    - 180 Viertel sind so presto, dass es einfacher ist, hier die Takte zu zählen.
    - 180 ist ein Wert, der auf einem mechanischen Metronom nicht wählbar ist.
    - 60 ist ein (Sekunden-)Wert, den die Wiener in etwa im Gefühl haben.

    -
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  • Passt alles, ich habe wohl eine der Antowrten falsch interpretiert, aber eigentlich hab ich es wohl schon kapiert :D

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  • - 180 Viertel sind so presto, dass es einfacher ist, hier die Takte zu zählen.
    - 180 ist ein Wert, der auf einem mechanischen Metronom nicht wählbar ist.
    - 60 ist ein (Sekunden-)Wert, den die Wiener in etwa im Gefühl haben.


    Und 4. Versucht mal 180 zu dirigieren.

  • Hallo,


    1.
    die Bezeichnung "bpm" hat kein Musiker erfunden, das ist das Werk von DJs, die mit Musik nur peripher zu tun haben.
    Die Bezeichnung im Zusammenhang mit Musik ist irreführend.


    Womit haben denn die DJs hauptsächlich zu tun?
    In welche Irre führt bpm in Bezug auf Musik?


    2.
    "bpm" ist eine Maßeinheit ohne Bezugsgröße und damit ungeeignet.


    Die Bezugsgrösse erklärt sich im "pm" von "bpm", wo ist da der Bezugsmangel?

  • Zitat

    Und 4. Versucht mal 180 zu dirigieren.


    Oh, ich glaube fest, dass das jeder Dirigent kann. Meistens mit einer Hauptbewegung auf die 1 und 2 folgenden kleinen Bewegungen.


    Zitat

    - 180 Viertel sind so presto, dass es einfacher ist, hier die Takte zu zählen.
    - 180 ist ein Wert, der auf einem mechanischen Metronom nicht wählbar ist.
    - 60 ist ein (Sekunden-)Wert, den die Wiener in etwa im Gefühl haben.


    Deswegen auch meine Aussage, dass über Sinn und Unsinn solcher Rechnereien gestritten werden kann. (Ich selbst finde sie auch nicht immer sinnvoll.) Eine sinnvolle Bezugsgröße (punktierte Halbe) und deren Tempo (60) wurden ja schon genannt.

  • BPM: also die DJs haben's nicht "erfunden", die waren höchstens für die Begriffsbildung, die dem angelsächsichen entlehnt ist, verantwortlich...


    Man möge mal schauen, was der gute Johann Nepomuk Mälzel erfunden hat, was diese Erfindung vielen, vielen Musiker gebracht hat und sich dann noch kurz überlegen, was das Ganze mit BPM zu tun hat bzw. warum eine Angabe in Nicht-BPM (sondern einem Metrum) vielleicht doch etwas schwerer geworden wäre. Und auch er hat nur eine Grundstruktur der Musik umgesetzt.


    Edit: Solange die Musik keine Accelerandi bzw. Riterdandi aufweist, was für die meiste populäre Musikstile ja zutrifft, seh ich kein Problem in einer absoluten Tempoangabe.

    2 Mal editiert, zuletzt von openwater ()

  • Mattmatt: Ja eben, ohne diese Angabe ist "bpm" allein unterspezifiziert. Klar kann man annehmen, dass Viertelnoten gemeint sind — mir ist aber auch schon ein 6/8 Stück mit der Angabe "56 bpm" untergekommen, in dem ein Beat klar 3 Achtelnotenwerte lang sein muss.

  • ein beat ist übrigens ein beat. okay... und wieviel beats ein takt hat, zeigt die taktbezeichnung an. kaum zu glauben, aber wahr. ansonsten steht als halt anders, wie beim thread starter.

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