Recording und bearbeitetes abhören

  • Hallo,


    eigentlich bin ich E-Drummer und kenne mich auch im Bereich Recording (Cubase) einigermaßen aus. Ich habe ein 8 Kanal Firewire Interface (Firepod).
    Jetzt habe ich mir ein A-Set (Sonor 2005) geholt.


    Mein Plan sieht wie folgt aus:
    Ich möchte gerne beim üben einen über das DAW (Cubase) abgemischten Sound haben.
    Zum großteil habe ich das Equipment schon, ich werde mir noch ein paar Mikros holen und alles an den Firepod anschließen.
    Die Kanäle sollen passend mit EQ, Kompressor etc. in Cubase bearbeitet werden und auf den Kopfhörerausgang gehen.

    Ich weiß, dass der Firepod auch die Möglichkeit des DRY/Direct Monitoring bietet. Nur dann wären die Kanäle nicht mehr bearbeitet ;-).
    Ich denke der bearbeitete Sound wäre deutlich besser und würde gern immer mit einem abgenommenen, bearbeiteten Set spielen.


    Hat da jemand Erfahrungen mit? Spielt einer mit bearbeiteten Kanälen über DAW?
    Wie sieht es bei euch mit der Latenz aus? Dürfte bei mir so 15-20ms sein. (Ist ja unter E-Drummern schon immer son Thema...)

  • das wird mit so nem budget interface nichts mit der latenz. da muss was von motu oder rme her. ich nutze sowohl die motu 2408 als auch das rme digiface für diese aufgabe, damit geht das.

    sieg natur.

  • Also es ist durchaus auch möglich mit günstigen Interfaces eine geringere Latenz zu erreichen, die zu spielbaren Ergebnissen führt. 20ms wären mir aber auch zu viel.


    (Ich würde allerdings um die gewünschte Klangfarbe zu erzielen einfach entsprechende Felle und Mikros nutzen)

  • Hi,
    wenn Dir der Sound deines A-Sets unplugged nicht gefällt würde ich beim E-Set bleiben oder das A-Set verändern ;)
    Mal was theoretisches:
    Wenn zwei Klänge ~15 ms (und mehr) auseinander liegen, wirst Du sie als 2 Klänge wahrnehmen. Also Schlag aufs Fell und den dazugehörigen Sound und danach den bearbeiteten Sound. Willst Du das?
    Allerdings ist es auch mit einem "Budget" Interface möglich tiefere Latenzen zu erreichen.
    Ich nutze ein M-Audio Interface mit Latenzen von 12ms (6 In, 6 Out) bei 48kHz Samplerate.


    Das folgende Zitat ist daher Unsinn:

    Zitat

    das wird mit so nem budget interface nichts mit der latenz. da muss was von motu oder rme her. ich nutze sowohl die motu 2408 als auch das rme digiface für diese aufgabe, damit geht das.


    Es sei denn man zieht Pro Tools zum Vergleich ran. Dann sind MOTU und RME aber auch "Budget" ;)
    Genug mit Klugscheissen. :)


    Der langen Rede kurzer Sinn:
    erster Satz.


    Ciao


    PS:
    Wurde gecka im Jahre 1988 geboren?

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Hey,


    danke für eure konstruktiven Antworten.
    Es geht mir nicht darum, dass mir der Sound nicht gefällt. Aber warum soll ich die Möglichkeiten nicht nutzen? Wenn ich das Equipment zum Großteil habe? Was spricht dagegen ein gut klingendes Set so zu bearbeiten das es noch besser klingt? (Natürlich alles im Rahmen!)


    Ich will jetzt auch gar nicht den Sound großartig verändern oder extrem komprimieren.
    Wie ist denn euer Spielgefühl? Wie stark bearbeitet ihr?


    Ich hab schon einmal mit einem abgenommenen Set gespielt, das war schon cool. Das Set klang so auch super, aber ich dachte als ich den Kopfhörer aufhatte, son bisl EQ hier und da wär schon gut ;) Zum andern habe ich auch Lust mit Sounds zu experementieren. Das Felle und Stimmen natürlich die Basis des ganzen sind, ist mir mehr als bewusst!


    Nutzt ihr die mitgelieferten Treiber? Ich komme mit dem ASIO4ALL Treiber auf deutlich niedrige Werte als mit dem Presonus Treiber. Zumindenst laut Cubase Anzeige.


    P.S.
    Ja das wurde er wohl. Oder dachtest du es wäre meine politische Gesinnung? ;)

  • Ich möchte gerne beim üben einen über das DAW (Cubase) abgemischten Sound haben.


    ich möchte beim üben das hören, was ich spiele. wenn ich aufnehme, fahr ich ein direktes monitoring und mach mir einen mix wos nur um balance geht. alles andere dauert mir zulange und ich kann schlecht beurteilen, ob die mikropositionen stimmen. alles andere kommt später- kostet zuviel zeit wenn man was getan kriegen will und den ganzen kram alleine bedient.

  • Hi,


    mein erster Gedanke? Du bist gerade umgestiegen und hast Spaß an:

    Zum andern habe ich auch Lust mit Sounds zu experementieren.

    Also ... ran an den Speck, was soll schon passieren. Ich bin mehr als skeptisch, ob das funktioniert, aber auch neugierig auf Dein Ergebnis. Leg los und ... vergiss nicht zu berichten!


    Grüße
    Hajo K


    P.S.: E-Drums haben ja hochgradig produzierte Sounds. Können das nicht einfach "Entzugserscheinungen" sein? Ich hab mich sehr ans A-Set gewöhnt, empfinde den Sound als natürlich und finde E-Sounds immer zu schön, um wahr zu sein. Naja ... hängt ja auch sehr am Musikgeschmack.

  • TIPP: Leih die das fehlende Equipment und probier es selber aus. Was dem einen nicht spürbare 9 ms sind, sind dem anderen unüberwindbare Schluchten.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Danke Hajo für die Bestärkung ;)


    Ich habe übrigens mal ein wenig gerechnet:
    7ms ist der Abstand von zwei 128tel Noten bei 240bmp, 15ms der Abstand zwier 64tel Noten, usw.


    Die Abstände habe ich mal in Cubase eingetragen (und gesehen das meine Berechnungen stimmen ;-)) und ein Soundfile erstellt. Wo eine Cowbell in den Abständen abgespielt wird. Also man erkennt schon deutliche Unterschiede! Eine richtige Rhytmik hört man so ab 60ms.
    Hat wer Interesse? Dann würd ich das File mal hochladen.


    Was auch noch ein Punkt ist, der mich für dieses Vorhaben motiviert: Ich spiele nicht ohne Gehörtschutz! Am liebsten spiele ich mit geschlossenen Kopfhörer dann entsprechend zu Playalongs oder zum Klick.
    Und so ein Gehörschutz/Kopfhörer beinflusst den Klang des Drums ja schon (auch gute!). Daher ist es auch ne Motivation den guten natürlichen Sound durch die Kopfhörer "wiederzubekommen"

  • Am liebsten spiele ich mit geschlossenen Kopfhörer dann entsprechend zu Playalongs oder zum Klick.
    Und so ein Gehörschutz/Kopfhörer beinflusst den Klang des Drums ja schon (auch gute!). Daher ist es auch ne Motivation den guten natürlichen Sound durch die Kopfhörer "wiederzubekommen"

    Das mach' ich genau so, nur eben ohne das Signal nochmal durch den Computer zu jagen, um noch ein paar Effekte draufzuballern. Ich möchte, genau wie Matz das eben schon erwähnte, beim Üben möglichst deutlich hören, was ich da mache. Grundsätzlich finde ich die Idee, zu Playalongs über ein abgenommenes Drumset zu spielen ganz vernünftig. Man kann halt den Lautstärkepegel schön klein halten und hört gut. Dafür ist es ganz schön aufwendig (und recht teuer, aber Du hast ja schon viel Zeug.)


    Gruß
    Hajo K

  • Hattest du schon mal an einem gut klingenden Set, das professionell (mit ausreichend und guten Mikros) abgenommen wurde mit unbearbeitetem, aber gut gepegeltem Monitoring gespielt? Das klingt durchaus ganz geil, wenn die Sache insgesamt rund ist. Wäre auch schlimm wenn nicht ... wenns nicht von vorn herein geil klingt lohnts sich nämlich auch nicht mehr da was groß zu bearbeiten.


    Was genau würdest du denn machen wollen? EQ? Reverb? Kompression? Gates? Drums gescheit mixen ist eh schon nicht einfach. Aufnahmen machen und Drums mixen üben klingt durchaus sinnvoll ... aber das was du da vor hast bringt im Prinzip nix und da wird kein Schuh draus. Selbst im Studio werden die Drums nicht fürs Monitoring bearbeitet, außer evtl etwas EQ. Bei bspw. Gesang ist das was anderes .. da kommen dann aber auch ziemlich teure Gerätschaften zum Einsatz, keine Software Effekte ... und da gibts auch nur eine einzige Spur und nicht 8 und mehr ...


    Es gibt übrigens sogar Interfaces mit DSPs, die EQing ins interne Monitoring einschleifen können. Falls du das noch nicht weißt - die Latenz ist auch mit günstigen Interfaces normalerweise verschwindend gering, weil das Monitoring zwar über den Rechner einstellbar ist, aber die Signale aufgeteilt werden: Einmal Aufnahmeweg in den Rechner und einmal Monitorweg. D.h. das Monitoring muss nicht erst durch den Rechner, was die Latenz mit einfachen Mitteln gering hält ...

  • hr808 und birk, ihr habt geschrieben ihr habt mit günstigen Interfaces gute Ergebnisse. Nutzt ihr die Standardtreiber?
    Ich hab das Gefühl, dass die Presonus Treiber nicht so das Wahre sind, ich komme mit dem ASIO4ALL Treiber auf deutlich niedrige Werte, der ist halt nur etwas unstabil und "gefuscht"


    Ich habe jetzt mal erstes "Tests" gemacht, bisher nur mit einem Mikro ;) und denke ich werde das auf jeden Fall weiterverfolgen.
    Die Sache ist die, ich kann zwar mit dem Firepod auch direktes Monitoring einstellen, doch dann kann ich weder EQ, noch PAN noch irgendwas machen :-/ - Nen Mischpult habe ich leider nicht, daher der Weg über den Rechner. Will natürlich nicht den Sound auf Teufel komm rausverbiegen, aber eine leichte Bearbeitung ist doch ganz angenehm...

  • Die Sache ist die, ich kann zwar mit dem Firepod auch direktes Monitoring einstellen, doch dann kann ich weder EQ, noch PAN noch irgendwas machen :-/ - Nen Mischpult habe ich leider nicht, daher der Weg über den Rechner.

    Jetzt verstehe ich Dein Problem. Mein Saphire Interface bietet nämlich einen eigenen Softwaremixer für das Monitoring. (So wie's das FireStudio offensichtlich bei Presonus bietet. Dort heißt das Ding Universal Control. Ich denke, das wird bei Deinem Interface nicht laufen.) Damit kann ich Lautstärke und PAN für die Eingangskanäle einstellen. Damit fehlt zwar immer noch der für Dich wichtige EQ/Effektbereich, aber für mich ist das so völlig ausreichend. Ohne diese Einstellmöglichkeiten allerdings wäre so ein Interface für mich auch nur sehr beschränkt nützlich. Ich bleibe weiter skeptisch, dass Du über die DAW eine vernünftige Latenz hinbekommst, würde mich aber freuen, wenn's klappt und Du uns am Ergebnis teilhaben lässt.


    Gruß
    Hajo K

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