Gratung bei Neuware, wie penibel sollte man sein?

  • Ich möchte jetzt auch mal meinen Senf dazugeben:
    Mein altes Tama Superstar lässt sich mit seiner bestimmt nicht perfekten Gratung einfacher stimmen als damals mein Sonor Lite mit perfekter Gratung. Mein Sonor 8" Tom musste ich 2 x umtauschen, weil eine Furnierschicht nicht ganz bündig war.
    War auch kein Problem. Auch als Schreiner muss ich folgendes sagen: Holz arbeitet. Sicherlich sperren sich die verschiedenen Furnierschichten gegenseitig. Aber oben auf der Gratung sperrt sich für mich weniger (da ist ja nur eine kleine Spitze!). Wenn ich im Möbelbau im Furnier eine Delle habe, probiert man es natürlich auch erst mal damit, das Furnier an dieser Stelle zu befeuchten. Durch das Quellen drückt es die Delle wahrscheinlich wieder raus. So ist auch hier die Idee vom Befeuchten nicht falsch und einen Versuch wert.


    Ich habe auch schon viele Sets aus der Packung rausgeholt und aufgebaut und ich muss sagen, die Verpackungen sind ein grundsätzliches Problem. Ein Set auf maximal 2 Kartons verteilt kommt halt oft vor. Andererseits habe ich noch nie gesehen, dass eine Trommel 2cm Styropor durchdrückt.
    Wenn man ein neues Set kauft, dann erwartet man schon eine Perfektion. Es gibt aber Länder, wo es sehr extrem zugeht: In Japan erwartet man auch, dass die Verpackungen perfekt (bedruckt) sind. So werden z.B. Tüten für ein bestimmtes Hundefutter hier in Deutschland bedruckt, die für Japan bestimmt sind. Für jede Tüte gibt es eine Sichtkontrolle. Die Plastiktüten kosten deswegen relativ viel. Aber bei einem minimalen Fehldruck würde sonst die Ware nicht vom Kunden gekauft werden. :whistling: ;(

  • Nach meiner Erfahrung genügt es für die Erstprüfung einer bespannten Trommel, auf die man ein Auge geworfen hat, mit dem Finger auf der Gratung rundum entlang zu fahren. Tatsächlich spürt man Unebenheiten sehr genau, und das, was man so nicht spürt, ist schnell behoben über das flächige Schleifen der Gratung auf gerader Oberfläche. Letzteres kommt natürlich nur bei gebrauchten Drums in Frage, aber gerade bei günstigeren Drumsets lohnt sich im Laden vor Ort schon mal die Probe mit dem Finger. Selbst in Profiläden sind die Trommeln oft echt bescheiden und lieblos gestimmt, so dass aufgrund der Qualität der Stimmung nicht auf den Zustand der Gratung geschlossen werden kann. Aber natürlich hat der Fachhandel auch kein großes Interesse daran, dass die günstigen Trommeln gut gestimmt sind, sonst könnte der Kunde damit zufrieden sein und nicht nach einem teuren Set streben ...

  • Jau Danke schon einmal für die Antworten.
    Also wie ich das nun so rausgelesen habe, sollte man sich nicht all zu großen Stress machen und einfach mit einem gewissen gesunden Menschenverstand an die Sache rangehen...
    Das mit der "DW-Prüfung" und einer gerade Fläche ist in der Tat ein Problem. Keine Ahnung ob so etwas überhaupt notwendig ist/wird, vielleicht reicht es ja auch einfach mit dem Finger rüberzugehen und auf Unebenheiten zu prüfen, oder die Stimmbarkeit zu testen, wie ihr schon vorgeschlagen habt.


    Naja abwarten bis das Set erst einmal da ist und dann schauen was auf mich zu kommt.


    Danke für die Antworten
    Cheers
    Thore

  • Für die Stimmbarkeit einer Trommel ist
    eine möglichst plane Gratung wichtig.
    2 mm machen schon eine Menge aus.
    Eine total plane Fläche braucht man
    gar nicht, um das festzustellen. Stellt
    die Trommel auf den Tisch oder das
    so oft zitierte Ceranfeld und dreht
    den Kessel auf der Stelle. Dann beobachtet
    ihr an einem bestimmten Punkt mit Augenmaß,
    ob sich ein Spalt ergibt oder ihr sonst eine
    Änderung feststellen könnt. Eine nicht
    plane Gratung ist für mich ein erheblicher
    Mangel an einer Trommel und imho viel
    gravierender als eine Unrundheit, soweit
    sie nicht so brutal ist, dass die Felle nicht
    mehr gescheit montiert werden können.
    Fürs persönliche Trommlerglück brauche
    ich gleichmäßig laufende Gewinde der
    Stimmschrauben, ein gescheites Fell
    und die plane Gratung. Alles andere
    ist primär.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Aber gerade ein Spalt beim Rotieren auf dem Ceranfeld ist ja, vor allem wenn man eine Lampe in den Kessel hält, schnell augenfällig. Sofern Ceranfelder nicht ganz plan sind, tendiert die Aussagekraft somit insbesondere bei kleinen Spalten gegen Null. Mein Catalina 12" Tom offenbart auf meinem Ceranfeld einen Spalt von ca. 1 mm, das Tom klingt aber völlig ok. Hätte ich es umtauschen sollen? Muss ich morgen beim Kandler in Olching einen Termin zum neu Graten vereinbaren?


    Meines Erachtens ist wie so oft etwas gesunder Menschenverstand hilfreich, um sich unnötigen Stress zu sparen. Wenn ich bei einem 1000,-€ Set an irgendeiner Gratung leichte Riefen ohne klangliche Relevanz feststelle, dann sehe ich darüber hinweg. Bei einem 10k-Set sieht das völlig anders aus, da der Mehrpreis nicht zuletzt auch durch penibelste Qualitätskontrollen zu rechtfertigen ist. Kein Holzfurnier, keine Kesselhardware und auch keine Lackierung kann solche Preise rechtfertigen. Abgesehen natürlich von Massivgold oder Diamantinlays ;)

  • von trommla
    "Sofern Ceranfelder nicht ganz plan sind, tendiert die Aussagekraft somit insbesondere bei kleinen Spalten gegen Null."


    Nein, das stimmt einfach nicht. Siehe oben.
    Ich hatte ein 12er mit ca. 2 mm Unterschied.
    Es war nicht gescheit stimmbar. Ob's bei
    einem Millimeter auch schon so gewesen
    wäre, weiß ich nicht.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Ja richtig, wenn du initial das Ding net gscheit zum Klingen bringst, ist das ja auch ein Indiz. Nur alleine aufgrund des Spaltes, ohne dass man klangliche Effekte beobachtet, sagt es eben dann wenig aus. Wobei ich ja selbst überrascht war, ich dachte immer, die Ceranfelder sind zuverlässig plan.


    Es geht mir ja nicht drum, deine Aussage platt zu reden. Nur, hätte ich damals die Trommel zum Graten gegeben, hätte ich vielleicht das Geld zum Fenster rausgeworfen und das 'Tom hätte nachher geklungen wie vorher, weil der Fehler beim Ceranfeld lag. Und gerade unerfahrenere Drummer als du machen vielleicht genau das, wenn sie ihre Gratung ohne Not auf dem Ceranfeld prüfen.

  • Zitat

    Ich denke, Ceranfelder sind immer plan!


    Definitiv nicht.


    Aber!!!! ;)
    Sie sind pragmatisch also "auf die Schnelle" die planste Auflage die wir normalsterbliche Bürger im Haushalt ohne großen Aufwand als Referenz vorfinden. Deswegen empfehlen wir sie oft für Gratungschecks. Und wie ich finde zu Recht, denn es reicht meist zum Prüfen der Gratung.


    Aber es ist auch angeblich in der Industrie kein Geheimnis, dass diese mitnichten so plan sind, wie umgangssprachlich/im Volksmund behauptet.

  • Aber es ist auch angeblich in der Industrie kein Geheimnis, dass diese mitnichten so plan sind, wie umgangssprachlich/im Volksmund behauptet.


    Wie plan sind sie denn, d.h. welche Toleranzen haben sie? Weißt du da Genaueres? Wenn die Toleranz ja nur klein genug ist, dann macht es für die Messung der Planheit einer Gratung auch nichts aus, oder?

  • Ganz ehrlich, in welchen Toleranzen es sich abspielt weiß ich es auch nicht.
    Aber ich habe ich jeder 2. Ebene in einem gewöhnlichen Haushalt gegenüber deutlich mehr Zweifel als gegenüber dem Ceranfeld

  • Schiebt doch mal eine Fühlerblattlehre dazwischen.
    Ein sonniges Scheibenfenster könnt`s auch tun. Und dadurch das man die Trommel ja dreht, das Ceranfeld und die Scheibe inkl. seiner Toleranzen/ Unebebheiten nicht,
    sollte das eigentlich langen oder wie schon angesprochen die Richtplatte, am besten noch tuschiert. ;)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



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