Es gibt immer irgendwelche Deppen, die für irgendnen Scheiß Geld ausgeben, weil sie keine Ahnung davon haben.
Du kannst sicher sein, dass das im genannten Fall nicht so war: Wer hier die 500.- Euro gezahlt hat, wusste ganz genau, was er tat.
Mal ein Beispiel aus einem mir sehr vertrauten Bereich der Vintage Gitarren:
Ich habe immer mal wieder mit alten, gesuchten und damit wertvollen Gitarren zu tun. Oft sehen diese optisch eben nicht unbedingt lecker aus: Staub, Nikotinablagerungen, Dachboden-Mief, tiefe Kratzer, Lackabplatzer etc...
Fast immer kommen in solchen Fällen von Gitarristen - die eben nicht in der Materie stecken - Kommentare wie: "Die würde ich ja nichtmal mit spitzen Fingern anfassen"... oder "Sowas gehört doch auf den Müll"...
Das letzte Teil, das hier fast einstimmig von den "Halb-Ahnenden" für "Schrott" erklärt wurde, hat am Ende für 12000.- Euro den Besitzer gewechselt - mit Recht: Sah auf den ersten Blick scheisse aus, klang unfassbar gut und sah nach etwas Reinigung/Polieren auch wieder ganz nett aus...
Wer sich mit Vintage-Zeugs beschäftigt - ob nun bei Gitarren, Bässen, Drums oder sonstwo... - der weiß, dass das optische Erscheinungsbild überhaupt keinen Rückschluss auf klangliche Eigenschaften und erst recht nicht auf den zu erzielenden Wert zulässt.... Dazu kommt der Faktor, dass es in allen Bereichen besonders seltene Modelle, Finishes, Jahrgänge gibt, die manchmal eben auch sehr gesucht sind... DAS sieht der Ahnungslose eben auch nicht...
Wie heisst es so schön bei unsere anglo-amerikanischen Freunden: "there´s more than meets the eye" ...
In diesem Sinne einfach mal einen tieferen, fundierteren Blick riskieren und nicht gleich von Schrott reden, nur weil etwas durch seine Jahrzehnte an Geschichte schon etwas gelitten hat bzw. Staub, Nikotin und Flugrost das Bild trüben...
Für mich gilt: Lieber ein funktionierendes, altes Star-Set für 500.- Euro, als für den gleichen Preis eine gesichtslose China-Schindel...
Edit: Tippfehler
