Welche Bassdrum klingt fetter?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe vor mir eine 24x14 Bassdrum Ahorn zu kaufen, wir brauchen einen Vintage Bassdrum der aber richtig Bass hat, in meiner neuen Band.


    Die Idee wäre, das Reso, ohne Loch, mit einem Mic, z.B AKG D112 abzunehmen und ein selfmade Subkick.


    Was meint ihr?


    Oder doch lieber eine 22x16 mit einem Loch und dann eine Grenzfläche rein und eins ins Loch, E602 oder Beta 52 .. Sonstiges.



    http://www.youtube.com/watch?v=UQUQDMjOeb8


    Am liebsten hätte ich so einen Bassdrumsound.. :)

    Einmal editiert, zuletzt von janplaydrum ()

  • Da sieht man wieder, wie unterschiedlich man "fett" interpretieren kann. Die Bassdrum in deinem Video finde ich angenehm, harmonierend... aber unter fett verstehe ich etwas was ganz anderes.


    Kannst du nicht - bevor du was kaufst - irgendwo Bassdrums testen oder von Kumpels ausleihen? Ich weiß, daß hier nun kompetente Beratung folgen wird, aber ob sie DEINEN Geschmack dann wirklich treffen.

  • ...unter Vintage verstehe ich persönlich eher so die leicht muffigen, weichen BD-Sounds.
    Getreten mit Filzkopf auf einlagigen, beschichteten Fellen...beim Gig macht dann eher der Tonmann den Sound...
    Ob Reso-Loch ja oder nein, da müsstest du dir die gefühlt 12524 Threads hier im Forum dazu durchlesen...oder dir ein Fell mit und eins ohne Loch besorgen zum testen.

  • Hallo,


    meine klingt besser.


    Für "Vintage" mache ich übrigens eine Resonanzfell ohne Loch drauf, so sieht man mal, wie die Begrifflichkeiten definiert sind.
    "Richtig Bass" bekommt man auf diese Weise ebenso und natürlich muss die Trommel einen großen Durchmesser haben und nicht zu hoch gestimmt sein.
    Als Mikrofon würde ich das M 88 TG verwenden. Das geht auf jeden Fall tiefer als das D 112 und wofür man ein "Subkick" brauchen soll, wenn man ein
    richtig gutes Mikrofon hat, ist mir nicht ersichtlich. Gleiches gilt für die Grenzflächenmode, mit einer Mikrofonierung in der Trommel erwirbt man keinen
    exzeptionellen Bass und auch e602 oder Beta 52 sind zwar gut, aber keine Bassmonster.


    Aber mal ganz ruhig bleiben: wenn es live sein soll, braucht man auch die Peripherie. Und wenn die es nicht schafft, dann sollte man an der Quelle auch lieber kleine
    Brötchen backen, die ohne großen Aufwand überall einigermaßen funktionieren.


    Grüße
    Jürgen

  • Zitat von janplaydrum

    Die Idee wäre, das Reso, ohne Loch, mit einem Mic, z.B AKG D112 abzunehmen und ein selfmade Subkick.


    Oder doch lieber eine 22x16 mit einem Loch und dann eine Grenzfläche rein und eins ins Loch, E602 oder Beta 52 .. Sonstiges.


    Das sind jetzt aber zwei völlig verschiedene Welten, die du da ansprichst. Ausschließlich vor dem Reso mikrofonieren beschert dir nen dumpfen, undefinierten Sound. Horror für jeden Mischer, der die Band, die Location, die PA und die Backline nicht gut kennt.
    Ne Grenzfläche in der BD bringt nen ganz anderen Sound mit sich ... v.a. seeeeeehhr viel und imo durchsetzungsfähigeren Kick als normale Mikros in der BD. Ein normales BD Mikro auf Reso Höhe bringt dann auch nochmal ne kleine Portion Kick mit sich. In der Summe also was völlig anderes als vor dem Reso abzunehmen.


    Weiterhin müsste man sich fragen:
    - Geht es um live oder Recording?
    - Wie groß sind die Auftritte? (wie viel kommt am Ende vom Natursound noch rüber?)
    - habt ihr nen eigenen Mischer und kannst du bei jedem Gig dein Mikrofon Setup nutzen?


    Zitat von janplaydrum

    http://www.youtube.com/watch?v=UQUQDMjOeb8


    Am liebsten hätte ich so einen Bassdrumsound.. :)


    Vom Hören kann dir keiner genau sagen, wie der entstanden. Da macht am Ende der Gesamtsound und der Mix zu viel aus. Hört sich jedenfalls danach an, als ob für den Schlagzeugmix fast nur Overheads verwendet wurden (ich sehe kein Snaremikro und so hört es sich auch an). Dazu kommt, dass das, was zu hörst ein Postmix ist, der nix oder nicht viel mit dem eigentlichen Livemix zu tun hat. Live spielt der natürliche Drumsound ne Rolle, je nach dem wie groß die Location ist und wie laut es am Ende sein soll.


    Dir wird nix anderes übrig bleiben als rumzutesten. Welche Bassdrum du dafür nimmst ist eigentlich zweitrangig, solang du bereits eine BD in "moderater" Größe von 20-24" hast.
    Stimmung, Dämpfung, etc. ... ob du ein Loch drin hast oder nicht juckt den mikrofonierten Sound nicht viel. Ohne Loch hast du ein anderes Spielgefühl und nen voluminöseren Sound, letzterer macht sich aber in erster Linie beim Natursound bemerkbar.


    Also nochmal: Behalt deine Bassdrum und teste es selbst aus. Und mach es nicht komplizierter, als es ist.

  • ...unter Vintage verstehe ich persönlich eher so die leicht muffigen, weichen BD-Sounds.
    Getreten mit Filzkopf auf einlagigen, beschichteten Fellen...


    Genau.
    Seit ich auf meiner 24er ein einlagig beschichtetes Fell habe und einen runden Filzbeater, klingt die Bassdrum im Proberaum fast so, wie ich es mir vorstelle.
    Live ist das wieder eine andere Geschichte, wenn abgenommen wird...


    Unter Vintagesound verstehe ich übrigens eher sowas, als in dem von Dir verlinkten Video:
    [video]

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    [/video]

  • Danke Leute,


    ich meine mit FETT nur dass es präsent ist und nicht untergeht. Sprich, so wie in dem Video.


    Es geht um LIVE. Wir haben uns vorgenommen, klanglich weit vorne zu sein und uns intensiv damit zu befassen. Ich denke aber auch, dass dieser Vintage Sound wie zum Beispiel hier:


    http://www.youtube.com/watch?v=iru0NKm63OY


    sehr sehr geil zu unserer Musik passen würde.



    Naja ich habe eine 20x20 und die wummert mir zu dolle.

  • was man aber mit gezielter stimmung hinbekommt, auch mit der tiefe.... verhältniss schlag zu resofell ändern und es wummert weniger...

  • Oder trigger die Basskiste. Dann kannst du dir jeden Sound hinzaubern. Ohne neue Bassdrums, Fellkombinationen, zusätzliche geile Mikros.......
    Auf dem esten Video ist nichts fettes. Über meine Laptop Speaker :thumbup: hört sich das ehr nach einem metallischen Pad auf der BD an. Oder es liegt an der Aufnahme. :(


    Grüsse Jörg


  • einschichtiges schlagfell, schön lasch für viel kick, mehr dämpfen, grösseres loch im resofell, geeignetes mikro + mikroposition durch probieren ermitteln, dröhnende frequenzen am pult rausfiltern


    damit solltest du auch eine 20x20er zur vernunft bringen können

  • Alles über 6" oder in der Mitte des Resos entspricht keinem Reso.


    5" ist ein guter Startpunkt.


    Dämpfen kannst du nur den Kessel, eins oder beiede Felle. Wie du das machst hängt von diir und deiner Soundvorstellung und kann in unter 1 Minute selber ausprobiert werden.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Es gibt nur eine einzige Antwort! Du musst es SELBER ausprobieren!


    Ich beschäftige mich seit ca. 20 Jahren intensiv mit meinem Sound und dem meiner Schüler, Studenten und Seminarteilnehmer. Und sage dir, dass es nicht möglich ist, jemandem per Ferndiagnose einen Sound zu kreieren. Natürlich gibt es grundlegende akustische Gesetze, die immer passen, zB, dass ein großes Loch im Reso die Luft schneller entweichen lässt und sie so daran hindert, in der Trommeln hin und herzufliegen - und somit den Ausklang verkürzt. Und dass eine Trommel mit größerem Durchmesser einen tieferen Grundton hat. Und dass Masse (dickes Fell, Dämpfung) am Fell zunächst die hochfrequente Schwingung behindert und somit Obertöne killt.


    Aber bereits ein sehr kleiner Raum kann die Anschaffung einer großen BD sinnlos machen, weil dieser Raum womöglich nicht in der Lage ist, die tieferen Frequenzen der BD gut abzubilden (eine 20Hz Welle braucht 17 Meter, um sich einmal zu entfalten).


    Und vielleicht hast du gelesen, dass ein geschlossenes Reso mehr Boom erzeugt und wendest das an...und siehe da, dir gefällt überhaupt nicht, wie sich der Schlägel auf einmal anfühlt.


    Zu den meisten Sounds gehört zudem die passende Technik, ich lese hier gerade Keith Carlock und John Bonham. Live hängt es extrem am Mischer und der Qualität der PA. Auch kann es sich lohnen, sich mit der ganzen Band zusammenzusetzen, um die Bühnenlautstärke zu reduzieren und somit Übersprechungen. Das wiederum öffnet dann Mikrofonierungsoptionen, wie zB ein weiteres Mic vor dem Reso. Und auch das geht nur, wenn der Mischer versteht, was er da macht. Oft kommt bei sowas nur ein Haufen Bassmatsch heraus, weil viele Mischer sich leider eher als Techniker denn als erweitertes Ohr des Musikers verstehen.


    Ein Vintagesound ist übrigens meistens das Gegenteil von Closemiking (welches damals fast gar nicht gemacht wurde). So ein Sound braucht in der Musik auch eine gewisse Entfaltungsbasis, denn er besitzt mehr Raumanteile. Ob die vorhanden sind, liegt dann wieder an eurer Musik, der Bühnenlautstärke usw.


    Und so eine lange BD, a la 20x20 oder 22x20 tut folgendes: durch die erhöhte Laufzeit innerhalb der BD wird der Sound kürzer und dumpfer. Die größere Menge Luft macht zudem ein etwas weicheres und minimal behäbigeres Gefühl beim Spielen.


    All dies ist aber graue Theorie, solange du das nicht selber gecheckt hast. Und wenn ihr das ernst nehmt, ist das eine große und interessante Reise.


    lg
    max

  • Die virtuelle Operation am offenen Herzen ist zuallererst deswegen zum Scheitern verurteilt, da auch dieser Thread wieder einmal eindrucksvoll beweist wie phantasievoll verschiedene Begrifflichkeiten genutzt werden.


    Und für die Optimisten noch ein weiterer Nackenschlag: mit einer gemeinsamen Festlegung ("Kalibrierung") von Definitionen und Fachtermini wäre dem Threadstarter auch noch nicht geholfen, weil es ohne (gemeinsame) Gehörschulung unmöglich ist, DAS ECHTE VERSTÄNDNIS für die Begrifflichkeiten (Definitionen) zu schaffen.


    Ohne dieses Verständnis ist meiner Meinung nach wiederum keine zielführende Diskussion möglich.

  • Also dann mal eine einfach gestrickte Antwort:


    Ich mag den Bassdrum-Sound laut und bassig, kein Metal-Geklapper und auch keine mittigen Vintage-Sounds. Dazu benutze ich 24x18 (Birke bzw. Ahorn) und das wummt richtig klasse auch im Proberaum. (Der Raum hat die angesprochene Wellenlänge von 17m übrigens höchstens als Umfang. Da müssen die 20Hz eben rundlaufen, um sich zu entfalten). Ich erwäge sogar, auf 26x16 umzusteigen.


    Eine Tiefe von 14" erlaubt nach meinen Beobachtungen noch schönere, klar definierte Tiefen, allerdings bei weniger Druck. Warum das so ist, kann ich nicht vorrechnen.


    Fazit: Die Maße 24x14 und 24x16 unterstützen die Soundvorstellung, die ich aus Deinen Beiträgen herauslese. Du verbaust Dir da nichts.
    Natürlich will alles entsprechend befellt und gestimmt sein (Resonanzfell!).


    Und vielen, vielen Dank für diesen Link zum Seasick Steve. Wieder was total tolles kennengelernt.


    M.

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