Gelten für Black Metal andere Kriterien für gut und schlecht? Dass es noch schlechtere Sachen gibt, mag ja sein, aber die beiden hier zur Diskussion stehenden Stücke sind für meine Ohren in allen Punkten unterste Qualität. Ich finde das ja auch schön, dass die Jungs da ihren Spaß dran haben, aber Scheisse bleibt Scheisse, und auch der zweite Song ist nicht anhörbar, das ist einfach nur schlecht produzierter Lärm. Und dass Mit-Forianerin KersL nur Grööööö verstanden hat, beruhigt mich, da bin ich dann nicht der einzige.
Vorweg: das soll eine generelle Antwort ohne speziellen Bezug auf die Axt sein.
Im ersten Punkt will ich dir zustimmen. Dass es Schlimmeres gibt, war nie ein Argument für eine Sache.
Bei den Kriterien wäre ich vorsichtig. Es gelten in gewisser Weise schon andere Kriterien. Einfacher gesprochen: es ist nicht sinnig ein CyberGrind-Stück nach den Kriterien für Jazz zu bewerten. Das geht schief.
Beim Black Metal zeigt sich, dass es durchaus eine Anzahl etablierter Bands gibt, bei denen sich diegleichen Reaktionen alá "und auch der zweite Song ist nicht anhörbar, das ist einfach nur schlecht produzierter Lärm" zu genüge finden werden und deren Musik/Produktion aber in ähnlichere Richtung geht. Defacto ist der Klang gewollt und es findet sich eine Gruppe derer, die es gut finden.
Wenn einem selber das nicht zusagt, ist das in Ordnung. Man sollte nur vorsichtig sein, Dinge zu zerreden, zu denen man keinen Zugang findet/finden kann. Solange man davon ausgehen kann, dass der Künstler hinter der Sache auch wirklich genau das so haben wollte und es sich nicht selber anders vorstellte. Will man dennoch eine (konstruktive) Wertung abgeben, ist es sinnig, die persönliche Ablehnung zur Musik außen vor zulassen und unter den Genre-spezifisischen Maßstäben nach einer Wertung zu gucken.