Tama Swingstar - Kessel aus Preßspan

  • Hallo.
    Ich habe bei eBay gerade mein erstes Akustikset erstanden. Es ist ein Tama Swingstar älteren Baujahres (noch mit Aufkleber des Musikladens mit 4stelliger Postleitzahl!)
    Ich war beim auspacken etwas überrascht festzustellen, daß die Kessel wohl aus Preßspan bestehen. Jetzt bin ich verunsichert, ob es sich überhaupt rentiert, die
    arg ramponierten Felle zu wechseln, wenn ich dann am Schluß aufgrund der billigen Kessel doch keinen vernünftigen Sound rausbekomme.
    Was meint ihr? Gleich wieder abstoßen oder ist die Holzart für den Klang doch nicht SOO maßgebend?

  • He - Danke. Sehr interessant. Da gibts ja ne Menge Google-Einträge zu zola-coating. Ok, die Kessel werden zwar trotzdem nicht höchstwertig sein, weil ja das Swingstar ein Einsteigerset ist,
    aber zumindest kein Pressspan. Ich denke, da werde ich die Investition in neue Felle doch riskieren.


    Danke!

  • Zum Thema Pressspan:


    Gabs Kessel daraus? Hab mal auf nem älteren Export gespielt das sah stark danach aus ...

  • Sowohl beim Swingstar der späten 70er-Jahre (hab ich selber), als auch beim Export anfangs 80er Jahre (hatten wir im Musikverein) bestehen die Kessel tatsächlich aus einer Art Pressspan... Dennoch klingen beide Sets mit guter Befellung (z.B. Remo Emperor oder Aquarian Response 2) mehr als anständig.


    Klar sind beides Einsteigersets, aber sie sind wertig verarbeitet und können meiner Meinung nach viel Freude bereiten...


    Wenn Du einen Vergleich willst, im Startpost meiner Galerie findest Du Bilder vom Swingstar und vom Export...


    Gruss und viel Spass mit deinem neuen Set!
    Bear

    Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir aber noch nicht ganz sicher. - Albert Einstein

    Meine Lieblinge: Schattinho's Arsenal...

  • Neue Felle lohnen immer.

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • Moin,


    ja, die Schicht heißt Zola Coa. Die Swingstars waren meiner Meinung nach aus sogenanntem Phillipine Mahogany, was aber meines Wissens nach nur bedeutet, daß es sich um mehrere Holzarten handelte, es aber kein teures Mahagoniholz. Ich hatte so ein Teil einmal in der X-Tras Version (tiefe Kessel, es waren halt die 80er) und habe immer einen ordentlichen Sound erhalten. Bei den tiefen Kesseln lohnt sich wirklich der Einsatz der sonst so geschmähten Pin Stripes. Ambassador clear als Reso und das paßt eigentlich. Dieses Zola Coat sieht ja aus wie weiß mit schwarzen Pünktchen und sollte wohl eine Feuchtigkeitsschutzschicht sein, wenn ich richtig weiß. Auch die Serie der damaligen Imperialstar-Serie (KEIN Vergleich zu den heutigen Imperialstars, damals höherwertig) waren so beschichtet.


    Grüße, Frank

  • als auch beim Export anfangs 80er Jahre (hatten wir im Musikverein) bestehen die Kessel tatsächlich aus einer Art Pressspan.


    Ich besitze ein 12er Export-Tom aus der Zeit. Genau wie das o.a. Tama hat es innen ein Coating, dass mit Presspan verwechselt werden kann. Da ich die Folie abgezogen habe, steht fest, dass es aus mehreren Lagen Holz besteht, vermutlich irgendein damals kostengünstiges Tropenholz.


    Die einzige Firma, die nach meinem Wissen dauerhaft Presspan zum Konstruktionsprinzip erhoben hat , ist Remo. Naja, es ist eher MDF als Spanplatte.

  • Die ersten SwingStars damals waren immer noch besser als all' das, was heute als "Einsteigerset" auf dem Markt ist.


    nils: Dein Pearl-Export-Tom ist leider mit den Tama's nicht zu vergleichen. Die Export-Serie kam erst 8 Jahre später auf den Markt. Bei Pearl hieß es "Acousticoat-Sealer".
    Die Export-Serie war zwar überaus erfolgreich, aber schon eines der ersten "Made in Taiwan"-Sets. Die SwingStars aus den 70ern wurden noch in Japan hergestellt.


    Gruß - R.

  • Ich habe mein Swingstar aus den frühen 80ern (mit kurzen Kesseln, 1985 schon gebraucht gekauft) noch heute. Würde das nie im Leben wieder hergeben. Mit ordentlichen Fällen und ordentlicher Stimmung klingt das Ding echt brauchbar. Auch wenn es schon damals ein Einsteigerset aus "billigen" Materialien war, die Verarbeitung bekommt man heute bei günstigen Sets nicht mehr.


    Auch die Hardware (Böckchen, Tomhalter, Ständer) waren super. Den Snare-Ständer benutze ich noch heute und ist wesentlich robuster als die Ständer neueren Datums, die ich später gekauft habe. Und die HiHat nutze ich zu meiner DW-Maschine immer noch als Ersatz, die liegt nämlich butterweich am Fuß. Alle Teile habe ich in den fast dreißig Jahren viel durch die Gegend geschleppt und sie funktionieren immer noch tadellos.


    War sicher kein Fehlkauf und neue Fälle wären durchaus eine Investition wert ...!

  • Mit ordentlichen Fällen [...] klingt das Ding echt brauchbar.


    Nominativ, Genetiv, Dativ oder Akkusativ? :Q

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    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


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  • Die einzige Firma, die nach meinem Wissen dauerhaft Presspan zum Konstruktionsprinzip erhoben hat , ist Remo. Naja, es ist eher MDF als Spanplatte.


    Und die klangen trotzdem richtig gut.
    Auch Plastikkessel (die Bezeichnung Acryl klingt aber hochwertiger :D ) können gut klingen.


    Aber ich besaß mal ein PEARL Standtom, das war definitiv aus Pressspan (relativ grobstückig, keine Ahnung mehr, aus welche Serie das war (da hatte ich noch keinen Kopf für - Hauptsache Standtom) und dementsprechend schnell hatte sich dann auch die Gratung zerlegt.

  • Aber ich besaß mal ein PEARL Standtom, das war definitiv aus Pressspan (relativ grobstückig, keine Ahnung mehr, aus welche Serie das war (da hatte ich noch keinen Kopf für - Hauptsache Standtom) und dementsprechend schnell hatte sich dann auch die Gratung zerlegt.


    Das hört sich nach Wood-Fiberglass an, sieht man häufig in der Bucht.

  • Hallo,


    ich hatte mal eine NewSound Bass Drum, die sah gepresst aus.
    Ob ich das damals - wie vieles andere - einfach nur falsch interpretiert habe, kann ich heute nicht mehr nachvollziehen und ich bin auch ganz froh drum, dass ich da nie in neue Felle investiert hatte, es erinnert doch sehr an den Trabbi mit der Tankfüllung oder den Lexmark mit der Tinte.


    Felle lohnen für mich dann, wenn die alten kaputt sind.
    Alles andere ist Geldverbrennung.
    Kein Mensch hört im Proberaum oder auf der Kneipenbühne, dass das neue Felle sind.
    Wenn man Aufnahmen machen will und es soll alles top sein, sieht das anders aus, aber auch da scheitert der Klang nicht an den Fellen.


    Grüße
    Jürgen

  • Jürgen K: ein NewSound Set hatte ich ab 1983. Übrigens alles Tama-kompatibel, Tomhalter, L-Stücke u.s.w.


    Es sah in der Tat aus wie Pressplatte, war aber durchaus Schichtholz, vermutlich auch dieses Phillipine Mahogany. Allerdingsfehlten durchaus einmal kleinere Stücke in den Schichten. Daher wohl der Eindruck. Und auch die NewSound-Trommeln hatten zu der Zeit diese Zola Coat-Schicht.


    Das Set klang übrigens recht gut. Hab irgendwann, nachdem man als Anfänger wußte, was so halbwegs Sache ist, Pin Stripe/Ambassador Kombi aufgezogen und das war vollkommen okay.


    Grüße, Frank

  • Echte Spanplatte habe ich in Trommeln noch nie gesehen, aber das MDF-ähnliche Material Acusticon bei Remo ist ja bekannt - das erinnert irgendwie an Fußbodenlaminat. Ob das gut klingt, ist ne andere Frage, aber es soll ja Trommler geben, die diese Kessel spielen.


    Ich hatte ein altes Tama Swingstar aus "phillipinischem Mahagoni" mit besagtem Coating. Das Holz ist tatsächlich nicht näher definiert, aber z. B. Meranthi oder Limba haben ähnliche Eigenschaften. Es sind sehr leichte Hölzer mit grober Faserstruktur, die wie die meisten tropischen Hölzer, keine klar erkennbaren Jahresringe haben. Das Holz ist sehr weich, und die stark offenporige Struktur könnte vom Laien möglicherweise mit Spanplatte verwechselt werden. Mit weich meine ich, dass man es Problemlos mit dem Fingernagel zerbröseln kann, daher wundert es mich auch nicht, dass man es mit Spanplatte vergleicht.


    Es sind natürlich keine hochwertigen Kessel, aber sie müssen nicht unbedingt schlecht klingen. Im Anfänger-Segment absolut ok, und im Vergleich zu manchen modernen Anfänger-Drums hatte Tama damals durchaus brauchbare Kesselhardware.


  • Das hört sich nach Wood-Fiberglass an, sieht man häufig in der Bucht.


    Nee, das hatte ich auch mal, aber das besagte Standtom hatte ich schon lange, bevor die WoodFibers auf den Markt kamen, gekauft und es war auch schon gebraucht.

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