Musikraum im Eigenheim

  • Hallo Leute,


    ich möchte euch nun mein neuestes Projekt vorstellen. Meine Werkstatt wanderte in die Garage nun stand ein Raum mit 3m x 4m frei. Was würde sich da wohl besser anbieten als ein Musikzimmer zu bauen. Erster Schritt im Zimmer war ein schwimmender Estrich. Der Estrich schwimmt auf 100mm Styropor und 20mm Styropor zur Wand. Leider habe ich dazu keine Fotos. Wie dieser Fertig war überlegte ich mir verschiedenste Methoden für die Wanddämmung.
    Erste Grundidee war eine Raum in Raum Konstruktion, jedoch wollte ich wegen der geringen Raumgröße diese nicht machen da ja die besagte Konstruktion ca. 150mm an jeder Seite weg nimmt und das war mir dann fast schon etwas zu viel. Welche Möglichkeiten hatte ich nun. Ich entschied mich dafür Holzkanter mit 50x50mm direkt an die Wand zu schrauben und dann eine Schicht Rigipsplatten darauf, natürlich ohne Kontakt zum Boden, zwischen Mauer und Rigips entschied ich mich für Dämmwollplatten. Wie ich mit der Arbeit begann stellte ich aber schnell fest, dass das alte Mauerwerk, welches schon seit 1934 steht, nicht wirklich dafür geeignet ist die Holzkanter direkt an die Wand zu schrauben. Zumindest dann nicht wenn dann noch etwas Gewicht drauf kommt. Also musste ich mich umentscheiden. Das Material was vorhanden ist wollte ich aber trotzdem verwenden. Also machte ich 2 Holzrahmen für die größeren Wände diese stellte ich auf und dann bastelte ich noch ein Holzkonstrukt für die kleineren Wände. Leider war ich wegen vorhandener Verrohrungen gezwungen an einer Wand (dort wo das Fenster war) das Holz trotzdem direkt an die Wand zu schrauben. Das Ergebnis der ersten paar Stunden Arbeit sah dann wie folgt aus.




    Naja es ist zwar nicht ganz so geworden wie geplant aber ich hatte trotzdem ein gutes Gefühl dabei. Also nächster Schritt: Montage der Rigipsplatten, verlegen der Elektrik und Deckenplatten montieren.





    Diese Schritte waren erledigt also musste ich nur noch ausmalen, Teppich verlegen und das Zimmer einräumen.



    So sieht also der fast fertige Raum mit eingeräumten Musikinstrumenten aus.




    Also ich muss sagen ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Die Dämmung ist eigentlich auch ganz gut. Im Zimmer direkt oberhalb hört man es schon noch sehr gut, aber außerhalb vom Haus und in den restlichen Räumen nimmt man nur dumpfe Geräusche war. Wenn meine Kinder also im Bett liegen kann ich spielen ohne sie zu wecken und das war mein Ziel *g*
    Wie ihr euch vorstellen könnt hallt es jedoch noch sehr stark in diesem Raum. Somit hab ich mir jetzt 14m² Noppenschaumstoff mit 60mm dicke bestellt und eine Ester Dämmplatte mit 2m² mit 50mm dicke. Die Ester Dämmplatte möchte ich auf die Türe montieren um eine zusätzliche Dämmung zum Nebenraum zu erreichen. Bei dem Noppenschaumstoff bin ich mir noch nicht sicher wie ich ihn im Raum anordne. Ich werde es wohl einfach mal aufstellen und bisschen probieren wie es am besten wirkt. Vielleicht habt auch ihr Ideen wie es Sinnvoll wäre.


    Wenn mein Schlagzeug wieder mal zwecks Aufnahme ins Studio siedelt werde ich mir noch ein Schlagzeugpodest bauen um eine zusätzliche Abkopplung des Trittschalls zu erreichen. Da weiß ich noch nicht ob ich das mit Betonplatten od. Autoreifen od. Sand oder einer Mischung aus dessen fertige. Aber das wird ein neuer Beitrag wenn ich das fertige. Bin aber für Ideen und Anregungen immer offen.


    So ich hoffe euch hat die kleine Bildergeschichte gefallen und freue mich über Anregungen und Feedback.


    Bis dann DescendingAngel

  • Herzlichen Glückwunsch!


    Um ehrlich zu sein, ich habe jetzt auf die Schnelle nur die Bilder betrachtet und mich um den Text gedrückt.
    Da fiel mir auf: Ist das da (auf dem dritten Foto) rechts neben der Tür eine Elektroleitung, die mit Lüsterklemme verlängert wurde? Anschließend ist dann alles hinter der Verkleidung verschwunden. Da bekomme ich als Elektriker echt Bauchschmerzen, denn Klemmstellen müssen immer zugänglich sein! Irgendwann ist es dann soweit, die Klemme schmort durch, und die Kacke ist am Dampfen. Hab ich nicht nur einmal erlebt in meiner Laufbahn... 8|


    Trotzdem viel Spaß erst mal.
    Wofür gibt es Sicherungen?
    Außerdem hast Du ja alles fotomentiert, also halt mit Fotos dokumentiert.
    Das erleichtert die Suche ein wenig. =)

  • Danke, ja das hast du richtig gesehen das ist eine Klemmstelle. Ich weiß, dass diese normal frei zugängig sein sollten. Hab ich auch bei allen anderen Klemmstellen so gehandhabt. Bei dieser Klemmstelle handelt es sich um ein Kabel, welches direkt von der Sicherung zu einer Aussensteckdose geht. Falls mit diesem Kabel etwas sein soll ist es mir egal. Vom Schaltschrank abgeschlossen und gut ist. Hab abgewogen zwischen ständiger Verfügbarkeit dieser Steckdose (die so gut wie nie verwendet wird) oder eine Dose weniger in der Wand. Mir war eine Dose weniger mehr Wert. Aber danke für dein Feedback.

  • Supersache. Genau sowas schwebt mir auch vor. Platz im Keller hätte ich,.....nur keine Erlaubnis von Finanzminister, Bauminister, Familienminister,.... ^^
    Ich bleibe erstmal bei meinem Roland TD4 zuhause,.....und tagsüber mit meinen Sabians......

  • Mal wieder ein kleines Update.
    Ich hab nun den Schaumstoff bekommen. Alles gut verklebt und klingt nun auch ganz gut. Auf der Decke werde ich noch etwas aufkleben müssen aber da brauch ich noch kleinere Elemente. Die großen wollten Kopfüber nicht halten.
    So unten seht ihr nun ein Foto von meinem Drumset mit meinem neuen Rack und Fotos vom Raum mit Einrichtung und verklebtem Schaumstoff folgen noch.
    Freue mich über Feedback.

  • Moinsen,


    als Alternative für eine variable Dämmung eignet sich die Montage von Bühnenvorhängen - einfach (wie für Gardinen) ne Schiene montieren und den Vorhang (oder die Vorhänge) je nach gewünschter Dämmung zu- bzw. aufziehen.


    Wir haben auch wie wild mehrere Räume mit Schaum etc. gedämmt bis wir auf diese einfache und effektive Lösung kamen... - sieht ausserdem besser aus. 8)


    ..ist auch ratz-fatz wieder demontiert.


    Gruß


    Peter

    drum-tec: Trigger Tubes
    HART Dynamics Professional TE 3.2: 13" Kick , 13" Pro handhammered Snare, 8" und 10" Toms, Hammer Pad
    Roland: TD-30 Modul, V-Cymbals CY-5, CY-13R, CY-14s, CY-15, VH-11, FD-8, KT-10
    TRICK: Pro 1V Bigfoots, Pro HH-1
    Ultimate Ears: UE-7 Pro
    Ultrasone: HFI 550

  • Hallo,


    wir habe i unserem Proberaum an der Decke Schaumstoffplatte (1x1m) mit entsprechendem Kleber befestigt. Angedrückt wurden die durch dünne Holzplatten, die wiederum mit Teleskopstangen (Malerbedarf) hochgehalten wurden.
    An den Wänden hängt Bühnenmolton, das wurde mit Ösen/Nägeln befestigt. Teppiche würden noch besser dämpfen, abere das Molton funktioniert auch ganz gut.


    LG Chris

  • Hallo,


    nach langer Ruhe melde ich mich auch wieder mal zu Wort.
    Eigentlich schulde ich euch ja noch ein Foto mit verklebten Schaumstoff, aber das kann ich mir jetzt sparen da es bei mir schon wieder Neuigkeiten gibt.
    Diese wären: Das Musikzimmer ist zu klein, wir reißen eine Wand raus und es wird vergrößert.
    Hier seht ihr den Grundriss des neuen vergrößerten Zimmers. Die durchgestrichene Tür hat keinen Einfluss auf den Proberaum ich kann sie jedoch nicht entfernen und sie muss zugänglich bleiben.



    Ich möchte wieder bei altbewährter Methode der Raum in Raum-Konstruktion bleiben. Ich überlege derzeit noch ob ich den Raum in Trockenbauweise, Massivbauweise oder mit Kalksandstein mache.
    Wahrscheinlich wird es aus Kostengründen und Effektivität wieder die Trockenbauweise werden.
    Mich würde eure Meinung dazu interessieren ob ihr vielleicht noch andere Bauweisen kennt oder ob ihr aus Erfahrungen zu einer Methode raten würdet oder von einer Methode evtl. besonders abraten würdet?


    Ganz gleich welche Bauweise es wird gibt es für mich aber noch eine weitere Überlegung. Fülle ich den ganzen Raum mit dem inneren Raum auf oder teile ich den Raum und mache zugleich einen Regieraum.
    Ganz klar wegen der Kosten würde vieles für einen Regieraum sprechen. Was die Baulichen Möglichkeiten betrifft wäre es für mich auch leichter wenn ich einen Regieraum integrieren würde. Der einzige Grund der mir die Entscheidung schwer macht ist
    das Platzangebot.
    Benütze ich den gesamten Raum als Proberaum hätte dieser eine Größe von 6,28m x 4m abzüglich der Wandstärke der Raum in Raum Konstruktion.



    Wenn ich den Raum wie oben gezeigt teile hätte der Proberaum eine größe von ca. 4,36m x 4m ebenfalls abzüglich der Konstruktion.



    Wiederum abzüglich der Konstruktion hätte der Raum wie bei "Musikzimmer Regie2" gezeigt die Maße 4,36m x 4m x 5m (kurze Länge x Breite x lange Länge).


    Natürlich muss man bedenken, dass bei erster Methode das Gesamte Recording-Equipment (Schreibtisch, Mischpult, PC, Regale und sonstiges) im Proberaum steht. Bei Version 2 und 3 würde dass natürlich draußen seinen Platz finden.


    Ist es eurer Meinung nach Ratsamer einen Regieraum zu errichten oder ist es egal wenn das Recording-Equipment im Probraum steht. (Aufnahme technisch und andere sachen die ich nicht bedenke)


    Eure Meinung zu diesen Fragen interessiert mich sehr und falls ihr noch andere Anregungen habt immer her damit.


    Dankeschön Dominik!

  • Bei ernsthaften Aufnahmevorhaben geht nichts über einen Regieraum in dem alles was nicht Instrument/Verstärker und Mikrophon ist, untergebracht wird. Auch bei Jam-Mitschnitten ist sowas nicht zu verachten.


    Als kleines Beispiel: Vocal-Recordings auf einen vom Rest der Band bereits eingespielten Song;


    Bei Recodingequip im Raum ist die logische Konsequenz, alles bis auf den Sänger hat keinen Mucks zu machen, weder Mensch, noch Maschine, keine Computerlüfter, kein Mischpultbrummen, kein Atmen des Recordingleiters.
    Für den Rest der Instrumente gilt das natürlich analog, es ist z.B. auch viel bequemer die Gitarre mit Gitarrist im Regieraum zu haben und nur die Verstärker und Mikrophone im Raum dröhnen...


    4,36m x 4m ist außerdem durchaus als Proberaum handhabbar, da hab ich schon kleineres gesehen (ein gute Monitorsystem ist allerdings auch ein Muss, um die Ohren zu schonen... Da denke ich allerdings schon wieder viel zu weit...)

  • Moin, sehr schönes Projekt :thumbup:

    Bei ernsthaften Aufnahmevorhaben geht nichts über einen Regieraum in dem alles was nicht Instrument/Verstärker und Mikrophon ist, untergebracht wird.

    +1
    Es sei denn ihr spielt jeden einzeln ein, das erfordert jedoch Erfahrung und Können der einzelnen Musiker, z.B. alle Klickfest :huh:
    Bezüglich Baumaßnahmen halte ich es für kritisch/suboptimal die "Holzkanter" (im Volksmund Kantholz genannt) ohne Entkopplung/Dämmung direkt an die Wand zu schrauben. Estrich-Trennstreifen z.B., unter den Kanthölzern ist schon mal 10x besser als NIX. Gibt es in verschiedenen Stärken und Breiten, 20cm breit (wegen 50er Kantholz), halbieren und doppelt nehmen ist dann in etwa 20x besser ;)
    Gibt auch andere Möglichkeiten, ist mir nur gerade so spontan eingefallen. Anregungen und/oder perfektionierte Maßnahmen gibt es hier ja genug :thumbup:
    Interessantes Werk, werde auf jeden Fall noch vorbei schauen, wenn's weiter geht :)
    Greez, Josh


    PS: Ich wundere mich dass das Ding hier schon über 1 Jahr "Allgemein" gepflegt wird, wir haben doch eine sooo schöne Bastelecke 8o
    PPS: @ MOD-Team, wie viele Scheunen, Ställe und Keller müssen wir noch auf Links drehen, damit wir unsere "eigene Baustelle" bekommen ? :rolleyes:

  • Ich tendiere mittlerweile immer mehr zu der Bauweise mit Regieraum. Ich denke auch, dass man einen Proberaum mit 4x4 Meter handeln können, müsste.


    Josh: Ja jetzt wo du es sagst wundert mich es eigentlich auch, dass es mittlerweile schon 1 Jahr im Allgemein Thema ist. Damals dachte ich wohl passt nicht in die DIY. Aber gut die Admins werden es sicher mal verschieben :D
    oder vielleicht machen sie ja sogar ein eigenes Subforum für selbstgebaute Proberäume und ähnliches.
    Zu deiner Anmerkung mit dem Holz. Jaja ich weiß es war nicht die optimalste Lösung wobei ich sagen muss das Ergebnis ist erstaunlich gut. Wenn ich neu mit dem Bauen beginne werde ich ziemlich sicher in Trockenbauweise verfahren.
    Unter die Alu-Schienen kommt dann Xylomer(weiß nicht ob es tatsächlich so heißt) zur Entkoppelung der Wand zum Boden. Ob ich die Steher bis zur Decke reichen lasse und dann ebenfalls wieder mit diesem Xylomer entkopple oder ob ich sie nicht bis ganz nach oben mache wird in der weiteren Planungsphase entschieden.
    Ob ich noch einen separaten entkoppelten Boden einlege weiß ich auch noch nicht da der Estrich schwimmend ist und die Raumhöhe mit 2,50 nicht mehr viele Maßnahmen zu lässt, welche die Höhe zusätzlich verringern.


    Es gibt noch viel zu planen und zu bedenken. Falls ihr weitere Ratschläge habt immer nur her damit. Gemeinsam kommt man auf so viele Sachen drauf die man alleine nie bedenkt.

  • Also wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mich für den größeren Raum entscheiden. Die Frage ist eben, wie oft wird geprobt und wie oft werden (hochwertige?) Aufnahmen gemacht?


    Separater Regieraum ist prinzipiell schon etwas schönes. Die Frage ist, ob Aufwand und Nutzen im Verhältnis stehen.
    Separater Regieraum meiner Meinung nach sinnvoll wenn:
    -hochwertige Aufnahmen gemacht werden sollen (keine Fremdgeräusche bei leisen Instrumenten, Stimme etc.)
    -häufig über längere Zeit Aufnahmesessions gemacht werden (Dazu muss aber der Regieraum auch gut entkoppelt sein vom restlichen Raum, durchaus aufwendig)


    Wenn man als Band hauptsächlich probt, hin und wieder Ideen mitschneidet, oder sogar den ein oder anderen Song selbst aufnimmt, ohne professionelle Ambitionen zu hegen, dann würde ich mir den Regieraum sparen. Dann lieber von den zusätzlichen qm profitieren. Denn durch den zweiten Raum und damit die zweite Tür, hat man ja nochmal mehr ungenützten Raum.


    Wie gesagt, ich würde mich über den größeren Raum mehr freuen.


    Grüße Marcus

  • Schalldämmung: ein Wunder wirkt eine zusätzliche Tür. Wir hatten Probleme mit den Nachbarn, die unsere Musik aus dem Proberaum (freistehendes Gebäude in Garagengröße) deutlich hörten, obwohl es sehr gut nach außen gedämmt war. Eine zusätzliche Tür aus Leichtmetall aus dem Baumarkt mit etwas Dämmstoff beklebt löste dieses Problem vollständig.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

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