Ahorn vs. Birke oder Birch vs. Maple TEIL 1

  • Kurze Vorgeschichte: in meinem Kopf spukte es auch lange rum, daß wohl Ahorn das BESSERE Profiholz wäre als Birke. Fühlte mich mit meinen Birkensets immer als „Semiprofi“ (nicht Fisch nicht Fleisch) und um mit den „Profis“ mitzureden sollte mit den Jahren schon ein Kauf eines Ahornsets drin sein. Wie auch immer: auch hier in diesem Forum wird immer wieder übers Holz diskutiert und im groben sind wir ja in der Mehrheit mittlerweile ja gottseidank so weit sagen zu können, Holz ist nicht alles: Es kommt eben auf viele andere Faktoren an. Aber es gibt hier auch genug Leute, die meinen Ahorn von Birke unterscheiden zu können. Nun, ich gehöre definitiv nicht dazu. Ich hatte schon lange vor, mal so einen Blindtest durchzuführen. Zeitlich habe ich es nie ganz fertig gebracht. Aber da in den letzten Wochen Proben ausfielen, ich aber trotzdem immer zum Probelokal hinfuhr, wusch eine Hand die andere... Aber lassen wir das Gequasel, gehen wir doch mal in die Praxis über, und ich lade herzlich ein, an diesem kleinen Ratespiel teilzunehmen, vor allem jene Leute, die so gut von sich behaupten Ahorn und Birke mit ihrem Gehör unterscheiden zu können.


    Praxis:
    Eines vorneweg: es ist eine reine Hobbyarbeit, deshalb kann dieses nun folgende Vorhaben nie und nimmer einem wissenschaftlichen Test standhalten. Dazu fehlte die professionelle Ausstattung (Aufnahme habe ich über einen simplen Yamahadigitalrecorder gemacht, ohne Mikrofone, pure Aufnahme), zudem hatte ich keine 100%ig identische Kandidaten. Meine engere Wahl fiel auf ein 12er Hilite und 12er Force 3000 Tom. Sind sich im Aufbau sehr ähnlich, unterscheiden sich aber doch in Details: Hilite hat größere Gummiunterlagen bei den Stimmböckchen, das Bohrloch für eine Tomrosette ist beim Hilite größer.. und die Farbe war anders :D (wer weiß, vielleicht macht ja auch das einen Unterschied). Auch beim Stimmen hatte ich kein "richtiges" Gerät. Eine Tension Watch habe ich nicht mehr, ich habe mir kurz mal mit einem Gitarrenstimmgerät beholfen, aber logisch ist das auch nix. Also habe ich paar unterschiedliche Stimmungen probiert und schon zwischenzeitlich auch mal probiert die Toms auf die gleiche Höhe zu bringen. Und zum Schluß habe ich einfach mal so Faltenweg gemacht und halt hi und da noch bissel gedreht.
    Aber vielleicht habe ich ja extra das Hilite höher gestimmt oder das Birke tiefer um auf die falsche Fährte zu bringen???... Wie auch immer.. wie auch immer :D... ein reines Probierstückerl "just for fun".


    Hier die beiden Testkandidaten (ja ich weiß, im Proberaum schauts chaotisch aus. Wir hatten seit dem letzten Konzert im Oktober keine Probe mehr, liegt noch alles rum):


    Als Felle habe ich ein Amba clear ohne jegliche Dämpfung genommen. Ich dachte mir das clear Amba ist die beste Variante=Fellsound pur ohne Vordämpfung ohne doppelten Boden wie beim Emperor oder Pinschtreip. Resofelle waren bei beiden die gleichen originalen Sonorresos.


    Rosettenbohrlöcher habe ich mit Tape sowohl innen als auch aussen zugeklebt.


    Und so habe ich die Testkandidaten aufgenommen


    UND NUN ZUM WICHTIGEN (HOFFE KANN DAS GLEICH IM ERSTEN ANLAUF HOCHLADEN)
    Also gespielt (bis auf die letzte Aufnahme) wurde immer folgendermaßen: mit den Sticks zähle ich ein und spiele auf dem ersten Tom1.. mache kurz Pause... zähle wieder mit den Sticks ein und spiele das Tom2 an... also immer abwechselnd. Ich habe JEDESMAL bei JEDER AUFNAHME immer zuerst das gleiche Tom1 angespielt. Man verzeihe mir Ungenauigkeiten im Spiel, aber ich übe schon ewig nimmer. Aber wenn ich mich so höre, könnte ich das mal wieder machen 8o


    Test 1: http://rapidshare.com/files/4096215165/002A_091104_0051.mp3
    1234 Einzählzeit Tom1… Pause…
    1234 Einzählzeit Tom2…Pause…
    1234 Tom1… Pause…
    1234 Tom2 …Pause…
    1234 Tom1…Pause…
    1234 Tom2…aus…


    Test 2: http://rapidshare.com/files/3991431206/004A_091104_0059.mp3
    1234 Tom1… Pause…
    1234 Tom2…Pause…
    1234 Tom1… Pause…
    1234 Tom2 …Pause…
    1234 Tom1…Pause…
    1234 Tom2…aus…



    Test 3: http://rapidshare.com/files/1738464888/005A_091106_2300.mp3
    1234 Tom1…Pause…
    1234 Tom2…aus…



    Test 4 an einem anderen Tag mit einer anderen Stimmung aufgenommen (wer hat an der Uh..Stimmschrauben gedreht??) http://rapidshare.com/files/2505837875/006A_091106_2302.mp3
    1234 Tom1…vergessen einzuzählen
    ...deshalb Pause...Tom2…aus…



    Test 5:
    Bei diesem Test habe ich die beiden Toms immer abwechselnd hintereinander gespielt. Ein bissel ein Mischmasch, aber immer zuerst Tom1 und dann Tom2
    http://rapidshare.com/files/3215581553/008A_091106_2304.mp3
    Tom1 4 Achtel…Wechsel zu Tom2 4 Achtel… (5 x wiederholt)
    Tom1 16 Sechzehntel…Wechsel zu Tom2… 16 Sechzehntel (2 x wiederholt)
    Tom1 8 Achtel… Tom2 8 Achtel… (4 x wiederholt)
    Tom1 16 Sechzehntel…Wechsel zu Tom2… 16 Sechzehntel (2 x wiederholt)
    Abschluß mit so paar Achtelwirbel. Aber man merkt ja eh, wann ich die Toms wechlse, oder nicht??? :D


    Tja und nun die Gretchenfrage?? Ist Tom1 das Force3000 oder doch das Hilite…? Oder eher umgekehrt und habe ich immer zuerst das Hilite angespielt??? Ich lasse den Thread mal kommentarlos so stehen. Fragen und Anregungen werde ich gerne beantworten, Auflösung gibt es aber erst Ende dieser Woche…





    P.S.: Ich habe im Kopf noch weitere Tests, deshalb Titel „Teil 1“. Habe schon paar Ideen, aber ob und wann ich die realisieren kann steht noch in den Sternen. Hängt ja auch vom Interesse ab und euren Anregungen.
    Na ja… mal schauen… Die Zeit mit Freundin geht momentan einfach vor, es ist halt Weihnachten… :D

    3 Mal editiert, zuletzt von tschino ()

  • Also erstmal vorneweg. Ich finde den Versuch ganz cool.
    Nur leider weiss ich nicht, wie aussagekräftig es ist, solange nicht exakt die gleiche Trommel aus verschiedenen Hölzern gefertigt ist.


    Ich höre definitiv einen unterschied und habe beide Kessel noch nie gehört.
    Auch zwischen Ahorn und Birke kenne ich keine gleichwertigen Sets also ist es für mich ziemlich schwer zu unterscheiden.


    Ich behaupte folgendes:
    Tom 1 ist Ahorn
    Tom 2 ist Bonsai :D (Scherz, Birke natürlich)


    Falls ich falsch liege, behaupte ich folgendes:
    "vielleicht habe ich ja extra das Hilite höher gestimmt oder das Birke tiefer um auf die falsche Fährte zu bringen???"
    Mit solchen voraussetzungen, würde ich mich mangels Schlagzeugerfahrung nicht an eine Antwort trauen.
    Z.B. hört sich das Resonanzfell im Vergleich zum Schlagfell unterschiedlich an. Das liegt wahrscheinlich weniger am Holz, als an Verarbeitung/Stimmung.


    Ähnlich klingen die Toms definitiv. Ein auffällig geschultes Gehör habe ich allerdings nicht.


    Tom 1 klingt wärmer und ausgeglichener
    Tom 2 klingt tiefer und grösser


    Antwort:
    Zuerst Hilite


    Ps: Habe nur die ersten beiden Tests angehört.

  • Seh oder besser höre ich auch so - wobei garantiert niemand von uns auf irgendeine Holzart kommen würde, wenn er nur die Trommel hörte. Wir wissen ja: Eins ist HiLite, eins ist Force 3000. Das macht das Ganze schon deutlich einfacher, 50%-Trefferquote noch dazu. Ein Blindtest mit fünf verschiedenen Trommeln aus Buche, Birke, Ahorn, das wäre mal echt spannend. Aber trotzdem, danke für dei Mühe!

  • Seh oder besser höre ich auch so - wobei garantiert niemand von uns auf irgendeine Holzart kommen würde, wenn er nur die Trommel hörte. Wir wissen ja: Eins ist HiLite, eins ist Force 3000. Das macht das Ganze schon deutlich einfacher, 50%-Trefferquote noch dazu. Ein Blindtest mit fünf verschiedenen Trommeln aus Buche, Birke, Ahorn, das wäre mal echt spannend. Aber trotzdem, danke für dei Mühe!


    Naja, da kommen immer noch so viele Faktoren dazu, dass das Blind reines Glücksspiel ist.
    Ich denke ein Vergleich mit wesentlich mehr Trommeln unter exakt gleichen Bedingungen ist da wesentlich sinnvoller.

  • 1 Ahorn, klingt wärmer und gerader Sustain
    2 Birke, stärkerer Attack, für Birke typisches "boing"


    Seh ich genauso.
    Ahorn besitzt meiner Meinung nach mehr Wärme und ist in den unteren Mitten recht stark, Birke hingegen ist präsenter im Attack und hat mehr Höhenanteile.
    Wenn ich Schwachfug rede seht´s mir nach, aber so hab ich das erlebt.
    Hatte jetz auch ehrlich gesagt keine Lust, jayjays Link zu lesen, sondern wollt das mal mit meiner Erfahrung abschätzen.
    Ich bin übrigens keiner dieser Holz-Fachjangos :D
    Aber die Idee find ich fett, ebenso das Freddie Mercury Poster in eurem Proberaum :thumbup:

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Hallo,


    ich persönlich kann Ahorn und Birke nicht unterscheiden, nicht optisch und nicht akustisch.
    An meinem Übeset hingen Ahorn- und Birketom, kürzlich habe ich meine Birke-Bass-Drum zu einer Ahorn-Bass-Drum gebracht.
    Natürlich klingt immer alles irgendwie anders, aber ob das am Holz, der leichten Verstimmung, der Masse der Stimmböckchen oder woran auch immer liegt,
    kann ich nicht unterscheiden.


    Hier wurde wenigstens versucht, die Sache annäherungsweise vergleichbar zu machen mit den schon ausgeführten Grenzen.


    Hinzu kommt: das Ahorn vom Hilite ist nicht das Ahorn vom SQ2, die Birke vom Force 2007 ist nicht die Birke vom Sonorlite.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder Baum gleich klingt, egal ob er aus Sibirien oder Schweden, Italien oder Kanada, Schwarzwald oder Odenwald ...
    kommt. Ob man das hört?
    Nun ja.


    Ich bin schon froh, wenn ich eine Holz- von einer Metalltrommel unterscheiden kann und aufgrund von Beispielen aus dem Internet gelingt es mir jedenfalls regelmäßig
    nicht. Das ist schon mal sicher.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Sonor hat den Test auch schon gemacht (mit SQ2) und die Kandidaten hatten fröhlich geraten.

  • Die SQ2 Aufnahmen sollten als CD-Beileger in irgendeiner der deutschen Drumzeitschriften erscheinen.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Weil's grade so schön paßt, zitiere ich mich mal selbst:



    "Es gab einen ausführlichen Bericht über eine sehr aufwendige Aufnahmesession der verschiedenen SQ2-Soundmöglichkeiten. Der Bericht erschien in Sticks oder d&p. Leider konnte man nicht erfahren, was letztendlich daraus geworden ist. Ich hatte diesbezüglich auch mal eine Mail an Sonor geschickt...


    Dann hat mir ein Teilnehmer eines Blindtests im Hause Sonor berichtet. Getestet wurden gleich große Toms mit gleicher Befellung in gleicher Stimmung. Die Probanden waren Fachhändler. Das Ergebnis war eindeutig. Keiner konnte sagen, welches Kesselmaterial er gerade hörte. Alles war sehr, sehr ähnlich. Getestet wurde die SQ2-Range: Buche, Birke, Ahorn, Acryl."



    Könnte es gute Gründe für Sonor geben, das Ergebnis nicht zu veröffentlichen?
    Nicht vorstellbar!


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Ich denke gerade an den "Pepsi-Test", den man in meiner Jugend im Werbeprogramm des Fernsehens präsentiert bekam. Den habe ich damals schon für unmöglich gehalten.


    Zum Glück ist bei meinen Trommeln Ahorn- UND Birkenholz verarbeitet, da kann ja schonmal garnichts schief gehen. :D
    Raushören könnte ich sowas nie und nimmer...

  • Ich gehe so weit und behaupte, dass die Kesselkonstruktion, Hardware (Spannreifen!!), Qualität und Typ der verwendeten Felle deutlich mehr Einfluss auf den Sound nehmen, als das Holz. Dabei reden wir noch nicht einmal von Differenzen hinsichtlich des Tunings.


    Demzufolge entstünden die vermeintlich gehörten Unterschiede bei den hier geposteten Aufnahmen auch eher aufgrund der o.g. Merkmale.


    Ein Hilite-Tom ist selbst bei exakt gleicher Holzart eben nicht mit einem Force 3000 Tom zu vergleichen, so wie ein Starclassic Maple Tom mit einem nahezu baugleichen Gretsch-Tom eben nicht zu vergleichen ist.


    Gruß
    Daniel

  • Beide Toms klingen für mich so ähnlich, dass ich sie bei einem Live-Gig sicher nicht unterscheiden könnte.
    Tom 1 klingt dennoch etwas gleichförmiger, ausgeglichener - ich tippe daher auch auf Ahorn.
    Tom 2 klingt imo geringfügig "basslastiger" - daher tendiere ich dort zu Birke.
    Aber grundsätzlich finde ich die Unterschiede, zumindestens bei diesen Aufnahmen, schon sehr marginal - im Studio könnte man die Grundcharakteristika aber sicherlich noch weiter herausarbeiten, wenn man denn wollte.
    Ich glaube also weiterhin, das Felle und Bauart einer Trommel (Dicke, Mehrlagigkeit, Gratung) mehr klangliche Unterschiede bewirken, als das Holzmaterial (auch ob chinesische Birke, taiwanischer Ahorn oder nordamerikanischer Ahorn und sibirische Birke, hat, glaube ich, nur sehr wenig mit dem Klang zu tun).

  • Ich schätze mal, dass das erste Tom Ahorn ist und das zweite Birke. Das zweite klingt für eben einen Tick härter, aber wirklich gigantisch ist der Unterschied nicht.

  • 1:Ahorn
    2: Birke


    Ich brech' zusammen wenn Ihr alle unrecht habt! :D
    Ich kann es nicht raushören was was ist, wobei ich behaupten würde ein Starclassic Bubinga Tom von den hier erwähnten zu erkennen.
    Aber , wahrscheinlich ist das auch nur Einbildung. ;)
    Bin auf die Auflösung gespannt!

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