Zusammenstellung von Klimper-Kram für leise Sachen (Akustikgitarrenlautstärke)

  • Nabend,


    Nachdem bei einem gestrigen, kleinen Auftritt meiner Band spontan die Boxen durchgebrannt sind und man sich entschied die Akustikgitarren rauszuholen und ohne jegliche Technik weiterzumachen, war für mich und unseren Bassisten leider Schluss. Mit ganz viel Gefühl und seichten Händen weiter zu spielen wäre zwar theoretisch eine Möglichkeit, finde ich persönlich aber nicht ganz passend und macht keinen Spaß (wenn man's nicht kann...). Für unseren Bassisten ist das Problem schnell gelöst, der nimmt ab jetzt zu kleineren Gigs seinen Akustikbass mit, falls es wieder Probleme geben sollte, aber was mach ich? Ein(e?) Cajon alleine ist meiner Meinung nach auch nur eine Notlösung, ich hätte gerne mehr Möglichkeiten.


    Also kam ich auf dir Idee, mir ein kleines Geschirr für ebensolche Fälle (die wir aufgrund des gestrigen guten Ankommens wohl in Zukunft auch bewusst provozieren möchten) zusammenzustellen. Meine bisherige Vorstellung besteht aus:
    - Cajon + Fußpedal mit 1-2 Socken um den Beater als Bassdrum-Ersatz (geht das?)
    - Shaker oder ähnliches als Hihat-Ersatz
    - Snare mit Rimclick gespielt als Snare-Ersatz


    Würde das funktionieren? Habt ihr bessere Ideen? Und kann man ein(e) Cajon überhaupt dauerhaft mit einer Fußmaschine spielen?


    Hilflose Grüße,
    Felix

  • ich bin kein Freund von irgendwelchen Drumsetsubstituten à la Cajon und Co.
    Je nach gewünschter Lautstärke nehme ich verschiedene Sticks bzw. Besen. Überhaupt kann man mit Besen so ziemlich alles spielen, was mit Sticks auch geht - die können nicht nur wischen!
    Für das BD-Pedal habe ich ein Arm-Schweißband zum Überziehen, das macht den Anschlag etwas weicher.


    Könnte das eine Alternative für dich sein?

  • Von Schlagwerk gibt es eine Bass/Pedal-Cajon ( suchst Du ! )
    Für mich wäre es nichts, da ich diesen Holzkisten-Sound überhaupt nicht mag,
    ich benutze bei solchen Gelegenheit eine Skin-Udu. Die kann tolle Bässe und die Slaps gehen als Snare durch. Da kann man mit den Füßen immer noch was mit HiHat oder fußgekicktem Tambourin oder Schütteleiern in der Socke machen.
    Der Haken ist, daß die Udu relativ leise ist, Mikro wäre schon gut. Also VÖLLIG unplugged wäre ungünstig, ist aber bei Cajons auch so.
    Grtz.

    An meine CDs lasse ich nur Haut und Wasser... !


    "E.F. stört wiederholt durch unqualifizierte Bemerkungen und widerspricht fortwährend!"
    (Klassenbucheintrag 1983)

  • Rods wären durchaus eine Idee... Besen waren mir schon immer unsympathisch, ich merke ganz gerne wenn ich etwas treffe :D
    Ich finde nur das eine kleine Zusammenstellung (vielleicht auch mit Floortom als Bassdrum-Ersatz?) irgendwie "stilechter" ist und der Sound von einer Rassel oder ähnlichem mehr zu dem Klang von Akustikgitarren und ähnlichem passt.
    Auch ein an den Fuß getaptes Tambourine hab ich schon gesehen, nur eine zufriedenstellende Lösung für die Snare finde ich irgendwie nicht...



    Das Cajon Pedal sieht schonmal ziemlich nach dem aus was ich suche, danke!


    Skin-Udu musste ich zugegebenermaßen erstmal googlen und gefällt mir ziemlich gut, passt aber meiner Meinung nach nicht so ganz zu unserer Musik.


    Die Lautstärke ist gar kein so großes Problem, solange es nicht zu laut wird. Wir haben im Proberaum eine Cajon rumstehen auf der ich ab und zu rumtrommel, wenn alles andere ebenfalls unplugged ist passt das nach meinem Geschmack von den Lautstärkeverhältnissen ganz gut, klingt mir nur leider etwas zu langweilig.

  • Ich mag Cajons gar nicht und werde fast schon böse, wenn mir jemand eines für einen "Unplugged-Gig" aufschwatzen will.


    Wenn es sehr leise sein soll, habe ich folgende Waffen:

    • Ein relativ leises Set und etwas Disziplin. Wenn das nicht reicht:
    • Splitsticks, Rods, Besen - je nach Stück und Stil.
    • Wenn mein Getrommel gar nicht zum Leise-Programm passt spiele ich Gitarre, Mandoline, Bluesharp oder gehe Bier trinken.


    Tip: Die Splitsticks scheinen nicht sehr bekannt, sind aber schon ein Hit, weil sie sich wie ein normaler Stock spielen lassen und doch relativ leise sind.


    M.

  • Als Tipp: test mal die AJ5 von VicFirth. Die sind wahnsinnig dünn und sehr leise.

  • Ich spiele die "Flares" von Regal Tip (= rote Plastik-Rods). Obwohl sehr viel dicker als meine normalen Sticks (7A, ebenfalls von Regal Tip, Durchmesser: 13 mm), komme ich gut mit ihnen klar. Durch Ändern der Stelle bei den Rods, um die das mitgelieferte Gummi greift, läßt sich der Sound der Rods variieren.


    Auch noch ganz wichtig: eher kleinere und dünne (= schnell ansprechende) Crashes. Auf ein Ride-Becken verzichte ich bei Rods: das klingt irgendwie nicht zusammen. Dagegen hört sich die HiHat (dort habe ich keine speziellen Becken dran) mit Rods ganz gut an.


    Gruß - R.


  • Auch noch ganz wichtig: eher kleinere und dünne (= schnell ansprechende) Crashes. Auf ein Ride-Becken verzichte ich bei Rods: das klingt irgendwie nicht zusammen. Dagegen hört sich die HiHat (dort habe ich keine speziellen Becken dran) mit Rods ganz gut an.


    Gruß - R.


    ich bin der gleichen Meinung. Trotzdem erwarte ich jetzt die Kommentare, dass große und dünne Becken doch eigentlich VIEL geeigneter sind ;) Ich lehn mich mal zurück...

  • Moin Felix!


    In etwa das gleiche Problem hatte ich vor ein paar wochen auch. Einer unserer Gitarristen hatte vor kurzem Geburtstag und wollte zuhause für die Meute ein kleines akustisches zum besten geben lassen.
    Da ich aber nicht gewillt war für so eine bisher einmalige sache geld auszugeben, habe ich das folgendermaßen gelöst:
    Setaufbau: BD, Snare, 14" standtom, Ride
    Damit die BD nicht übel kracht, den Beater recht nah (4-5 cm) am Fell positioniert, Feder nachgespannt. Standtom 2 Dämpfungsringe draufgelegt, Ride extra nochmal von unten gedämpft und bei der Snare den Teppich so eingestellt dass er auch bei zarter spielweise raschelt. Das ganze dann mit Rod's (hab mir mal die mittlere Stärke gekauft, die dünnen wären wohl nochmal eine ecke besser gewesen) gespielt.
    Das ganze war soweit mehr als brauchbar. Hab statt dem Crash dann auf die ST geklopft. In Verbindung mit der akustischen Auslegung war das ziemlich gut.


    Da die akustische Sache ziemlich Bock gemacht hat, wird jetzt noch songtechnisch ein extra Akustiksetup aufgestellt. Hier werde ich dann mal noch mit Splashes als Crashersatz herumprobieren.


    Der langfristige Schritt wird aber in Richtung eines kleinen Sets gehn, z.B. Gretsch Club Set (http://www.thomann.de/de/grets…lina_club_jazz_walnut.htm) oder Premier Club Set (http://www.thomann.de/de/premier_7340_ssg_drumkit.htm).
    Evtl dann auch noch gediegen ansprechender Beckensatz dazu, in Richtung Einsteigerset à la Meinl HCS/MCS oder Metal Set. Beide Richtungen krachen bei dezenter Spielweise ja weniger als z.B. die AAX Sachen.
    Der langfristige Schritt ist noch nicht fertig durchdacht/-probiert. Falls jmd von euch hier im Forum Verbesserungspotential bzgl Hardware hat, teilt es mir mit! ;)


    so long!

  • Schau mal hier: Projekt: Cajon als Bassdrum
    Funzt einwandfrei, und für die Snare (14" x 6,5") nutze ich leichte Rods oder Besen (ggfs. auch ein handtuch auf der Snare) und ein 18" Crash als Ride.
    Als HiHat habe ich schöne leichte 14" Becken aus der Stagg Regular Serie.
    Wenn nur die Anlage ausfällt und die anderen akustisch spielen, kann man auch ein Handtuch auf die Snare legen und eine Jacke vor das BD-Schlagfell hängen (und natürlich immer Rods dabeihaben ;) ).
    Geht Alles, wenn man nicht gerade ein Holzfäller ist :D .


    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Ich muß mich grade 'mal korrigieren (ist jetzt auch als Tipp gedacht):
    in die HiHat habe ich eine runde Gummimatte (etwas dünner als die üblichen Gummi-Übungsmatten) reingelegt.
    Durchmesser: etwas kleiner (vllt. 13"er Durchmesser) als das 14"er, und dann 'reingelegt, so dass es auf dem Bottom-Becken aufliegt.
    Der Chick kommt noch ganz passabel (da die Becken halt noch direkt aufeinander treffen), aber halt nicht mehr so durchdringend.
    Insgesamt natürlich ebenfalls reduzierte Lautstärke: das paßt ganz gut.


    Mein 16"er Crash ist ein Armoni von Sonor, das sich da sehr gut einfügt. Das Becken stammt aus einem Konvolut und kam mir eher
    zufällig in die Hände: ich kann es, zumindest für solche Zwecke, wärmstens empfehlen.


    Gruß - R.

  • Für die halb-akustischen Geburtstagsauftritte nehme ich mein Sonor Teardrop Set: 20" Bass Drum, gedämpft und mit Filzschlägel; Pancake-Snare, die ist schon von Haus aus eher dezent. Toms nur bei Bedarf. 14" Hihat, 18" Ride, 10" Splash, vielleicht ein 16" Crash. Das ganze mit Vic Firth TW12 Tala Wands.


    Cajons: Ich war mal bei einem Workshop und wurde überzeugt - davon, dass das nix für mich ist.

    Am Schlagzeug hängt DAS Tom. DER Tom heißt mit Nachnamen Sawyer und wohnt am Mississippi. Und über DIE Tom rede ich erst gar nicht...

  • Ich kann für solche Sachen nur das Perl Rhythm Traveler empfehlen:
    http://www.thomann.de/de/pearl…ythm_traveler_gig_kit.htm
    Muss selber immer wieder mal so leise sein und benutze dafür eben jenes. Wenns richtig leise sein soll, wird der BD-Schlägel noch gedämpft und ich nehm ganz feine Rods.
    Klappt wirklich super.
    Beckentechnisch bin ich letztens wieder auf das Paiste Cajon Set gestossen:
    http://www.thomann.de/de/paist…n_crash_hi_hat_bundle.htm
    weiß allerdings ned, ob die Rods aushalten.
    cheers,
    seven
    Edit: Das Pearl klingt übrigens weitaus besser als es aussieht 8o

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Hallo,


    bei Stromausfall sollte man Kerzen und Streichhölzer dabei haben oder eine Taschenlampe, die so lange brennt, bis wieder Strom da ist.
    Ansonsten kann man statt Cajon eine Gitarre nehmen, das ist am Einfachsten und man hat nicht so viel zu schleppen.


    Grüße
    Jürgen

  • Mein Aufbau für leise Sachen:


    Ich komme so wunderbar zurecht. Auf dem Filzschlegel ist ein Balladenpräser aus Flokati, damit es auf dem Holz nicht so hart knallt und die Snare ist ein modifiziertes Roto-Tom.


    das sieht ja schon rein optisch so klasse aus ... hat die roto-snare auch nen snareteppich bekommen?


    bei drummer marcel millot hab ich schon des öfteren einen eimer (10 L, mit kuhfellimitat verkleidet) bzw. einen speiskübel als bassdrum-simulator gesehen :thumbup:

  • Um voll akustisch samtig daherzukommen, kann ich dieses Setup empfehlen. Das Becken hab ich leider nicht mehr - aber jetzt nehm ich mein 12" Bosphorus Splash.
    Sehr gut finde ich diese Schlagwerk Besen von Matthias Phillipzen. Klingen schön fett.


    Letztendlich kann man sich dann dieses Cajonpedal zum "unterschnallen" besorgen, dann hat man auch gleich nen Sitz (und die Bass massiert den Hintern!).

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