wie versprochen ist hier ein kleines tutorial für eine snare in fassbauweise:
Als erstes musste ich mich auf das Material festlegen. Ich habe mich für Holz entschieden, da es einen wärmeren Klang erzeugt und am einfachsten realisierbar ist. Damit die vorgesehene Bearbeitung möglich ist, muss es ein Hartholz sein, deshalb habe ich mir Akazie ausgesucht, denn es ist sehr hart und hat eine ansprechende Maserung.
Die Trommel soll in Fassbauweise entstehen, wozu ich Dauben benötige, die ich später zu einem Ring verleime. Diese Dauben müssen ordentlich von den Maßen passen, um später zu einem ordentlichen Ergebnis zu kommen.
Die Trommel soll einen Durchmesser von 13“ (33,02cm) erhalten, um noch Spielraum beim Bearbeiten zu lassen, gebe ich noch einen Zentimeter Aufmaß , also 34cm im Durchmesser, was einem Umfang von 107cm entspricht. Die Schulterlänge der Trapezförmigen Dauben errechnet sich aus der Anzahl und dem Umfang der Trommel. Bei 24 Stück macht das eine Schulterlänge von 4,5cm und einen Winkel von 360°/24=15°.
Die Arbeitsschritte:
Zuschneiden der Dauben
Als erstes wird das Akazienbrett in die entsprechende Dicke (35mm) gehobelt, dann werden der Länge nach Trapeze mit der Sägeblattneigung von 7,5° und der Schulterlänge von 45mm geschnitten. Bei diesem Arbeitsschritt muss sehr genau auf Maßgenauigkeit geachtet werden, da sonst später der Ring nicht passt. Außerdem ist es wichtig, das längs der Maserung geschnitten wird, um später bei der Verleimung nicht Hirnholz auf Hirnholz zu leimen. Danach werden die langen Stäbe auf die Länge plus Aufmaß geschnitten, je nach dem wie tief später die Trommel werden soll, bei mir etwa 20 Zentimeter.
Verleimen des Ringes
Jetzt müssen die Dauben zu einem Ring verleimt werden. Dies geschieht folgendermaßen. Ich stelle die Dauben zunächst im Kreis auf, und überprüfe ob der Ring überall schließt und ob die Maße in Ordnung sind. Wenn hier alles stimmt, nehme ich handelsüblichen Holzleim und bestreiche die schrägen Seiten der Dauben ordentlich. Wenn alle Stück mit Leim eingestrichen sind, stelle ich sie wieder zu einem Ring zusammen. Um den entsprechenden Druck zu erzeugen, nehme ich drei Spanngurte mit Hebelratschen und zurre den Ring dreimal zusammen (eine Unterlage zwischen Holz und den Gurten ist von Vorteil, da überall aus den Fugen Leim dringt). Es ist nötig, einige Dauben wieder an die richtige Stelle zu klopfen, aber mit etwas Geduld wird der Ring rund sauber. Den Ring jetzt stehen lassen, bis der Leim fest ist. Danach vorsichtig die Spanngurte und überschüssigen Leim entfernen.
Herstellen der Außen- und Innenkontur
Für den nächsten Arbeitsschritt wird eine große Drehmaschine benötigt. Um eine gute Oberfläche des Werkstücks zu erhalten, müssen die Schneidplatten auf den Drehmeißeln mit kleinerem Spitzenwinkel und größerem Freiwinkel optimiert werden, da diese eigentlich für die Metallbearbeitung gedacht sind. Wenn die optimale Drehzahl der Maschine ermittelt ist, spanne den aus den Dauben verleimten Ring in das Backenfutter überdrehe den äußeren Mantel des Zylinders mit einem Längsdrehmeißel solange, bis er keine Kanten von den Dauben mehr aufweist und einen Durchmesser von 13“ bzw. 33,02cm hat. Danach wird die Stirnseite des Zylinders solange abgedreht, bis sie eine glatte Oberfläche aufweist.
Dann wird der Oberschlitten der Drehmaschine so verstellt, dass man die 45° Fase in den Kessel drehen kann. Ist die Gratung fertig, mache ich noch eine 1,5mm tiefe Gegenfase, um die Schärfe der Kante etwas zu brechen. Nun wird die Innenseite des Zylinders mithilfe einer Bohrstange soweit des Das Backenfutter zulässt ausgedreht, bis die gewünschte Wandstärke erreicht ist. Nun wird die erste Gratung und der schon abgedrehte, innere Teil mit sehr feinem Sandpapier geschliffen, um die Oberfläche zu glätten. Entspricht diese den eigenen Vorstellungen, wird der Kessel ausgespannt und verkehrtherum wieder in das Backenfutter gespannt (hier ist Vorsicht geboten, da das Backenfutter jetzt auf einer bereits bearbeiteten Oberfläche aufliegt, und bei zu hohem Druck können unschöne Druckstellen entstehen). Jetzt wird erneut die Stirnseite geglättet und danach wieder der Oberschlitten für die Fase verstellt. Ist diese fertig, wird der Innere Teil des Zylinders wieder ausgedreht, bis sie innen an jeder Stelle den gleichen Durchmesser hat (hier stellt sich raus, ob man beim umspannen sauber gearbeitet hat, denn wenn der Rundlauf der Trommel nicht immer gleich ist, entsteht beim Innenausdrehen eine Kante). Die Kontur ist jetzt fertig. Nun wird wieder mit feinem Sandpapier die Gratung und das Innere poliert. Außen muss natürlich auch geschliffen und poliert werden, da das später der am meisten sichtbare Teil wird.
jetzt noch schön mit hartwachsöl und hartwachs behandeln, oder ihr macht es banausenmäßig und klebt ein wrapping drüber.
zum schluss noch die hardware montiern, das glaub ich bringt ihr selber hin, wenn nicht, dann kauft euch ne snare!